"Aber bitte für immer" ist bereits der vierte Band in der erfolgreichen Reihe "Boy - New York." Ausnahmsweise spielt die Handlung nicht in einer Zeitungsredaktion in den USA, sondern in Italien. Denn Jane Harris fliegt das erste Mal nach Europa. Und dann auch noch nach Italien zur Hochzeit ihrer besten Freundin Holly. Jane ist ihre Trauzeugin. Am Flughafen lernt sie den Trauzeugen des Bräutigams kennen und ist alles andere als begeistert. Cal ist ein arroganter Typ und ein Womanizer. Die Aussicht auf eine Woche mit ihm in einer italienischen Villa stimmt sie nicht gerade fröhlich. Doch dann müssen sie sich wohl oder übel zusammenraufen, denn plötzlich ist die Hochzeit ihrer besten Freunde in Gefahr. Dabei machen beide eine erstaunliche Entdeckung.
Das ansprechende Cover leuchtet in einem fröhlichen Sonnengelb und strahlt eine gewisse Leichtigkeit aus. Das Motiv "Hochzeit" ist witzig umgesetzt worden; der Betrachter hat den Eindruck, dass ein stolzes Brautpaar betont lässig für einen Fotografen posiert, auch wenn man nur einen hübschen Blumenstrauß, den weitschwingenden Rock des Brautkleides und die dunkle Hose des Bräutigams zu sehen bekommt. Genauso viel Schwung steckt in dem gelungenen Titel, der auf den Inhalt des heiteren Romans neugierig macht.
Auch der literarische Stil dieses Buches weicht von den üblichen Lesegewohnheiten ab und tanzt bewusst aus der Reihe. Das Geschehen wird in Form von Tagebuch-Einträgen von Jane Harris und E-Mails vermittelt, die alle vier Protagonisten untereinander, aber auch mit Dritten austauschen. Für zusätzlichen Pfiff sorgen Kassenbons und Speisenkarten, mit denen die humorvolle Geschichte angereichert worden ist.
Meg Cabot hat durchweg sympathische Charaktere geschaffen. Das zukünftige Brautpaar Holly Caputo und Mark Levine muss sich gegen die Einwände seiner Eltern behaupten, die in ihren unterschiedlichen Konfessionen ein wesentliches Hindernis für eine glückliche Verbindung sehen. Auch ihre Trauzeugen Jane Harris und Cal Langdon sind nicht leicht zu handeln. Die Karikaturistin Jane Harris ist ein ausgeflippter Mensch, den man sofort in sein Herz schließen muss. Sie ist alles andere als intellektuell veranlagt, ein bekennender Katzenfan und Serienjunkie, glaubt an die Liebe, reagiert meistens aus ihrem Bauchgefühl heraus und bildet den absoluten Gegensatz zu dem erfolgreichen, sprach- und weltgewandten Journalisten Cal Langdon, der nicht nur den Intellektuellen, sondern auch den Womanizer herauskehrt und seinen besten Freunden die geplante Hochzeit aufgrund seiner eigenen negativen Erfahrungen unbedingt ausreden will. Aufgrund ihrer gegensätzlichen Standpunkte rasseln Jane und Cal immer wieder aneinander und liefern sich im Laufe des Geschehens viele amüsante Wortgefechte, die jedem Leser ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Als erklärter Fan von Meg Cabot bin ich von diesem mitreißenden Buch begeistert. Wenn man einen Urlaub in bella italia plant, sollte man unbedingt diesen locker-leicht geschriebenen Sommerroman in seinen Koffer packen. Aber auch wenn man in eine Wolldecke gewickelt auf dem heimischen Sofa sitzt und den Regen gegen die Fensterscheiben prasseln hört, ist er die perfekte Lektüre, weil man sich dank der gelungenen Landschaftsbeschreibungen in den sonnigen Süden träumen kann.