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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2019

Hunger nach Leben, Freundschaft, Berührung und LIEBE

Fliegende Hunde
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"Fliegende Hunde" - was für ein merkwürdiger Buchtitel und dazu dieses Cover?! Vor dem Lesen war ich etwas skeptisch, da weder Titel noch Cover zum kurzen Klappentext hinten passen wollten. Und auch beim ...

"Fliegende Hunde" - was für ein merkwürdiger Buchtitel und dazu dieses Cover?! Vor dem Lesen war ich etwas skeptisch, da weder Titel noch Cover zum kurzen Klappentext hinten passen wollten. Und auch beim Lesen erschloss sich mir dieser Zusammenhang ein Weilchen nicht...

Inhalt: Die Sandkastenfreundinnen Oksana und Lena gehen erstmalig getrennte Wege, als Lena zum Modeln nach China geht und Oksana in ihrer recht trostlosen Heimat zurücklässt. Die Mädchen verband mehr als eine normale Freundschaft, was aber nur angedeutet wird (sie schliefen eng aneinandergeschmiegt) Lenas Hunger nach Anerkennung, Lebenserfahrung und dem Wunsch, aus der nicht wahrzuhabenden Liebe auszubrechen, wird nur oberflächlich gestillt - zu oft bietet ihr neuer Alltag ihr Zeit, in Gedanken zurückzukehren zu Oksana. Diese wiederum flüchtet sich in ein Online-Forum magersüchtiger Mädchen und wird dort, dem Thema ihrer Schularbeit entsprechend, zu einer Expertin für Rezepte, die die Menschen während der Blockade Leningrads am Leben erhielten und nun dafür sorgen, dass die jungen Mädchen immer kränker werden... ihr Wunsch ist es, über das Hungern und die Gewichtsabnahme ihrer Freundin wieder näher zu kommen. Beide Handlungsstränge werden abwechselnd erzählt und gegen Ende des Buches treffen die Mädchen wieder aufeinander. Hier geht es meinem Empfinden nach recht schnell, bis das Buch zu Ende ist. Einige Texte (Rezepte aus Leningrad) sind sehr ausführlich geschrieben, andere Dinge ("Nachtschichten" der Models) nur angedeutet. Mittlerweile ist mir auch der Titel des Buches verständlich, dennoch scheint er mir nicht so richtig passend zu sein. Der Schreibstil gefällt mir und die Geschichte an sich gut, aber sie hätte mehr Tiefe an manchen Stellen und mehr Länge insgesamt gebraucht, um für mich rund zu wirken. Dennoch ein gutes Buch, das ich schnell durchgelesen habe, daher 4 Sterne :)

Veröffentlicht am 26.04.2019

Familiengeschichte im 20. Jahrhundert

Wenn Martha tanzt
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Das Buch über Martha, ihre Lebensgeschichte und der Reise ihres Tagebuches bin ich sehr gern gefolgt - ein angenehmer, gut lesbarer Schreibstil, der einen mitnimmt. In der Geschichte wird regelmäßig gewechselt ...

Das Buch über Martha, ihre Lebensgeschichte und der Reise ihres Tagebuches bin ich sehr gern gefolgt - ein angenehmer, gut lesbarer Schreibstil, der einen mitnimmt. In der Geschichte wird regelmäßig gewechselt in dem Geschehen heute (2001), erzählt von Marthas Urenkel, sowie dem Geschehen in Marthas Vergangenheit, das zum Teil aus ihren Tagebuchaufzeichnungen resultiert, aber zum großen Teil wohl auf Vermutungen. Durch die eindeutigen Kapitelüberschriften kommt es hierdurch aber nie zu Verwirrungen.
Da Martha 1900 geboren wurde, erfährt man mit ihrer Geschichte viel über das 20. Jahrhundert; welche Auswirkungen die beiden Kriege auf ihre Heimat Pommern hatten und auch die Bauhausepoche in Weimar wird, als Nebenhandlung, beschrieben. Einige früh im Buchverlauf aufgeworfenen Fragen (zB sie kehrt mit einer Tochter aus Weimar zurück; wer ist der Vater?) werden erst sehr spät im Buch beantwortet. Meinem Empfinden nach ist das Ende zu abrupt und passt nicht zur sonstigen Geschichte; der Rest des Buches hat mir jedoch gut gefallen!

