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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2016

Tulpenfieber

Tulpenfieber
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Ein hervorragender historischer Roman, den ich nur weiterempfehlen kann. Amsterdam im Jahr 1636, Hier grassiert das Tulpenfieber. Die Tulpenzwiebeln werden hier zu horrenden Preisen ´gehandelt, sie kosten ...

Ein hervorragender historischer Roman, den ich nur weiterempfehlen kann. Amsterdam im Jahr 1636, Hier grassiert das Tulpenfieber. Die Tulpenzwiebeln werden hier zu horrenden Preisen ´gehandelt, sie kosten mehr als ein Haus und so mancher verschuldet sich hierfür, nur um eine solche Zwiebel zu besitzen. Das Buch handelt von der 24jährigen Sophie, die aus einem Elternhaus stammt, deren Vater den Bankrott herbeiführte, Sie hat den 61jährigen Kaufmann Cornelis geheiratet, wohl begütert, der viel Reichtum um sich hat. Er liebt seine junge Ehefrau über alles. So hat er eines Tages die Idee, sich mit ihr zusammen von dem jungen Maler Jan von Loos porträtieren zu lassen. dabei verliebt sich Sophie in den Maler und beginnt mit ihm eine leidenschaftliche Affäre hinter dem Rücken ihres Gatten. Ihre gleichaltrige Hausangestellte Maria, die mit dem Fischer Willem liiert ist, hilft ihr und deckt sie auch dabei. Doch dann bricht das ganze Kartenhaus zusammen und die Katastrophe lässt sich nicht mehr aufhalten. Nicht zu Unrecht wird der Roman als sinnlich und meisterhaft betitelt. Die ganze Geschichte wird kapitelweise aus Sicht von Maria, Sophia, Cornelis und Willem erzählt und erhält somit ganz verschiedene perspektiven. Wunderbar sind am Anfang eines jeden Kapitels die Aussprüche und Zitate von Künstlern und Schriftstellern wie z.B. Theophilus, Leonardo da Vinci, Van der Minnen, um nur einige zu nennen. Die Autorin versteht es gekonnt, die Liebesgeschichte mit den damaligen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen in Amsterdam zu dieser Zeit zu vermissen. Auch das Cover und die erste Seite des Buches mit den gemalten Tulpen ist ein Eyecatcher.

Veröffentlicht am 23.10.2016

Unser Projekt Bauernhof

Unser Projekt Bauernhof
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Selten habe ich ein derart informatives und gut gelungenes Sachbuch gelesen. Hier wird von einer jungen Familie berichtet, bzw. der Familienvater schreibt es aus seiner Erfahrung heraus. Die jungen Leute ...

Selten habe ich ein derart informatives und gut gelungenes Sachbuch gelesen. Hier wird von einer jungen Familie berichtet, bzw. der Familienvater schreibt es aus seiner Erfahrung heraus. Die jungen Leute haben sich einen alten Bauernhof gekauft, den sie für sich und ihre Kinder zu einem wunderschönen Heim verwandelt haben. Detailgetreu wird hier über Umbaumaßnahmen geschrieben. Was ich für sehr sinnvoll und umweltschützend erachte, sind die vielen alten Gegenstände, die hier eine Wiederverwendung finden. Ich muss über den Erfindungsreichtum des Paares staunen. Auch über eine sinnvolle Gartenanlage wird hier berichtet. Nicht zu vergessen zu erwähnen sind hier die vielen Rezepte zum Backen und Kochen und auch die Herstellung von Wein aus eigenem Anbau und eigener Anzucht. Die die Familie auch Nutztiere hält, wird hier sehr anschaulich über die Tierhaltung geschrieben wie auch die Verwertung und Haltbarmachung von Fleisch. Das Buch läßt sich durch das Softcover leicht in der Hand halten. Außerdem sind die Arbeitsvorgänge stets in vielen Bildern nebst exakten Erklärungen festgehalten. Ganz besonderen Reiz geben dem Buch die kleinen, auf altgemachten in Maschinenschriftzeichen eingefügten Notizen. Am Ende des Buches ist ein Inhaltsverzeichnis alphabetisch mit Stichwörtern angelegt, so kann man mühelos die gesuchte Stelle finden. Dieser Bildband hat mich sehr überzeugt. Es ist ein Buch, das zum ständigen Begleiter werden kann, da man immer wieder bestimmte Rezepte und Anleitungen nachschauen kann. Mich hat die Familie Rompe mit ihrer Lebenseinstellung total überzeugt.

