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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Herrlich witzig

Traumprinz
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Nellie hat Liebeskummer! Keiner mag sie. Auf einer Ausstellung zieht ein altes Buch ihre Aufmerksamkeit auf sich und kurzerhand stielt sie es. Doch damit beschwört sie jede Menge Ärger herauf, ohne es ...

Nellie hat Liebeskummer! Keiner mag sie. Auf einer Ausstellung zieht ein altes Buch ihre Aufmerksamkeit auf sich und kurzerhand stielt sie es. Doch damit beschwört sie jede Menge Ärger herauf, ohne es zu wissen. Denn als sie aus einer Laune heraus ihren Traumprinzen in das Buch zeichnet, erwacht der zum Leben. Nellie kann es nicht glauben und auch ihr Prinz versteht die Welt nicht mehr. Gemeinsam durchstreifen sie Berlin nach einem Ausweg.



Herrlich witzig! Allein die Szene als Nellie, nur mit Handtuch bekleidet, durch Berlin irrt und dabei beim Schwarzfahren erwischt wird! Safier hat wirklich einen netten Humor! Schmunzelnd liest man sich durch seine Zeilen und staunt ein ums andere Mal wieder über seinen Einfallsreichtum. Nellie und Retro, ihr Prinz, müssen so einige Abenteuer überstehen bevor sie die bösen Buben, die die Welt vernichten wollen, besiegen können. Und dann ist da ja auch noch das Problem mit den perfekten Küssen! Ein bisschen chaotisch geht es im Buch allerdings schon zu. Die Handlung ist schnell und auf jeder Seite warten neue rasante Geschehnisse, die mich als Leser dann teilweise schon auch mal überfordert haben. Zum Beispiel war mir Nellies Weg durch die Schneekugel etwas zu märchenhaft und schnell abgehandelt. Das Ende allerdings ist dann wieder logisch und ich wäre nie draufgekommen. Denn bei aller Lesefreude denkt man als Leser doch öfter mal darüber nach, wie denn jetzt wohl der Autor DAS alles auflösen mag!



Ergänzend zur Handlung sind auf vielen Seiten noch nette Comiczeichnungen, die das Ganze harmonisch abrunden.



Fazit: Leichter Lesespaß, der mit skurrilen Einfällen punktet.

Veröffentlicht am 28.04.2019

spannend und überraschend

Schwarze Wut
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Will Trent ermittelt Undercover – und Sara Linton darf nichts von seinem Auftrag erfahren, weil er sonst auffliegen könnte. Leider spielt sich alles an einem Ort ab und so wird es für Trent gefährlich. ...

Will Trent ermittelt Undercover – und Sara Linton darf nichts von seinem Auftrag erfahren, weil er sonst auffliegen könnte. Leider spielt sich alles an einem Ort ab und so wird es für Trent gefährlich. Dessen Gegner sind eh nicht ohne! Big Whitey, keiner weiß wer das ist, aber er zieht im Hintergrund alle Strippen und Will braucht seine ganze Finesse, um seine Tarnung aufrecht zu erhalten.

Im zweiten Handlungsstrang kämpft Jared um sein Leben. Er wurde im eigenen Haus überfallen und niedergeschossen und Lena konnte ihm gerade noch das Leben retten. Doch irgendwie haben alle etwas gegen sie.


Die Handlung fand ich an sich ein klein wenig wirr. Zu viele Fäden ziehen sich durch das Buch. Die Razzia von Lena, der Undercovereinsatz von Will, der Überfall auf Jared und Lena und dann auch noch Big Whitey. Zudem muss man sich auch noch durch die ganzen Personen lesen, denn dieses Mal fährt Karin Slaughter wirklich alle auf. Schön fand ich das Wiedersehen mit alten Bekannten, aber anfangs halt auch ein bisschen anstrengend. Schön, wie am Ende dann alle Fäden zusammenlaufen und der AHA-Effekt eintritt.


Geschrieben ist das Buch wieder sehr flüssig und der Schreibstil von Slaughter ist unnachahmlich. Dabei war die Handlung diesmal gar nicht so sehr grausam, das hatten wir schon schlimmer. Dennoch sind wieder einige Szenen dabei, bei denen man einen starken Magen braucht. Aber genau das erwartet man ja bei Slaughter, dafür ist sie bekannt. Auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz, wenn mir auch manchmal das Handeln von Will und Sara unverständlich war. Wie die zwei aneinander vorbeireden und dann dieser Abstecher in den Keller…


Auf den Täter wäre ich im Leben nie gekommen, erst gegen Ende, aber dann wurde das ja auch schnell aufgelöst. Nette Wendungen und viel Spannung machen das Buch wieder sehr lesenswert.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Stark

Immer montags beste Freunde
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„Eine einfache braune Papiertüte“ „für mich war das nichts“ . …



Aber für Maurice bedeutet das alles: Liebe, Fürsorge und Freundschaft. Kennt er das doch aus seiner eigenen Familie nicht. Die Mutter ...

„Eine einfache braune Papiertüte“ „für mich war das nichts“ . …



Aber für Maurice bedeutet das alles: Liebe, Fürsorge und Freundschaft. Kennt er das doch aus seiner eigenen Familie nicht. Die Mutter drogenabhängig, der Vater abgehauen, die Onkel straffällig – wie soll aus solch einem Kind etwas werden?


Diese Frage stellte sich Laura Schroff anfangs nicht, als sie mitten auf der Straße anhielt und zurück zu dem kleinen bettelnden Jungen ging, um ihn zu McDonalds einzuladen. Sie fragte sich oft, was sie dazu bewog, hat es jedoch nie eine Sekunde bereut. Im Gegenteil: Maurice gab ihr so viel, die Freundschaft, die sich aus diesem ersten Treffen ergab, entwickelte sich für sie zu einer tiefen Verbindung.


