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Veröffentlicht am 02.05.2019

Mimis Geschichte geht nahtlos weiter

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung
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Laichingen 1911: Die Wanderfotografin Mimi Reventlow ist auf der Schwäbischen Alb gestrandet, um ihrem kranken Onkel zu helfen. Sie übernimmt dessen Fotoatelier, eckt aber mit ihren „neumodischen“ Ideen ...

Laichingen 1911: Die Wanderfotografin Mimi Reventlow ist auf der Schwäbischen Alb gestrandet, um ihrem kranken Onkel zu helfen. Sie übernimmt dessen Fotoatelier, eckt aber mit ihren „neumodischen“ Ideen bei manchen an, vor allem bei Hermann Gehringer, einem der Webereibesitzer des Ortes. Dem gefällt auch nicht, dass sie einige Jugendliche unterstützt, ihren Neigungen nachzugehen, und nicht traditionell in die Fußstapfen der Väter zu treten um auch Weber zu werden.

Einer dieser Jugendlichen ist Alexander, künstlerisch begabt, dem sie eine Kunstausbildung zu ermöglichen versucht. Alexander hat es nicht leicht, zuhause nagt man am Hungertuch, der Vater ist trübsinnig und trinkt. Sein Freund Anton, der Gastwirtsohn, will alles andere als in Laichingen zu versauern, und hat die ein oder andere dumme Idee, wie er sich und Alexander helfen kann.

Und dann ist da noch Hannes, den Mimi von früher kennt, und in den sie sich verliebt hat. Der Gewerkschaftler kehrt nun nach Laichingen, seiner Heimatstadt, zurück. Er will den Webern helfen, doch das muss er langsam angehen lassen. Mimi, die sich sicher ist, dass er ähnlich fühlt wie sie, muss erleben, dass er sich von ihr zurückzieht und ihre Beziehung geheim halten will.

Band 1 der Reihe endete ziemlich abrupt und offen, Band 2 setzt die Handlung nun lückenlos fort. Im Vorgängerband schien Mimi eine unabhängige und erfolgreiche Geschäftsfrau zu sein – das ist sie auch immer noch, allerdings macht die Liebe sie blind. Gut, der Leser weiß mehr als Mimi, denn er liest verschiedene Perspektiven, aber auch sie sollte sich ihre Gedanken über Hannes, der sich jetzt wieder Johann nennt, machen, und das Gespräch mit ihm suchen. Diese langgezogene „Liebes“geschichte fand ich beim Lesen zunehmend nervig.

Wie bereits gesagt, gibt es mehrere Perspektiven, Alexander und Anton begleitet der Leser ebenso wie Eveline, Alexanders Mutter. Diese Drei sind mir tatsächlich in diesem Roman deutlich sympathischer gewesen als Mimi, vor allem Eveline und Alexander berühren mich emotional sehr. Anton ist ein Schlitzohr, mit teilweise windigen Ideen, aber dennoch sehr sympathisch, und auch bei ihm ist nicht alles Sonnenschein. Eine weitere Perspektive nimmt eine Frau ein, die wir bereits im Vorgängerband kennen lernten, und die wahrscheinlich im nächsten Band eine größere Rolle spielen wird. Darauf freue ich mich.

Neben den privaten Erlebnissen der Protagonisten erfährt der Leser einiges über das Weben, das Leben der Weber und ihrer Familie und die aufkommenden Probleme der Webereien, sowie natürlich über das Fotografieren, im Anhang gibt es dazu auch wieder historische Fotos. Sehr eindringlich fand ich auch die Schilderungen, wie schwer es ist, das Land auf der Alb zu bestellen.

Auch wenn mir in diesem Band die Geschichte um Mimi und Hannes/Johann zunehmend auf die Nerven ging, habe ich den Roman wieder gerne gelesen, die Protagonisten berühren alle mein Herz und ich begleite ihr Leben gerne. So freue ich mich auch schon auf Band 3 der Reihe, zudem der Roman eine Leseprobe enthält, die direkt wieder Lust macht, weiter lesen zu können. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 19.04.2019

Spannend, interessant, emotional

Mitternachtsmädchen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 3)
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Uppsala im Mai: Bereits 2 Mädchen wurden in der letzten Zeit, immer um Mitternacht, vergewaltigt, jetzt gibt es die erste Tote – ausgerechnet die Tochter einer Freundin der Psychiaterin Nathalie Svensson. ...

