Zur ersten Party, auf die Lavinia sie mitnimmt, soll Louise unbedingt ein Kleid von ihr anziehen.
„Habe ich auf der Straße gefunden“, sagt Lavinia. „Ist original aus den Zwanzigern.“
Stimmt vielleicht sogar.
„Das hat irgendwer einfach weggeworfen. Ist das zu glauben?“
Louise glaubt es nicht.
„Wahrscheinlich dachte die alle, es wäre bloß irgendein alter Fetzen.“ Sie stülpt die Lippen vor und trägt Lippenstift auf. „Und das ist das Problem mit den Leuten. Kein Mensch macht sich mehr klar, was die Dinge bedeuten.“
Lavinia nestelt an Louises Kragen herum. Lavinia bindet Louise eine Schärpe um die Taille.
„Na jedenfalls, kaum hatte ich es gesehen – ich hätte – ich hätte niederknien können! Den Boden küssen – küsse Katholiken den Boden, oder nur Matrosen? Na, jedenfalls hätte ich am liebsten meinen Mund an Ort und Stelle auf einen der festgetretenen Kaugummis auf dem Bürgersteig gepresst und gerufen: Danke, Gott, dass die Welt heute mal Sinn ergibt!“
Eckdaten
DuMont Buchverlag
Roman
ISBN: 978-3-8321-8370-7
Übersetzung: Clara Drechsler und Harald Hellmann
2019
334 Seiten + 1 Seite Danksagung + 1 Seite Quellennachweise
Cover
Wow, es ist unfassbar schön und sehr auffällig!
Inhalt
Auch in einer Stadt, in der scheinbar alles möglich ist, muss man sich sein Glück leisten können: Louise ist Ende zwanzig und versucht, sich irgendwie in New York durchzuschlagen. Eigentlich wollte sie Schriftstellerin werden – jetzt lebt sie in Brooklyn, hat mehrere miserabel bezahlte Nebenjobs und wird von permanenten Selbstzweifeln geplagt. Eines Tages begegnet sie Lavinia. Und die hat wirklich alles: Sie wohnt auf der Upper East Side, ist wild, frei und wunderschön. Doch vor allem ist sie reich. Ihr glamouröses Leben teilt sie gern – auf sämtlichen sozialen Netzwerken, aber auch mit Louise.
Die beiden ungleichen Frauen werden Freundinnen. Louise wird auf Partys herumgereicht, lässt sich von Lavinia einkleiden, zieht bei ihr ein – sie verfällt Lavinia und ihrer Welt. Auch wenn sie nicht das Geld hat, um in ihr zu bestehen. Irgendwann beginnt sie, die Freundin zu bestehlen. Und um sich aus ihrer Ohnmacht zu befreien, wird sie noch viel weiter gehen. Muss Lavinia sterben, damit Louise leben kann?
Autorin
Tara Isabella Burton lebt als Journalistin in New York. Sie wurde für ihre Reportagen mit dem „Shiva Naipau Award für Travel Writing“ ausgezeichnet und hat in Oxford Theologie promoviert. Für die Newswebseite Vox arbeitet sie als Korrespondentin.
Meinung
Direkt auf der ersten Seite des Buches bekommen wir einen klaren Eindruck von Lavinia: Sie ist ein richtiges Plappermaul! XD
Louise kennt Lavinia erst seit zehn Tagen, aber diese Tage waren die besten ihres Lebens! Ihr Leben ist alles andere als perfekt. Wie auch viele andere kam sie nach New York, um ihren großen Traum als Schriftstellerin zu verwirklichen. Aber wie auch so viele muss sie sich den Tatsachen stellen, dass das Leben keineswegs einfach ist und Träume häufig eben nur Träume bleiben. Sie muss sich mit diversen Jobs durchs Leben schlagen und ist dabei mehr als unglücklich. Bis sie eines Tages auf Lavinia trifft, die das komplette Gegenteil von ihr ist.
Lavinia ist eine reiche, junge Frau, die ihr Leben in vollen Zügen genießt und mit der Welt über all ihre sozialen Netzwerke teilt. Louise will auch Teil dieser glitzernden Welt sein und gerät in einen Strudel aus Partys, Reichtum und Macht. Und obwohl sie das alles nicht finanzieren kann, kann sie sich dem Sog nicht entziehen. Bis etwas Schlimmes passiert.
Dieses Buch scheint überall hoch gelobt worden zu sein. Ich kann das gar nicht verstehen. Klar, das Buch regt einen zum Nachdenken an. Vor allem ist Louise ist eine interessante Person, die bis zum Äußersten getrieben wird, um ihr Glück zu finden. Dennoch konnte mich das Buch nicht in dem Maße fesseln und ich habe vieles überflogen. Mit dem Schreibstil konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Er wirkte so ernüchternd und passte irgendwie nicht zum Inhalt, finde ich zumindest. Für mich war es daher eine Enttäuschung, da der Klappentext echt gut klang.
❤❤ von ❤❤❤❤❤