Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
offline

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2019

Zu viel Privates, aber trotzdem gut

Der Schlafmacher
0

Ein Doppelmord in einem Farmhaus gibt der Polizei viele Rätsel auf. Die Tochter wurde erwürgt, die Mutter mit Dutzenden Messerstichen ermordet. Schließlich soll der Psychologe Joe O’Loughlin einen Blick ...

Ein Doppelmord in einem Farmhaus gibt der Polizei viele Rätsel auf. Die Tochter wurde erwürgt, die Mutter mit Dutzenden Messerstichen ermordet. Schließlich soll der Psychologe Joe O’Loughlin einen Blick auf den Fall werfen. Der forensische Psychologe hat ein gutes Gespür für außergewöhnliche Fälle. Und auch hier findet er den entscheidenden Hinweis.

Während es privat bei ihm scheinbar aufwärts geht, zieht ihn der Fall in die tiefsten Abgründe menschlichen Lebens. Da trifft es sich gut, dass Vincent Ruiz auch mit von der Partie ist und auf ihn und seine Tochter, die ihre Leidenschaft für die Kriminologie entdeckt hat, aufpassen kann. Aber einmal weggeschaut passiert das Unfassbare…



Der Schlafmacher würgt seine Opfer bis zur Besinnungslosigkeit und ritzt ihnen dann einen Buchstaben auf die Stirn.



Ein neuer Fall für Joe und Vincent. Ich mag das Gespann von Anfang an sehr gerne und habe mich gefreut, dass Ruiz hier wieder mitmischen darf. Die Dialoge, die sich zwischen den beiden entwickeln entlocken dem Leser so manchen Schmunzler. Das Buch konzentriert sich diese Mal eher auf das Privatleben von Joe O’Loughlin und der Fall bekommt fast eine Nebenrolle. Somit ist der vorliegende Band nicht ganz so spannend wie die sonstigen, nägelkauenden, Fälle, aber dennoch sehr lesenswert. Robothams Schreibweise ist bekanntermaßen sehr anschaulich und mitreißend. Und seine Charaktere sind schon fast wie Familienmitglieder für mich. Herrlich skurrile Einfälle wie die Todesart der Mutter des Täters, machen das Buch noch lesens- und liebenswerter.


Robotham spielt in diesem Buch wieder mit dem Leser. Wirft ihm scheibchenweise die Aufklärung hin und lässt einen bis zum Ende im Unklaren, wer denn nun der Täter ist. Dabei wird in Einschüben öfter aus der Psyche des Täters erzählt. Dennoch kann man kaum auf ihn kommen.


Das Ende geschah mir etwas plötzlich und so hätte es das auf keinen Fall für mich gebraucht! Bei Amazon schrieb jemand „… nehme ich dem Autor persönlich übel“. Besser kann man es kaum ausdrücken!

Veröffentlicht am 28.04.2019

Agathas Traum

Die Rivalin
0

Ein Buch, das atemlos macht. Durch die wechselnde Erzählweise von Agatha und Meghan endet jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger. Die teilweise kurzen Kapitel verlocken zum Weiterlesen. Dabei begann ...

Ein Buch, das atemlos macht. Durch die wechselnde Erzählweise von Agatha und Meghan endet jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger. Die teilweise kurzen Kapitel verlocken zum Weiterlesen. Dabei begann alles ganz harmlos:



Agatha ist schwanger und arbeitet in einem Supermarkt. Doch bald merkt man: etwas stimmt nicht mit ihr. Sie stalkt die ebenfalls schwangere Meghan. Das geht sogar so weit, dass sie diese einmal zu Hause besucht. Nach und nach entblättert sich dann jedoch die Wahrheit. Und zwar bei beiden Frauen. Beide sind nicht so arglos wie sie zu Beginn scheinen. Beide haben alte Geheimnisse und beide haben Probleme. Wenn auch ganz andere!



Agatha hat einen raffinierten Plan, Meghans Baby zu entführen. Und ich muss gestehen, dass ich bei der Umsetzung doch ganz schön mitgefiebert habe. Irgendwie habe ich es Agatha auch gegönnt, dass in ihrem Leben einmal etwas gut läuft. Robotham hat es also geschafft, mein Mitgefühl zu erwecken. Und sie kümmert sich ja auch gut um das Kind. Auf der anderen Seite lässt uns Robotham jedoch den gesamten Schmerz der leiblichen Eltern miterleben und der hat es auch ganz schön in sich.

Das Ende des Buches wirkt ein wenig konstruiert, ein wenig zu sehr dramatisiert, aber man klebt ja eh schon an den Seiten und möchte wissen, wie das Ganze endet.

Fazit: wieder ein Buch, das man kaum aus der Hand legen kann.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Sein persönlichster Fall

Die andere Frau
0

Joe O’Loughlins 11. und persönlichster Fall



Als Joe zu seinem Vater auf die Intensivstation gerufen wird, weil dieser überfallen wurde, sitzt eine fremde Frau an dessen Krankenbett und behauptet, Williams ...

Joe O’Loughlins 11. und persönlichster Fall



Als Joe zu seinem Vater auf die Intensivstation gerufen wird, weil dieser überfallen wurde, sitzt eine fremde Frau an dessen Krankenbett und behauptet, Williams Frau zu sein. Zuerst glaubt Joe an einen Scherz, aber bald stellt sich heraus, dass William ein Doppelleben geführt hat. Doch wer hat ihm nach dem Leben getrachtet? Eine schier unlösbare Aufgabe wartet auf Joe.