Uppsala im Mai: Bereits 2 Mädchen wurden in der letzten Zeit, immer um Mitternacht, vergewaltigt, jetzt gibt es die erste Tote – ausgerechnet die Tochter einer Freundin der Psychiaterin Nathalie Svensson. Die Einheit der operativen Fallanalyse wird eingeschaltet, der auch Nathalie angehört, und sie freut sich, trotz aller Trauer, Johan Axberg wiederzutreffen. Schnell sind drei Verdächtige ausgemacht, aber den wahren Täter zu finden, ist gar nicht so einfach – und die Uhr tickt, denn der hat sich schon sein nächstes Opfer ausgesucht.

Dies ist bereits der dritte Band der Natalie-Svensson-Reihe, man muss die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben, aber wie immer ist das Lesevergnügen sicher größer, wenn man die anderen Bände kennt. Ich kenne bisher nur den direkten Vorgänger, der mir gefallen hat, den ersten Band habe ich mir jetzt auch bestellt.

Die beiden Protagonisten – und auch einige der anderen Charaktere – sind keine einfachen Menschen, manche Leser haben womöglich ihre Schwierigkeiten mit ihnen. Vor allem im Privatleben gibt es bei beiden Dinge, die vielleicht nicht jeder mag, aber ich muss einen Protagonisten auch nicht mögen, ich muss ihn vor allem interessant finden und er muss die Handlung tragen können. Ein Protagonist/Charakter mit einem interessanten Privatleben kann einen Roman, auch einen Krimi, zusätzlich interessant gestalten. Meiner Meinung nach ist das hier gelungen.

Jonas Moström entführt den Leser dieses Mal nach Uppsala, eine geschichtsträchtige schwedische Stadt, und lässt ihre Geschichte direkt mit in das Geschehen mit einfließen. Ich finde das großartig und habe mich direkt auch ein bisschen weiter informiert. U. a. das Konzept der Studentennationen, das im Roman eine Rolle spielt, aber nicht erklärt wird (das ist ein kleiner Mangel, wie ich finde), hat mich interessiert, und natürlich bin ich auch hierzu bei Google fündig geworden.

Der Autor lässt den Leser gut am Geschehen teilhaben, man hat oft das Gefühl, direkt dabei zu sein. Sehr schön z. B., wenn wir im Prolog mit dem Hausmeister durch das Gustavianum laufen. Auch emotional berührt der Roman, vor allem die Emotionen des verwaisten Elternpaares sind sehr eindringlich dargestellt, als Leser kann man gar nicht anders, als mitzuleiden. Und auch die Perspektive des Täters lässt einen zumindest im Ansatz verstehen, wie er zu seinen Handlungen kam, auch wenn man natürlich nicht wirklich Verständnis aufbringen wird. Interessant fand ich auch die Perspektive eines möglichen weiteren Opfers, wobei erst am Ende klar wird, ob man diese richtig deutet.

Die Perspektivewechsel machen den Roman zusätzlich interessant, man erlebt das Geschehen somit aus mehreren Blickwinkeln, vorrangig aus denen Nathalies und Johan, aber, wie schon gesagt, auch aus anderen. Die Wechsel machen auch immer wieder kleine Cliffhanger möglich, und auch die vielen kurzen Kapitel tragen zur Spannung bei.

Mir hat „Mitternachtsmädchen“ wieder gut gefallen, es ist spannend, emotional berührend und hat interessante Charaktere zu bieten. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Band und vergebe gerne 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimifans, die Ermittler mit Privatleben mögen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Kurzweilig

Inselkiller. Ostfrieslandkrimi
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Auf Langeoog wird ein Liebespaar ermordet. Lukas Jansen, derzeit in Elternteilzeit, übernimmt vertretungsweise, doch schließlich muss er den Fall wieder abgeben. Auch auf Lukas' Schreibtisch, dessen eigenes ...