Veröffentlicht am 26.04.2019

zu nah

Zu nah
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Die Wissenschaftlerin Eleanor Costello wird erhängt in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, zunächst deutet alles aufSelbstmord hin. Doch Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei und ihr Team decken ...

Die Wissenschaftlerin Eleanor Costello wird erhängt in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, zunächst deutet alles aufSelbstmord hin. Doch Detective Frankie Sheehan von der Dubliner Polizei und ihr Team decken auf, dass es sich um Mord handelt und vermuten bald sadomasische Spiele bzw den Bezug in diese Richtung. Die Ermittlungen müssen an Tempo aufnehmen, als eine zweite Leiche mit der gleichen "Handschrift", wenn auch in komplett anderer Situation, aufgefunden wird. Aber das Team kann keine Erfolge vorweisen, so dass man als Leser etwas über den bürokratischen Ablauf in solchen Fällen erfährt. Um die Spannung nicht zu nehmen, möchte ich hier nicht mehr verraten...

Insgesamt habe ich das Buch als "typischen, soliden Krimi" wahrgenommen - nicht herausragend durch vielschichtige Handlungsebenen oder ähnliches, aber durchaus so fesselnd, dass ich das Buch an zwei (längeren) Abenden durchgelesen hatte, da mich das Ende natürlich interessierte. Dieses fiel relativ kurz aus, aber war so nicht abzusehen.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Coelho über Coelho in der Hippie-Zeit

Hippie
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Das Cover ist in seiner Aufmachung sehr auffällig und schreit den Titel förmlich - der müsste quasi gar nicht aufgedruckt sein... sehr untypisch für den Verlag und den Autor! Aber auch das Buch ist meiner ...

Das Cover ist in seiner Aufmachung sehr auffällig und schreit den Titel förmlich - der müsste quasi gar nicht aufgedruckt sein... sehr untypisch für den Verlag und den Autor! Aber auch das Buch ist meiner Meinung nach kein „typischer“ Coelho, von dem hier schon einige im Regal stehen: er arbeitet seine Jugend auf und wird in diesem autobiografischen Text nur manchmal so poetisch, wie man es von den anderen Werken gewohnt ist. Es kam deutlich seltener als beim Lesen seiner anderen Bücher vor, dass ich nach einem Satz innehalten und ihn nachklingen lassen wollte. Dennoch ein toll geschriebenes Buch über das Leben der 68er / Hippies - eine Zeit, die ja schon fern ist und über deren Lebensgefühl ich wenig weiß, da meine Eltern zu jung waren :) über das Denken, Handeln und vor allem Reisen in dieser Zeit lernt man einiges und erfährt auch viel über den Autor! Hat mir gefallen und war schnell gelesen, empfehlenswert.

Veröffentlicht am 26.04.2019

Anders als erwartet... sehr poetisch

Die Schönheit der Nacht
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Die aufmachung des Buches ist sehr besonders: Hardcover ohne Schutzumschlag, sondern direkt bedruckt - und das mit Erhabenen Buchstaben (Autorin + Titel), wirkt sehr edel! Das Motiv und der Klappentext ...

Die aufmachung des Buches ist sehr besonders: Hardcover ohne Schutzumschlag, sondern direkt bedruckt - und das mit Erhabenen Buchstaben (Autorin + Titel), wirkt sehr edel! Das Motiv und der Klappentext lassen einen erotisch angehauchten Roman erwarten, doch es kommt etwas anders...

Es wird die Geschichte von Claire und Julie erzählt, die sich zunächst zufällig kurz über den Weg laufen, aber die andere irgendwie durchschauen können und in Erinnerung bleiben... die nächste Begegnung dauert länger. Ich will hier inhaltlich nichts vorwegnehmen, nur halt soviel, dass meine oben beschriebenen Erwartungen nach diesem Cover / Klappentext nicht erfüllt wurden. Was aber absolut nicht negativ gemeint ist: die sehr poetische, in Bildern sprechende Sprache, die die Handlung eher langsam vorangehen lässt, aber den Leser um so intensiver ins Geschehen eintauchen lässt, haben mir wirklich gut gefallen!! Es ist halt nur leicht verwirrend und es wird evt nicht die richtige Leser-Zielgruppe gesprochen.

Für mich ist es nicht der erste (und hoffentlich auch nicht letzte) Roman von Nina George, den ich wieder einmal aufrichtig weiterempfehlen kann!