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Veröffentlicht am 23.10.2016

große Unterstützung, mit vielen Fallbeispielen, Anregungen und Entscheidungshilfen

Wenn die Eltern plötzlich alt sind
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Birgit Lambers beleuchtet umfassend, wie man seine alten Eltern hilfreich zur Seite stehen, sie in einem Umfang, den man selber wählt und der einen nicht an seine Grenzen bringt, pflegen kann, ohne sich ...

Birgit Lambers beleuchtet umfassend, wie man seine alten Eltern hilfreich zur Seite stehen, sie in einem Umfang, den man selber wählt und der einen nicht an seine Grenzen bringt, pflegen kann, ohne sich selber zu überfordern. Durch die hohe Lebenserwartung kann die Notwendigkeit der Pflege über viele Jahre andauern und das, was zu Beginn machbar schien nicht für längere Zeit durchzuhalten sein, nicht nur, weil sich ja auch die Pflegenden oft schon im Rentenalter befinden oder mit Beruf und eigener Familie ausreichend Stress und Belastung finden.

Wie nun den geeigneten Weg finden, sich nicht aufzureiben und zu erkennen, wieviel man geben will oder kann? Anhand zahlreicher Fallbeispiele, Check- und Symptomlisten erkennt man seine eigene Situation und erhält Verständnis für etliche „Eigenarten“ oder besonderen Sichtweisen der Alten, die vielleicht sonst nur nerven oder abstoßen, z.B. über Hygiene, Sinneswahrnehmung, Umgang mit Geld oder der Ablehnung, Fremde in die eigene Wohnung zu lassen.
Ganz besonders gut haben mir in diesem Zusammenhang die Darstellungen gefallen, die aufzeigen, dass wir vieles bei Alten anders bewerten, z.B. den Fahrstil, Ordnung, Kontaktfreudigkeit – dass vieles, was in jungen Jahren auf ausreichend Verständnis stößt im Alter plötzlich als unmöglich eingestuft wird ( z.B. die Frage: Ist X nicht immer schon genauso Auto gefahren?). Der Apell, den Alten durch ungeduldige, zu hochdosierte Hilfe nicht ihre Würde zu nehmen, sie nicht zu bevormunden fand ich sehr wichtig, denn oft bleibt vor einer langen Liste mit lauter abzuarbeitender Dinge nicht die Zeit, genau zu reflektieren, welches Maß angebracht ist.

Die vielen Listen stellen also nicht nur Hilfen für den Pflegenden dar, mit sich selber und seinen Ressourcen gut umzugehen, sondern auch, um die Situation der Eltern, ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten besser einschätzen zu können, u.a. finden sich Hilfen um Reizthemen an- und zu besprechen, Entscheidungshilfen oder Argumente, mit denen man sich selber vor Überforderung und einem schlechten Gewissen schützen kann.

Das Buch ist eine große Hilfe für pflegende Kinder, ebenso für die zu Pflegenden und jeden, der sich auf sein Alter vorbereiten möchte.

Veröffentlicht am 17.10.2016

very british und einfach bezaubernd

Königlich und Köstlich
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Caroline Robb war elf Jahre lang Küchenchefin der englischen Königsfamilie; in diesem Buch gibt sie persönliche Rezepte und Erinnerungen an diese Zeit weiter:

80 Rezepte, gut erklärt und jeweils mit großem ...

Caroline Robb war elf Jahre lang Küchenchefin der englischen Königsfamilie; in diesem Buch gibt sie persönliche Rezepte und Erinnerungen an diese Zeit weiter:

80 Rezepte, gut erklärt und jeweils mit großem Foto, für kleine Snacks, Suppen, Hauptgerichte, Gebäck, Kuchen, Desserts und - nach meinem Geschmack besonders ansprechend – Essen für Kinder. Mir haben es besonders die überbackenen, gefüllten Buchweizenpfannekuchen, der Apfel-Zimt-Crumble, die Kokos-Kirsch-Makronen und Lemon Curd angetan. Zwischendurch gibt es Fotos sowie Erklärungen zu Tisch-/Dekorationen.