Veröffentlicht am 14.10.2016

Der Mädchenreigen

Der Mädchenreigen
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Ein wunderbares historisches Buch in Kriminalform. Schon der Einband erscheint wie eine Stickerei auf einem mittelalterlichen Wandteppich. Dies ist der 2. Teil einer Buchreihe von Susanne Gantert. Wir ...

Ein wunderbares historisches Buch in Kriminalform. Schon der Einband erscheint wie eine Stickerei auf einem mittelalterlichen Wandteppich. Dies ist der 2. Teil einer Buchreihe von Susanne Gantert. Wir befinden uns im Jahre 1580 in Braunschweig. Ein Schäfer findet ein als Junge verkleidetes Mädchen, dass sich an nichts mehr erinnern kann. Zur gleichen Zeit wird die 12jährige Tochter des reichen Kaufmanns Lorenz Kale entführt. Es soll der feuerspeiende Drache Gluhfuß gewesen sein. Der junge Jurist Konrad von Velten macht sich im Auftrag des Herzogs auf der Suche nach dem Mädchen. Dabei kommt er unlauteren Machenschaften auf die Spur, denn es sind noch einige Mädchen aus der Umgebung sprulos verschwunden. Die Autorin versteht es gekonnt, den damaligen Zeitgeist aufleben zu lassen. Wir nehmen teil an dem damaligen Leben, was Essen, Kleidung und Wohnung betrifft und auch die Schwierigkeiten des Reisens zu dieser Zeit. Unter Einsatz seines Lebens gelingt es Konrad schließlich, die Mädchen zu befreien. Am Ende des Buches ist ein Anhang über die in dem Buch handelnden Personen angebracht. So können wir ganz genau erkennen, welche Personen Fantasiegestalten der Autorin sind und welche Figuren geschichtlichen Ursprungs sind. Ganz am Schluß befindet sich nach das Glossar, in welchem die damaligen Ausdrücke auf die heutige Sprache gebracht werden. Ein kurzweiliges und interessantes Lesevergnügen, das uns in die Städte Braunschweig und Wolfenbüttel brachte.

Veröffentlicht am 14.10.2016

Lebensnacht

Lebensnacht
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Ein Thriller, der den Leser total in seinen Bann zieht. Man dankt darüber nach und zerbricht sich schon den Kopf darüber, ob unsere moderne Technik nicht bald mehr Fluch als Segen ist. Professor Harry ...

