Cover-Bild All die verdammt perfekten Tage
21,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Random House Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 28.12.2015
  • ISBN: 9783837132120
Jennifer Niven

All die verdammt perfekten Tage

Annina Braunmiller-Jest (Sprecher), Patrick Mölleken (Sprecher), Alexandra Ernst (Übersetzer)

Ein Mädchen lernt zu leben - von einem Jungen, der sterben willIst heute ein guter Tag zum Sterben?, fragt sich Finch, sechs Stockwerke über dem Abgrund auf einem Glockenturm, als er plötzlich bemerkt, dass er nicht allein ist. Neben ihm steht Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt wie er. Von da an beginnt für die beiden eine Reise, auf der sie wunderschöne wie traurige Dinge erleben und großartige sowie kleine Augenblicke – das Leben eben. So passiert es auch, dass Finch bei Violet er selbst sein kann – ein verwegener, witziger und lebenslustiger Typ, nicht der Freak, für den alle ihn halten. Und es ist Finch, der Violet dazu bringt, jeden einzelnen Moment zu genießen. Aber während Violet anfängt, das Leben wieder für sich zu entdecken, beginnt Finchs Welt allmählich zu schwinden…Annina Braunmiller und Patrick Mölleken fangen die Atmosphäre dieses gleichermaßen zauberhaften wie tragischen Romans auf zutiefst berührende Art und Weise ein.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei KatMa in einem Regal.
  • KatMa hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2018

All die verdammt perfekten Tage

0

Finch und Violet begegnen sich auf einem Glockenturm, ungefähr 6 Stockwerke über der Erde. Man hat den Eindruck, dass beide aus dem gleichen Grund dort oben stehen. Finch fragt sich, ob heute ein guter ...

Finch und Violet begegnen sich auf einem Glockenturm, ungefähr 6 Stockwerke über der Erde. Man hat den Eindruck, dass beide aus dem gleichen Grund dort oben stehen. Finch fragt sich, ob heute ein guter Tag zum Sterben sei, bis er Violet entdeckt, die dem Abgrund schon beängstigend nahe steht. Gemeinsam schaffen sie es, den Glockenturm wohlbehalten wieder zu verlassen. Durch dieses Ereignis kommen sie sich näher und werden ein Paar. Was ihnen in der kommenden Zeit alles widerfährt, davon handelt dieser Roman. Beide haben sehr unterschiedliche Beweggründe für ihre "Lebensmüdigkeit". Während Violet nicht über den Tod ihrer Schwester hinwegkommt und sich ständig schuldig fühlt, kämpft Finch gegen ganz andere Dämonen in seiner Seele. Hinter seiner aggressiven Art, die ihn schon in so manche Zwickmühle gebracht hat, verbirgt sich ein hoch sensibler junger Mensch, der sich selbst für nicht gut genug hält, als dass jemand ihm Zuneigung entgegenbringen könnte, der aber am liebsten alle Menschen, die ihm am Herzen liegen, glücklich sehen möchte. Seine Sicht der Dinge fand ich sehr anrührend und hat mich auch ins Grübeln gebracht, ob es denn irgend eine Möglichkeit geben könnte, ihn aus seinem schwarzen Loch zu befreien, in das ihn seine manisch-depressiven Zustände regelmäßig ziehen.

Die Protagonisten waren mir sehr sympathisch, aber ich muss gestehen, dass mir ihre Denkweise zum Teil fremd war bzw. dass ich mich nicht in sie hinein versetzen konnte, denn Suizid-Gedanken, wie sie beide haben, sind mir völlig fremd und kann ich so gar nicht nachvollziehen. So haben mich zwar beide Charaktere berührt, aber ich konnte ihre Beweggründe nicht verstehen. Vielleicht lag es daran, dass ich den Roman als Hörbuch gehört habe, und das ist ja eine gekürzte Fassung, aber gerade im Hinblick darauf, was Finchs Entwicklung und Gedankengänge betrifft, war vieles nur angedeutet. Vage kommt zum Vorschein, dass er sichtliche Probleme mit seinen Eltern hatte. Diese haben sich getrennt, und während der Vater inzwischen mit einer neuen Frau und kleinem Sohn zusammenlebt, macht die Mutter den Eindruck, als wäre sie nur mit sich selbst beschäftigt und würde sich hinter ihrer Arbeit verkriechen, um nicht in Selbstmitleid zu versinken. Sie weiß so gar nichts über ihre Kinder, von denen nicht nur Finch Probleme hat, sondern auch seine beiden Schwestern machen nicht gerade den Eindruck, fest mit beiden Beinen im Leben zu stehen. Die ganze Familie erweckt einen recht hoffnungs- und planlosen Eindruck auf mich.
Violet dagegen wächst in behüteter Umgebung auf, und ihre Eltern machen sich Sorgen um sie, ist es doch noch gar nicht lange her, dass sie eine Tochter verloren haben. Hier ist das Problem die Sprachlosigkeit, dass sich jedes Familienmitglied in sein eigenes Schneckenhaus verkriecht und dabei nicht mit der Trauer um den verlorenen geliebten Menschen fertig wird.

