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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2019

Verbunden mit der Großen Göttin

Kyra - Sammelband
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Das Buch Kyra - Der Aufbruch ist der zweite Band einer Dilogie über die junge Priesterin Kyra, die ihr Volk der Jägerinnen durch unruhige Zeiten in eine neugestaltete Zukunft führt. Bisher lebte sie mit ...

Das Buch Kyra - Der Aufbruch ist der zweite Band einer Dilogie über die junge Priesterin Kyra, die ihr Volk der Jägerinnen durch unruhige Zeiten in eine neugestaltete Zukunft führt. Bisher lebte sie mit ihrem reinen Frauenstamm in einem grünen Tal, es wird aber deutlich, dass der dortige Frieden bedroht ist und eine Notwendigkeit besteht eine neue Heimat zu finden. Hierzu erhalten sie Hilfe von Frauen eines anderen Landes, die sie dorthin geleiten wollen, damit sie in Frieden weiter leben können. So brechen sie nach einer Weile gemeinsam auf in eine ungewisse Zukunft, in Vertrauen auf die Große Göttin, die sie führen wird und auf Kyra, die ihr Volk leiten will.
Der Autorin Taya Gondar gelingt ein wunderbares Buch über das Leben in Frauengemeinschaften, das Vertrauen in die Große Göttin, die Kraft der Liebe unter Frauen, des Loslösens von alten Normen, der Offenheit für Neues und des Überwindens von Grenzen zwischen verschiedenen Kulturen.
Sie entwirft eine Gesellschaft, in der Liebe und das Schätzen anderer im Mittelpunkt stehen, noch eine Verbindung besteht zu den Naturelementen und der Großen Göttin, die durch alles wirkt, und wo Dankbarkeit für das was ist Neid und Hass ablösen.
Es handelt sich um ein wunderbares Buch über die Kraft von Frauengemeinschaften, Liebe unter Frauen und die Verbindung mit den Naturkräften.
Danke Taya Gondar für dieses bezaubernde Buch und das Teilen der Freuden unter Frauen.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Geh deinen eigenen Weg

Das Seehospital
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Amrum in den 1920er Jahren. Hier leben in einer großen Villa Rosa und Robert mit ihren Kindern Frieda, Louise, Emily, Christian und dem Großvater. Frida studiert Medizin in Hamburg, Emily träumt davon ...

Amrum in den 1920er Jahren. Hier leben in einer großen Villa Rosa und Robert mit ihren Kindern Frieda, Louise, Emily, Christian und dem Großvater. Frida studiert Medizin in Hamburg, Emily träumt davon Fotografin zu werden und Louise will sie große Welt sehen. Als der Großvater stirbt ändert sich auf einmal alles, da Rosa und Robert aus finanziellen Gründen versuchen das Seehospital, dass der Großvater errichtete hatte, zu schließen, was auf erbitterten Widerstand der drei Töchter stößt. Wird es ihnen gelingen das Seehospital mit den kleinen Kindern zu retten, oder wird es geschlossen und die Kinder in die Trostlosigkeit eines Hamburger Waisenhauses zurück geschickt?
Der Autorin gelingt es grandios, die Entwicklungswege der vier Kinder nachzuzeichen, ihre Glücksmomente, ihr Scheitern, ihre Rebellion gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Eltern und auch ihr Festhalten an ihren Träumen. Das Buch ist richtig spannend und gefühlvoll geschrieben, die Leserinnen werden sofort von der Geschichte und dem Schicksal der Protagonistinnen gepackt, und es muss unbedingt weiter gelesen werden, bis die letzte Seite umgeschlagen ist.
Ich danke der Autorin vom ganzen Herzen für dieses wunderbare Buch und freue mich, es ich mich aufgenommen haben zu dürfen.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Was wirklich zählt

Weltnah
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Der Journalist Jakob Horvat wird eines Tages von seinem Freund Martin auf die Idee gebracht doch einmal gemeinsam eine Reise um die Welt zu beginnen und dabei und sich dabei weitgehend über Wandern und ...

