Perfekt konstruiert
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Um das Trauma ihrer eigenen Vergewaltigung zu verarbeiten, hat die Radiomoderatorin Jula einen Podcast eingerichtet, auf dem sie über wahre Verbrechen und Justizirrtümer berichtet. Ihre neueste ...
Zum Inhalt:
Um das Trauma ihrer eigenen Vergewaltigung zu verarbeiten, hat die Radiomoderatorin Jula einen Podcast eingerichtet, auf dem sie über wahre Verbrechen und Justizirrtümer berichtet. Ihre neueste Geschichte befasst sich mit dem Akustik-Profiler Hegel. Nie anders als rechtschaffen aufgetreten, sitzt dieser seit einem Jahr in Haft, da er einen überaus brutalen Mord gestanden hat. Obwohl Hegel Jula darum bittet, dass sie die Finger von seinem Fall lässt, bemerkt sie Ungereimtheiten in der Beweisfolge und stürzt sich in ein Abenteuer, welches nicht nur sie, sondern auch ihren kriminellen Halbbruder Elyas in Gefahr bringt.
Mein Eindruck:
Ja, der Name Fitzek zieht im Bereich der Psychothriller. Dass er allerdings noch auffälliger auf dem Cover abgebildet ist als der von Vincent Kliesch, obwohl nur die Idee von dem Bestsellerautor geliefert wurde, wird diesem Roman und seinem Autor absolut nicht gerecht. Denn weder in Schreibstil, noch in Spannungsaufbau, Brutalität und Begabung, die Leser in die Irre laufen zu lassen, steht Kliesch im Schatten des großen Meisters. Seine beiden Protagonisten sind klug gewählt: Eine hippe, junge Journalisten und ein genialer Wissenschaftler – die Basis für kluge und interessante Dialoge und Gefechte ist damit vorhanden. Und noch etwas gefällt: Dieses Buch soll der Auftakt zu einer Reihe sein, was die Einführung mehrerer Nebencharaktere voraussetzt. Trotz dieser Anforderung schafft es Kliesch, genügend Zeit auf den Fall zu verwenden und so viele falsche Spuren zu legen, dass selbst geübte Leser dieses Genres bis kurz vor Schluss über die Auflösung rätseln – und letztendlich sogar noch einmal überrascht werden. Private Verwicklungen der Charaktere sind dabei nicht störend sondern notwendig und bringen die Story voran. Der Cliffhanger – und eigentlich sind es sogar zwei – ist genial. Denn er stört nicht den Abschluss einer Geschichte, lässt aber trotzdem nach dem nächsten Band der Reihe gieren.
Mein Fazit:
Furioser Auftakt, gerne bald mehr