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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2019

Italienisches Flair der 60-iger Jahre

Marina, Marina
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Mit ihrem Buch „Marina, Marina“ hat die deutsche Autorin Grit Landau die Atmosphäre der 60-iger Jahre in Italien eingefangen und aufleben lassen.

Der Roman erzählt vom Leben mehrer italienischer Familien, ...

Mit ihrem Buch „Marina, Marina“ hat die deutsche Autorin Grit Landau die Atmosphäre der 60-iger Jahre in Italien eingefangen und aufleben lassen.

Der Roman erzählt vom Leben mehrer italienischer Familien, die in dem Küstenart Sant`Amato leben. Er beginnt 1960 mit dem damaligen Hit „Marina, Marina“ und endet 1980. Zu den jeweiligen Kapiteln sind bis 1968 immer wieder die Titel der damals aktuellen Charts eingearbeitet und man erfährt was sich im Leben der Dorfbewohner so alles ereignet hat. Nach 1968 gibt es einen Zeitsprung und die Protagonisten treffen sich erst im Jahre 1980 wieder. Außerdem gibt es noch interessante Rückblicke in das Jahr 1944 und die Partisanenkämpfe, die dem Verständnis der anderen Kapitel dienen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Ein Personenverzeichnis über die Familien erleichtert es den Überblick zu behalten, da die Anzahl der Charaktere recht hoch ist. Des Weiteren gibt es am Ende des Buches ein recht umfangreiches Glossar, dass die italienischen Ausdrücke, die immer wieder einfliesen erklärt und durch die die Geschichte eine besonders italienische Atmosphäre erhalten hat.

Mir hat dieser Rückblick in das Italien der 60-iger Jahre ausgesprochen gut gefallen. Die Charaktere wirken authentisch, die Handlung lebendig und die Rückblicke sorgen dafür, dass man das Buch in Erinnerung behält und nicht nur als leichte Sommerlektüre liest.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Zauberhaft gestaltet

Napoleon Chamäleon
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„Napoleon Chamäleon“ ist ein ganz zauberhaft illustriertes Kinderbuch, dass einem durch seine leuchtenden Farben direkt ins Auge fällt.

Das Chamäleon Napoleon lebt im Dschungel auf einem Ast und möchte ...

„Napoleon Chamäleon“ ist ein ganz zauberhaft illustriertes Kinderbuch, dass einem durch seine leuchtenden Farben direkt ins Auge fällt.

Das Chamäleon Napoleon lebt im Dschungel auf einem Ast und möchte gerne von den anderen Tieren beachtet werden. Da er sich aber farblich immer an seine Umgebung anpasst, wird er einfach nicht wahrgenommen und lässt sich so einiges einfallen.

Die Geschichte wird in kurzen einfachen Sätzen mit wenigen Worten erzählt. Beeindruckend sind die komplett über die Seiten gehenden farbenfrohen Illustrationen. Die bunten Farben machen schon beim Hinschauen gute Laune und es gibt eine Menge zu schauen, so dass man das Buch auch mehrfach anschauen und immer wieder ein paar neue Details entdecken kann.

Uns hat das Buch sehr gut gefallen und ich finde es perfekt für die Zielgruppe der 3- bis 6-jährigen aber auch für Leseanfänger gut geeignet. Von daher vergebe ich gerne 5 Sterne für dieses kurzweilige Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Erschütternd !

Der Fall Collini
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Das Hörspiel zum Film „Der Fall Collini“, der nach dem Roman des Strafverteidigers und Autors Ferdinand von Schirach gedreht wurde, ist mit 140 Minuten ein sehr intensives Hörerlebnis.

Der 70-jährige ...

Das Hörspiel zum Film „Der Fall Collini“, der nach dem Roman des Strafverteidigers und Autors Ferdinand von Schirach gedreht wurde, ist mit 140 Minuten ein sehr intensives Hörerlebnis.

Der 70-jährige Italiener Fabrizio Collini lebt schon seit über 30 Jahren in Deutschland. Bisher hat er sich nichts zu Schulden kommen lassen, bis er scheinbar grundlos den wohlhabenden und in der Gesellschaft hoch angesehenen Hans Meyer erschießt. Als Pflichtverteidiger wird ihm Casper Leinen zugewiesen, für den es der erste Fall als Strafverteidiger ist. Da Collini auch ihm gegenüber schweigt, ist es für Casper denkbar schwierig etwas für seinen Mandanten zu tun. Motiviert stürzt sich Caspar in den Fall und deckt dabei nach und nach unglaubliche und grausame Teile der Vergangenheit der deutschen Geschichte auf. Dazu kommt auch noch, dass er erst nachdem er den Fall übernommen hat erfährt, dass er den Toten persönlich kannte, da er in seiner Jugend viel Zeit bei seiner Familie mit seiner Enkelin Johanna verbracht hat.
Der Sprecher Stephan Schad verbindet die Dialoge des Films und die nicht sichtbaren Ereignisse des Films großartig, so dass mein Kopfkino innerhalb von wenigen Hörminuten in vollem Gange war. Durch die verschiedenen Stimmen der Schauspieler wirkt alles sehr lebendig und intensiv. Die entsprechende musikalische Untermalung erzeugt Spannung und Dramatik.

Die beschriebenen Ereignisse, die Skandale der deutschen Justiz sind nicht neu und nicht unbekannt. Dennoch werden sie hier so intensiv und erschütternd aufgearbeitet, dass man beim Hören einfach nur fassungslos nach Luft ringt.