Auf Langeoog wird ein Liebespaar ermordet. Lukas Jansen, derzeit in Elternteilzeit, übernimmt vertretungsweise, doch schließlich muss er den Fall wieder abgeben. Auch auf Lukas' Schreibtisch, dessen eigenes Einsatzgebiet Umweltverbrechen sind, landen neue Fälle, von denen einer internationale Ermittlungen nach sich zieht. Doch auch der Langeooger Fall kommt wieder zu ihm zurück.

Bisher hatte ich noch keinen Band der Reihe (dies ist Band 4) gelesen, das stört aber nicht weiter, d. h., man kann ruhig mit diesem Band starten, ohne Verständnisprobleme zu haben. Wie immer ist es aber wahrscheinlich schöner, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Da ich Langeoog kenne, fühlte ich mich schnell wie zu Hause und habe manches wiedererkannt. Allerdings spielt nur ein Teil der Handlung auf der Insel, Lukas Jansen wird sogar seinen ersten Langstreckenflug hinter sich bringen, wohin es ihn verschlägt, werde ich hier nicht verraten, aber ich war schon erstaunt, damit hätte ich nicht gerechnet – da erwartet man einen schönen Regionalkrimi und auf einmal wird es international – was mich, das muss ich dazu sagen, nicht gestört hat.

Lukas Jansen, den der Autor die Geschichte selbst in Ich-Form erzählen lässt, ist ein noch junger Beamter, der eine entsprechende, für mich manchmal etwas zu schnoddrige Sprache hat, aber daran gewöhnt man sich. Wirklich gut gefallen hat mir, mit welcher Selbstverständlichkeit er seine Familienpflichten übernimmt, das machte ihn direkt sympathisch. Sympathisch ist natürlich auch sein Einsatz für die Umwelt, der nicht nur Beruf sondern auch Berufung scheint. Nur der Grund, warum er sich eine Zeit lang aus dem Familienleben ausklinken muss, scheint mir ein bisschen an den Haaren herbeigezogen …

Auch die weiteren Charaktere sind Nick Stein gut gelungen, es sind Typen mit Wiedererkennungswert. Einen großen Part nehmen die Örtlichkeiten, die man sich sehr gut vorstellen kann, ein, die Landschaft, aber z. B. auch eine Hühnerfarm (ich hatte direkt einen Hauch des „Odeurs“ in der Nase …).

Der Erzählstil ist hin und wieder etwas holprig, der Roman liest sich aber flüssig und kurzweilig. Schön auch, dass man miträtseln kann. Die Auflösungen der verschiedenen Fälle sind gelungen, so dass man den Roman zufrieden beenden kann. Mir hat er auch durchaus Lust auf weitere Fälle mit Lukas Jansen gemacht.

Ein Regionalkrimi, der den Leser mit in die weite Welt nimmt, ein junger Ermittler mit Familiensinn und Liebe zur Heimat, und interessante Fälle – ich hatte unterhaltsame Lesestunden und empfehle den Roman gerne weiter.

Veröffentlicht am 24.03.2019

Spannende Geschichte, die zeigt, dass Vorurteil hinterfragt werden sollten

Clans von Cavallon (1). Der Zorn des Pegasus
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Seit 100 Jahren herrscht Frieden unter den Clans von Cavallon, in der Freien Stadt leben sie sogar freundschaftlich miteinander, als ausgerechnet am Jahrestag die Stadt angegriffen wird – offenbar sind ...

Seit 100 Jahren herrscht Frieden unter den Clans von Cavallon, in der Freien Stadt leben sie sogar freundschaftlich miteinander, als ausgerechnet am Jahrestag die Stadt angegriffen wird – offenbar sind Pegasus, der Clan, dessen Mitglieder man nach der Friedensvereinbarung nicht mehr gesehen hat, die Aggressoren.

