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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2016

Gute neue Krimiserie

DNA
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In Reykjavik werden innerhalb kürzester Zeit zwei Frauen grausam ermordet. Einzige Zeugin ist die kleine Tochter des ersten Opfers, sie kommt in die Obhut der Psychologin Freyja. Die Befragung der Kleinen ...

In Reykjavik werden innerhalb kürzester Zeit zwei Frauen grausam ermordet. Einzige Zeugin ist die kleine Tochter des ersten Opfers, sie kommt in die Obhut der Psychologin Freyja. Die Befragung der Kleinen gestaltet sich schwierig, da Margret sehr verstört ist und man sehr subtil vorgehen muss, damit man dem Kind keine falschen Erinnerungen suggeriert.
Kommissar Huldar beginnt mit den Untersuchungen, für ihn steht viel auf dem Spiel, da er das erste Mal die Verantwortung für eine solch wichtige Ermittlung leitet.
Pikant wird das Ganze als er auf Freyja trifft, mit der er unter falschen Namen einen One Night Stand hatte.

Das ansprechende Cover des Buches passt sehr gut zum Thema.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Der Prolog war sehr fesselnd und die damaligen Geschehnisse wichtig für die Handlung in der Gegenwart.

Ich lese ja sehr viele Krimis und Thriller, dennoch sind mir die Mordmethoden in diesem Buch doch neu, ich hätte mir aber etwas mehr Details dazu gewünscht, gerade da es sich um einem Thriller handeln soll (ich würde das Buch eher unter Kriminalroman einordnen, was aber kein Manko ist, da ich persönlich Kriminalromane lieber lese).

Ansonsten ist die Handlung sehr detailreich geschrieben, Huldar und Freyja sind mir sympathisch. Allerdings hatte ich angenommen, dass Freyja viel mehr in die Ermittlungen involviert ist, dem war aber nicht so.

Kommissar Huldar passieren mehrere schwerwiegende Fehler während der Ermittlung, das konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Auf der anderen Seite hat das natürlich die Spannung sehr erhöht.

Die Auflösung des Falls war eine Überraschung für mich, ich hatte eigentlich einen ganz anderen in Verdacht.

Fazit:
Insgesamt ein unterhaltsamer und spannender Krimi, ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Das Schicksal macht einen Schritt um die Ecke

Cooper
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Lisa und Jakob haben ein Haus gekauft. Sie wollen ihre beiden Töchter Nora und Carlotta überraschen und fahren deshalb an einem Wochenende zu dem Haus.
Jakob und die Kinder unternehmen einen Ausflug und ...

Lisa und Jakob haben ein Haus gekauft. Sie wollen ihre beiden Töchter Nora und Carlotta überraschen und fahren deshalb an einem Wochenende zu dem Haus.
Jakob und die Kinder unternehmen einen Ausflug und Lisa bleibt im Haus allein zurück.
Dann nimmt das Schicksal seinen Lauf…

Noch nie habe ich ein Buch mit solch einem Schreibstil gelesen, als würde man von oben auf das Geschehen hinabblicken.
Ich musste mich sehr konzentrieren, um dem Text folgen zu können. Es kommt keine wörtliche Rede darin vor, dennoch erfährt man viel von den Gedanken der Familie. Im ersten Teil vor allem von den Kindern. Teilweise hat man sogar das Gefühl, das Schicksal, die Bäume wären auch Personen.
Es ist schwierig zu lesen, dennoch hat es mich unheimlich fasziniert und auch betroffen gemacht. Teilweise sind die Sätze sehr lang, mit vielen poetischen Beschreibungen.

Das Cover gibt die Stimmung im Buch sehr gut wieder, vieles ist düster und unheimlich.
Cooper selbst erscheint erst im letzten Viertel des Buches, dennoch finde ich seine Ansichten sehr bedeutungsvoll.

Anfangs hatte ich gedacht, dass das Buch ein Kriminalroman sei, ich würde es jetzt nach dem Lesen aber eher als Drama einordnen.

