Harte Schale, weicher Kern
River of ViolenceThriller – manche Bücher haben diesen Namen mehr als verdient. Der Titel „River of Violence“ lässt ja schon vermuten, dass es ziemlich gewalttätig zugehen muss. Wobei ich sagen muss, dass mir der Originaltitel ...
Thriller – manche Bücher haben diesen Namen mehr als verdient. Der Titel „River of Violence“ lässt ja schon vermuten, dass es ziemlich gewalttätig zugehen muss. Wobei ich sagen muss, dass mir der Originaltitel „Barbed Wire Heart“ – was so viel heißt wie „Stacheldrahtherz“ – mir durchaus passender scheint als der Titel, der für die deutsche Ausgabe gewählt wurde. Denn der Buchtitel für die englischsprachige Ausgabe beschreibt die Gefühlswelt der Protagonistin Harley meines Erachtens auf den Punkt. „River of Violence“ von Tess Sharpe hat mich schon rein sprachlich auf Anhieb gefesselt. Besonders hat mir der Aufbau der Geschichte gefallen. Man erfährt, warum Harley so handelt, wenn sie handelt. Ich habe beim Lesen mitgefühlt, mitgelitten und auch mitgehasst. Auch wenn „River of Violence“ auf keinen Fall eine Liebesgeschichte ist, ich habe weinen müssen, weil mir das Gefühlschaos teilweise das Herz gebrochen hat. Zum Ende des Buches hin dachte ich allerdings, die Geschichte müsste doch mal ihr Finale finden. Ich bin zwar keine Autorin, aber ich denke, ein früherer Abschluss des Buches wäre vielleicht ratsam gewesen. Denn im Buch findet sich Action über Action. Und irgendwann wird es zuviel, wie bei manchen Blockbustern. Dennoch ist der Thriller „River of Violence“ seinem Titel mehr als gerecht geworden. Und er ist auch nichts für schwache Nerven. Ich persönlich stehe auf solch abgefahrene Handlungen. Und irgendwie habe ich mich beim Lesen auch als Psychologin versucht und dadurch wieder neue Facetten meiner Fantasie entdeckt.