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Veröffentlicht am 30.08.2018

Erzählweise hat mir leider gar nicht gefallen

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Dieser Autor wurde mir schon sehr empfohlen, daher habe ich auch zugegriffen als ich seinen neuesten Band der Krimireihe um die Special Detectives Hunter und Garcia entdeckte.
Der erste Blick ins Buch ...

Dieser Autor wurde mir schon sehr empfohlen, daher habe ich auch zugegriffen als ich seinen neuesten Band der Krimireihe um die Special Detectives Hunter und Garcia entdeckte.
Der erste Blick ins Buch hat mich auch sehr begeistert und neugierig gemacht. Ich fand prinzipiell die Idee des Krimis nicht schlecht. Die Motive für die Morde, wie am Ende alles zusammen hängt, das war durchaus interessant. Aber leider gab es doch zahlreiche Dinge, die mich gestört haben, so dass ich am Ende nur 2,5 Sterne vergeben mag.

Am nervigsten waren die Dialoge zwischen den einzelnen Ermittlern.
Zum einen war da ein wiederholtes Geschwafel, vorzugweise um Kunst und Kunstwerke und wie die einzelnen Tatorte interpretiert werden können. Spätestens bei der 3. Diskussion darüber hab ich nur mit den Augen gerollt. Vor allem weil ermittlungstechnisch ja sonst auch so gar nichts weiter gegangen ist. (Was ist zB mit dem Handy des Opfers, das wir zuerst kennen lernen? Sie macht ja ein Selfie von sich, auf dem auch der Täter zu sehen ist. Hat der Täter das Foto gelöscht, das ganze Handy mitgehen lassen, wieso wird dazu nie wieder was erwähnt??)
Am meisten gestört hat mich allerdings, dass mehrmals die Ermittler als quasi 'minderbemittelt' dargestellt werden, ohne dass das der Autor das beabsichtig hat. Aber es kam bei mir so eben an. Denn wenn sie in ihren Gesprächen auf Dinge zurückkommen, die sie schon mal besprochen hatten, dann fragten sie das Gegenüber immer sowas wie "du hast gestern xy gesagt, erinnerst du dich?" oder auch "weißt du noch, dass wir das und jenes festgestellt hatten". Na klar erinnert er (oder sie) sich, das ist ja gerade mal ein paar Stunden her!! Und diese Art der Gesprächsführung zieht sich eigentlich komplett durch. Die andere Variante ist, wenn jemand was sagt und jmd anderes dann "Häh" oder "Wie meinst du das?", so dass sich Ersterer dann veranlasst sieht das Ganze nochmal klar und deutlich zu erklären. Oder es gibt eine klare Anweisung, und trotzdem fragt die Ermittlerin "Wovon reden Sie?". Als ob sie schwer von Begriff wäre...
Ein Beispiel für einen solchen unnötigen Dialog: ~~"Ich glaube wir haben einen Fehler gemacht", begann Hunter, sobald sich alle um seinen Schreibtisch geschart hatten. "Einen Fehler?" wiederholte Agent Fisher. Ihre Unsicherheit spiegelte sich in Garcias und Williams' Mienen. "In Bezug auf was?"~~ Hätte sie ihn doch einfach mal weiterreden lassen, dann wären wir alle schon sehr viel schneller schlauer gewesen.

Mir ist schon klar, dass beides (das Wiederholen von schon mal gesagtem sowie das genaue Erklären) wahrscheinlich vom Autor deshalb so geschrieben wurde, um auch dem Leser die Chance zu geben den Ermittlungen genauesten zu folgen. Aber es ist halt nun mal nicht so, wie ich mir authentische Gespräche zwischen Super-Detectives vorstelle (denn wir reden hier nicht von irgendwelchen Deputies vom Dorfe, sondern es sind ja angeblich die Besten der Besten). Der einzige der noch einigermaßen gut wegkommt, ist Robert Hunter - weil er auch die meisten Thesen und Interpretationen beisteuert und seinen Kollegen dann erklärt, und daher braucht er nicht so viel nachzufragen.
Ich glaube, der Autor hätte hier besser mit einem auktorialen Erzähler gearbeitet, um dem Leser die wichtigen Details zu vermitteln anstatt die angeblichen Experten sich so unterhalten zu lassen, als ob sie ihren Job erst seit gestern machen würden.