Was genau die Botschaft des Buches ist, bin ich immer noch am Rätseln. Dennoch fand ich es sehr beeindruckend und außergewöhnlich, es hebt sich sehr von der Masse ab.

Veröffentlicht am 24.09.2016

Düster und spannend

Im dunklen, dunklen Wald
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(Leo)Nora hat ihre alte Schulfreundin Clare seit 10 Jahren nicht mehr gesehen, um so verwunderter ist ist als sie eine Mail erhält, in welcher sie zum Junggesellinnenabschied von ebendieser eingeladen ...

(Leo)Nora hat ihre alte Schulfreundin Clare seit 10 Jahren nicht mehr gesehen, um so verwunderter ist ist als sie eine Mail erhält, in welcher sie zum Junggesellinnenabschied von ebendieser eingeladen wird.
Eigentlich will sie nicht wirklich hingehen, da aber auch ihre Freundin Nina eingeladen ist, beschließen die beiden doch zuzusagen.
Die Feier findet in einem Haus mitten im Wald statt und schon bald fühlt sich Nora dort mehr als unwohl…

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen, sie ist wirklich spannend erzählt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Am Anfang wacht Nora schwer verletzt und mit Gedächtnisverlust nach einem Autounfall im Krankenhaus auf. Doch warum sitzt ein Polizist vor ihrem Krankenzimmer und hat sie richtig gehört? Wurde da von Mord gesprochen? Panisch versucht sie herauszufinden, was in der Nacht vorher geschehen ist.

Abwechselnd wird die Geschichte in Vergangenheits- und Gegenwartsform aus der Sicht von Nora geschildert. Ab der Mitte des Buches wechselt das Geschehen ganz in die Gegenwart und man rätselt mit Nora mit, was genau ist eigentlich passiert? Ab da wird es richtig packend.

Das Haus mit der großen Glaswand und dem düsteren Wald davor konnte ich mir gut vorstellen und das Unbehagen der anwesenden Gäste war richtiggehend fühlbar.
Auf der Feier treffen sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander, damit sind Spannungen bereits vorprogrammiert. Besonders nervig fand ich Flo, allerdings gibt es im echten Leben wohl auch solche Menschen und das hat der Glaubwürdigkeit erst mal keinen Abbruch getan.

Etwas vorhersehbar war das Ende schon, obwohl ich vorher doch öfters gezweifelt hatte, ob ich wirklich richtig liege.

Das Cover ist gut gewählt, im Hintergrund der düstere Wald mit einer rennenden schemenhaften Person und der Titel darauf groß in blutroter Schrift.

Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig und wäre das Ende nicht ganz so hanebüchen ausgefallen, hätte der Thriller von mir volle 5 Punkte erhalten. Aber leider flacht das Buch auf den letzten 60 Seiten ab und die Handlungen von Nora werden zunehmend unglaubwürdiger, daher kann ich nur 4 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packendes Drama, aber kein Thriller

DIE WAHRHEIT
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Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Mann auf einer Geschäftsreise in Südamerika. Seither zieht sie Leo, ihren gemeinsamen Sohn alleine groß. Bisher konnte sie sich nicht überwinden ihren Mann ...

Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Mann auf einer Geschäftsreise in Südamerika. Seither zieht sie Leo, ihren gemeinsamen Sohn alleine groß. Bisher konnte sie sich nicht überwinden ihren Mann für tot erklären zu lassen. Als sie nun endlich Pläne für die Zukunft macht, erhält sie einen Anruf, dass ihr Mann wieder aufgetaucht sei und nach Hause käme. Doch als ihr der Mann gegenübersteht ist es ein Fremder. Was will er von ihr und wo verdammt nochmal ist ihr Mann?

Der Inhalt wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und dem Fremden erzählt. Ganz am Anfang wird ein kleiner Part auch aus der Sicht des Ehemanns geschildert.

