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Veröffentlicht am 24.10.2016

Ein bewegender und packender Krimi

Der Angstmann
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Inhaltsangabe
Fesselnder Kriminalroman aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbeh-rungen. Flüchtlingsströme ...

Inhaltsangabe
Fesselnder Kriminalroman aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs Dresden, November 1944: Die Bevölkerung leidet unter den anhaltenden Kriegszuständen und den täglichen Entbeh-rungen. Flüchtlingsströme drängen in die Stadt. Bombenalarme gehören zum Alltag. Da wird Kriminalinspektor Max Heller zu einer grausam zugerichteten Frauenleiche geholt. Schnell geht das Gerücht um: Das war der Angstmann, der nachts durch die Ruinen schleicht. Heller gibt nichts auf das Gerede. Inmitten der Wirren des letzten Kriegswinters macht er sich auf die Suche nach einem brutalen Frauenmörder. Nicht nur sein linientreuer Vorgesetzter Ru-dolf Klepp legt Heller dabei Hindernisse in den Weg. Als im Februar 1945 die Stadt in einem beispiellosen Bombenhagel dem Erdboden gleich gemacht wird, hält man auch den Mörder für tot. Doch der Angstmann kehrt zurück ...

Der Angstmann ist der neuste Krimiroman von Frank Goldmann.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Der Autor versteht es den Leser in seinen Bann zu ziehen, denn er hat einen sehr bildlichen und lebendigen Erzählstil und ab der ersten Seite findet man sich in den Geschehnissen um 1944 wieder. Während des Lesens spürt man die Kriegsereignisse ganz genau und man sieht die Bilder des zerstörten Dresden. Tolles Kopfkino! Die Handlung des Krimis ist perfekt ausgearbeitet und umgesetzt worden. Hier fehlt es an nicht. Die immer wiederkehrenden Wendungen und Verstrickungen lassen den Leser das Buch nicht so schnell aus der Hand legen. Auch wenn es sich hierbei um einen fiktiven Fall handelt, entsteht der Eindruck das er genauso stattgefunden haben könnte. Au-thentische Charaktere unterstreichen diesen Eindruck auch noch. Das Ende dieses Krimis ist rasant, aber wirkt nicht überladen, unrealistisch und ist sehr überraschend.

Ein geschichtlicher und spannender Kriminalroman, der nicht besser hätte sein können. Ein-fach ein MUSS für alle Krimifans!!!
5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 14.10.2016

Auf Null - ein starker Debütroman

Auf Null
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Inhaltsangabe
"Vielleicht ja, vielleicht nein. Lasst euch überraschen." Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie. Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich ...

Inhaltsangabe
"Vielleicht ja, vielleicht nein. Lasst euch überraschen." Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie. Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich bloß nicht zu früh. Ohnehin hat die Krankheit alles verändert. Mit ihrer besten Freundin Bahar ist sie zerstritten, ihr Bruder ist streng gläubig geworden, und Nina würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Dann lernt Nina Erik kennen und ist schneller in ihn verliebt, als ihre Angst vor einem Rückfall es erlaubt. Aber wie soll Liebe funktionieren, wenn einem der Mut zum Leben fehlt?

Auf Null ist der Debütroman von Catharina Junk.

Dank des leichten Schreibstils der Autorin landet man ab der ersten Seite im Leben der 20jährigen Nina, deren Leben sich nach der Diagnose Leukämie verändert. Obwohl es sich hierbei um ein sehr ernstes Thema handelt, hat die Autorin eine wunderbare Art gefunden, Ninas Geschichte zu erzählen. Mal witzig, aber auch mit dem nötigen Ernst erfahren wir, wie Nina diese Krankheit meistert. Alle Protagonisten sind lebensnah und authentisch ge-zeichnet worden und dadurch kann man sich wunderbar in sie hineinversetzen. Die Handlung spielt sich auf zwei Ebenen ab. Zum einem ist es die Zeit, von Ninas Diagnose über ihrem Krankheitsverlauf und zum anderen, zurück ins Leben. Jede Emotion und jeder Gedanke lässt sich nachvollziehen und irgendwie entsteht das Gefühl, dass man Teil dieser Geschich-te ist. Auch wenn Ninas Krankheit im Vordergrundsteht, geht es um mehr: Freundschaft, Tod, Lebensgefühl und Ängste.
Auch wenn das Ende ein wenig Happy End mäßig ausgefallen ist, möchte man irgendwie kein anders haben. Für mich ist es stimmig und macht die Geschichte rund.

Ich habe schon einige Bücher über Krebsschicksale gelesen, aber von keinem war ich so be-geistert wie von diesem. Ein grandioses Buch, dass sich wirklich lohnt es zu Lesen!
5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 03.10.2016

Ab in die 80er

Wir Kassettenkinder
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Inhaltsangabe
Heute sind sie legendär: die Achtziger. Es war das Jahrzehnt, als wir mit dem Kassettenre-korder Mix-Tapes aus dem Radio aufnahmen und Dallas-Frisuren und Hawaiihemden tru-gen. Wer in dieser ...

