Cover-Bild Keiner werfe den ersten Stein
Band 2 der Reihe "Ein Inspector-Lynley-Roman"
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 19.03.2012
  • ISBN: 9783442478262
Elizabeth George

Keiner werfe den ersten Stein

Roman
Mechtild Sandberg-Ciletti (Übersetzer)

"Elizabeth George ist die Meisterin des englischen Spannungsromans." New York Times

In den schottischen Highlands herrscht tiefster Winter, und Westerbrae, ein Country-House wie aus dem Bilderbuch, ist von der Welt abgeschnitten - ideale Voraussetzung für eine prominente Londoner Theatergruppe, um ungestört ein neues Stück zu proben. Doch schon am ersten Morgen wird aus den Proben tödlicher Ernst: Joy Sinclair, die junge Autorin, wurde kaltblütig erdolcht. Und die Ortspolizei weigert sich, die Untersuchungen zu übernehmen. Ein Fall für Inspector Lynley von New Scotland Yard, stammen doch fast alle Beteiligten aus den ihm wohlvertrauten, besten Kreisen der englischen Gesellschaft. Aber er findet nur Fragen ohne Antworten, unausgesprochene Geheimnisse und Halbwahrheiten. Zum ersten Mal gerät Lynley mit den Prinzipien in Konflikt, die für ihn selbst die Welt bedeuten: den festgefügten Regeln der Oberschicht, der Tradition, Stolz und Familienbande mehr bedeuten als ein Menschenleben. Immer tiefer gerät er in ein Labyrinth aus zwischenmenschlichen Beziehungen, die weit in die Vergangenheit und hinauf in höchste Regierungskreise reichen. Doch die bittere Wahrheit hinter der blutigen Scharade entdeckt erst seine Assistentin, der Adel, Konventionen und Privilegien von Haus aus zutiefst suspekt sind.

Der dritte Fall für Inspector Lynley.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2023

Schleppende Story

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Story

Inspektor Lynley soll zusammen mit Barbara Havers und seinem Freund St. James einen Mordfall um die Ermordung einer Theaterautorin aufklären. Im Laufe der Ermittlungen kristallisiert sich sehr deutlich ...

Story

Inspektor Lynley soll zusammen mit Barbara Havers und seinem Freund St. James einen Mordfall um die Ermordung einer Theaterautorin aufklären. Im Laufe der Ermittlungen kristallisiert sich sehr deutlich heraus, dass Lynley zum einen sehr geprägt ist von seiner adeligen Herkunft und entsprechender Erziehung und zum anderen Eifersucht seinen Scharfsinn trübt. Barbara Havers behält sich ihren Instinkt und sorgt auf ihre Art für die Aufklärung des Falles.

Mir dauerte es zu lange bis aus dem vor sich hin dümpelnden, sehr vorhersehbaren Verlauf eine spannende Story wurde. 

Schreibstil

Die Beschreibung der Räumlichkeiten war sehr detailliert, stellenweise so ausführlich, dass es zu sehr in die Länge gezogen war. Die Charaktere waren gut und abwechslungsreich beschrieben und auch der Schreibstil an sich war spannend und gut. 

Charaktere

Die einzelnen Protagonisten waren mit all ihren Höhen und Tiefen spannend geschrieben, die Veränderung im Laufe des Plots. Gelungen fand ich, dass man immer wieder neue Facetten präsentiert bekommen hat. 

Fazit

Das Buch hat mich nicht wirklich überzeugt. Seitens der Story war es zu sehr in die Länge gezogen, einzig die unterschiedlichen Eigenheiten der verschiedenen Charaktere hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Verdächtigungen

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Ein dringend reparaturbedürftiges Herrenhaus in den schottischen Highlands, kürzlich und wohl aus finanziellen Gründen umfunktioniert in ein Hotel, ist der Schauplatz im ersten Drittel des zweiten Krimis ...

