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Veröffentlicht am 04.05.2019

Bei manchen Dingen gibt es kein Zurück mehr

Das Wispern der Schmetterlinge
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Bei manchen Dingen gibt es kein Zurück mehr

Ava Barret, die große Liebe des Protagonisten Pacey Morgan, ist tot, gestorben durch seine Schuld. Bereits der Prolog dieser Neuerscheinung konfrontiert den ...

Bei manchen Dingen gibt es kein Zurück mehr

Ava Barret, die große Liebe des Protagonisten Pacey Morgan, ist tot, gestorben durch seine Schuld. Bereits der Prolog dieser Neuerscheinung konfrontiert den Leser mit diesem tragischen Schicksal, das Pacey mit einer schier unerträglichen Last und immer wiederkehrenden Albträumen zurückgelassen hat. Pacey vermisst die Liebe seines Lebens schmerzhaft, er schafft es nur mit großer Mühe, die Tage ohne sie durchzustehen. Auf Anraten seiner Therapeutin entschließt sich der Journalist zu einem kurzen Ortswechsel. Auf der Insel Madeira angekommen stellt er jedoch rasch fest, dass es ihm dabei nicht gelungen ist, seinen Kummer und seine Schuldgefühle in Amerika zurückzulassen. Unvermutet blickt er beim Besuch des hoteleigenen Frisiersalons schockiert und vollkommen aus der Fassung gebracht in Avas wunderschöne dunkle Augen.

Maria Medina Alves ist Ava wie aus dem Gesicht geschnitten, sie spricht mit derselben Stimme, zeigt die gleiche Mimik und hat dasselbe markante Lachen. Einzig ein winziges Muttermal auf dem rechten Augenlid überzeugt Pacey davon, dass er keinen Wunschträumen erlegen ist oder gar Avas Geist vor sich hat. Maria indes ist verunsichert durch das eigenartige Verhalten ihres Kunden. Die alleinerziehende Mutter eines aufgeweckten kleinen Jungen erklärt sich jedoch nach anfänglichem Zögern bereit, einige Fragen des amerikanischen Berichterstatters zu beantworten. Pacey ist sich rasch sicher, durch einen unglaublichen Zufall die eineiige Zwillingsschwester Avas gefunden zu haben. Eine Nachricht aus Amerika versetzt ihn jedoch erneut in einen Schockzustand…

Susanna Ernst schafft es immer wieder, mich mit ihren emotionsgeladenen Romanen tief zu berühren. Die vorliegende Geschichte erzählt von einer großen Liebe, die tragisch endete. Und sie erzählt von Schuldgefühlen, die weit über den Tod des geliebten Partners hinaus reichen. In Pacey präsentiert die Autorin einen sympathischen Protagonisten. Durch Rückblenden in die Vergangenheit in Form von Avas Hörtagebücher erhält man die Möglichkeit, Ava Barret ebenfalls näher kennenzulernen. Freimütig sprach sie von Kindheitstagen an ihre Gedanken und Gefühle auf Band – nach ihrem Unfall ein kostbares Geschenk für Pacey. Maria ist neben Pacey und Ava die dritte Hauptfigur dieses Buches. Auch ihre Vergangenheit wird im Zuge der Gespräche mit Pacey nach und nach aufgerollt. Die Autorin beschränkt sich auf einige wenige Nebenfiguren aus Paceys, Avas und Marias Umfeld. Einzig die Figur von Paceys bestem Freund Ryan Barret enttäuschte mich durch eine derbe, unflätige Sprache und zahlreiche Kraftausdrücke – ein Faktor, den ich von den bisher gelesenen Büchern der Autorin nicht gewohnt bin.

Dem flüssigen und einnehmenden Schreibstil der Autorin ist es geschuldet, dass man sich vom ersten Augenblick an in die Handlung hineinversetzen kann. Susanna Ernst ist eine Autorin, die den unliebsamen Schreibstil „Präsens“ favorisiert. Dennoch schafft sie es mit ihren zutiefst berührenden Geschichten immer wieder aufs Neue, mich mit den großen Emotionen ihrer Bücher zu überzeugen.

