Wie es bei den meisten Büchern der Fall ist, bin ich auch auf "Gänseblümchen sterben einsam" durch das Cover aufmerksam geworden. Es ist sehr schlicht gehalten aber eben das hat mich dazu gebracht, den Klappentext zu lesen, der mich schlussendlich von sich überzeugen konnte.
Im Moment lese ich viele Geschichten, die in eine ähnliche Richtung gehen. Es scheint mir, dass der Umgang mit Trauer und die Überwindung eines Verlusts gerade das Top-Thema im Young-Adult-Genre sind. In diesem neuesten Werk von Regina Meißner wurde ebenfalls diese Thematik aufgegriffen, die meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt wurde.
Für mich war "Gänseblümchen sterben einsam" das erste Buch der Autorin und ich kann sagen, dass es auf keinen Fall das letzte gewesen sein wird. Regina hat einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil, der frisch und zeitgleich modern ist. Das sorgt dafür, dass sie Seiten geradezu dahinfliegen und man das Buch schneller fertig hat, als einem lieb ist.
Die Charaktere, allen voran Moira, sind gut ausgearbeitet und haben ganz individuelle Züge und ihre Handlungen sind gut nachvollziehbar. Die Phase der Trauer, in der sich die Protagonistin befindet, ist sehr gut dargestellt worden und die Kapitelüberschriften zeigen, wie viele Tage der Tod ihres Bruders bereits her ist. So hat man die gesamte Zeit über die Orientierung, in welchem Zeitabstand die Ereignisse stattfinden.
Als Ryan auf der Bildfläche erscheint bietet er eine gelungene Abwechslung in die doch eher bedrückende und emotionale Atmosphäre des Romans. Sein Auftreten sorgt dafür, dass man als Leser etwas durchatmen kann. Dennoch versucht man hinter seine Fassade zu blicken. Nichtsdestotrotz wollte bei mir der Funke nicht zu hundertprozent überspringen. Ich kann nicht so genau festmachen, woran das liegt, aber ich hatte vom Klappentext her die Hoffnung auf einen neuen, ultimativen Bookboyfriend. Vermutlich war das einfach die falsche Erwartungshaltung, mit der ich an das Buch getreten bin.
Alles in allem hat mir "Gänseblümchen sterben einsam" aber wirklich sehr gut gefallen, auch wenn ich mir ein kleines bisschen mehr erhofft habe.
Fazit:
Ein emotionales Buch, das eine Achterbahn der Gefühle bei den Lesern auslöst. Ich habe von Beginn an mitgefiebert und wurde das eine oder andere Mal von den Wendungen überrascht. Ich spreche eine klare Leseempfehlung für Fans des Genres aus, denn auch wenn es einige Bücher der Art gibt, die mir persönlich etwas besser gefallen haben, ist "Gänseblümchen sterben einsam" einen genaueren Blick wert!