„Der Fall Collini“ legt die Abgründe des menschlichen Handelns dar – erschreckend – bedrückend – fesselnd und in jedem Fall hörenswert.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Liebe über alle Zeiten – fantastisch

Mayla & Mo - Einmal Unendlichkeit und zurück
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„Mayla & Mo – Einmal Unendlichkeit und zurück“ ist der erste Teil der Mayla-Mo-Saga von der Autorin Alexandra Demmer-Bracke.

Mayla – eigentlich Maya-Lena – hat es nicht immer leicht gehabt. Sie lebt bei ...

„Mayla & Mo – Einmal Unendlichkeit und zurück“ ist der erste Teil der Mayla-Mo-Saga von der Autorin Alexandra Demmer-Bracke.

Mayla – eigentlich Maya-Lena – hat es nicht immer leicht gehabt. Sie lebt bei ihrer Großtmutter und diese hat ihr einen Job in einer Textilfabrik besorgt, in der sie selbst früher gearbeitet hat. Dort trifft sie auf Mo, von dem sie sich angezogen fühlt. Obwohl Mayla eine Verbundenheit zu ihm spürt, hat er kein Interesse an ihr. Außerdem ist da noch ihr Freund Lukas, der beruflich stark eingespannt ist und nur wenig Zeit für Mayla hat. Bis hierhin wäre es noch kein Fantasyroman, aber dann ist da noch ein Familiengeheimnis, die Möglichkeit durch die Zeit zu reisen und ein Kolobri…

Der Schreibstil der Autorin lässt sich leicht lesen und durch die bildhafte Sprache war ich bereits nach wenige Seiten mitten im Geschehen.
Mayla ist eine liebenswerte Protagonistin, die manchmal ein wenig kompliziert und impulsiv ist. Mo ist ebenfalls ein wenig kompliziert, oft unentschlossen, hin- und hergerissen und machte auf mich einen eher mürrischen Eindruck. Lukas konnte bei mir nur wenige Sympathiepunkte sammeln, da er mir einfach zu ichbezogen war und Malya nicht wirklich respektiert. Jeder Charakter für sich wirkt authentisch.

Aufgeteilt ist das Buch in vier Abschnitte. Es beginnt im Jahr 1992, die erste Zeitreise geht in die Barockzeit, von dort zurück in die Gegenwart und dann in die Zukunft. Jeder Abschnitt war spannend zu lesen und die Autorin versteht es durch das Verhalten ihrer Charaktere beim Lesen die unterschiedlichsten Emotionen auszulösen. Dabei wechselt die Perspektive zwischen den verschiedenen Charakteren hin und her, was mich zusätzlich an das Buch gefesselt hat. Der größte Teil ist aus Maylas Sicht geschrieben.

Insgesamt ist das Buch ein toller Mix aus Fantasie, Romantik und Spannung und es endet mit einem Cliffhänger, der mich hoffen lässt, dass Band zwei nicht zu lange auf sich warten lässt.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Alltägliche Geschichten großartig erzählt

Papaverweg 6
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„Papaverweg 6“ ist der dritte Roman der Autorin Margarita Kinstner, mit dem sie mich nach „Mittelstadtrauschen“ und „Die Schmetterlingsfängerin“ wieder einmal bestens unterhalten und begeistert hat.

Es ...

„Papaverweg 6“ ist der dritte Roman der Autorin Margarita Kinstner, mit dem sie mich nach „Mittelstadtrauschen“ und „Die Schmetterlingsfängerin“ wieder einmal bestens unterhalten und begeistert hat.

Es geht um ein Mehrparteienhaus im Papaverweg 6 mit seinen unterschiedlichen Bewohnern. Oskar wohnt gegenüber, hat einen guten Blick auf das Haus, kennt die Bewohner und ihre Angewohnheiten genau, da er gerne er aus seinem Küchenfenster schaut und das bunte Treiben seiner Nachbarn beobachtet. Aber er erzählt auch gerne von früher – von seiner Frau.

Margarita Kinstner beschreibt bei den Bewohnern des Hauses äußerst interessante und gleichzeitig ganz normale Charaktere. Dabei erfährt man über einige mehr, über andere weniger, erhält aber über alle ein gutes Bild ihrer Lebenssituation. Ihre Darstellung ist so detailliert, dass ich fast den Eindruck hatte mit Oskar durch sein Küchenfenster zu blicken. Auch bei seinen Erzählungen hatte ich das Gefühl direkt dabei zu sein. Die Mischung aus aktuellen Ereignissen, den einzelnen Handlungsstränge um die unterschiedlichen Bewohner und die Rückblicke in Oskars Leben machen das Buch abwechslungsreich und spannend.

Sehr gelungen finde ich auch das Innencover. Wenn man sich die Illustration zu Beginn und am Ende anschaut, ändert sich da so einiges und mich hat es unglaublich neugierig auf die Ereignisse, die im Verlauf des Jahres im Papaverweg 6 stattfinden werden, gemacht.

Auch wenn es sich ein wenig widersprüchlich anhört. Ich habe den Schreibstil der Autorin als ruhig und lebendig zugleich empfunden. Sie beschreibt Alltagssituationen und das ganz normale Leben berührend und spannend. Dabei greift sie diverse Themen wie Freundschaft, Liebe, Hoffnung, Hilfsbereitschaft, Krankheit, das Älterwerden, Träume und auch aktuelle politische Themen auf, die einfach zum Leben dazugehören.

Mich hat das Buch berührt und zum Lachen gebracht und ich empfehle es gerne weiter.