Der Journalist Jakob Horvat wird eines Tages von seinem Freund Martin auf die Idee gebracht doch einmal gemeinsam eine Reise um die Welt zu beginnen und dabei und sich dabei weitgehend über Wandern und Trampen fortzubewegen, um so in direkten Kontakt mit den Menschen und der Natur treten zu können. Was als kleine Idee entstand entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zu einem konkreten Plan, der immer mehr Gestalt annimmt, bis sie sich dann gemeinsam auf den Weg machen. Sie lassen die heimische Komfortzone hinter sich und lassen sich immer mehr ein auf die Erfahrungen, die ihnen geschenkt werden. Martin bricht die Reise bald ab, Jakob ist aber über ein Jahr unterwegs und reist hierbei einmal um die Welt und kommt verändert wieder nach Wien- seiner Heimatstadt - zurück.
Im Hauptfokus dieses Buches stehen nicht so sehr die Beschreibung der Landschaften und des detaillierten Reiseverlaufs, sondern die inneren Entwicklungsprozesse von Jakob, die als eine Reise hin zu seinen inneren Wesenskern verstanden werden können. An diesen Entwicklungen lässt der Autor die Leser_innen intensiv und ungeschminkt teilhaben und gibt Impulse, wie auch die Lesenden ihre eigene Lebenswirklichkeit kritisch hinterfragen und ändern können. Wer zu einer solchen Selbstreflexion bereit ist wird hier viel passendes für sich finden, wer eine reine Reisereportage erwartet wird vielleicht etwas überrascht sein.
Ein richtig schönes Buch, das ich gerne gelesen habe und das ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Mord ist auch nur ein Handwerk

Die Plotter
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Raeseng ist seit frühester Kindheit in einer Bibliothek aufgewachsen und diese ist für ihn sein wirkliches Zuhause geworden. Doch diese Bibliothek ist anders, als mensch eigentlich erwartet. Denn neben ...

Raeseng ist seit frühester Kindheit in einer Bibliothek aufgewachsen und diese ist für ihn sein wirkliches Zuhause geworden. Doch diese Bibliothek ist anders, als mensch eigentlich erwartet. Denn neben den Büchern die hier stehen und die fast nie gelesen werde ist sie eine Schaltzentrale des organisierten Verbrechens. Hier werden Pläne geschmiedet wer getötet werden soll und alle geschehenen Tötungen werden hier schriftlich festgehalten. So war es auch nicht verwunderlich, das Raeseng dieses "Handwerk" erlernte und zum Plotter wurde. Doch jede Zeit neigt sich irgendwannn dem Ende entgegen und aus dem Jäger Raeseng wird auf einmal ein Gejagter, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt wurde.
Dem Autor gelingt es meisterhaft die Leser_innen am Leben von Raeseng teilhaben und in einer gewissen Weise Sympathie für ihn entstehen zu lassen. Das Buch ist richtig spannend geschrieben und mensch möchte es gar nicht zur Seite legen, so dass ich Krimibegeisterten dieses Buch nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Leben in einer eigenen Welt

Mein Leben als Sonntagskind
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Die kleine Jasmijn lebt von kleinauf immer mehr in ihrer eigenen Welt und braucht viel Struktur, Ordnung, Ruhe, Sicherheit und Vertrautheit, um sich auf die Welt um sie herum einlassen zu können. Mit der ...

Die kleine Jasmijn lebt von kleinauf immer mehr in ihrer eigenen Welt und braucht viel Struktur, Ordnung, Ruhe, Sicherheit und Vertrautheit, um sich auf die Welt um sie herum einlassen zu können. Mit der Zeit wird die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und dem, was sich für sie gut anfühlt, immer größer, sie lernt aber auch sich Freiräume zu ermöglichen und hat liebevolle Eltern, Hunde, die sie abgöttisch liebt, und ein paar gute Freundinnen die sie auf ihren Weg begleiten. So lernt sie mit der Zeit die Diskrepanz mit der "normalen " Jasmijn, welche sie innerlich vor sich sieht, und ihrer Alltags - Jasmijn immer mehr zu verringern und sich ein Leben aufzubauen, in dem sie glücklich sein kann. Und sie beginnt ihr Leben aufzuschreiben und in dieser Form sich auszudrücken.
Der Autorin Judith Visser gelingt es in diesem autobiographischen Roman auf beeindruckende Art und Weise die Leser
innen mit in die eigene Kindheit und Jugend zu nehmen, mit ihr zu lachen, zu weinen, sich für sie zu freuen und auch zu trauern. Das Buch "Mein Leben als Sonntagskind" berührt ganz tief im Herzen und lässt auch die innere Frage bei einer_m selbst anklingen: Wie gehe ich selbst mit Menschen um, die bestimmte gesellschaftliche Normen und Erwartungen nicht erfüllen können, wieviel Toleranz habe ich gegenüber anderen, die mehr Ruhe und Stille brauchen und was kann ich selber tun, um einen Raum zu schaffen, indem andere so sein können wie sie sind ohne sich verstellen zu müssen.
Der Autorin ist mit diesem Roman ein sehr persönliches Buch gelungen, was aber auch sehr politisch gelesen werden kann und dazu aufruft eine Welt zu schaffen, in der alle so leben können wie sie sind und in der bestimmte gesellschaftliche Normen wie z.B. Schulzwang in Frage zu stellen sind.