Das Hoffen auf das eigene Glück
Jimmy Liao (geboren 1958) veröffentlichte im Alter von 40 Jahren seine ersten Werke. Zu diesem Zeitpunkt war er an Leukämie erkrankt und sein erstes Bilderbuch sollte eigentlich ein Abschiedsgeschenk für ...
Jimmy Liao (geboren 1958) veröffentlichte im Alter von 40 Jahren seine ersten Werke. Zu diesem Zeitpunkt war er an Leukämie erkrankt und sein erstes Bilderbuch sollte eigentlich ein Abschiedsgeschenk für seine Familie sein. Die schwere Krankheit hat er inzwischen bekämpft und so widmet er sich weiter seinen Bilderbüchern, die primär für Erwachsene vorgesehen sind. Seine Themen sind ernster Natur; Einsamkeit, Isolation, Abschied, Glück und Unglück bestimmen seine Werke.
Ein kleines Mädchen verbringt die meiste Zeit ihres Lebens im Kino. Zunächst begleitet sie ihr Vater dorthin, auf der Suche nach der Mutter des Kindes. Irgendwann geht das Mädchen auch alleine ins Kino und lernt dort einen Gleichgesinnten kennen, den sie kurze Zeit später aber wieder verabschieden muss. Sie wächst zur jungen Frau heran, bekommt selbst ein Kind und lebt weiterhin ihre Liebe zum Kino aus. Kann sie ihr Glück finden?
Auf der Suche nach einem verlorenen Menschen geht jeder seinen eigenen Weg. Der Weg der Hauptfigur in Das Kino des Lebens führt sie von einem Film zum nächsten. In den Zeichnungen von Jimmy Liao sind einige Filme versteckt und echte Filmkenner können hier sicherlich noch viel mehr Anspielungen erkennen, als es bei mir der Fall war.
Wieder triff das Surreale auf die Realität und vermischt sich mit ihr. Die Stimmung des Buches ist sehr melancholisch aber dennoch ist die Hoffnung ein steter Begleiter und verleiht der Geschichte eine wundervolle Gefühlsebene. Ich war tief ergriffen von der Gefühlswelt des Mädchens, welches zur jungen Frau heranwächst und auf der Suche nach ihrem eigenen perfekten Glück ist.