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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2019

Wo bleibt die Spannung?

ATME!
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Der Thriller „Atme!“ von Judith Merchant ist im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.
Nile probiert gerade ein Kleid an als ihr Freund Ben spurlos verschwindet. Nile leidet unter Zwangsneurosen und scheint ...

Der Thriller „Atme!“ von Judith Merchant ist im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.
Nile probiert gerade ein Kleid an als ihr Freund Ben spurlos verschwindet. Nile leidet unter Zwangsneurosen und scheint bei dem kleinsten Problem sofort in Panik zu verfallen. So wirkt es nicht verwunderlich, dass sie sofort davon überzeugt ist, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. In ihrer Not wendet sie sich an Bens Noch-Ehefrau, die ihr bei der Suche helfen soll. Zu Niles Erstaunen ist Flo sehr kooperativ und die beiden Frauen entdecken schnell Ungereimtheiten in Bens Leben.
Das Buch ist sehr irrational und teilweise wirr geschrieben, was wohl an Niles Gefühlszustand angelehnt sein soll. Für mich war es aber sehr schwer das Buch zu lesen und der Handlung zu folgen, so dass ich nie das Gefühl hatte, einen Thriller zu lesen.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Verrohte Zukunft

Milchzähne
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Der Roman „Milchzähne“ von Helene Bukowski ist 2019 im Blumenbar Verlag erschienen.
Skalde und ihre Mutter Edith leben zusammen in einem Haus. Das Buch scheint eine Dystopie zu sein und eine Katastrophe ...

Der Roman „Milchzähne“ von Helene Bukowski ist 2019 im Blumenbar Verlag erschienen.
Skalde und ihre Mutter Edith leben zusammen in einem Haus. Das Buch scheint eine Dystopie zu sein und eine Katastrophe hat verursacht, dass die Tage unglaublich heiß sind, viele Tiere ausgestorben sind und die Bäume keine Früchte mehr tragen. Neben Skalde und Edith gibt es noch andere Überlebende, doch die beiden Frauen scheinen nicht wirklich zur Gemeinschaft zu gehören. Eines Tages stößt ein Waisenkind zu den Frauen, Meisis und die beiden wissen, dass sie dieses Mädchen beschützen müssen.
Helene Bukowski wurde bereits als neuer Stern am Autorenhimmel gefeiert und „Milchzähne“ gilt als modernes Märchen. Ganz erschließt sich mir diese Beschreibung nicht. Beim Lesen wurde ich in die Geschichte geworfen und auch im weiteren Verlauf habe ich nichts über die Vorgeschichte der einzelnen ProtagonistInnen erfahren, noch wie die Welt in der Skalde und Edith leben, zu der verrohten Welt wurde, in der sie sich befinden. Am Ende blieben viele Fragen offen und auch der Schreibstil der Autorin, der wirklich durch eindrucksvolle Beschreibungen besticht, konnte mich mit dem Buch nicht versöhnen.

Veröffentlicht am 02.05.2019

(K)ein feministischer Roman

Die Geschichte der schweigenden Frauen
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Der Roman „Die Geschichte der schweigenden Frauen“ von Bina Shah ist 2019 im Goldkonda Verlag erschienen.
In der Hauptstadt von Südwest-Asien, Green City, gibt es aufgrund von einem Virus mehr Männer ...

Der Roman „Die Geschichte der schweigenden Frauen“ von Bina Shah ist 2019 im Goldkonda Verlag erschienen.
In der Hauptstadt von Südwest-Asien, Green City, gibt es aufgrund von einem Virus mehr Männer als Frauen. Doch die Frauen, sind anders als erwartet, aufgrund ihrer Sonderstellung nicht privilegiert, sondern von der Männerwelt noch unterdrückter und dominiert als davor. So sind sie beispielsweise verpflichtet mehrere Ehemänner zu haben, um möglichst viele Kinder in die Welt zu setzen. Doch ein paar Frauen widersetzen sich den gesellschaftlichen und politischen Erwartungen und um diese Frauen geht es auch im Buch, den Frauen aus dem Untergrund. Um zu überleben bieten sie ihren betuchten Kunden Intimität ohne Sex an.
Die Autorin hat in ihrer Dystopie ein glaubhaftes, totalitäres System beschrieben, in dem Frauen lediglich als Gebärmaschinen dienen. Obwohl es im Buch viele Perspektivenwechsel gibt, konnte ich keine Beziehung zu den einzelnen Charakteren aufbauen und auch die Geschichte an sich ist meiner Meinung nach ausbaufähig. Das Ende des Buches kam abrupt und ich hatte noch lange das Gefühl, als würde mir irgendetwas fehlen. Diesmal kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen. Ich habe mir einen feministischen Roman erhofft und doch scheinen die Männer in dieser Welt die Oberhand zu behalten. Schade.