Dieses Buch erzählt eine wahre Begebenheit. Ohne zu werten, emotional und ein bisschen verzweifelt. Denn auch Laura kommt aus keiner einfachen Familie und musste hart für ihr Glück kämpfen. Am besten haben mir immer die Szenen gefallen, in denen Laura Maurice etwas gibt, und sei es nur Geborgenheit. Hier sprach dann die ganze Bandbreite an Gefühlen aus den Zeilen. Wie Maurice strahlt, wie dankbar er ist und wie er sie davor bewahrt, seine Traurigkeit und Verzweiflung spüren zu lassen. Auch sehr erschütternd waren immer die Teile, als Maurice wieder zurück zu seiner Familie und damit zurück in die armen Verhältnisse muss. Wie übersteht das ein Kind? Wie geht es damit um? Freut es sich auf die schönen Tage oder hadert es dann noch mehr mit seinem Schicksal? Diese Frage wurde für mich leider nicht beantwortet, auch nicht durch Maurice‘ abschließenden Brief am Ende des Buches, was ich sehr schade fand.


Sicher ist das Buch auch ein wenig wie ein Märchen und somit ein klein wenig kitschig: Frau und Junge aus ärmlichen Verhältnissen treffen sich und alles wird gut. Vielmals habe auch ich mich gefragt, was eine Frau dazu bewegt, sich auf so eine Freundschaft einzulassen. Und das nicht nur finanzell gesehen. Ein wenig davon wird im Interview, das das Buch beschließt davon geklärt.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Die hohen Erwartungen fast erfüllt

Auris
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Matthias Hegel gesteht einen Mord, den er nicht begangen hat und geht dafür ins Gefängnis. Podcasterin Jula klemmt sich hinter die Story, weil sie sich einiges von der Auflösung erhofft. Trotz der Tatsache, ...

Matthias Hegel gesteht einen Mord, den er nicht begangen hat und geht dafür ins Gefängnis. Podcasterin Jula klemmt sich hinter die Story, weil sie sich einiges von der Auflösung erhofft. Trotz der Tatsache, dass alle Beteiligten mauern, kommt sie mit winzigen Schritten der Lösung näher und gerät dabei selbst in Gefahr.
Das Buch beginnt gleich recht spannend mit Julas Vergewaltigung. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie das alles mit Matthias Hegels Geschichte zusammenhängt, aber Kliesch verbindet die beiden Stränge total logisch und super. Seine Schreibweise fand ich sehr flüssig und anschaulich und auch die Spannung war hoch gehalten. Spätestens mit der Entführung von Julas Bruder und der Schilderungen in der Hütte – da wollte ich das Buch dann nicht mehr aus den Händen legen.
Klieschs Charaktere haben mir auch durchwegs gut gefallen. Vor allem die Protagonisten, aber auch die kleinen Nebenrollen waren mit der alten Frau oder dem depressiven Wächter gut besetzt. Ich konnte gut mit den Menschen mitfühlen und war auch sehr gespannt, wie sich nun alles auflöst. Allerdings ließ mich das Buch schon etwas verwirrt zurück und das Ende – dafür könnte ich den Autor fast hauen! Ein Cliffhanger vom Allerfeinsten und ich hoffe, dass das nächste Buch schon bald erscheint. Wobei ich so einen klitzekleinen Verdacht habe…
Fazit: Alles in allem hätte ich mir ein bisschen schnelleres Tempo gewünscht, teilweise tritt die Handlung ein wenig auf der Stelle, aber dennoch fand ich das Buch sehr gut und überaus lesenwert.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Schöne Familiengeschichte

Die verbotene Zeit
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Clara hat bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren und rätselt nun, was vorher war. Ihre Angehörigen verhalten sich sehr geheimnisvoll und belügen sie sichtlich. Doch Clara lässt nicht locker und setzt ...

Clara hat bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren und rätselt nun, was vorher war. Ihre Angehörigen verhalten sich sehr geheimnisvoll und belügen sie sichtlich. Doch Clara lässt nicht locker und setzt Stein für Stein ein Puzzleteil nach dem anderen zusammen, bis sie der Lösung des Rätsels näher kommt. Dabei führt sie der Weg weit zurück in die Vergangenheit und ein schreckliches Geheimnis kommt ans Licht.


Auch der Leser wird Schritt für Schritt, Puzzleteil für Puzzleteil an die Lösung herangeführt und ist immer hautnah dabei. So mag ich das! Irgendwann fiel dann der Groschen und ich wusste, wie es sich abgespielt haben musste, dennoch war es ein Vergnügen weiterzulesen. Allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn man vorher NICHT gewusst hätte, was aus manchen Personen geworden ist, dass sie überlebt haben. Das hätte das ganze Buch noch spannender gemacht. Auch den Unfall hätte es nicht zwingend gebraucht, dass Clara ihr Gedächtnis verloren hat, hat die Story nicht mehr oder minder voran gebracht.


Die Handlung spielt abwechselnd in Gegenwart und Vergangenheit. Beide Handlungsebenen sind geschickt ineinander verwoben und aufeinander aufgebaut, so erscheint der Roman als Ganzes und nicht als Rückblende und wirkt nicht sprunghaft oder konstruiert. Anfangs dachte ich allerdings noch „wieder ein Roman im Nazideutschland, das gibt’s jetzt doch schon so oft“. Aber Claire Winter hat hier eine ganz andere Herangehensweise und unterhält den Leser bestens. Auch die Charaktere handeln schlüssig und werden dem Leser schnell sympathisch.


Fazit: Familiengeschichte mit tragischem Hintergrund, die viele Stunden Lesevergnügen beschert.