Ein Thriller, der den Leser total in seinen Bann zieht. Man dankt darüber nach und zerbricht sich schon den Kopf darüber, ob unsere moderne Technik nicht bald mehr Fluch als Segen ist. Professor Harry Kauffmann hat einen Stoff entwickelt, der das herkömmliche Benzin ersetzen soll. Dieses wird mit Hilfe von genmanipulierten Bakterien hergestellt. Dafür hat Harry den Chemienobelpreis erhalten. Harry selbst ist ein sehr zurückhaltender und in sich gekehrter Mann. Er lebt nur für seine Forschungen und hält sich auch von den Frauen fern. Er und sein Bruder entstammen einem gut bürgerlichem, aber strengen Elternhaus. Die meiste Zeit ihrer Kindheit halten sie sie bei einem bekannten Ehepaar auf. Schon als Kind hat er mehr geforscht, als mit den anderen Kindern herumzutoben. Jetzt ist er der gefeierte Star, den man kann ja selbst Benzin herstellen, ohne auf Drittländer angewiesen zu sein. Doch dann geschehen seltsamen Todesfälle. Die Menschen werden dabei grün am ganzen Körper, zerfließen, dass nur noch das Skelett samt Kleidung übrig bleibt. Außerdem herrscht in ihrer Nähe ein unsagbarer Gestank nach Benzin. Niemand weiß, woran diese Menschen leiden. Man ruft den Notstand aus, weltweit sind Millionen Menschen daran gestorben. Die Forscher und auch Harry arbeiten wie wild, um ein Gegenmittel zu erfinden. Sie sind machtlos. Sie können sich auch nicht erklären, weshalb und woran sich diese Menschen angesteckt haben. Das ganze Buch ist voller Spannung und voller Grausen. Keine einzige von den 335 Seiten erscheint langweilig. Das Buch wird in Erzählform von einer dritten Person geschrieben. Die Kapitel sind kurz und voller Dramatik. Leider endet das Buch nicht so, wie es sich der Leser gewünscht hätte. Die letzten paar Seiten sind als Glossar gedacht. Ich werden uns die chemischen und biologischen Begriffe, die in dem Buch vorkommen, genauestens erklärt. Schon das Bild des Buches ist außergewöhnlich, da die Buchseiten schwarz gefärbt sind. Auch das Lesebändchen ist schwarz gehalten. Die ersten beiden und die letzten beiden Seiten sind in grellem Grün gehalten und sollen an die grüne Farbe der sterbenden Menschen erinnern. Ein Buch, das man nicht so schnell vergißt.

Veröffentlicht am 09.10.2016

Killer-Tschick

Killer-Tschick
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Ein Krimi mit viel Wiener Schmäh. Die Soko-Donau- Wien ermittelt in einem recht ungewöhnlichen Fall. Die alte Anschi-Tant, Kettenraucherin stirbt an vergifteten Zigaretten, die sie unter der Hand verbilligt ...

Ein Krimi mit viel Wiener Schmäh. Die Soko-Donau- Wien ermittelt in einem recht ungewöhnlichen Fall. Die alte Anschi-Tant, Kettenraucherin stirbt an vergifteten Zigaretten, die sie unter der Hand verbilligt gekauft hat. Einige Tage später wird ein junger Chinese in den Wiener Praterauen tot aufgefunden. Er wurde brutal gefoltert. Es ist der Ziehsohn von Herrn Dong. Nun kommt die Soko zum Einsatz mit Penny Lanz und den beiden Kollegen Ribarski und Nowak. Die Spur des Zigarettenschmuggels führt zum reichen und erfolgreichen Chinesen Dong, Freund und Bekannter des Kommerzienrates Danzenberger. Nach kurzer Haft kommt er wieder frei. Wir lernen den Bulgaren Bojko kennen, Türsteher in einem Nachtlokal und Kleinkrimineller, der in der ganzen Geschichte mitmischt. Es werden noch weitere alte Personen untersucht. Sie sind alle an dem Gift in den Zigaretten gestorben, bis jetzt 12 Stück. In dem Buch geht es sehr blutig zu, Menschen sterben, werden gefoltert, es geht um Menschenhandel und Schmuggelware. Als Penny eine heiße Spur hat, gerät sie selbst in größte Gefahr. Das Buh ist sehr übersichtlich geschrieben und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende erhalten. Der Auto läßt uns an den Foltermethoden teilnehmen. Kein Krimi für Weicheier, sondern harter Tobak. Besonders gefallen haben mir die Wiener Ausdrücke, die am Seitenende durch Fußnoten erklärt werden. Sie lockern das ansonsten sehr ernste Buch auf. Dieses Buch ist an die Krimiserie Soko Donau Wien angelehnt, die im österreichischen Fernsehen sehr erfolgreich läuft. Der Autor hat hiermit eine tolle Leistung vollbracht. Uns werden hier die Ermittler auch menschlich sehr nahe gebracht mit all ihren Sorgen, Ängsten und Problemen, Und die Wiener Speisen in dem Buch haben mir immer Appetit gemacht.