Fazit: Mit „Das Wispern der Schmetterlinge“ hat Susanna Ernst es durch liebevoll gezeichnete Protagonisten und einem gefühlvollen Plot erneut geschafft, sich direkt in mein Herz zu schreiben. Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen wurde zu einem pageturner, den ich schlichtweg nicht mehr aus der Hand zu legen vermochte. Die Worte der Autorin haben mich bewegt, betroffen gemacht, und letztendlich zu Tränen gerührt – und ich empfand besonders die letzten Seiten als einen bittersüßen Abschluss.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Wo du hingehst, da will auch ich hingehen

Wo der Tag beginnt
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Wo du hingehst, da will auch ich hingehen

Die tatkräftige und hübsche Bäckerstochter Ruth Helwig fällt aus allen Wolken, als sie von den Plänen ihres Freundes David Mühlen erfährt. Anstatt Ruth endlich ...

Wo du hingehst, da will auch ich hingehen

Die tatkräftige und hübsche Bäckerstochter Ruth Helwig fällt aus allen Wolken, als sie von den Plänen ihres Freundes David Mühlen erfährt. Anstatt Ruth endlich den ersehnten Heiratsantrag zu machen und die elterliche Schmiede zu übernehmen, schloss der tief gläubige junge Mann sich einigen Gleichgesinnten an, die im Zuge der Goßner-Mission ausziehen und das Evangelium unter den Maori und Moriori verkünden möchten. Die vier enthusiastischen jungen Deutschen werden jedoch rasch mit der grausamen Realität konfrontiert, als es auf den Chatham-Inseln zu einer blutigen Invasion kommt. Ein Großteil der ansässigen Moriori wird brutal ermordet, die Überlebenden von kriegerischen Maori versklavt. Auch die zierliche Häuptlingstochter der Moriori namens Kimi te Whangaroa wird gefangengenommen. Ihre exzellenten Sprachkenntnisse sind für die Maori unentbehrlich, und ihre Ausbildung als „tohunga ahurewa“ macht Kimi zu einer Hoffnungsträgerin für ihre unterdrückten Stammesgeschwister. Erst als Ruth beschließt, ihrem geliebten David zu folgen und mit zwei weiteren Krankenschwestern auf Chatham Island eintrifft, verändert sich das Leben auf der eroberten Insel zum Besseren. Ruths Diplomatie und das unerschrockene Vorgehen ihrer beiden Begleiterinnen beeindrucken nicht nur die fünf Brüder im Glauben, sondern auch die kampfeslustigen Maorikrieger. Doch die Unruhe unter den Maori-Stämmen verheißt nichts Gutes. Eine Provokation des Maori-Häuptlings Hone Heke führt zu einer Eskalation mit schrecklichen Folgen, und niemand ist sich seines Lebens mehr sicher.


Sarah Lark erzählt in diesem imposanten Roman die Geschichte der Moriori, die auf den Chatham-Inseln im Südpazifik lebten. Ihr Aussehen und ihre spezielle Kultur unterschieden sie von den Maori, sie lebten im Einklang mit der Natur und ihren Göttern, waren gastfreundlich und sehr friedliebend. „Nunukus Gesetz“ untersagte dem Stamm zu töten und gebietet, Frieden um jeden Preis zu halten.

Die Autorin beschreibt in eindringlichen Worten die Invasion durch die Maori, das grauenhafte Massaker an den friedlichen Moriori und das elende Sklavendasein der wenigen Überlebenden. Durch hervorragend charakterisierte handelnde Figuren erhält man einen facettenreichen Einblick in das Leben dieses Volkes, erfährt von ihrem Alltag und ihren Bräuchen. Die Tochter des Moriori-Häuptlings namens Kimi te Whangaroa ist eine der Protagonistinnen dieses Buches. Gespannt darf man das Schicksal des Moriori-Mädchens von ihrem vierzehnten Lebensjahr beginnend verfolgen, erlebt hautnah die Auslöschung ihres Stammes und die Ankunft der weißen Missionare mit. In Ruth Helwig findet man die zweite Protagonistin dieses Buches, die Kimi mit ihrem starken Charakter und stillen Würde in nichts nachsteht. Ruth kämpft um die Liebe eines Mannes, und weiß dabei genau, dass der Weg zu seinem Herzen ausschließlich über den Glauben führt. Ihr Aufbruch in eine völlig ungewisse Zukunft zeugt von Ruths Stärke, das Schicksal formt sie im Verlauf dieser Geschichte zu einer unerschütterlichen und mutigen Frau, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt. David Mühlen und Brandon Halloran, die Männer an der Seite dieser imponierenden Frauen, könnten jedoch charakterlich nicht unterschiedlicher sein. Während Brandon alles versucht, um Kimi zu beschützen, bleibt David ein lebensuntüchtiger Träumer. Er stellt seine Liebe zu Gott über alles andere, verliert jedoch dabei die Realität völlig aus den Augen.