Seit vielen Jahren, schon seit „Adrenalin“ verfolge ich Joes Werdegang und den seiner Familie. Dieses Buch spielt zeitlich ca 1,5 Jahre nach „Der Schlafmacher“ und Joe kommt so langsam wieder auf die Beine, nach dem Tod seiner Frau. Und nun muss er schon wieder Krankenbesuche machen, bei seinem Vater, der im Koma liegt. Man spürt förmlich, wie ihm das wieder die Beine wegreißt.



Wieder steht Joes Familie im Mittelpunkt der Story und es gab schon spannendere Bücher von Robotham. Aber gefallen hat mir das Buch dennoch. Die kurzen Kapitel sind sehr rasant erzählt und man mag das Buch kaum aus der Hand legen, auch wenn es teilweise Längen aufweist. Was mich ein wenig gestört hat: dass jeder, der etwas angestellt hat, erst einmal wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Ich kenne britisches Recht nicht, fand das aber relativ unrealistisch.



Fazit: wieder ein spannendes Abenteuer mit O’Loughlin, allerdings bekam Ruiz relativ wenig Raum, was mich ein wenig gestört hat. So fehlen doch die spritzigen Dialoge zwischen den beiden, was die Bücher von Robotham immer besonders auszeichnet.

Veröffentlicht am 28.04.2019

schön unschnulzig

Mein Herz ist eine Insel
0

Mein Herz ist eine Insel


Isla kehrt nach einer Enttäuschung auf ihre Heimatinsel Bailevar vor der Westküste Schottlands zurück. Dort wird sie alles andere als freundlich wieder aufgenommen. Doch dann ...

Mein Herz ist eine Insel


Isla kehrt nach einer Enttäuschung auf ihre Heimatinsel Bailevar vor der Westküste Schottlands zurück. Dort wird sie alles andere als freundlich wieder aufgenommen. Doch dann trifft sie Finn, ihre Jugendliebe wieder. Und wer ist der geheimnisvolle Fremde, der seit ein paar Tagen auf der Insel ist?



Mit einer einsamen Insel in Schottland einmal ein etwas anderer Schauplatz. Mir hat dies sehr gut gefallen, weil der Roman so die Eigenheiten des Miteinander auf so engem Raum sehr gut herausgearbeitet hat.



Als Sommer-Wohlfühlroman angepriesen ist dieser Schauplatz allerdings etwas schwierig. Die Grundstimmung ist an sich etwas düster durch Islas Probleme, dazu kommt noch einiges an schlechtem Wetter. Doch dann gibt es wieder Charaktere, die alles in anderem Licht erstrahlen lassen. Da ist zum einen Mac! Ein guter Freund Islas, der zwar nur per SMS erscheint, aber dessen sonniges Gemüt mich sofort mitgerissen hat. Und natürlich Shona, die ständig am Kuppeln ist und mir so machen Schmunzler entlockt hat.


Sehr schön gefiel mir auch die Geschichte in der Geschichte, die alte Sage der versunkenen Insel.


Ein wenig Spannung erhält die Geschichte durch die Einbrüche, wobei der Täter da fast von vornherein feststeht und auch sein Motiv durchschaubar ist.


Fazit: Kein schnulziger Liebesroman, eher eine etwas tiefgründigere Geschichte, in der Isla zu sich selbst findet und sich mit ihrer Vergangenheit versöhnt.

Veröffentlicht am 28.04.2019

3 Paare und ein Mord

Der Mörder und das Mädchen
0

Emma ist frisch verliebt und schwanger. Ihre Schwester Josefin dagegen steckt in einer Ehekrise. Cornelia und Hans wollen sich trennen, am Tag des Auszugs wird er jedoch ermordet und Cornelia gerät in ...

Emma ist frisch verliebt und schwanger. Ihre Schwester Josefin dagegen steckt in einer Ehekrise. Cornelia und Hans wollen sich trennen, am Tag des Auszugs wird er jedoch ermordet und Cornelia gerät in Verdacht. Dass Emma in dem Fall ermittelt macht es nicht einfacher. Als ein zweiter Mord geschieht, muss Emma ihre Theorie dann doch überdenken. Denn alles deutet auf eine Verbindung zum ersten Mord hin.







Eine neue Autorin im Kreis der Skandinavier. Ich mag Skandinavien-Krimis und auch von diesem wurde ich nicht enttäuscht. Sofie Sarenbrant braucht sich nicht hinter ihren Kolleginnen Camilla Läckberg oder Viveca Sten zu verstecken. Ihr Erstlingswerk fesselt gleich von Anfang an und hält die Spannung hoch, ohne nervenzerfetzend zu sein. Ihr Schreibstil ist flüssig und anschaulich und auch wenn ich am Ende das Gefühl hatte, der Schluss werde noch etwas hinausgezögert, fand ich das Buch überaus gelungen.







Die Protagonisten sind 3 Paare, jedoch standen die Frauen im Mittelpunkt, die Männer wurden etwas an den Rand gedrängt. Die Handlung wird in der dritten Person erzählt, lediglich die Passagen mit dem Täter sind in der Ich-Perspektive. Man grübelt, wer dieser denn nun sei. Mein Verdacht hat sich bestätigt, was aber erst im Epilog aufgeklärt wird. Jetzt bin ich doch sehr gespannt auf eine mögliche Fortsetzung.