Briefe, persönliche Notizen, Geschichten, Weihnachtskarten und ganz viele Fotos der Königlichen Familie, von Queen Mum bis zu Kinderfotos der jüngsten Prinzen, jeweils mit einer kurzen Erläuterung, runden dieses ganz besondere Kochbuch wundervoll ab.

Fazit: wunderschönes, liebevoll gestaltetets Kochbuch, mit Blick hinter die Kulissen

Veröffentlicht am 16.10.2016

Umfangreiches Handbuch, besonders für Leser mit Grundlagenwissen

Pflanzenalchemie - Ein praktisches Handbuch
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„Pflanzenalchemie“ von Manfred M. Junius gehört zu den Standartwerken der Spagyrik; Olaf Rippe für eine Neuauflage eben jenen Klassiker überarbeitet, kommentiert, erweitert und neu durchgehend farbig bebildert.

Erläutert ...

„Pflanzenalchemie“ von Manfred M. Junius gehört zu den Standartwerken der Spagyrik; Olaf Rippe für eine Neuauflage eben jenen Klassiker überarbeitet, kommentiert, erweitert und neu durchgehend farbig bebildert.

Erläutert werden die Spagyrik ( Trennung, Reinigung, Wiedervereinigung), die Signaturenlehre soweie die philosophischen Grundlagen der Alchemie, u.a. die vier Elemente und die Quintessenz.
Es folgen praktische Hinweise zur Spagyrik, wie z.B. Auszug oder verschiedene Möglichkeiten der Destillation, zur Seperation, Reinigung, Wasser, Sulfur und Sal.
Die Gestirne, die nützlichkeit der Astrologie sowie Heilpflanzen und ihr Bezug zu den Gestirnen werden betrachtet, Rezepte für Spagyrische Tinkturen und Essenzen gegeben. Das Buch wird durch diverse historische Schriften im umfangreichen Anhang ergänzt.

Bei diesem praktischen Handbuch, das Wissen zur traditionellen Phytotherapie und Spagyrik vermittelt, handelt es sich keinesfalls um ein Einsteigerbuch. Es setzt bereits einiges an Grundlagenwissen voraus; mich hat das Buch zugegebenermaßen hin und wieder überfordert.
Neben einer Einführung in alchemistisches Denken finde ich die Anleitungen mit Originalzitaten und alten Texten sehr ansprechend.

Fazit: Umfangreiches Handbuch für Leser mit Grundlagenwissen, auch um sich Essenzen, Tinkturen und Elixiere selbst zuzubereiten

Veröffentlicht am 15.10.2016

schöne Weihnachtsdeko zum Selberstricken

Kleine Weihnachtsfiguren
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Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung zum Material und Zubehör, stellt zwei Stiche, verkürzte Reihen mit Wickelmaschen und Abkürzungen vor; Strickkenntnisse werden vorausgesetzt. Es folgen reichlich ...

Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung zum Material und Zubehör, stellt zwei Stiche, verkürzte Reihen mit Wickelmaschen und Abkürzungen vor; Strickkenntnisse werden vorausgesetzt. Es folgen reichlich bebilderte Anleitungen um gestrickte Rentiere zusammen zu setzen, Gesichter zu gestalten, dekorative Stickstiche und Strickschnur herzustellen.