Sarah Lark hat ihre Hauptfiguren mit einer beeindruckenden Authentizität ausgestattet. Die gleiche Aufmerksamkeit wird jedoch auch den zahlreichen Nebenfiguren dieses Buches zuteil, die ich allesamt hervorragend charakterisiert empfand. Liebenswürdige Unterstützer und Helfer, aber auch harte und grausame Figuren machen dieses Buch zu einem faszinierenden Abenteuer, das dem Leser an einigen Stellen regelrecht den Atem anhalten lässt. Die Autorin beschönigt das tragische Schicksal des Moriori-Stammes in keiner Weise, und schreckt auch nicht vor bildhaften Beschreibungen im Zuge der Invasion zurück. Das harte Leben der Menschen in dieser unwirtlichen Gegend, die Konflikte zwischen den Weißen – „pakeha“ und den verschiedenen Maori-Stämmen sowie die Geschichte der Goßner-Mission sind zentrale Themen dieses Buches.

Die Autorin präsentiert mit „Wo der Tag beginnt“ einen Roman mit großer Sogwirkung, der durch einen wundervollen und sehr flüssigen Schreibstil, eine interessante Thematik und große Emotionen besticht. Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, der historische Fakten in Romanform lesen und Geschichte hautnah miterleben möchte. Die Moriori als Ureinwohner der Chatham-Inseln waren mir bis zu dieser Lektüre gänzlich unbekannt. Sarah Lark hat dies jedoch geändert. Ich wurde nicht nur ausgezeichnet unterhalten, sondern erfuhr – ganz nebenbei – eine Menge über die deutschen Laien-Missionare, die im Zuge der protestantischen Gossner Mission auf die Chatham Inseln kamen, über die Invasion der kriegerischen Maori im Jahr 1835, die beinahe zur Auslöschung der Moriori führte, sowie den neuseeländischen Maori-Häuptling und Auslöser des Fahnenmast-Krieges Hone Heke.

Genauso sollte man Geschichte erleben dürfen – interessant, unterhaltsam, mit Abenteuer und großen Emotionen verbunden. Fünf Bewertungssterne für dieses beeindruckende und fesselnde Buch!

Veröffentlicht am 31.08.2019

Brisante Enthüllungen auf Dunmor Castle

Dunmor Castle - Der Halt im Sturm
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Brisante Enthüllungen auf Dunmor Castle

Der zweite Band dieser faszinierenden Trilogie der Bestsellerautorin Kathryn Taylor schließt lückenlos an den Vorgänger an, der mit einer lebensgefährlichen Situation ...

Brisante Enthüllungen auf Dunmor Castle

Der zweite Band dieser faszinierenden Trilogie der Bestsellerautorin Kathryn Taylor schließt lückenlos an den Vorgänger an, der mit einer lebensgefährlichen Situation für Alexandra „Lexie“ Cavendish endete. Grayson Fitzgerald glänzt auch im Nachfolgeband als Retter in der Not, wobei er diese Rolle bereits des Öfteren einnehmen musste. Lexie scheint das Unglück anzuziehen, sie gerät von einer gefährlichen Situation in die andere. Nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht im Vorgängerband versucht Lexie, sich nun von Grayson emotional zu distanzieren und auf ein rein berufliches Verhältnis zu beschränken. Der Verkauf von Dunmor Castle soll endlich über die Bühne gehen, doch Duncan O’Donnells unehelicher Sohn möchte das Geheimnis der Burg schützen, er ist strikt gegen einen Verkauf. Lexie beschließt, sich nicht allein auf die Hintergründe des spurlosen Verschwindens ihrer Mutter Fiona Riordan zu konzentrieren, sondern auch das Geheimnis der Burg ans Tageslicht zu bringen. Bei beiden Vorhaben stößt sie jedoch auf massiven Widerstand, und bringt dabei nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen in Lebensgefahr.

