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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2019

Hölzern

Mord am Mandela Square
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Frank Sattler, ein Naturwissenschaftler, wird von einem Freund um einen Gefallen gebeten und in eine aberwitzige Situation in Südafrika verstrickt. Eva, die Tochter des Freundes, ist Mitglied in der sogenannten ...

Frank Sattler, ein Naturwissenschaftler, wird von einem Freund um einen Gefallen gebeten und in eine aberwitzige Situation in Südafrika verstrickt. Eva, die Tochter des Freundes, ist Mitglied in der sogenannten JBF; einer regierungsunabhängigen Organisation in Johannesburg, die sich um Obdachlose kümmern will. Dann ist da noch eine mächtige Familie und Vinesh, ein Sohn dieser Familie, der eine undurchsichtige Rolle spielt. Ein Torpedo, die deutsche Marine und eine deutsche Firma, die diesem Torpedo entwickelt, spielen mit. Außerdem Ping und Pong, zwei skrupellose Chinesen.

Ich glaube, damit ist die Verwirrung klar. Ich war erstaunt, dass dies bereits der fünfte Roman des Autors ist. Denn solch eine Fülle von Erzählsträngen und vielen unwichtigen Einzelheiten findet man meistens nur bei Erstlingen.

Immerhin ist anzuerkennen, dass es dem Autor gelingt, diese Erzählstränge zusammenzuführen und einigermaßen plausibel zu einer "Lösung" zu kommen. Dabei wirkt die endgültige Lösung am Ende des Buches wie ein Nachklatsch, ach ja, das könnte auch noch hinein passen.

Es gelingt Boll durchaus, zwischendurch eine gewisse Spannung zu erzeugen. Aber dann überzieht er quasi den Spannungsbogen. Es gelingt ihm dabei das Kunststück, die Spannung langweilig werden zu lassen.

Aber was es mir etwas schwer machte, den Roman zu lesen, war die betuliche Schreibweise, waren die hölzernen Dialoge. So spricht wohl niemand in Wirklichkeit.

Für den originellen Plot zwei Sterne. An der Ausführung muss noch ziemlich gearbeitet werden.

Veröffentlicht am 21.10.2022

Enttäuscht

Unsterblich sind nur die anderen
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Auf der Fähre MS Rjúkandi nach Island spielt der größte Teil des Romans. Zwei Freundinnen fahren mit dieser Fähre, um nach ihren verschwundenen drei Freunden zu suchen, die auch mit dieser Fähre gefahren ...

Auf der Fähre MS Rjúkandi nach Island spielt der größte Teil des Romans. Zwei Freundinnen fahren mit dieser Fähre, um nach ihren verschwundenen drei Freunden zu suchen, die auch mit dieser Fähre gefahren sind. Aber dann wird alles sehr ungewöhnlich und märchenhaft.

Es soll wohl ein modernes Märchen sein, das Simone Buchholz uns da präsentiert. Ich hatte ihre Kriminalromane in guter Erinnerung. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie in der Sparte weiter gemacht hätte, denn von diesem Roman bin ich etwas enttäuscht. Er fängt recht gut und schwungvoll an. Tolle plastische Formulierungen machen den Text sehr lesenswert. Aber das fällt dann, je weiter man kommt, immer mehr ab. Dazu kommen die obskuren "Dialoge" der Wassergeister, durch die ich mich nur diagonal gelesen habe. Außerdem bedient der Text etwa ab dem ersten Drittel vor allem die drei Kategorien Sex, Saufen und Rauchen.

Simone Buchholz! Bitte demnächst lieber wieder Kriminalromane!

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