Ein dringend reparaturbedürftiges Herrenhaus in den schottischen Highlands, kürzlich und wohl aus finanziellen Gründen umfunktioniert in ein Hotel, ist der Schauplatz im ersten Drittel des zweiten Krimis in der Inspector Lynley/Sergeant Havers-Reihe. Nimmt man als weiteres Requisit das trübe, düstere, eiskalte Wetter hinzu, so hat man ein Setting, das wie gemacht scheint für einen Kriminalroman, so oder ähnlich genutzt von einer ganzen Anzahl Autoren vor Elizabeth George, der Amerikanerin, deren offensichtliche Begeisterung für die große Insel in der Nordsee und die britische Lebensart sie dazu verleitete, erstaunlich authentische, „typisch britische“ Detektivromane zu schreiben – wie ihr vor allem waschechte Engländer, seien es Kritiker oder Leser, immer wieder aufs Neue bescheinigen.
Erwartet man aber einen Krimi a la Agatha Christies „And Then There Were None“, bei dem sämtliche Verdächtige sich an einem abgeschiedenen Ort eingeschlossen finden und es nur des scharfen Verstandes des ermittelnden Inspektors – Thomas Lynley nebst zynisch-verbiesterter Barbara Havers – bedarf, um den grauseligen Mord an der Drehbuchautorin Joy Sinclair im Handumdrehen und natürlich nach einigen Verwirrungen und Irreführungen des Lesers mit einem Überraschungseffekt am Ende aufzuklären, so irrt man sich! Mrs. George hat so ihre eigenen Methoden....
Nach zähen und fruchtlosen Befragungen, die mich nicht wenig irritierten, kamen sie doch selten auf den Punkt, und einem weiteren Mord – dreist verübt unter den Augen nicht nur der beiden New Scotland Yard Detektive, sondern auch einem Haufen herumwuselnder schottischer Kollegen -, löst sich die Gesellschaft auf und der achte Earl of Asherton, der sich, und der Erfolg gibt ihm Recht, zum Kriminalkommissar berufen fühlt, reist mitsamt der ihm vor etwas mehr als einem Jahr zur Seite gestellten, aus wahrhaft proletarischen Verhältnissen stammenden und daher mit einer reichlichen Portion Hass auf die britische Upper Class und das dekadente Establishment ausgestatteten, Barbara Havers wieder zurück nach London. Zum Glück, denn die in reichlich unverständlichem schottischen Dialekt geführten Dialoge – unmöglich zu lesen! - begannen an meinen Nerven zu zerren. Nun, von London aus, ihrem Hauptquartier, ermittelt das so unterschiedliche Gespann, das allerdings inzwischen gelernt hat, einander überaus wertzuschätzen, weiter – nicht gemeinsam freilich, denn die Beiden folgen jeweils anderen konträren Spuren, höchst unbefriedigt und noch dazu voller Ressentiments, als ihnen klar wird, dass sie von allerhöchster Seite manipuliert wurden...
Ihr gewöhnlich unbestechlicher Partner hat, dessen ist sich Barbara Havers sicher, sein Urteilsvermögen in Schottland verloren, hat sich von seiner Herkunft und seinem persönlichen Involviertsein verleiten lassen – eine der Verdächtigen ist die bezaubernde Lady Helen, nebenbei die Frau, die er liebt – und seine rasende Eifersucht lässt für ihn keinen Zweifel daran, dass der Mann, mit dem seine Angebetete auf dem schottischen Herrenhaus eindeutig ein Verhältnis begonnen hat, ein verkrachter Regisseur, der mit dem Theaterstück, zu dessen ersten Proben sich die Theatertruppe in der Abgeschiedenheit getroffen hatte, eine neue Chance bekommen sollte, der Mörder der leichtlebigen und anscheinend intriganten Drehbuchschreiberin ist, mit der er obendrein noch wenig freundschaftliche Familienbande teilte...