Die Autorin verfügt über einen ausgezeichneten Schreibstil, die Gefühlswelt von Sarah wird dermaßen gut beschrieben, dass man manchmal meint, genauso hätte auch ich reagiert. Ich konnte alles sehr gut nachvollziehen. Teilweise ist es aber zu viel und zu ausführlich, vor allem am Anfang des Buches, das hat mich etwas genervt.

Der Fremde kommt wie gesagt auch zu Wort, trotzdem bleibt er geheimnisvoll. Er schläft nicht, hat Kopfschmerzen und philosophiert über das Buch „Die Kunst des Krieges“. Er wartet auf Informationen, die er in zwei Tagen erhalten soll, solange muss er Sarah in Schach halten. Doch was für Informationen sind das und was soll dann passieren?

Bei der Ankunft des Verschollenen empfängt ihn am Flughafen eine Journalistenmeute. Was mich ein wenig gewundert hat ist, dass keine Journalisten vor dem Haus lauern, um mehr über die Entführung von „Philipp“ zu erfahren. So kommen im Buch immer wieder Stellen vor, die mir unwahrscheinlich oder unlogisch erscheinen.

Der packende Schreibstil in kurzen Kapiteln hat volle 5 Punkte verdient, der aber die Schwächen in der Handlung nicht ganz kompensieren kann.

Die Bezeichnung Thriller würde ich dem Buch nicht geben, ich habe es eher als ein Drama empfunden bzw. hauptsächlich als ein Kammerspiel zwischen Sarah und dem Fremden.

Fazit: Spannendes Drama, das hauptsächlich von den Gefühlen von Sarah und dem Fremden getragen wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Du bist mein Tod

Du bist mein Tod
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Seit einem One-Night Stand, an den sich Clarissa nur verschwommen erinnern kann, belästigt ihr Arbeitskollege Rafe sie immerzu und überall. Er macht ihr Geschenke und schickt ihr Briefe, die sie nicht ...

Seit einem One-Night Stand, an den sich Clarissa nur verschwommen erinnern kann, belästigt ihr Arbeitskollege Rafe sie immerzu und überall. Er macht ihr Geschenke und schickt ihr Briefe, die sie nicht haben will. Ihr Leben verwandelt sich mehr und mehr zu einem Albtraum. Nirgends kann sie hingehen, Rafe ist immer da, beobachtet und terrorisiert sie. Doch nach außen könnte man sein Verhalten als Liebe werten. Nichts ist mehr wie es war, ihr Tagesablauf wird von Rafe bestimmt, sie fühlt sich wehrlos und auch die Broschüren über Verhalten bei Stalking bieten ihr keinen Halt.

Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven beschrieben, erstens aus der Ich-Perspektive von Clarissa in der Gegenwart und aus Sicht der dritten Person in der Vergangenheit, dadurch wird die Geschichte detail- und abwechslungsreicher.

Außerdem wird neben der Hauptgeschichte eine zweite Nebenhandlung erzählt, in der Clarissa als Geschworene für 7 Wochen einem Prozess beiwohnt und sie Parallelen über die Glaubwürdigkeit der Zeugin Miss Lockyer auf sich bezieht und ihre Befürchtung nähren, dass man ihr nicht glauben wird.
Der Leser bekommt nicht wirklich den vollen Überblick über den Prozess, es werden immer nur kleine Abschnitte daraus erzählt, das ist aber auch nicht notwendig.

Die Angst, die Clarissa vor ihrem Stalker hat, ist gut nachvollziehbar und man leidet still mit ihr mit.
Frustriert hat mich, dass Clarissa nahestehenden Personen nichts von ihrem Verfolger erzählt und somit völlig allein mit ihren Ängsten dasteht, das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
Dennoch konnte ich ab einem gewissen Punkt das Buch nicht mehr zur Seite legen, ich musste unbedingt wissen, wie es ausgeht.

Klare Leseempfehlung, da das Ende des Buches hochdramatisch, super spannend und sehr stimmig ist, wenn auch manche Fragen offen bleiben.