Ab S. 24 finden sich 26 verschiedene, gut und detaillierte Anleitungen, z.B. um eine gut besuchte Krippe zu stricken ( Maria und Josef, Jesuskind, Erzengel Gabriel, Drei Könige, Schäfer und Schafe, Esel, Weihnachtsstern und Stall) oder einen Weihnachtsmann mit Schlitten, Rentieren und Geschenken. Nicht nur Ensembles sondern auch Anleitungen für einzelne Dekorationen wie Mistelzweig, Pinguine, Lebkuchen figuren, Zuckerstangen, Truthahn, Knallbonbon, Elf, Fee u.a.
lassen sich leicht nacharbeiten.
Meine absoluten Highlights sind der Rentierschlitten mit Nikolaus ( auch in der Mitte des Covers zu sehen) sowie der Truthahn, wobei mir die Einarbeitung von Chenilledraht in die Rentierbeine und Geweih sehr gut gefällt, macht sie stabiler. Natürlich sind, wie immer, Modelle dabei, die einem total gut gefallen und auch andere, die einen nicht ganz so fesseln. Insgesamt finde ich die Zusammenstellung sehr gelungen; für jeden Geschmack ist etwas dabei.


Fazit: schöne Auswahl an einfachen bis aufwändigeren Anleitungen zum Stricken von eigener Weihnachtsdeko oder kleinen Geschenken, jeweils gut erklärt.

Veröffentlicht am 14.10.2016

zutiefst beieindruckend – meine absolute Leseempfehlung!

Noah will nach Hause
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Janie, alleinerziehende Mutter des inzwischen 4-jährigen Noah, ist ratlos, wenn Noah Albträume hat, aus denen er weinend erwacht und dann zu seiner anderen Mama will. Erzählungen und Eigenheiten ihres ...

Janie, alleinerziehende Mutter des inzwischen 4-jährigen Noah, ist ratlos, wenn Noah Albträume hat, aus denen er weinend erwacht und dann zu seiner anderen Mama will. Erzählungen und Eigenheiten ihres Sohnes bereiten nicht nur ihr Sorgen; nach etlichen Vorfällen im Kindergarten und Gesprächen mit der Einrichtungsleitung spitzt sich die Situation zu: Um einer Meldung beim Jugendamt zu entgehen, verpflichtet sich Janie psychiatrische Hilfe zu suchen, und Noah darf bis auf weiteres den Kindergarten nicht mehr besuchen.
Gegen die gestellte Diagnose von Schizophrenie oder Autismusstörung und das Verabreichen von Medikamenten mit starken Nebenwirkungen streubt sich Janie, recherchiert im Internet und entdeckt dort Arbeiten von Dr. Anderson, einem Psychologieprofessor, der das Phänomen der Wiedergeburt erforscht, nimmt Kontakt zu ihm auf. Gemeinsam versuchen sie anhand der Anhaltspunkte, die Noah erzählt, den Ort, die Mutter und die Familie zu finden, nach der Noah sich so sehr sehnt und die er als Thommy erlebt haben will....

Sharon Guskin hat mit „Noah will nach Hause“ einen zutiefst beeindruckenden Debutroman geschrieben - sehr spannend, dabei einfühlsam und bewegend. Mir gefällt ihr Erzählstil sehr; die kleinen, feinen gestreuten Elemente von medizinischem oder mythologischem Wissen, z.B. der Erwähnung, einzelne hätten vergessen, von Lethe zu trinken. Besonders ansprechend finde ich die vielen, kursiv gedruckten eingebundenen Fallbeispiele, Auszüge aus Dr. Tuckers Sachbuch „Life before Life: Children's Memoriesof Previous Lives“, denen jahrzehntelange Forschung zu Grunde liegt – und die diese fiktive Geschichte bereichern und abrunden.

Das Thema der Wiedergeburt wurde sehr spannend aufgearbeitet, die Geschichte aus vielen Perspektiven betrachtet und erzählt ohne zum Schluß eine Frage offen zu lassen. Dabei wirkt alles sehr authentisch, die Personen sehr gut beschrieben und man hat beim Lesen nicht den Eindruck, ein esoterisches Buch zu lesen, sondern einen spannenden Roman, gespickt mit Hintergrundwissen und Kriminalfall, Thommys Tod, der gelöst werden will...

Fazit: zutiefst beieindruckend – meine absolute Leseempfehlung!