Profilbild von yellowdog

yellowdog

Lesejury Star
offline

yellowdog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit yellowdog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2019

Mord beim Marathon

Château Mort
0

Die Umgebung rund um Bordeaux ist reizvoll und geschickterweise bindet der Autor Alexander Oetker den Weinanbau als Thema ein. Originell auch der ungewöhnliche Marathon, bei denen die Teilnehmer durch ...

Die Umgebung rund um Bordeaux ist reizvoll und geschickterweise bindet der Autor Alexander Oetker den Weinanbau als Thema ein. Originell auch der ungewöhnliche Marathon, bei denen die Teilnehmer durch die Weinberge laufen, Wein trinken und Spezialitäten genießen. Gemein, dass es ausgerechnet hierbei zu einem Verbrechen kommt.

Es handelt sich um eine Romanreihe um Commissaire Luc Verlain, der dritte Teil. Er ist ein Genießer, vergleichbar mit seinen italienischen Kollegen Montalban und Brunetti. Und er hat etwas übrig für Anouk. Niedlich.
So wie es angelegt ist erinnert es an Regionalkrimis, obwohl der deutsche Autor kein Franzose ist. Entsprechend plätschert die Handlung lange vor sich hin, aber das habe ich nicht anders erwartet und es hat mich nicht gestört. Es ist schon sehr unliterarisch. Immerhin gibt es einige gute Beschreibungen.

Aquitaine muss eine sehr schöne Gegend sein. Die Bilder im Internet sind jedenfalls atemberaubend, da würde man gerne einmal hinreisen.

Ich habe das Hörbuch gehört, das von Frank Arnold eingesprochen wird. Er ist ein Sprecher, der auch aus mittelmäßigen Stoffen noch etwas rausholen kann, z.B. bei den Dialogen ist er sehr gut.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Dialogbetont und detailreich

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
0

Der Thriller „Dark Call – Du wirst mich nicht finden“ hat einen reißerischen, sinnentleerten Titel, ist ansonsten eher von der Stange. Im Mittelpunkt Holly Wakefield, eine Forensikerin.
Der Schwerpunkt ...

Der Thriller „Dark Call – Du wirst mich nicht finden“ hat einen reißerischen, sinnentleerten Titel, ist ansonsten eher von der Stange. Im Mittelpunkt Holly Wakefield, eine Forensikerin.
Der Schwerpunkt wird stark auf die Ermittlung gelegt, mit vielen Besprechungen des Ermittlungsteams, Studieren der Akten, Tatortuntersuchungen, forensische Details etc.
Das Niveau ist ungefähr dem einer beliebigen Folge einer Fernseh-Krimiserie. Das liegt größtenteils an der schlichten Sprache. Es wird zu ausführlich und dialogbetont erzählt, die psychologische Komponente zieht nicht so richtig. Der Autor Mark Griffin arbeitet wie bei einem Drehbuch. Die Dialoge wirken nicht glaubwürdig, da die Figuren zu vertrauensvoll gleich über alles sprechen, auch über privates. Das Ermittlungsteam wirkt harmlos, der sehr verständnisvolle Chef wenig glaubwürdig. Die Beziehung zwischen Holly und Inspector Bishop überzeugt nicht. Einzig Hollys mysteriöse Vergangenheit weckt Interesse beim Leser.

Die Handlung ist gefällig, für mich jedenfalls anfangs wenig spannend. Im letzten drittel wird es besser, durchhalten lohnt also.

Es gibt einfach schon zu viele Serienmörder-Thriller. Eine nächstes Jahr folgende Fortsetzung werde ich mir sparen.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Geradliniger Krimi

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
0

Mörderisches Lavandou ist ein weiterer Fall um den Rechtsmediziner Leon Ritter in Frankreich. Als Deutscher in der Provence hat er eine Sonderstellung.
Diesmal ist die Umgebung aber eigentlich weniger ...