Inhaltsangabe
Heute sind sie legendär: die Achtziger. Es war das Jahrzehnt, als wir mit dem Kassettenre-korder Mix-Tapes aus dem Radio aufnahmen und Dallas-Frisuren und Hawaiihemden tru-gen. Wer in dieser Zeit zwischen Bandsalat und Neuer Deutscher Welle, Indiana Jones und YPS-Heft, Atomwaffen und Ententanz aufwuchs, erlebte ein epochales, seltsam unbekümmer-tes, oft albernes Jahrzehnt, in dem alle trotz des drohenden Weltuntergangs durch sauren Regen und Kalten Krieg den Eindruck einer lustig-bunten Zeit hatten. Und: irgendwie fing irgendwann in jener Zeit die Zukunft an! Mit einem Augenzwinkern schauen Stefan Bonner und Anne Weiss, selbst Kinder der Achtziger, zurück auf das Jahrzehnt, das uns prägte wie kein anderes.

Wir Kassettenkinder -Liebeserklärung an die Achtziger ist das neuste Buch von Stefan Bonner & Anne Weiss und es heißt nicht ohne Grund so. Ein bekannter Film heißt Zurück in die Zukunft und hier muss es heißen: Eine Reise in die Vergangenheit. Falls man selber Kind dieser Zeit ist, werden sämtliche Erinnerungen geweckt. Musik vom Radio mitge-schnitten (Moderator verflucht, wenn er in die Mucke reingequatscht hat), Live Aid `85, Tschernobyl, Umweltverschmutzung, der erste PC oder der Videorekorder um nur einige zu nennen. Falls man später geboren sein sollte, dann ist es eine spannende und interessante Geschichte zu erfahren, wie wir diese Zeit erlebt haben. Manche Jüngere werden sich wahr-scheinlich bei dem einen oder anderen erlebten den Kopf schütteln, aber nicht, weil sie/er es doof oder peinlich findet. Eher, weil er sich eine Welt ohne PC, MP3 oder Handy gar nicht mehr vorstellen kann. Aber die gibt es …
Über die 80er sagt man; Es wäre eine Spaßgesellschaft! Die Neue Deutsche Welle stand auch dafür, aber so war es nicht immer. Die beiden Autoren haben das ganze Jahrzehnt durch-leuchtet und somit hat fast alles seinen Platz gefunden, was wichtig war und wie es erlebt worden ist. Dieses Buch lebt sowohl von ihre persönlichen als auch gut recherchierte Erleb-nisse. In all seinen Facetten. Immer wieder werden die einzelnen Kapitel durch Überschrif-ten, bekannten Zitaten berühmter Menschen und illustrierte Zeichnungen aufgepeppt. Wäh-rend des Lesens findet man viele Parallelen, einiges was vergessen war, ist mit dem Ach ja- Effekt aufgefrischt worden und dass was an einem vorbeigegangen ist, wurde jetzt mit Wis-sen nachgeholt. Es macht unheimlich viel Spaß in dieser Zeit zu schwelgen, beim Lesen den einen oder anderen Ohrwurm zu haben oder gar Peter Lustig vor seinem Bauwagen stehen zu sehen, um uns Kids die Welt ein wenig zu erklären. Mensch war das toll, aber leider gab es auch einige Sachen die nicht so super waren. Zum Spaß gehört bekannter Weise auch der Ernst und denn hat man spätestens nach der Katastrophe von Tschernobyl zu spüren bekom-men. Wenn man über diese Geschichte jetzt liest, die ja 30 Jahre zurückliegt, spürt man aber immer noch die Angst, die wir damals hatten. Was darf man essen oder wie wirkt sich das Ganze auf die Natur und den Menschen aus? Die Technik, die in diesem Jahrzehnt zu laufen begann und wie weit sind wir heute kommen? Wahnsinn!!!

Das Cover sind ein echter Hingucker, denn die Neonfarben fallen auf und wenn man Buch-deckel aufklappt findet man auch hier einige Zitate von berühmten Persönlichkeiten und lustige Zeichnungen. Sehr passend gewählt!

Für mich war es eine sehr interessante, lustige, spannende, aber auch sehr nachdenkliche Zeitreise. Ein Buch, in dem man immer wieder gerne stöbert und seinen Erinnerungen nach-hängt. Schön war´s!!!

Veröffentlicht am 01.10.2016

Der Feind, den ich liebte

Der Feind, den ich liebte
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Inhaltsangabe
Hawaii, 1914: Die junge Lani Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages das alte Europa, die Heimat ihrer Mutter Clara, kennenzulernen. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, rückt dieser ...