Vorsicht, leichter SPOILER
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Auch an einer anderen Stelle verhalten sich Hunter und Garcia total unprofessionell. Sie wollen ein Haus, wo sie einen Verdächtigen vermuten, geräuschlos betreten und machen sich sogar Sorgen um quietschende Türangeln und knarrende Dielenbretter. Aber trotzdem reden sie beide ziemlich viel miteinander, auch über so belanglose Dinge wie den Namen ihrer Waffen. Ein Knarren könnte eine Person also aufschrecken, ihre Stimmen aber nicht? Profis hätten sich da wohl überhaupt nur mit Handzeichen verständigt. Als sie später Schüsse hören, denken sie "da ist etwas gewaltig schief gegangen!" Wieso? Sie sind da, weil sie einen Verdächtigen fassen wollen. Kann es nicht sein, dass ihre Kollegenteam diesen gerade gestellt hat und es deshalb Schüsse gab? Wieso gehen sie sofort vom Schlimmsten aus?
---ENDE SPOILER---

Der Autor war aber auch an anderen Stellen sehr geschwätzig. So beschreibt er die äußerliche Erscheinung eines Pathologen sehr detailliert, obwohl die absolut irrelevant ist. Wenn überhaupt, hätte man vielleicht ein signifikantes Merkmal für diese Person, die nur auf 2 Seiten vorkommt, anführen können. Auch der Autopsie-Raum wird genau beschrieben, und am Ende kommt dann sowas wie "bis auf den Grundriss unterschied sich der Raum nicht viel von anderen dieser Art". Ja wieso sollte er denn auch? Ich schätze es, wenn ein Autor dem Leser das Setting oder auch die auftretenden Personen beschreibt, aber manches ist dann auch einfach nur überflüssig.

Dann sind da auch noch die ausführlichen inneren Monologe des Täters, in denen es vorwiegend um seine Gefühlswelt und sein Erregungsgefühl geht, hier und da gespickt mit rhetorischen Fragen, wann und wie das FBI seine Genialität erkennen würde.

Die zeitlichen Sprünge, die immer wieder auftauchten, fand ich ebenfalls den Lesefluss störend. Immer wieder passierte es, dass ein Kapitel nicht dort wieder anknüpfte wo das vorherige aufgehört hatte, sondern zu einem früheren Zeitpunkt einsetze, um das Zustandekommen der Szene auch aus der anderen Sichtweise zu schildern. Allerdings war einem nicht immer ganz klar, ob es sich nun um einen solchen Zeitsprung handelte, und wenn ja wie lange vorher das spielte. Das war manchmal eine Stunde, manchmal nur ein paar Minuten. Aber man brauchte immer wieder einen kurzen Moment, um sich gedanklich zu sortieren, und das Gelesene richtig einordnen zu können.

Das Ende passt für mich dann zeitlich auch so gar nicht zusammen.
Vorsicht, großer SPOILER!!!!!
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Hunter sagt, er hätte 1h nachdem der Krankenwagen da war, den Anruf mit dem Namen und Adresse erhalten. Selbst wenn Kennedy gleich reagiert, so ist die SWAT-Einheit nicht in 5min bei selbiger, sondern braucht eine Weile. (Und wie bitte haben sie eigentlich so schnell die Sicherheitsfirma ausfindig machen können, um das Alarmsystem zu deaktivieren? Und wieso baut sich so ein Super-Computerexperte nicht einfach seine eigene, sondern beauftragt mit sowas eine Fremdfirma?? Nie im Leben!). Der Täter allerdings geht relativ rasch nachdem seine Monitore ausgefallen sind, zu seiner Geisel. Was bitteschön machte er dann die nächsten mindestens 2h dort noch?
Und noch eine zeitliche Ungereimtheit: erst 2 Tage später will die Chefin von Hunter wissen, wie er denn eigentlich auf die Spur des Täters gekommen ist! 2 Tage!
----ENDE SPOILER--------

Den Titel finde ich auch nicht sehr passend zum Inhalt und vor allem Motiv des Täters. Da ist der englische Originaltitel weitaus treffender.