Die Fortsetzung dieser Geschichte steht dem geheimnisumwobenen und spannenden ersten Band in nichts nach. Kathryn Taylors einnehmender Schreibstil und ihre wundervoll charakterisierten Figuren haben mich erneut voll und ganz in den Bann gezogen. “Der Halt im Sturm“ überrascht mit unglaublichen Enthüllungen, und ich freute mich, vertraute und lieb gewordene Bekannte aus dem Vorgängerbuch wiederzutreffen. Es bereitete mir großes Vergnügen, die Geschicke der Bewohner von Cerigh sowie der eindrucksvollen Burg Dunmor Castle erneut mitverfolgen zu dürfen.

Auch diesmal lag der Fokus auf den beiden Protagonisten. Die starke Anziehungskraft zwischen Lexie und Grayson sorgte für den romantischen Part, während das große Geheimnis, welches Duncan O’Donnell, sein Sohn Grayson sowie Agatha und Fanny mit aller Macht hüten, für einen hohen Spannungsfaktor sorgte. Der alte Doktor Clark Turner tritt zwar stets mit einem jovialen Lächeln und entgegenkommender Liebenswürdigkeit auf, scheint jedoch auf irgendeine Weise in die Geschicke der Burg involviert zu sein. Fiona Riordans gute Freundin Eileen Kelly, aber auch der katholische Pfarrer Peter Falherty, der Doktorand Aidan Dearing und Lexies Freundin Betty Michaels spielen in diesem Buch wichtige Rollen, während der jähzornige Besitzer des Castle Inn und seine hasserfüllte Ehefrau diesmal nur kleine Nebenrollen innehatten. Meine ganz persönliche Antagonistin dieses Buches war die feindselige Haushälterin Mary Ward, während die unglaublichen Enthüllungen betreffend eine andere, mir bislang sehr sympathische Figur, mich entsetzten und maßlos enttäuschten.

Fazit: „Dunmor Castle. Der Halt im Sturm“ hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Roman vereint den Charme der wunderschönen irischen Landschaft und seiner Einwohner, einen hohen Spannungsbogen und eine romantische Liebesgeschichte. Gerne vergebe ich auch diesmal wieder fünf Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.04.2019

Ein Neuanfang in Leeds

Die Schwestern aus der Steeple Street
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Ein Neuanfang in Leeds

Die examinierte Krankenschwester Agnes Sheridan aus London wagt nach einem dunklen Kapitel ihres jungen Lebens einen Neuanfang und beginnt eine Ausbildung als Gemeindeschwester ...

Ein Neuanfang in Leeds

Die examinierte Krankenschwester Agnes Sheridan aus London wagt nach einem dunklen Kapitel ihres jungen Lebens einen Neuanfang und beginnt eine Ausbildung als Gemeindeschwester in Leeds. Sie verdankt dem Nightingale Hospital in Bethnal Green ein umfangreiches Fachwissen, auf ihre neue Tätigkeit in Quarry Hill ist sie jedoch nicht vorbereitet. Die Menschen in diesem heruntergekommenen und bitterarmen Viertel akzeptieren die hochnäsig wirkende junge Schwester nicht, zu alledem bringt ihr die stellvertretende Gemeindepflegeleiterin Bess Bradshaw nichts als Ablehnung und Kritik entgegen. Doch das Cedar House in der Steeple Street in Leeds ist die einzige Alternative, die Agnes geblieben ist. Während sie Tag für Tag um die Anerkennung der Ausbildner und Patienten ringt, versucht sie, auch ihr Privatleben wieder in den Griff zu bekommen.