Die Aussagekraft der Geschichte ist sehr komplex und vielschichtig, denn hier geht es um weit mehr als um zwei lebensmüde Jugendliche. Hier geht es unter anderem um Trauerarbeit und Lebensbewältigung und um noch so vieles mehr. Es ist eine bittersüße Liebesgeschichte, die jedoch für mich viele Fragen offen lässt.

Sprachlich hat mir der Roman sehr gut gefallen, und es gibt viele poetische Passagen, die zum Nachdenken anregen.
Folgendes ist mein Lieblingszitat:

"Es geht nicht um das, was man mitnimmt,
sondern um das, was man zurücklässt."

Gelesen wird das Hörbuch von Annina Braunmiller-Jest und Patrick Mölleken.

Annina Braunmiller-Jest ist mir bereits von anderen Hörbüchern (von Maggie Stiefvater und Stephenie Meyer) bekannt, und ich mag ihre angenehme, ruhige Stimme sehr gerne. Sie ist genau richtig für die Rolle der Violet. Patrick Mölleken war mir bisher weniger bekannt, aber er ist in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen und zu hören. Auch er liest sehr angenehm, und seine Stimme passt gut zu Finch.

Veröffentlicht am 26.04.2019

„Ist heute ein guter Tag zum Sterben?“

0

INHALT:

Finch steht sechs Stockwerke über dem Abgrund auf dem Glockenturm und denkt darüber nach zu springen. Doch plötzlich sieht er Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt.

Gemeinsam beschließen ...

INHALT:

Finch steht sechs Stockwerke über dem Abgrund auf dem Glockenturm und denkt darüber nach zu springen. Doch plötzlich sieht er Violet, die offenbar über dasselbe nachdenkt.

Gemeinsam beschließen sie, dass heute wohl kein guter Tag zum Sterben ist. Sie treffen sich von nun an immer wieder und freunden sich an. Finch merkt, dass er bei Violet er selbst sein kann und sie lernt durch ihn, endlich ihr Leben wieder zu genießen.

Doch während Violet die Welt neu entdeckt, verliert Finch immer mehr den Mut zum Leben.



MEINUNG:

Selbstmord und Depressionen sind ein sehr schwieriges Thema, die in einem Buch sehr gut umgesetzt werden sollten. Leider hat mir die Umsetzung in dem Hörbuch nicht so gut gefallen. Oft plätschert die Geschichte nur so dahin und ich wusste manchmal gar nicht, was sie mir eigentlich gerade erzählen will. Ich habe auch ab und zu überlegt, es einfach abzubrechen, was ich aber dann doch nicht machen konnte. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit beiden weitergeht. Gerade weil mir Finch so ans Herz gewachsen ist, fand ich es schade, dass mich das Hörbuch nicht komplett überzeugen konnte.

Violet, die ihre Schwester bei einem Autounfall verloren hat und Finch, der in der Schule immer nur der „Freak“ ist. Beide haben kein leichtes Leben und doch schafft es Finch, dass Violet wieder an ihr Leben glaubt. Finch hat mir hier in dem Buch am besten gefallen. Man hat seine Zerrissenheit und Ausweglosigkeit immer gemerkt. Bei Violet war ich mir eigentlich immer sicher, dass sie den Absprung schafft und mit der Hilfe ihrer Eltern alles aufarbeiten kann. Sie hat ein behütetes Leben, vielleicht etwas zu behütet, aber bei ihr hatte ich weniger Angst. Finch dagegen hätte ich sehr gerne an die Hand genommen und ihm geholfen, dass auch er das Leben wieder lieben lernt. Sehr gut haben mir ihre Ausflüge gefallen. Hier erinnere ich mich sehr gerne an ihre verrückte „Achterbahn“.

Zum Schluss bin ich wirklich froh, dass ich nicht aufgegeben habe, denn am Ende nimmt das Hörbuch noch einmal richtig Fahrt auf. Ab da wurde es spannend und ich wollte gar nicht mehr aufhören der Geschichte zu lauschen. Schade, dass es nicht direkt von Anfang an so gewesen ist.



FAZIT:

Eine bewegende und traurige Geschichte, die leider in der Mitte etwas zu viel Länge hatte.