Insgesamt findet die Handlung des Buches innerhalb weniger Tage statt. Aber aufgrund all der aufgezählten erzählerischen Mängel war es für mich keineswegs was man einen fast-paced thriller nennt. Schade, dabei hatte ich mich wirklich auf das Buch gefreut.
Ich habe bereits ein früheres Buch aus dieser Reihe, und werde das sicher auch nochmal lesen. Denn offensichtlich gefällt dieser Autor ja so vielen anderen LeserInnen. Und ich bin jetzt schon sehr neugierig, ob das eine einmalige Sache gewesen ist, oder tatsächlich sein Erzählstil. Falls es letzteres sein sollte, dann ist Chris Carter wohl eher nichts für mich.

Veröffentlicht am 09.08.2018

Ein Drittel der Wörter sind überflüssig

Im Zweifel ist es Liebe
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2,5 Sterne

Die Bewertungen zu diesem Buch waren alle so überschwänglich. Ein extrem amüsantes Buch, keine Schnulze wurde hier versprochen. Genau mein Ding also.

Und es ist auch amüsant, keine Frage. ...

2,5 Sterne

Die Bewertungen zu diesem Buch waren alle so überschwänglich. Ein extrem amüsantes Buch, keine Schnulze wurde hier versprochen. Genau mein Ding also.

Und es ist auch amüsant, keine Frage. Die erste Begegnung von Lena und Till endet auf jeden Fall ungewöhnlich (und zum Glück hatte ich die Kurzbeschreibung nicht so genau gelesen, und hatte somit einen kleinen Überraschungseffekt). Aber es wurde mit Zunahme der skurrilen Dates auch immer klischeehafter. Schon allein die beiden Freundinnen von Lena sind Abziehbilder von absoluten Extremen. Die toughe Karrierefrau vs. die verpeilte Yoga-Tante. Sehr viel mehr 'Gesicht' bekamen die 2 allerdings nicht. Sie kamen namentlich mal vor, aber spielten im Grunde gar keine Rolle.

Auch die Typen, denen Lena im Verlaufe der Handlung begegnet, sind allesamt der Klischeekiste entsprungen. Da war für mich der lustige und durchaus innovative Anfang schon wieder verspielt. Die kleinen "Tests", die Lena zwischendurch einschiebt, entlockten mir nur ein Augen rollen. Aber so richtig nervig wurden die blumigen Umschreibungen von Dingen, Menschen, Situationen, Gefühlen oder Gedanken - die sie vor allem gnadenlos mehrfach durchkaut, und dabei das ganze Repertoire an Wortwitzen abfeuert, das ihr dazu einfällt.
Als bei einem Date ein Typ etwa 15 Sätze lang über seinen Beruf (Proktologe) schwadroniert, und in jedem eine Anspielung einfließen lässt, lässt die Autorin diese Häufung der Wortspiele ja noch wie ein gewollter Witz aussehen, und sowohl Lena als auch ich atmeten auf dass das gar nicht so ernst gemeint war. Aber leider kommt das immer und immer wieder vor. Vielleicht fiel es mir anfangs noch nicht so sehr auf, aber spätestens ab der Party in der Disco konnte ich es quasi gar nicht mehr nicht bemerken. Da beschreibt die Protagonistin das Treiben auf der Tanzfläche und knapp daneben mit Hilfe von Tiervergleichen - über 1 Seite! Und als sie kurz darauf einen Typen älteren Semesters trifft, lässt sie sich 2 Seiten lang mithilfe von immer wieder neuen Metaphern über sein Alter aus. Eine Umschreibung wäre sehr witzig gewesen, vielleicht auch 2. Je nach Stellenwert der Situation vielleicht auch 3. Aber es scheint dass die Autorin einfach alles loswerden wollte, was sie irgendwo mal aufgeschnappt hat an 'lustigen Beschreibungen'. Sie machte ein Brainstorming, und weil sie sich nicht entscheiden konnte was sie davon nimmt hat sie einfach alles verwurstelt. Sie durchforstete den Thesaurus und schrieb für jedes Synonym das sie dort fand einen eigenen Satz... Wiederholungen nerven relativ schnell, gell? Sie machen zudem den Text auch unnötig lang und mühsam. (und entschuldigt dass ich das aus Demonstrationszwecken jetzt auch mit meiner Rezenssion machen musste).

