Cover-Bild Zeitreisen für Anfänger
13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 15.04.2015
  • ISBN: 9783596370344
Sharon Griffiths

Zeitreisen für Anfänger

Roman
Eine große romantische Komödie: britisch, witzig, warmherzig …
Stellen Sie sich vor, Sie wären Journalistin und sollten über den Schauplatz einer neuen Doku-Fernsehserie berichten, das „Fünfziger-Jahre-Haus“. Kaum dort angekommen, fallen Sie in Ohnmacht und finden sich beim Aufwachen in den 50er Jahren wieder. Offenbar sollen Sie eine ahnungslose Kandidatin in der Show sein!
Genau das passiert Rosie Harford. Was sie für eine Reality Soap hält - keine elektrischen Küchengeräte, kratzende Kleidung, schwere Hausmannskost, keinerlei Pflegeprodukte - entpuppt sich jedoch bald als echte Reise in eine andere Zeit. Als sie auch noch ihren Freund Will trifft, der mit ihrer besten Freundin drei Kinder hat und ein mustergültiger Familienvater ist, bricht für Rosie die Welt, aus der sie kommt, zusammen

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei walli007 in einem Regal.
  • walli007 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2019

Ab in die 50er...

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Die 50er sind eine Zeit, mit der ich mich noch nicht viel beschäftigt habe. Umso mehr habe ich mich über Einblicke gefreut, die mir dieser Roman auf witzige Art geben sollte.

Gleich zu Beginn lernt man ...

Die 50er sind eine Zeit, mit der ich mich noch nicht viel beschäftigt habe. Umso mehr habe ich mich über Einblicke gefreut, die mir dieser Roman auf witzige Art geben sollte.

Gleich zu Beginn lernt man Rosie kennen, die Protagonistin, die eigentlich nur für eine Story recherchieren möchte und auf einmal in der Vergangenheit ist. Aus ihrer Ich-Form wird die Geschichte auch erzählt, was äußerst passend ist, denn wird nochmal viel deutlicher herausgearbeitet, wie anders das Leben und das Denken noch vor 70 Jahren war. Sie ist eine Hauptfigur, die alle Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts genießt, dadurch kann man sich gut mit ihr identifizieren und ihre Erlebnisse auch etwas auf das eigene Leben übertragen.

Die Story an sich ist nett gemacht, am Anfang die große Verwirrung, dann aber die Erkenntnis und schließlich schon der fast normale Alltag. Dieser ist sehr detailreich ausgeschmückt, wirkt aber sehr authentisch für die Zeit. Viel Unerwartbares gibt es nicht unbedingt, aber das stand für mich hier auch nicht im Mittelpunkt. Trotzdem gibt es immer wieder Highlights, die mein Herz berührt haben. Ein bisschen Spannung darf auch nicht fehlen.

Auch die Liebe ist vertreten, wobei es sich hier nicht um einen klassischen Liebesroman handelt. Eher wird dieses Thema auch aus der pragmatischen Sicht beschrieben, wie es in dieser Zeit war: Schwanger? Dann wird geheiratet! Liebe? Muss nicht sein, ein guter Mann soll her. Ein bisschen erschreckend, aber nachvollziehbar.

Gut gefallen hat mir die Sprache. Schön flüssig und anschaulich, dadurch ist es das perfekte Buch zum Abschalten.

Beim Lesen habe ich aber auch immer wieder meinen Alltag reflektiert, denn was man auf den ersten Blick gar nicht denkt: Das Buch ist aktueller denn je. In Zeiten der Nachhaltigkeit, in der jeder versucht, weniger Müll zu produzieren und Plastik zu meiden, zeigen hier die 50er ganz klar, dass es auch anders geht. Wenn man heute das Gemüsenetz als super hipp ansieht, war es damals total normal. Auch dass Kleidung selbst genäht oder geändert wird, anstatt nur Fast Fashion zu konsumieren zeigt, dass man aus der Vergangenheit auch lernen kann. Wobei das natürlich nicht das Hautanliegen des Romans ist.

Insgesamt war es ein schönes Buch, Rosie war mir sympathisch, ich habe den Ausflug in die 50er auf jeden Fall genossen. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 12.03.2023

Aus Amerika

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Die Journalistin Rosie soll über ein neues Projekt für eine TV-Dokumentation berichten. Vorher streitet sie sich mit ihrem Freund Will und als sie vor Ort ankommt geht es ihr nicht so gut. Auf der Schwelle ...

Die Journalistin Rosie soll über ein neues Projekt für eine TV-Dokumentation berichten. Vorher streitet sie sich mit ihrem Freund Will und als sie vor Ort ankommt geht es ihr nicht so gut. Auf der Schwelle des fünfziger-Jahre-Hauses bricht Rosie zusammen. Als sie wieder zu sich kommt, ist alles anders. Statt im fünfziger-Jahre-Haus, scheint sie tatsächlich in den fünfziger Jahren gelandet zu sein. Auch in ihrer neuen Welt arbeitet sie als eine der ersten weiblichen Reporterinnen bei derselben Zeitung wie in der Gegenwart. Will, der ebenfalls dort arbeitet, wird nun allerdings Billy genannt, ist verheiratet und hat mehrere Kinder.

Was für eine Katastrophe. Aller Komfort aus der Gegenwart weg, Computer, Handys, Internet. Als Journalistin denke man nur an die Rechtschreibprüfung. Schreiben auf echten manuellen Schreibmaschinen ohne Autokorrektur dafür mit Durchschlägen und Kohlepapier. Das ist nicht leicht zu handhaben. Wenn dann noch vermeintlich Bekannte aus der Gegenwart auftauchen, die dann doch ganz anders sind. Und nicht zu vergessen, die kratzige Unterwäsche. Da kann es schon schwer fallen, die Situation anzunehmen. Nicht alles ist dabei negativ. Natürlich vermisst Rosie die Annehmlichkeiten, aber irgendwie wirkt das Leben der Fünfziger Jahre authentischer. Rosie fällt allerdings auf, weil sie zum Beispiel Frauenrechte als gegeben sieht, von denen damals noch niemand zu träumen wagte. Dann sagt sie, in Amerika, wo sie herkomme, sei das so.

Bei dem Titel, dem Cover und dem Klappentext erwartet man Zeitreisen, die auf witzige Art zu einer Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart führen und vielleicht, dass die Menschen beider Zeitebenen etwas voneinander lernen können. Und so knabbert man etwas, weil die Handlung im Buch sich anders entwickelt. Man muss sich halt von den Erwartungen lösen, dann hat man einen schönen Roman, in dem man die Fünfziger ohne rosarote Brille kennenlernen kann. Auch wenn damals die Erwachsenen das Sagen hatten, die Frauen hatten meistens nicht das Sagen. Weder im Beruf noch im Privaten. Diesen Teil der Zeit möchte man wirklich nicht wiederhaben. Vielleicht denkt man, die Vernunftehen von früher, waren nicht das Schlechteste, die pragmatische Herangehensweise an das Leben ebensowenig. Für Rosie erscheint der Ausflug in die Fünfziger wie eine Aufgabe, durch die sie ihr Leben und ihre Wünsche überdenkt. Und so bietet dieser Roman zwar nicht die Zeitreisen und den Witz, wie erhofft, aber doch eine charmante Heldin, die sich auch in einer anderen Welt zu behaupten weiß.