Cover-Bild Das Verschwinden der Stephanie Mailer
25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: OSTERWOLDaudio
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 15.04.2019
  • ISBN: 9783869524139
Joël Dicker

Das Verschwinden der Stephanie Mailer

3 CDs
Torben Kessler (Sprecher), Amelie Thoma (Übersetzer), Michaela Meßner (Übersetzer)

Joël Dicker ist zurück – so intensiv, stimmungsvoll und packend wie »Harry Quebert«

Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn bei einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau ...

Die idyllischen Hamptons sind Schauplatz einer fatalen Intrige, die Joël Dicker mit einzigartigem Gespür für Tempo und erzählerische Raffinesse entfaltet.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2019

Unterhaltsamer Roman

0

Der Schweizer Schriftsteller Joel Dicker hat ein mächtiges, umfangreiches Buch geschrieben, das ich als fast 20stündiges Hörbuch gehört habe, gelesen von Torben Kessler.

Man kann das Buch als Krimi lesen, ...

Der Schweizer Schriftsteller Joel Dicker hat ein mächtiges, umfangreiches Buch geschrieben, das ich als fast 20stündiges Hörbuch gehört habe, gelesen von Torben Kessler.

Man kann das Buch als Krimi lesen, aber da gesellschaftliche Elemente eine große Rolle spielen, ist es vielleicht auch mehr als das.

Die Journalistin Stephanie Mailer hat in einem 20 Jahre alten Mordfall in den Hamptons im Bundesstaat New York recherchiert und offenbar Erkenntnis von großer Tragweite gewonnen. Kurze Zeit später ist sie verschwunden.

Wie zwischen den Handlungssträngen 2014 und 1994 gelegentlich gewechselt wird, ist reizvoll gemacht und wirklich gelungen.

Das Ermittlerteam Jesse Rosenberg und Derek Scott sowie die kompetente, lokale Polizistin Anna Kanner sind gute, auch sympathische Figuren.
Mich haben z.B. die Passagen beeindruckt, in denen Anna von ihren Problemen als einzige Frau auf dem Revier berichtete.
Jesse und Derek direkt vom Fall betroffen, da sie damals vor 20 Jahren die Detectives waren, die den Fall aufklärten. Deswegen ist es ihnen besonders wichtig, mehr zu erfahren.

Gut gemacht auch ist der Nebenplot mit Jerry und den Problemen mit seiner Tochter Dakota, die Drogen nimmt.

Manche der Nebenfiguren sind aber überzeichnet. Das trifft auf den Zeitungsherausgeber Steven Bergdorf zu und der viel jüngeren und skrupellosen Alice, mit der er eine Affäre hat.

Durch die Komplexität trägt der Roman seine Länge, nur im Mittelteil zieht es sich manchmal, aber da muss der Leser/Hörer durch.

Der Sprecher Torben Kessler liest das Buch souverän. Seiner Tenor-Stimme kann man stundenlang zuhören. Er liest ohne übertriebene Betonung, was gerade bei den Figuren dieses Romans gut ist und ihren Charakteren gerecht wird. Er hat als erfahrener Schauspieler eine gut ausgebildete Stimme und eine große Sensibilität für seine Figuren.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Unterhaltsam und spannend

0

Im Sommer 1994 geschieht ein schrecklicher Mord in Orphea, bei dem 4 Menschen ihr Leben lassen. Die damals jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott finden den Schuldigen. Doch zwanzig Jahre später ...

Im Sommer 1994 geschieht ein schrecklicher Mord in Orphea, bei dem 4 Menschen ihr Leben lassen. Die damals jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott finden den Schuldigen. Doch zwanzig Jahre später taucht die Journalistin Stephanie Mailer auf und behauptet, dass sich die beiden geirrt haben. Als sie kurz darauf spurlos verschwindet, regen sich erste Zweifel bei Jesse Rosenberg, der eigentlich in den Ruhestand gehen wollte. Und so beginnt er zum einen, Stephanie Mailer zu finden und zum anderen erneut in dem Fall von 1994 zu ermitteln. Er stößt auf Stephanies Hinweis, „was keiner gesehen hat, obwohl es offensichtlich war“.

Dies war mein erstes Buch von Joel Dicker, und es wird mit Sicherheit nicht mein letztes Buch bleiben.
Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und durchaus sehr bildhaft. Man kann sich die Gegebenheiten und Geschehnisse echt gut vorstellen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Jesse Rosenberg wird aus der Sicht der Polizistin Anna und verschiedenen beteiligten Personen erzählt. Dadurch erhält der Leser, wenn auch häppchenweise einen guten Einblick, in das was geschah und geschieht. Damals wie heute.
Neben dem Perspektivenwechsel wird die Spannung durch die Rückblicke in die Vergangenheit immer hoch gehalten. Wobei diese Rückblicke nicht immer in chronologischer Reihenfolge stattfinden. Und gegen Ende musste man dann doch aufpassen, dass man den Überblick nicht verliert.