Der Showdown der Geschichte ist dann einfach nur noch völlig abstrus und lächerlich. Mehr was für Liebhaber von Slapstick-Einlagen, aber nicht meine Art von Humor. Davon, dass es absolut unwirklich war, mal ganz abgesehen.

Anscheinend funktionierte das Buch aber für zahlreiche Leute perfekt, und das sei den Lesern auch absolut vergönnt. Ich steh trotzdem zu meiner Außenseiter-Meinung, und bin jetzt eigentlich nur neugierig, welche Frau (oder Mann?) sich hinter diesem Pseudonym versteckt, und ob die Krimis im selben Stil geschrieben sind.

Veröffentlicht am 09.02.2020

Nicht nachvollziehbar

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Die Kurzbeschreibung hatte mich extrem neugierig gemacht auf das Buch, das von so vielen anderen Rezensenten so hoch gelobt wurde. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen - die dann ins Bodenlose ...

Die Kurzbeschreibung hatte mich extrem neugierig gemacht auf das Buch, das von so vielen anderen Rezensenten so hoch gelobt wurde. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen - die dann ins Bodenlose stürzten. Entweder ich bin zu doof für das Buch gewesen, oder alle anderen kamen viel besser mit der wirren Mörderhetzjagd in Blackheath zurecht als ich.

Zuerst einmal gibt es keinerlei Erklärungen warum das Ganze passiert (und die Auflösung am Ende konnte mich auch nur leidlich zufrieden stellen), dann dauert es überhaupt erstmal ein paar Tage bis wir einem der Tode von Evelyn Hardcastle überhaupt nahe kommen, und dann gibt es in diesem ganzen Verwirrspiel gleich mehrere Bösewichte (was hatte es mit dem Lakaien auf sich?) vor dem der jeweilige Gast auf der Hut sein musste.
Für mich war das Ganze alles nicht mehr nachvollziehbar, wer was zu welchem Zeitpunkt wusste oder irgendwelche Hinweise plazierte. Selbst wenn das Ganze noch logisch wäre (was ich gar nicht nachvollziehen konnte) so macht es dem Leser doch gar keinen Spaß mehr, wenn er ständig nur hinterherhechelt und selbst gedanklich gar nicht mehr mitkommt. Es gab auch leider viel zu wenig Interaktionen zwischen den Personen, die wir aus den früheren Tagen schon kennen gelernt hatten, so dass man wenigstens ab und an mal einen Wiedererkennungs-Effekt hatte.

Ich habe mich dennoch tapfer durchgekämpft - anfangs in der Hoffnung dass bei mir der Knoten noch aufgehen würde, später dann weil ich jetzt eh schon so weit gekommen war und noch die Auflösung des Falles erfahren wollte. Insgesamt war es aber kein wirkliches Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 31.05.2019

Etwas komisch...

Mrs. Calibans Geheimnis
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Das Buch war ein Geschenk, ich selbst hätte es mir wohl nicht ausgesucht weil ich mit dem Klappentext nicht viel anfangen konnte. Leider ging es mir dann mit dem Buch nicht anders, das ich nur zu Ende ...

