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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Amy und Alex

Locked in
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Amy hat ein Geheimnis: ein älterer Freund. Als sie sich näher auf ihn einlässt, tut er ihr Gewalt an. Fortan liegt Amy im Wachkoma: 15 Jahre lang.

Die freie Journalistin Alex schreibt an einem Artikel ...

Amy hat ein Geheimnis: ein älterer Freund. Als sie sich näher auf ihn einlässt, tut er ihr Gewalt an. Fortan liegt Amy im Wachkoma: 15 Jahre lang.

Die freie Journalistin Alex schreibt an einem Artikel über Wachkomapatienten, als sie Amy dort liegen sieht. Amy und Alex sind gleich alt und Alex spürt eine Verbindung. Sie will unbedingt wissen, was Amy passiert ist und beginnt zu recherchieren. Doch da ist ihre Alkoholsucht im Weg und die verzweifelte Liebe zu ihrem Ex-Ehemann Matt.


Alex ist ganz schön fertig! Doch Amy gibt ihr den Mut, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Je näher Alex dem kommt, was damals geschehen ist und wer Amy das angetan hat, desto weniger trinkt sie.


Sehr schön fand ich die Szenen, in denen man merkt, dass Amy sehr wohl ihre Umwelt wahrnimmt. Fiction oder Wirklichkeit? Nichts ist ja so heftig umstritten wie die Frage, ob Locked-In-Patienten hören, was um sie herum vorgeht. In diesem Buch hören sie sehr wohl und reagieren auch teilweise. Durch Amys Gedanken ist der Leser den Ermittlungen von Alex ein klein wenig im Vorteil. Doch leider wird schlussendlich nicht genau aufgeklärt, was mich etwas gestört hat. Ein klein wenig Abzug gibt es auch für die Anklage am Ende, die fand ich dann doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Ansonsten ein Buch, das ich nicht mehr aus der Hand legen wollte. Menschen mit ihren Ecken und Kanten, keine schön gezeichnete Welt und dennoch gibt es auch viel Harmonie. Eine Handlung, die gut durchdacht ist und logisch aufgebaut und zu fesseln wusste.


Danke an die Autorin, dass der Schluss so ist wie er ist – und nicht kitschig unglaubwürdig!

Veröffentlicht am 28.04.2019

Als Frau bei der Polizei

Cop Town - Stadt der Angst
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Ein Copkiller geht um in Atlanta. Kein guter Start für Kate Murphy, die als Frau zudem noch unter den Sticheleien der Polizistenkollegen leiden muss. Nach dem 5. Mord beschließen die Cops, den Mörder unter ...

Ein Copkiller geht um in Atlanta. Kein guter Start für Kate Murphy, die als Frau zudem noch unter den Sticheleien der Polizistenkollegen leiden muss. Nach dem 5. Mord beschließen die Cops, den Mörder unter allen Umständen zu stellen – eine mörderische Jagd beginnt. Und Kate und ihre Kollegin Maggie, deren Bruder in Verdacht gerät, immer mitten drin.



Als Frau hatte man es wohl nicht leicht bei der Polizei in den 70er Jahren. Mit Interesse habe ich gelesen, wie fies und hinterhältig die Kollegen ihre weiblichen Kollegen behandeln. Besonders gefallen hat mir aber, dass gerade die Frauen dann den Großteil der Ermittlungsarbeit übernehmen und ihren (klischeehaft: betrunkenen) Kollegen einiges voraushaben. Und dass sie auch mal übers Zieh hinausschießen nimmt ihnen hier auch keiner übel. Zu gut ist die Geschichte nachvollziehbar, auch der Ärger und die Wut der Frauen.

Nicht zu Unrecht wird Karin Slaughter als eine der besten Thriller Autorinnen bezeichnet. Ihre Romane haben es in sich. Ich bin begeisterter Leser ihrer Serie um Sara Linton, aber auch in ihrem jetzigen Einzelband habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt. Die gewohnt flüssige Schreibweise und die spannende Handlung lassen einen alles um sich herum vergessen, bis der Täter zur Strecke gebracht wurde.

Dass Frauen 1974 in Amerika noch nicht einmal eine eigene Wohnung mieten durften ohne das Bürgen eines männlichen Verwandten fand ich auch hochinteressant. Diese Frauen haben ja keinen Ausweg wenn sie von ihren Männern schlecht behandelt fühlen.


Fazit: toll recherchierter, spannender Thriller den man nicht mehr aus den Händen legen will.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Zoe lernt zu lieben

Zoe und die Liebe
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Wie kann man lieben, wenn man die Liebe nie kennen gelernt hat? Zoe hat Angst. Angst, sich zu tief auf einen Mann einzulassen, weil sie ja nur enttäuscht werden könnte. Und diese Gefühle stehen ihr ganz ...

Wie kann man lieben, wenn man die Liebe nie kennen gelernt hat? Zoe hat Angst. Angst, sich zu tief auf einen Mann einzulassen, weil sie ja nur enttäuscht werden könnte. Und diese Gefühle stehen ihr ganz schön im Weg, als sie ihren Traummann kennen lernt. Davon, dass man sich auf etwas einlassen muss, davon will Zoe nichts hören. Und so wundert es nicht, dass sie, die eigentlich immer glücklich ist, das Glück etwas verliert. Zum Glück gibt es da einige Zeitgenossen, die ihr wieder aufs rechte Gleis helfen. Allen voran Julius, den ich als Charakter im ganzen Buch am meisten mochte. Julius sitzt täglich vor seinem Stammcafé und will seinen Kanarienvogel wieder einfangen, der ihm entflogen ist. Zoe lernt ihn zufällig kennen und freundet sich mit ihm an.