Inhaltsangabe
Hawaii, 1914: Die junge Lani Elkart träumt seit jeher davon, eines Tages das alte Europa, die Heimat ihrer Mutter Clara, kennenzulernen. Doch als der Erste Weltkrieg ausbricht, rückt dieser Wunsch in weite Ferne. Auch auf Hawaii wird die Gefahr bald spürbar, als das deutsche Kriegsschiff Geier in der Bucht von Honolulu vor Anker geht. Aber Lanis Neugier auf den Marineoffizier Paul ist stärker als ihre Furcht vor den Wirren des Krieges. Der ge-heimnisvolle Draufgänger hebt ihr Leben aus den Angeln. Dennoch verliebt sie sich in ihn - auch wenn die Zeichen der Zeit gegen ihre Liebe sprechen...

Der Feind, den ich liebte ist der neuste Roman von Tara Haigh und der zweite Teil über die Familie Elkart. In diesem Band dreht sich alles um die Tochter von Clara und Komo: Lani Elkart.

De Schreibstil der Autorin ist flüssig. Ab der ersten Seite findet sich der Leser auf Hawaii im Jahr 1914 wieder und damit beginnt die spannende und interessante Geschichte über Lani Elkart, die im ersten Weltkrieg stattfinden darf. Tara Haigh hat es wieder einmal geschafft, die perfekte Mischung zwischen Liebes- und historischer Geschichte brillant miteinander zu verknüpfen. Die Protagonisten sind allesamt sehr authentisch und lebensecht wiedergegeben worden und somit kann man sich hier sehr gut in die jeweiligen Personen hineinversetzen. Während des Lesens spürt man die Ängste und Sorgen der Ein- und Bewohner Hawaii, die sie während des Kriegsbeginns haben. So entsteht das Gefühl, dass man diese Zeit hautnah miterleben darf. Auch wenn es sich hierbei um eine fiktive Geschichte handelt, so sind alle geschichtlichen Ereignisse gut recherchiert und wieder gespiegelt worden. Langweile oder langatmig? Keine Spur. Eher ist es sehr informativ und lehrreich einige Zeitgeschehnisse zu erfahren, die man so nie erfahren hätte. Es ist beängstigend zu erfahren, wie aus Freunden Feinde werden. Die Geschichte um Lani und Paul fand ich ebenfalls sehr gut ausgearbeitet und umgesetzt. Leider wirkte das Ende dieses Buches einfach zu perfekt und dadurch ent-steht ein sehr gehetzter Eindruck.

Nichts desto trotz war es für mich wieder eine sehr unterhaltsame und interessante Zeitreise, die mir wieder sehr viele schöne Lesemomente beschert hat. Ich hoffe, dass es bald eine Fortsetzung geben wird.

5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 27.09.2016

Eine bewegende und spannende Familiegeschichte

Die Kirschvilla
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Inhaltsangabe
Isabell und ihre Großmutter Pauline treten ein Erbe in Köln an – Paulines Geburtshaus. Doch die alte Villa am Rheinufer birgt dunkle Geheimnisse. Bald sieht sich Isabell mit der Frage konfrontiert, ...

Inhaltsangabe
Isabell und ihre Großmutter Pauline treten ein Erbe in Köln an – Paulines Geburtshaus. Doch die alte Villa am Rheinufer birgt dunkle Geheimnisse. Bald sieht sich Isabell mit der Frage konfrontiert, ob ihr Liebesglück mit den Geheimnissen ihrer Familie zusammenhängt. Denn ausgerechnet Julius, Isabells neue Liebe, scheint tief in die schmerzliche Familientragödie verstrickt. Doch schließlich geben zwei Tagebücher aus den 1920er-Jahren, die die Zeit überdauert haben, Auskunft über die schockierenden Geschehnisse am Rheinufer – und über Wahrheiten, die niemand gerne über seine Familie erfährt.

Die Kirschvilla ist der neuste Roman von Hanna Caspian.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen. Ab der ersten Seite merkt der Leser die Liebe zum Detail, denn sowohl die Protagonisten sowie auch die Kulisse sind so wunderbar beschrieben worden. Hier entstand das Gefühl, man wäre hautnah dabei. Die Ge-schichte spielt sich in zwei Zeitzonen ab. Zum einen ist da die Gegenwart in der Isabell und Oma Pauline die Familiengeschichte ergründen und zum anderen die Vergangenheit, aus denen die Tagebücher von Clementine stammen. Beide Handlungsstränge sind so perfekt miteinander verknüpft worden, so dass es eine stimmige und spannende Familiengeschichte wurde. Zu keinem Zeitpunkt wurde es langatmig oder langweilig. Eher das Gegenteil trat ein. Dieses Buch konnte man nicht ohne weiteres aus den Händen legen, denn man musste wissen, wie es mit Isabell und Co weitergeht. Das Ende war stimmig und machte dieses Buch einfach perfekt.

Von Anfang bis zum Ende war es eine sehr bewegende Geschichte, die einen mitfiebern und mitleiden lies. Unterhaltung pur!
5 von 5 Sternen!