Man lernt in kurzer Zeit relativ viele Personen kennen. Dabei schafft es der Autor mit einem einzigartigen Gespür für das Tempo als auch seiner erzählerischen Raffinesse, dass man als Leser nicht durcheinander kommt. Die beteiligten Personen werden klar und ausführlich beschrieben, weshalb man sie auch gut im Gedächtnis behalten kann. Und man lernt jede Menge Leute kennen, wobei man auf teilweise echt schräge Vögel trifft. Die Charaktere werden ausführlich gezeichnet und durch die Rückblicke in die Vergangenheit erhalten Sie eine ungeahnte Tiefe. Und ganz ehrlich, ich hätte nicht bei allen Beteiligten alles bis ins letzte Detail erfahren müssen. Dadurch hat sich die Geschichte gegen Ende teilweise etwas gezogen, was auch zulasten der Spannung ging.

Der Krimiplot war sehr gut durchdacht und komplex. Eine Theorie jagte die andere, um dann doch wieder über den Haufen geworfen zu werden. Und es werden viele, viele Geheimnisse ausgegraben. Gefühlt hat fast jeder der Charaktere in seiner Vergangenheit etwas getan, worauf er nicht stolz ist. Aber reicht dies für ein Mordmotiv? Ich habe mitgerätselt, aber bis kurz vor dem Ende hatte ich keine Ahnung, wer der Täter ist und welches Motiv dieser hatte.

Ich habe mir das Hörbuch angehört, das von Torben Kessler gelesen wird und als ungekürzte Lesung mit 1.192 eine ordentliche Länge hat. Torben Kessler hat es von Beginn an geschafft, mich mit seiner Stimme und seinem Erzähltempo in seinen Bann zu ziehen. Dass sich das Hörbuch zwischendurch etwas gezogen hat, lag sicher nicht an Tobias Kessler, als vielmehr an den vielen Details, mit der Dicker die Geschichte erzählt hat. Insgesamt gesehen, war der Vortrag von Tobias Kessler echt klasse.

Fazit:
Ein unterhaltsamer, und spannender Krimi, klasse gelesen. Aber manchmal ist weniger mehr. Ein paar Seiten weniger hätten meiner Meinung nach der Geschichte echt gut getan. Trotzdem kann ich den Krimi empfehlen.

Veröffentlicht am 24.04.2019

Mörder wider Willen

0

Sommer 1994: In der Kleinstadt Orphea an der Ostküste der USA geschieht während der Premiere eines Theaterfestivals ein Vierfachmord. Opfer sind die Familie des Bürgermeisters sowie eine Joggerin, die ...

Sommer 1994: In der Kleinstadt Orphea an der Ostküste der USA geschieht während der Premiere eines Theaterfestivals ein Vierfachmord. Opfer sind die Familie des Bürgermeisters sowie eine Joggerin, die wohl Zeugin des Verbrechens wurde.
Die beiden jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott klären den Fall schnell auf, der Schuldige kommt bei einer Verfolgungsjagd ums Leben.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2014 und Jesse Rosenberg, den alle aufgrund seiner perfekten Aufklärungsrate „Mister 100 Prozent“ nennen, steht kurz vor der Pensionierung. Ausgerechnet bei seiner Abschiedsparty spricht ihn die Journalistin Stephanie Mailer an, die behauptet, sie hätten damals den Falschen gefasst und der wahre Mörder sei noch auf freiem Fuß. Bevor Stephanie Jesse mitteilen kann, was sie zu dieser Annahme bringt, verschwindet sie und wird wenig später tot aufgefunden.
Die Polizei von Orphea ist zunächst wenig begeistert, dass der alte Fall wieder neu aufgerollt werden soll, doch dann geschehen weitere Morde...
Um dieses Buch wurde vor Erscheinen so ein Hype gemacht, dass ich es unbedingt lesen bzw. hören wollte. Der Anfang ist wirklich sehr spannend, und der Roman ist sehr gut und ansprechend gelesen. Der Fall ist mysteriös und spannend, es geraten immer mehr Verdächtige ins Visier der Ermittler und auch die persönliche Geschichten von Jesse und Derek sowie die der anderen Protagonisten sind bis zu einem gewissen Grad interessant. Allerdings ist genau dies auch der Schwachpunkt dieses Romans: er verliert sich auf zu vielen Nebenschauplätzen. Ein früherer Polizeichef, der jetzt als durchgeknallter Regisseur lebt, ein Verleger, dessen Geliebte ständig teure Geschenke von ihm fordert und ihn an den finanziellen Ruin bringt (dieser Handlungsstrang ging mir am meisten auf die Nerven, da mir das beschriebene Verhalten völlig überzogen vorkam), ein drogensüchtiges junges Mädchen, das den Tod einer Mitschülerin verschuldet hat und vieles mehr. Irgendwann war mir das alles zuviel, zumal es einige Querverbindungen gibt und irgendwann fast jeder als Mörder in Frage kommen könnte.
Das Ende ist dann einigermaßen überraschend und es kommt wieder etwas von der anfänglichen Spannung auf. Wenn dieser Roman nicht ganz so lang wäre, würde er sehr gewinnen. Nicht schlecht, aber der langweilige, teils verwirrende und in die Länge gezogene Mittelteil hat mein Vergnügen etwas getrübt.