Donna Douglas thematisiert im vorliegenden ersten Band ihrer neuen Buchreihe die Gemeindepflege im England der 1920er Jahre und das Alltagsleben der Gemeindeschwestern. In sehr einnehmendem und flüssigem Schreibstil erzählt sie von Agnes Sheridans Aufnahme in die Gemeinschaft der Gemeindeschwestern und ihren Bemühungen, sich zu integrieren. Die handelnden Figuren dieses Buches wurden sehr gut charakterisiert, ihre Motive, Gedanken und Emotionen überzeugend zum Ausdruck gebracht. Die Autorin verstand es, mich vom ersten Moment an in die Geschichte einzubeziehen und ich durfte an der Seite von Agnes Sheridan fasziniert den Alltag einer Gemeindeschwester mitverfolgen. Agnes Sheridan wird als Protagonistin große Aufmerksamkeit zuteil, ihr stehen jedoch starke Nebenfiguren zur Seite. Besonders ihre Zimmernachbarin Polly Malone, die stets mit Mrs. Bradshaw aneinander gerät, würde ich daher als zweite Hauptfigur benennen. Großes Augenmerk wird demzufolge auch auf die allseits gefürchtete Bess Bradshaw gelegt, die ihre Auszubildenden provoziert und sie mit Härte und scharfer Kritik in Angst und Schrecken versetzt. Die zahlreichen Nebenfiguren der Handlung sind einerseits die teils skurrilen Patienten der rührigen Gemeindeschwestern, andererseits ihr eigenes privates Umfeld, das ebenfalls beleuchtet wird. In Form von Rückblenden erfährt man nach und nach den Grund für den Neubeginn der Agnes Sheridan sowie dem angespannten Verhältnis zwischen Bess Bradshaw und Polly Malone. Durch kritische Situationen bei der Arbeit mit den Patienten wird ein wenig Spannung ins Buch eingebracht, eine kleine Liebesgeschichte sorgt für Romantik. Meine ganze Sympathie galt dem vom Leben enttäuschten Friedhofsgärtner Finn Slater, seinem Großvater Henry und ihrem tierischen Begleiter Job (Hiob). Besonders Finns Geschichte hat mich tief berührt. Als interessanteste Nebenfiguren würde ich die beiden Patienten Norman Willis und Isaiah Shapcott anführen, und zu meinen persönlichen Antagonisten zählen der attraktive Referendar Oliver Umansky, der scheinheilige Hilfspriester Matthew Elliott sowie die Mitglieder von Agnes‘ Familie.

FAZIT: „Die Schwestern aus der Steeple Street – Ein neuer Anfang“ war mein erstes Buch der Autorin Donna Douglas. Der Roman hat mich sehr gut unterhalten und mir höchst interessante Einblicke in die Arbeit einer Gemeindeschwester im England der zwanziger Jahre gewährt. Der einnehmende Schreibstil und die überzeugenden handelnden Figuren machten dieses Buch zu einer Lektüre, die ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es hat mir ausgezeichnet gefallen und ich freue mich bereits jetzt auf den Nachfolgeband.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Ein grandioser Wissensschatz und eine Perle für jeden Naturgärtner

Wo die wilden Nützlinge wohnen
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Ein grandioser Wissensschatz und eine Perle für jeden Naturgärtner

Sonja Schwingesbauer veröffentlicht im vorliegenden Buch ihre Erfahrungen und Erlebnisse zum Thema Wildtiere im Garten. Grundlage dafür ...

Ein grandioser Wissensschatz und eine Perle für jeden Naturgärtner

Sonja Schwingesbauer veröffentlicht im vorliegenden Buch ihre Erfahrungen und Erlebnisse zum Thema Wildtiere im Garten. Grundlage dafür ist nicht nur ihre fundierte fachliche Ausbildung, sondern vielmehr auch ihr ganz persönliches Interesse an diesem Thema. In einigen Worten zur Person der Autorin im Anhang wird von ihren Experimenten mit Wild- und Nutzpflanzen in ihrem eigenen wilden Nützlingsgarten berichtet. So gesehen ist dieses Buch also nicht nur eine wertvolle und hochwertige Sammlung von theoretischem Wissen, sondern vielmehr auch ein Fundus praktischer Erfahrungen einer Expertin in diesem Bereich.

Bereits die hochwertige Aufmachung und die anziehende Optik verleiten dazu, dieses Buch zur Hand zu nehmen. Das Cover ziert die Makroaufnahme einer wunderschönen orangefarbenen Wildblume, die von dezenten Zeichnungen der kleinen Protagonisten dieses Buches – Vogel, Schmetterling, Libelle und weiteren Insektenarten - umrahmt wird. Rechts oben findet man den Namen der Autorin, nachfolgend in großen, geprägten weißen Lettern den Buchtitel, und schließlich Untertitel und Verlag.

Auch die inhaltliche Gestaltung des Buches ist bemerkenswert. Eine ausführliche und sehr detaillierte Auflistung des Inhalts in Schlagworten erleichtert eine gezielte Suche nach bestimmten Themenbereichen, im gesamten Buch werden Überschriften und wichtige Schlagworte farblich und durch kleine Symbole hervorgehoben. Die Einleitung berichtet von der Motivation der Autorin, sich diesem Thema zu widmen sowie ihrer Begeisterung für Flora und Fauna.