Das Buch war ein Geschenk, ich selbst hätte es mir wohl nicht ausgesucht weil ich mit dem Klappentext nicht viel anfangen konnte. Leider ging es mir dann mit dem Buch nicht anders, das ich nur zu Ende gelesen habe weil es gerade mal 140 Seiten hatte. Im Grunde ist die Prämisse ja sogar noch recht interessant, aber dann entwickeln sich aus dem Aufeinandertreffen von Mrs. Caliban und dem 'Froschmann' gar nicht so viele Szenen - und vor allem nicht viele bedeutende - wie erhofft.

Das Ende ist dann überraschend und vor allem sehr dramatisch. Konnte für mich aber das Buch nicht mehr herumreißen.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Was anderes erwartet

Fahrenheit 451
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Es ist ein Klassiker, der schon lange lange in meinem Regal stand ohne dass ich das Verlangen spürte es auch zu lesen. Zum Glück gab es nun eine Leserunde zu diesem Buch, denn so habe ich es 1. endlich ...

Es ist ein Klassiker, der schon lange lange in meinem Regal stand ohne dass ich das Verlangen spürte es auch zu lesen. Zum Glück gab es nun eine Leserunde zu diesem Buch, denn so habe ich es 1. endlich mal gelesen und 2. auch bis zum Ende durchgehalten.

Denn ich muss leider gestehen, dass ich mit dem Schreibstil bis zum Ende nicht warm geworden bin. Vielleicht ist er mir nur zu ungewohnt, aber ich fand auch die schwer zu entschlüsselnden Anspielungen anstrengend, und trotz all der Metaphern war es mir an anderen Stellen dann wieder zu abstrakt.

Eine Passage fiel mir aber besonders auf, als Mildred und ihre "Freundinnen" über Kinder reden. Eine von ihnen ist zwar Mutter, aber nur weil die Menschen ja sonst irgendwann aussterben würden. Reine Pflichterfüllung, aber man kann sie ja immerhin in die Schule abschieben und die 3 freien Tage im Monat kriegt man auch noch rum wenn man sie vor die 'Familie' hockt und die Wand anknipst. Zum Schluss sagt sie dann: '»Natürlich haben sie nicht viel für mich übrig, aber ich erwidere ihre Gefühle herzlich!« Die Frauen lachten aus vollem Hals.' Als Mutter fand ich diese ganze Passage echt arg.

Von der zentralen Handlung mit den "neuen Medien" und Ächtung der Bücher war ich am Schluss etwas enttäuscht, hatte mir wohl was anderes erwartet. Vielleicht habe ich es auch nur nicht kapiert? Ich habe vom Film nur einen sehr kleinen Ausschnitt mal im Rahmen einer Uni-Vorlesung gesehen, da hat Clarisse Guy mitgenommen zu den 'Rebellen' am Fluss, die jeder ein Buch auswendig lernen damit es nicht in Vergessenheit gerät. Ich hatte daher gedacht, dass zumindest ein beträchtlicher Teil der Handlung dann in dieser Community spielen wird. Anscheinend weichen da Film und Buch deutlich voneinander ab.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich mich Ray Bradbury in seiner Meinung nicht ganz anschließen kann. Mir ist bewusst dass er diese Zukunftsvision ganz bewusst sehr überzeichnet dargestellt hat, und es selbst heute "nicht so schlimm" geworden ist. Zum Zeitpunkt des Erscheinens von 'Fahrenheit 451' ist ja das Fernsehen in den heimischen Wohnzimmern gerade erst aufgekommen.
Aber ich finde nicht, dass man da ein Entweder-Oder-Szenario draus machen muss. Es liegt an jedem selbst, ob er ein Smombie wird oder sich vom TV berieseln lässt statt echte soziale Kontakte zu pflegen oder sich ein gutes Buch zur Hand zu nehmen. Und auch wenn ich Filme wirklich liebe kann ich für mich nur sagen, dass ich deswegen niemals nicht mehr lesen werde. (Den Film zu diesem Buch möchte ich jetzt aber schon gern sehen! Und habe jetzt sogar erst entdeckt, dass es letztes Jahr eine Neuverfilmung gab!)
Da mich also das Buch weder auf sprachlicher Ebene noch mit der Umsetzung der Thematik überzeugt hat, reicht es nur für 2 Sterne.