Nicht ganz logische Winterromanze in wunderschöner Umgebung
Friesenherzen und WinterzauberEllen, deren genaues Alter man bis zum Ende des Romans nicht wirklich erfährt, ist enttäuscht. Hat sie sich doch das Frühstück mit ihren Liebsten, bei dem sie ihm ein gemeinsames Domizil vorschlagen wollte, ...
Ellen, deren genaues Alter man bis zum Ende des Romans nicht wirklich erfährt, ist enttäuscht. Hat sie sich doch das Frühstück mit ihren Liebsten, bei dem sie ihm ein gemeinsames Domizil vorschlagen wollte, so romantisch vorgestellt. Aber da die Beiden wohl nie darüber gesprochen haben, wie das nun so ist mit dem Zusammenwohnen, reagiert ihr Freund Lauritz mehr oder weniger entsetzt und sucht das Weite. Tja, so ist das halt mit den Männlein und den Weiblein.....
Doch obwohl Ellen die Beziehung auf ein neues Level heben wollte, findet sie es im Anschluss vollkommen normal (und hat es auch nicht anders erwartet), dass sie die nächsten Tage nichts von Lauritz hören wird. Und so kommt es ihr ganz gelegen, dass ihre Mutter sie bittet, ihr doch in St.-Peter-Ording bei ihrer Kur etwas Gesellschaft zu leisten. Dort hat Ellen nun nicht nur Zeit die wunderschöne Landschaft zu genießen, die die Autorin auch sehr gut atmosphärisch in ihrem Buch rüberbringt, sondern sie kann sich seitenlang über ihr Liebesleben Gedanken machen. Ihre Überlegungen drehen sich dabei nicht nur ausschließlich um Lauritz, denn in Friesland scheint es viele gutaussehende Männer zu geben.
Meine Zusammenfassung lässt es vielleicht nur erahnen. Ich fand das Buch nicht schlecht. Die winterliche Strandstimmung kommt sehr gut rüber, unter anderem auch dadurch, dass die Elemente mal mehr und mal weniger in die Geschichte mit einbezogen werden.
Schwerer tat ich mich da schon an den Figuren. Da wurde ruck zuck Freundschaft geschlossen, erst seitenlang dem Aktuellen hinterhergeweint um sich dann wieder seitenlang Gedanken um ein gemeinsames Leben mit einem anderen Mann zu machen.
Auch wenn Ellens Alter nicht genau verraten wird, anhand ihres bisherigen Lebens kann man schon schlussfolgern, dass sie kein Teenie ist.
Das Ende war schön, aber vorhersehbar. Genauso verhält es sich mit den Briefen des Leuchtturmwärters. Am Anfang war das ganze romantisch, aber irgendwie wurde das Potential nicht ausgeschöpft.
Eigentlich schade. Für Menschen, die die Nordsee bei allen Jahreszeiten lieben und gern in die Landschaft eintauchen wollen, sicher ein schönes, geeignetes Buch. Man darf nur nicht zu viel Logik erwarten.