Auch Zoe mochte ich sehr gerne, wenn ich sie auch manchmal am liebsten irgendwo hin getreten hätte. Wie kann man sich nur selbst so im Weg stehen? Als Erklärung erzählt die Autorin in kleinen Rückblenden von Zoes Mutter, die Zoe allein aufgezogen hat und ihre ständig enttäuschenden Beziehungen. Für mich nachvollzieh- aber nicht begreifbar.



Das Buch hat einen durchwegs positiven Erzählstil, ist locker geschrieben und hat mir gut gefallen. Wie (fast) alle Liebesgeschichten ist es ein wenig vorhersehbar, aber das stört nicht weiter. Am Ende werden mir ein wenig zu viele Enden zu schnell verpackt und eine bleibt gar offen.


Fazit: Liebenswerte Charaktere und eine lockere Grundeinstellung zeichnen dieses Buch aus. Ein Liebesroman, den man gerne liest.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Identitätsklau

You Are Wanted
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Das Buch zum Film von Amazon

Hotelmanager Lukas Frankes Leben erfährt eine jähe Wendung als ein Stromausfall Teile Berlins lahm legt. Er gerät in den Verdacht, der Urheber zu sein und merkt bald, dass ...

Das Buch zum Film von Amazon

Hotelmanager Lukas Frankes Leben erfährt eine jähe Wendung als ein Stromausfall Teile Berlins lahm legt. Er gerät in den Verdacht, der Urheber zu sein und merkt bald, dass es scheinbar jemand auf ihn abgesehen hat. Denn geheimnisvolle Nachrichten erscheinen auf seinem Handy und merkwürdige Dinge passieren in seiner Umgebung. Bald glaubt ihm fast keiner mehr, auch die Polizei ist von seiner Schuld überzeugt. Als dann ein Mord passiert, bleibt Lukas keine Wahl: er muss den wahren Täter stellen, um seine Familie zu schützen.

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sowohl für Lukas als auch für den Leser. Denn zu Atem kommt hier keiner. Und wer denkt, er weiß, worum es geht, wird schon durch die nächste Kurve, sprich Wendung, wieder eines Besseren belehrt. Denn kaum etwas ist, wie es zu sein scheint. Ich hatte zwar ziemlich bald einen Verdacht, aber der wurde auch sehr bald wieder unterminiert und ein anderer geriet in meinen Fokus. Gelang es dem Autor doch, berechtigte Zweifel zu streuen.
Durch die Einbindung des Kindes wird der ganze Thriller noch rasanter und spannender.
Allerdings bleiben am Ende noch ein paar Dinge ungeklärt und auch die Handlung, bzw. das Bonbon, das dem Leser vor die Nase gehalten wird, zeigt, dass es noch eine Fortsetzung geben wird. Auf die jedenfalls bin ich sehr gespannt.
Fazit: Identitätsdiebstahl und Hacking sind sehr aktuelle Themen und gerade deshalb funktioniert das Buch. Denn was, wenn ich der/die nächste bin?

Veröffentlicht am 28.04.2019

Spannend

Still ruht der Wald
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Ein kleines Dorf in den Bergen, jeder kennt jeden. Als bei einem Jagdausflug ein Mord geschieht, ist automatisch jeder verdächtig. Journalistin Magdalena Hansson, eigentlich im Mutterschaftsurlaub, sticht ...

Ein kleines Dorf in den Bergen, jeder kennt jeden. Als bei einem Jagdausflug ein Mord geschieht, ist automatisch jeder verdächtig. Journalistin Magdalena Hansson, eigentlich im Mutterschaftsurlaub, sticht in ein Wespennest.


Auf wenige Tage und einen winzigen Ort beschränkte Handlung. Da kommt Spannung auf! Vor allem auch durch das Verschwinden der 13 Jährigen Alva und die nachfolgenden Ereignisse.


Warum das Buch allerdings als Värmland-Krimi 1 bezeichnet und nicht in die Reihe um Hagfors eingereiht wird, verstehe ich nicht, denn der Krimi spielt im selben Ort und mit den selben Protagonisten. Vielleicht weil mit Petra Wilander eine neue Figur eingeführt wurde. Sehr gut hat mir im Buch Hansson gefallen: ihre kleine Tochter fordert ihr alles ab, was ich sehr authentisch fand.



Skandinavische Krimis sind ja per se immer ein wenig düster. Auch hier fand ich die Hintergrundstimmung sehr gut herausgearbeitet. Man kann sich förmlich den einsamen Wald vorstellen, durch den Bodil auf der Suche nach ihrer Tochter irrt.

Die Auflösung kommt quasi in letzter Minute und ist sehr überraschend, was ich sehr gern mag, denn es gibt nichts Schlimmeres in einem Krimi, als wenn man schon auf S. 50 weiß, wer der Mörder ist.



Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf das neue Buch, das im Januar 2018 bei Lübbe erscheinen und „Stets sollst du schweigen“ heißen wird.