Tolle Fortsetzung
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Julian Mars konnte mich schon einmal überzeugen. Sein neustes Buch setzt genau nach Jetzt sind wir jung an. Felix ist ein wenig älter, ein wenig reifer und natürlich wollte ich ...
WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Julian Mars konnte mich schon einmal überzeugen. Sein neustes Buch setzt genau nach Jetzt sind wir jung an. Felix ist ein wenig älter, ein wenig reifer und natürlich wollte ich sehen, wie es mit ihm weiterging.
HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Ich habe meine Erwartungen an mein Leseerlebnis von Jetzt sind wir jung angepasst und muss sagen, dass sie mehr als erfüllt wurden. Julian Mars hat sich zwischen seinen Büchern verbessert und das merkt man ihm an.
WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Was mit schon bei Jetzt sind wir jung gefallen hat, kann ich an dieser Stelle nur noch einmal wiederholen: Ich finde es ungalublich gut, dass der Albino Verlag Own Voices einen Platz gibt und ich wünsche mir, dass das auch in den populäreren Verlagen passiert. Julian Mars erzählt direkt aus Erfahrung und das macht Felix' Geschichte echt und glaubhaft und gleichzeitig auch wichtig. Außerdem finde ich es toll, dass sowohl Jetzt sind wir jung als auch Lass uns von hier verschwinden weg von der typischen Coming-Out-Geschichte weggehen, die man in LGBTQ+-Büchern zu häufig findet und so noch einmal mehr Raum gibt für andere Aspekte und andere wichtige Themen, die beschäftigen. Ich war wieder völlig gefangen von Julian Mars' Art, die Geschichte von Felix zu erzählen und kann hier wieder nur hervorheben, wie sehr sich auch sein Schreibstil und Erzählstil verbessert haben. Und dann ist in Lass uns von hier verschwinden noch etwas passiert: Ich habe begonnen, mich sehr in Felix' Problemen und Gedanken wiederzufinden. Und das obwohl er ein homosexueller Mann ist – und ich nicht. Seine Probleme sind die gleichen und man entwickelt so ein unglaublich großes Mitgefühl mit ihm, was ich zutiefst bewundert habe.
WAS HAT MICH GESTÖRT? Es gab Phasen beim Lesen – und das möchte ich jetzt nicht als "hat mich gestört" betiteln – da habe ich mich gelangweilt, da verlor sich der rote Faden der Geschichte in Nebeninformationen und Abschweifungen. Mir fehlte an deisen Stellen teils die Lust, weiterzulesen und das finde ich unglaublich schade, betrachtet man das sonst geniale Buch.
FAZIT. Lass uns von hier verschwinden hat mir mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser gefallen, als Jetzt sind wir jung. Julian Mars hat es geschafft, gleichzeitig seinen Schreibstil, seine Protagonisten und seine Geschichte weiterzuentwickeln und auf ein neues Level zu heben. Auch wenn ich das Buch nicht immer zu 100% perfekt fand, so empfinde ich es als unglaublich wichtig, sich mit Felix und seinen Erlebnissen zu beschäftigen. | ★★★★☆