Erzählt wird die Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven, was immer wieder zu kleinen Cliffhangern führt, aber auch dazu, dass man schnell erkennt, dass es mit dem Frieden nicht allzuweit her ist, denn es gibt eine Menge Vorurteile untereinander, aber auch handfeste Probleme.
Sam, der Menschenjunge aus der Freien Stadt hat Freunde in den verschiedenen Clans und kennt keine Vorurteile. Erst als seine Stadt angegriffen wird und er flüchten muss, erfährt er, wie gefährlich es sich außerhalb der Stadt lebt, er fällt Einhörnern in die Hände, die Menschen als Sklaven halten. Dort erlebt er aber auch, dass es Bande untereinander gibt, die über allen Ressentiments stehen.

Auch Nixi ist ein Mensch, zumindest zu Anfang der Geschichte. Das Waisenmädchen kann seine Gang und sich nur durch Gaunereien am Leben halten, hin und wieder fährt es aber auch mit den Fischern hinaus, um diesen die Kelpies vom Leib zu halten, denn eine Legende sagt, ein Mädchen an Bord hält diese gefährlichen Wesen fern. Eines Tages geht Nixi bei einem Sturm über Bord und muss erkennen, dass die Geschichten über die Kelpies nicht wahr sind.

Lysander ist ein junger Zentauer, der in Coropolis, der Zentaurenstadt lebt. Die Zentauren hier halten sich für die Krone der Schöpfung, sie sind gebildet und blicken auf die anderen Clans, vor allem die Menschen herab. Hier entstehen auch die Chroniken, in denen alles aufgezeichnet wird. Eines Tages muss Lysander erkennen, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

Schließlich lernt der Leser Aquilla kennen, ein junges Pegasusmädchen – und auch hier erlebt man schnell, dass nicht alle Legenden wahr sind. Die Pegasus lebten bisher zurückgezogen, doch nun ist ihre Welt in Gefahr, und sie müssen handeln.

Alle vier Protagonisten müssen also erkennen, dass Geschichten und Legenden nicht unbedingt der Wahrheit entsprechen, dass manches anders ist, als es scheint und mancher die Wahrheit biegt, um sich selbst Vorteile zu verschaffen. Letztlich greifen die Geschichten von Drei der Vier ineinander, nur ein Part will noch nicht so recht passen. Da es aber mindestens einen Folgeband geben wird, wird sich das sicher dort ändern. Die verschiedenen Perspektiven lassen sich gut lesen, nur Nixis Hintergrundgeschichte über ihre Waisenkindergang will mir nicht so recht gefallen, sie ist mir zu wenig originell.

Die Geschichte ist sehr spannend, und manchmal, bedenkt man die Zielgruppe, etwas zu blutrünstig, ältere Kinder, die schon Erfahrungen mit Fantasygeschichten gemacht haben, wird das aber wohl nicht abschrecken. Die verschiedenen Clans sind gut ausgearbeitet, zu Beginn des Romans gibt es eine kleine Einführung in jeden Clan, die aber schon ein bisschen zu viel verrät. Die Karte im inneren Buchdeckel dagegen ist nicht nur schön gestaltet, sondern auch sehr nützlich, wenn man die Wege der Protagonisten mitverfolgen will.

Die Autorin erzählt sehr bildhaft, man kann sich nicht nur jeden Einzelnen, sondern auch die Welt gut vorstellen. Nicht nur zwischendurch, sondern auch am Ende gibt es Cliffhanger, so dass man am liebsten weiterlesen möchte, es dauert aber noch ein bisschen, bis Band 2 erscheint. Mir haben vor allem die vielen überraschenden Wendungen gefallen, aber auch der Zusammenhalt, der hier immer wieder eine Rolle spielt, und die Botschaft, auch einmal hinter die vermeintliche Wahrheit zu schauen.