Veröffentlicht am 04.03.2019

Ein Café in Wiesbaden

Café Engel
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Der Roman „Café Engel“ von Marie Lamballe ist mit dem Untertitel „Eine neue Zeit“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über das Café Engel, seine Besitzer ...

Der Roman „Café Engel“ von Marie Lamballe ist mit dem Untertitel „Eine neue Zeit“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über das Café Engel, seine Besitzer und Gäste in der Nachkriegszeit. Dieser erste Band spielt hauptsächlich im Jahr 1945.
Deutschland 1945. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende und das Café Engel in Wiesbaden blieb von der Zerstörung des Krieges, wie durch ein Wunder, verschont. Hilde und ihre Mutter Else Koch kümmern sich um die Wiedereröffnung und hoffen, dass das Café auch nach dem Krieg so schillernde Persönlichkeiten wie davor einlädt. Luisa, aufgewachsen als uneheliche Tochter eines Adligen auf einem Gutshof in Ostpreußen, flieht vor den Russen nach Westen und möchte ihr Ziel, das Café ihres Onkels in Wiesbaden erreichen.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Dabei wählt die Autorin die Länge der einzelnen Perspektiven für meinen Geschmack zu kurz, so dass ich beim Lesen die einzelnen Personen nicht „greifen“ konnte und mich folglich auch nicht mit ihnen identifizieren konnte. Ob ich die beiden weiteren Teile der Trilogie lesen werde, sei dahingestellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.10.2018

Drogen-Sumpf Manchester

Dreckiger Schnee
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Der Thriller „Dreckiger Schnee“ von Joseph Knox ist als deutsche Ausgabe 2018 im Knaur Verlag erschienen.

Der Thriller spielt in Manchester. Hauptprotagonist Detective Aiden Waits ermittelt im Vermisstenfall ...

Der Thriller „Dreckiger Schnee“ von Joseph Knox ist als deutsche Ausgabe 2018 im Knaur Verlag erschienen.

Der Thriller spielt in Manchester. Hauptprotagonist Detective Aiden Waits ermittelt im Vermisstenfall von Isabelle Rossiter, die Tochter eines einflussreichen Politikers. Seine Suche nach der vermeintlichen Ausreißerin führt ihn in den Drogen-Sumpf der englischen Stadt, mitten durch Bandenkriege und Polizei-Korruption. Ein mächtiger Dealer scheint minderjährige Mädchen als Drogenkuriere einzusetzen. Isabelle scheint untergetaucht zu sein, um ihr eigenes Leben zu retten, denn viele der „Sirenen“ sind bereits verschwunden.

Anfangs fand ich nur sehr schwer in das Buch, da die vulgäre Sprache mit Begriffen aus dem Drogenmilieu für mich kaum verständlich war. Die vielen Namen im Buch, haben mich noch mehr verwirrt, so dass ich der Handlung nicht immer gleich folgen konnte. Viele Fragen blieben ungeklärt, viele Gedanken- und Zeitsprünge haben den Lesefluss gebremst. In der zweiten Hälfte des Buches wurde es jedoch spannender und ich konnte langsam Vernetzungen der einzelnen Ereignisse aufbauen.

Fazit: Ich habe mir einen Thriller erwartet, der mich nicht nur fesselt, sondern mir auch ein Bild von Manchester in den Kopf projiziert, einer Stadt in der ich ein Jahr meines Lebens verbracht habe. Anstatt in Erinnerungen zu schwelgen, hat Joseph Knox meine Stadt düster gezeichnet. Weder wurde ich mit dem Hauptprotagonisten, noch mit der Schreibweise des Autors warm, so dass ich nicht nachempfinden kann, warum „Dreckiger Schnee“ als Bestseller angepriesen wird.