Selbst überzeugt davon, dass der Produzent des Stückes, ein untadeliger und natürlich ehrbarer Adliger, der, wie sie meint, den nur allzu willigen, weil der gleichen Schicht angehörenden Lynley geschickt für seine Zwecke einspannt, höchstselbst der Mörder ist, versucht Barbara, unterstützt von Lynleys Freund, dem renommierten Forensiker Simon St. James, Verdachtsmomente gegen den Hochwohlgeborenen zu sammeln, um nicht nur ihre eigenen Vermutungen bestätigt zu finden, sondern auch ihrem sich verrennenden Partner den Hals zu retten. Vor allem letzteres, denn, wie gesagt, sie hat ihn längst als Kollegen wie als Menschen schätzen gelernt und würde, ohne dies jemals zuzugeben, für ihn durchs Feuer gehen.
Nun ja, auch Sergeant Havers Urteilsvermögen ist natürlich beeinträchtigt! Geleitet von dem Verlangen, ihre Vorurteile bestätigt zu sehen, beißt sie sich in eben jenen Lord fest – und muss dann schließlich, ebenso wie Lynley, feststellen, wie komplex und facettenreich der Fall, mit dem sie es zu tun haben, in Wirklichkeit ist, wie tief seine Wurzeln in die Vergangenheit reichen.... - und dass sie ihn eben nur dann lösen können, wenn sie alle an einem Strick ziehen!
Ja, komplex ist auch der zweite Kriminalroman um die beiden Protagonisten samt den ihnen zugehörigen Nebenfiguren! Bestückt mit der üblichen Anzahl von handelnden Personen, deren Verbindung, wie auch im Vorgängerband, peu a peu ans Licht des Tages treten, obschon das nicht im Sinne der Betroffenen ist, denn das Licht des Tages ist gnadenlos! Es zerstört Fassaden, die ein Leben lang aufgebaut und aufrechterhalten wurden, und es lässt Beziehungen zerbrechen, die nur so lange gewahrt werden konnten, wie die Fassaden nicht beschädigt waren. Dies gilt in Elizabeth Georges Romanen grundsätzlich, nicht nur für die Gruppe der Verdächtigen in jedem einzelnen Band, sondern ebenso für die immer wiederkehrenden und sich mit jedem Buch der Serie kontinuierlich weiterentwickelnden Figuren. Auf irgendeine Weise haben die Fälle, in denen Lynley und Havers ermitteln, auch mit ihnen persönlich zu tun, bringen Risse auch in die eigenen Fassaden, konfrontieren sie mit sich selbst und bringen schmerzhafte Erkenntnisse.
Die Lösung schließlich ist, und das ist wohl das, was sich die meisten Krimileser wünschen, überraschend, wiewohl sie mich persönlich nicht so ganz zu überzeugen vermochte und Fragen offen ließ. Leider ist es nicht der stärkste Schluss, den sich die Großbritannien und all seine Eigentümlichkeiten liebende Amerikanerin, deren sämtliche Krimis ich im Laufe der 33 Jahre ihres Erscheinens gelesen habe, ausgedacht hat. Übrigens ist er auch nicht befriedigend, nein, alles andere als das, für unseren so sympathisch-menschlichen Earl, Thomas Lynley, der beschämt und in verzweifelter Einsamkeit zurückbleibt. Er hat zwar letztendlich den Fall aufgeklärt – ganz sicher mit Hilfe der wackeren, scharfzüngigen Barbara! -, sein unbesonnenes, geradezu rüdes Verhalten der tief verletzten Lady Helen gegenüber hat jedoch so viel Porzellan zerschlagen, dass man wohl kaum damit rechnen kann, dass dies jemals wieder repariert werden könnte. Aber schauen wir weiter! Elizabeth George hat ja schließlich noch weitere neunzehn Lynley/Havers-Romane in petto....