Kim Foresters Roman ist fantasievoll und spannend geschrieben, manchmal aber etwas sehr grausam und blutrünstig, so dass ich ihn vor allem älteren Kindern, die bereits Erfahrung mit Fantasy haben, empfehle, aber auch Jugendlichen und Erwachsenen, die gerne auch einmal ins Kinderbuchregal greifen. Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht und vergebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 23.03.2019

Lässt den Leser wieder ein Stück Historie miterleben

Das Banner des Löwen
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Eine Zeit lang konnten Marian und Robin in der Gascogne in Frieden leben, doch nun gilt es, die neue Heimat, die vor allem Marian sehr wichtig ist, zu schützen. Der Kreuzzug gegen die Katharer bedroht ...

Eine Zeit lang konnten Marian und Robin in der Gascogne in Frieden leben, doch nun gilt es, die neue Heimat, die vor allem Marian sehr wichtig ist, zu schützen. Der Kreuzzug gegen die Katharer bedroht den Süden Frankreichs und auch die Gascogne.

Schon der vierte Band lässt den Leser das Leben Robert von Loxleys, auch Robin Hood genannt, miterleben und zugleich einen Teil der historischen Ereignisse jener Zeit, die der fiktive Sagenheld erlebt haben könnte. Dem Autor gelingt es wieder sehr gut, beides miteinander zu verbinden.

Robin würde zwar lieber heute als morgen nach England zurückkehren, aber Marian hängt an ihrer Wahlheimat und möchte nicht schon wieder ihr Zuhause verlieren. Und so ist sie dieses Mal auch nicht dagegen, dass Robin zu Pfeil und Bogen greift, im Gegenteil, sie stellt sich an seine Seite. Die beiden sind zwar mittlerweile etwas in die Jahre gekommen, aber immer noch fähig, sich zu wehren. Vor allem Robin hat noch einen guten Teil jugendlicher Unbekümmertheit bewahrt, die ihn in manche gefährliche Situation bringt – und den Leser hin und wieder zum Kopfschütteln.

Neben Robin und Marian wird der Leser weitere gute Bekannte wiedersehen, aber auch den ein oder anderen Verlust betrauern müssen. Die Antagonisten sind einmal mehr Menschen, über deren Ansichten und Handeln man nur den Kopf schütteln kann – manchmal kann man wirklich kaum glauben, was Menschen, noch dazu im Namen ihres Gottes, anderen antun können …

Bei manchen Szenen ist die Geschichte daher kaum zu ertragen, aber es gibt auch die, bei denen man schmunzeln kann, vor allem immer dann, wenn die „Bösen“ ausgetrickst werden, das tut gut, den insgesamt überwiegen leider die weniger schönen Szenen. Aber hier wird halt auch wahre Historie erzählt.

Mac P. Lorne tut dies wieder sehr bildhaft und zieht den Leser schnell ins Geschehen. Leider ist die Erzählung manchmal auch etwas holprig, es gibt einige überflüssige Wiederholungen und unnötige Erklärungen – Leser machen sich selbst ihre Gedanken! Das störte meinen Lesefluss ein paar Mal doch sehr, insgesamt ist es aber erträglich. Da man die Protagonisten mittlerweile gut kennt, leidet man mit ihnen, aber auch sonst war ich oft emotional berührt.

Neben der spannenden Geschichte bietet der Roman wieder einige Boni, Karten, Personenregister (mit Kennzeichnung der historischen Personen), historische Anmerkungen des Autors (etwas kurz, aber interessant), Zeittafel, Glossar und Bibliografie – perfekt. Als Leser wird man außerdem wieder zum eigenen Recherchieren angeregt, und, wie in meinem Fall, neugierig auf die Örtlichkeiten, z. B. auf Toulouse – eine solche Wirkung wünscht man sich von (historischen) Romanen.

Der vierte Band der Robin-Hood-Reihe hat mich wieder ein Stück Historie miterleben lassen, mich Neues gelehrt, und auch die Geschichte der Protagonisten glaubhaft weitergeführt. Auf Grund meiner Kritikpunkte hat es aber für die volle Punktzahl nicht gereicht, ich vergebe daher 4 Sterne. Der historische Hintergrund ist gut recherchiert und wer mag Robin Hood nicht? Für die Reihe spreche ich daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung für Fans gut recherchierter historischer Romane aus.