Auf das Buch bin ich auf der Leipziger Buchmesse quasi mit der Nase gestoßen wurden. Es lag in der Nähe eines anderen Buches, welches mich reizte.
Kurz nach der Messe landete es in meinem Briefkasten und wurde noch am gleichen Tag angefangen. „Immer montags beste Freunde“ erzählt die Geschichte zweier sehr ungleicher Menschen, die sich zufällig treffen und – entgegen aller Vorzeichen – Freunde werden. Immerhin trennen beide nicht nur viele Jahre, sondern auch der gesellschaftliche Hintergrund. Arm und reich; jung und alt …
Die Geschichte der Freundschaft hätte mit Sicherheit sehr berührend, sehr bewegend sein können. Wenn … ja wenn die Geschichte anders erzählt worden wäre.
Zum einen hat mich gestört, das viel mehr von Laura’s Vergangenheit die Rede war als von dem Verhältnis der beiden. Ich hätte gerne gewusst, warum sie das alles tut. Warum hilft sie einem unbekannten Kind? Was erwartet sie sich davon und was erwartet Maurice?
All das blieb für mich sehr im Hintergrund. Wie erleben eigentlich nur, wie Laura sich selbst „beweihräuchert“. Wie es immer heißt „durch mich hat er das erste Mal ….“ und „ich habe ihm …. gekauft“. Sicher, sie hat all das für ihn getan und wenn sie das nicht erzählen würde, wäre es kein Buch geworden. Aber man hätte – mit Sicherheit – das alles auch anders rüberbringen können, ohne die ständigen Wiederholungen. Aber das ist, so habe ich mir sagen lassen, typisch amerikanisch. Sich selbst in den Himmel heben.
Jede Kindheit hat ihren Garten, einen verzauberten Ort,
an dem die Farben leuchtender sind, die Luft weicher
und jeder Morgen verheißungsvoller ist als alle zuvor.
(Elizabeth Lawrence) [Seite 132]
Mich hat es extrem gestört, das eigentlich eher Laura im Vordergrund stand und nicht die Freundschaft.
Gestört hat mich auch, das Laura immer von ihrem „Freund“ Maurice erzählt, er aber zum Beispiel bei ihrer Hochzeit nicht erwünscht war, nicht eingeladen wurde. Wenn er wirklich zu ihrem Leben gehört, hätte er auch an diesem Tag zu ihr gehört
Der zweite Knackpunkt für mich ist die Erzählweise. Gerade bei den „Einblendungen“ in das Leben von Maurice, in seinen familiären Hintergrund, wirkten die Worte so kalt, das nichts von der Stimmung und dem harten Schicksal an mich herangekommen ist. Es konnte mich emotional einfach nicht berühren.
Dennoch fand ich die Geschichte sehr schön, zeigt es doch dass man einfach mal hinschauen soll. Das man einfach mal machen soll, anstatt immer zu denken und wegzuschauen.
Die Covergestaltung hat mir sehr gut gefallen, ist sie doch sehr schlicht gehalten. Und im den Innenseiten findet man Abbildungen von Fotos, die Laura und Maurice zeigen.
Von mir bekommt das Buch, auf Grund der Kritikpunkte, gute 3 von 5 Punkten