Mörderisches Lavandou ist ein weiterer Fall um den Rechtsmediziner Leon Ritter in Frankreich. Als Deutscher in der Provence hat er eine Sonderstellung.
Diesmal ist die Umgebung aber eigentlich weniger wichtig. Ein paar gute Beschreibungen der Provence gibt es aber, aber für meinen Geschmack zu wenig und zu schwach. Das drückt die Atmosphäre, die sonst eine Stärke der Krimireihe war.

Krimi und Thriller um Serienmörder wecken nicht selten den Sadismus des Lesers und Remy Eyssen bedient diese Leser diesmal leider. Ein Mörder quält und verstümmelt junge Frauen. Wer das nicht wirklich genießen kann, hat vielleicht nicht viel von dem Roman.

Leon wird privat am Fall beteiligt als seine Lebensgefährtin, die Polizistin Isabelle Morell entführt wird. Die Zeit drängt, den der Mörder kennt keine Gnade.

Was bleibt ist ein geradliniger Kriminalfall.

Veröffentlicht am 05.04.2019

Das Recht auf Rückkehr

Wo die Geschichte endet
0

Überraschenderweise ist der Roman unspektakulärer als erwartet. Sehr viel passiert nicht. Im weitesten Sinne kann man von einem Familienroman sprechen, auch wenn nicht alle zusammenleben. Die Figuren bleiben ...

Überraschenderweise ist der Roman unspektakulärer als erwartet. Sehr viel passiert nicht. Im weitesten Sinne kann man von einem Familienroman sprechen, auch wenn nicht alle zusammenleben. Die Figuren bleiben blass, die Hauptfigur Matteo wirkt unsympathisch und kalt.
Matteo hatte einst Italien und seine Familie verlassen, weil es zu viele Probleme gab und ging in die USA. Jetzt kehrt er nach 16 Jahren zurück und hofft auf ein neues, besseres Verhältnis zu seinen Kindern.
Stärken hat der römische Autor Alessandro Piperno bei den Detailbeschreibungen und der psychologischen Note. Er kann schreiben, hat Stil (wenn auch etwas zu glatt) und seine Geschichte im Griff. Nur leider schaffte er es nicht, echtes Interesse dafür zu wecken. Daran ändert auch das überraschende Finale nichts mehr.

Veröffentlicht am 29.03.2019

entspanntes lesen

Weil es Liebe ist
0

Weil es Liebe ist: Der Liebesroman beginnt Furios mit Tempo und Witz, doch der Plot an sich in konventionell gehalten. Das Zielpublikum wird sich wahrscheinlich nicht daran stören.
Angesiedelt in New York ...

Weil es Liebe ist: Der Liebesroman beginnt Furios mit Tempo und Witz, doch der Plot an sich in konventionell gehalten. Das Zielpublikum wird sich wahrscheinlich nicht daran stören.
Angesiedelt in New York ist der Schauplatz reizvoll und wird auch beschrieben, später spielt er im Detail keine so große Rolle mehr.
Die junge Holland hat sich in einen talentierten Straßenmusiker verliebt. Schließlich lernt sie ihn kennen. Er heißt Calvin und ist Ire und außerdem illegal im Land. Die Lösung: Holland heiratet ihn, damit er im Land bleiben und im Orchester ihres Onkels spielen kann. Das heutzutage noch so unbeschwert mit dem Thema illegale Einwanderung umgegangen wird wie früher mal in dem Film Green Card von 1990 wundert mich, aber vielleicht darf man das in diesem Kontext nicht so ernst nehmen. Dennoch ist der Plot irgendwie an den Haaren herbeigezogen.
Die Handlung nimmt ohne große Überraschungen ihren erwartungsgemäßen Verlauf.
Holland ist sympathisch und sie hat einen Hang zur Selbstironie. Calvin hingegen gewinnt als Figur kaum an Profil. Eine Schwäche des Romans. Vielleicht wird das in der geplanten Verfilmung durch einen guten Schauspieler gelöst.
Die Nebenfiguren sind auch eher schwach charakterisiert. Schade, gute Nebenfiguren können den Hauptfiguren oft Impulse geben und eine Handlung bereichern. Aber Hollands Onkels oder ihre Freundin Lulu sind nur Stereotypen.
Es bleiben gute Dialoge mit Wortwitz und ein entspanntes Lesen.