Dieser ansprechende Bildband ist in drei Teile gegliedert, die wiederum in viele Unterthemen aufgeteilt sind. Während im ersten Abschnitt der Charakter eines wilden Nützlingsgartens beschrieben und eine Anregung für die Einbindung natürlicher Lebenskreisläufe im eigenen Garten geboten wird, befasst der zweite Teil sich mit den Nützlingen im Garten. Eine Vielzahl von kleinen tierischen Bewohnern wird dem Leser vorgestellt. Die Autorin beschränkt sich hierbei nicht auf eine detaillierte Aufzählung und Benennung, sondern liefert darüber hinaus ein richtiges kleines Portrait mit relevanten Informationen. Sonja Schwingesbauer nennt die wissenschaftliche Bezeichnung und Zugehörigkeit der Arten, schreibt über deren Lebensraum und Bedürfnisse, und gibt wertvolle Anregungen, dem jeweiligen Nützling den Aufenthalt im Garten schmackhaft zu machen. Farbaufnahmen erleichtern dem Laien die Bestimmung der kleinen Nützlinge. Der dritte Teil dieses Buches konzentriert sich vor allem auf die praktische Umsetzung in Form konkreter Vorschläge und Anleitungen zur Gestaltung von Gärten, Balkonen, Terrassen und Fensterbänken in wilde, lebenswerte und nützlingsfreundliche Lebensräume. Mein ganz besonderes Interesse galt der Anlage und Pflege einer Wildblumenwiese, den Informationen über Vogelfutterstationen, den Bau von Nistkästen für Vögel, Nützlingsunterkünften, Wildbienenpensionen und Insektenhotels sowie Igelhäuser. Exakte Bauanleitung und Informationen zu Standort und Anbringung sind wertvolle und unerlässliche Hilfen zur praktischen Umsetzung. Ich empfand auch die Informationen zum Schnitt und zur Pflege von Wildsträuchern und Bäumen sehr hilfreich, da hierbei nicht nur allgemeine Erfordernisse anfgeührt, sondern ganz gezielte Anleitungen und Begründungen dafür geliefert werden. Da es in jedem Garten sowohl Sonnen- als auch Schattenplätze gibt, nimmt Sonja Schwingesbauer auch darauf Rücksicht. In kleinen, farblich gestalteten Auflistungen findet man tolle Übersichten zu den vorgeschlagenen Pflanzen, deren Blütezeit, Farbe, Wuchshöhe, und unter der Rubrik „Besonderheiten“ sogar Informationen dazu, welchen Insekten sie Nahrung und Lebensraum bieten. Ein wichtiger Aspekt waren die Hinweise auf Gefahren in einem Garten, wie beispielsweise eine nächtliche Gartenbeleuchtung, Spiegel und Glasflächen, oder aber offene Schächte und Regenwassertonnen, die allesamt zu tödlichen Fallen für Wildtiere werden können. In den Ausführungen zur Anlage und Pflege eines natürlichen Kräuterrasens findet man neben tollen Tipps und Anleitungen sogar ein Rezept für Löwenzahnhonig. Das gesamte Buch punktet mit wunderschönen, zum Teil sogar großflächigen Fotografien und faszinierenden Makroaufnahmen von Wildtieren und Wildpflanzen, die diese Lektüre zu einem atemberaubenden Erlebnis machen. In einem umfangreichen, mit Seitenangaben versehenen Stichwortverzeichnis im Anhang kann man und gezielt konkrete Themen nachschlagen.

Fazit: „Wo die wilden Nützlinge wohnen“ ist ein höchst informativer und sehr praxisorientierter Bildband, ein Ratgeber für Menschen, deren Interesse der Natur, ihrem Kreislauf und der Vielfalt der Arten gilt. Er stellt eine Bereicherung für Naturfreunde dar, die ihren Garten zu einer Heimat für Wildpflanzen und Wildtiere machen und sich an ihrer Beobachtung erfreuen möchten. Sonja Schwingesbauer ist es vortrefflich gelungen, ihrer Liebe für die Natur und ihren Nützlingsgarten Ausdruck zu verleihen. Ihre Begeisterung wirkt hochgradig ansteckend und regt dazu an, sich unverzüglich ans Werk zu machen und die praktischen Inhalte dieses Buches im eigenen Garten umzusetzen. Beeindruckende Fotografien runden den tollen Gesamteindruck dieses Buches ab und machen es zu einem faszinierenden und überaus bereichernden Leseerlebnis.