Veröffentlicht am 29.04.2019

Alte Geheimnisse, neue Morde …

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Um in Ruhe ein neues Stück zu proben, hat sich eine Londoner Theatergruppe mitten im Winter in ein abgelegenes Landhaus in den schottischen Highlands zurückgezogen. Doch mit der Ruhe ist es bald vorbei. ...

Um in Ruhe ein neues Stück zu proben, hat sich eine Londoner Theatergruppe mitten im Winter in ein abgelegenes Landhaus in den schottischen Highlands zurückgezogen. Doch mit der Ruhe ist es bald vorbei. Bereits am ersten Abend kommt es zu Konfrontationen innerhalb der Truppe, und am nächsten Morgen wird Joy Sinclair, die Autorin des Stückes, erstochen in ihrem Bett aufgefunden. Da die örtliche Polizei mit dem Fall überfordert ist, wird Inspector Thomas Lynley mit seiner Mitarbeiterin Barbara Havers von New Scotland Yard mit der Aufklärung beauftragt. Ein schwieriger Fall, denn beinahe alle Beteiligten kommen aus der englischen Oberschicht und auch Lady Helen Clyde, eine Freundin Lynleys, ist unter den Verdächtigen. Bereits während die ersten Ermittlungen laufen geschieht ein weiterer Mord …

Elizabeth George, geb. 1949 in Warren, Ohio, aufgewachsen in der Nähe von San Francisco, ist eine US-amerikanische Kriminalroman-Autorin. Bekannt wurde sie besonders durch ihre Inspector-Lynley-Reihe, mit dem Kommissar aus adeliger Abstammung und seiner aus einfachen Verhältnissen stammenden Assistentin. Bereits ihr Erstlingswerk dieser Reihe wurde mit dem Agatha Award und dem Anthony Award ausgezeichnet und 1990 gewann sie den Grand prix de littératur policière. Die Romane spielen vorwiegend an typisch englischen Schauplätzen in Großbritannien. Die Autorin ist in zweiter Ehe verheiratet, lebt heute auf einer Insel vor Seattle und besitzt eine Zweitwohnung in London.

„Keiner werfe den ersten Stein“ (Originaltitel „Payment in Blood“) ist der zweite Roman der Lynley-Reihe. Gleich zu Beginn wird der Leser mit einer Vielzahl von Protagonisten und ihren komplizierten zwischenmenschlichen Beziehungen konfrontiert, was den Einstieg doch deutlich erschwert. Hat man sich aber erst an sämtliche Namen und Titel gewöhnt, lässt sich die Geschichte recht flott lesen. Die Spannung hält sich anfangs in Grenzen, steigt aber im Verlauf der Handlung stetig an. Durch die vielen Wendungen und immer neuen Erkenntnisse lässt sich auch wunderbar mitraten. Alle Beteiligten hätten ein Motiv für den Mord und bald schon glaubt man den Mörder zu kennen, bis neue Fakten hinzu kommen und sich neue Rätsel auftun.

Auch das Privatleben der Ermittler kommt nicht zu kurz. Wenn sie auch meist verschiedener Meinung sind, klappt die Zusammenarbeit zwischen Thomas Lynley und Barbara Havers recht gut. Während Lynley sich von seinen Prinzipien und seinem Glauben an die Ehrhaftigkeit des Adels nach und nach verabschieden muss, verfolgt Havers, die eine gesunde Abneigung gegen die Oberschicht und jegliche Art von Privilegien hat, eine andere aussichtsreiche Spur. Zudem wird Lynley von nagender Eifersucht gequält, was seiner Arbeit nicht förderlich ist und seine Objektivität beeinträchtigt. Das Ende ist sehr spannend und überraschend, die Morde werden geklärt und keine Fragen bleiben offen.

Fazit: Ein gutes Buch, welches fesselt, unterhält und Lust auf noch mehr Geschichten des Ermittlerduos Lynley/Havers macht.