Profilbild von Weltentraeumerin

Weltentraeumerin

Lesejury Profi
offline

Weltentraeumerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Weltentraeumerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2016

Skurrile Horrorgeschichte

Demon Road (Band 1) - Hölle und Highway
0

Das Buch zeichnet sich besonders durch die Skurrilität aus, die sich durch die gesamte Story zieht. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit der teils abstrus anmutende Humor typisch für den Autor ist, da ...

Das Buch zeichnet sich besonders durch die Skurrilität aus, die sich durch die gesamte Story zieht. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit der teils abstrus anmutende Humor typisch für den Autor ist, da es mein erstes Buch von ihm war, in jedem Fall sorgt er für einen gewissen Unterhaltungswert.
Auf der anderen Seite kann er aber auch schnell überzogen wirken, da sich die Geschichte selbst nicht so ganz ernst zu nehmen scheint. Die Dialoge sind oft durchzogen von trockenem Sarkasmus, die Protagonisten haben alle so ihre Eigenarten und auch die Handlung selbst ist manchmal schlichtweg skurril.

Dabei wirkt es zwischenzeitlich, als würden verschiedene Elemente typischer Horrorgeschichten zu einem Road Trip zusammengebastelt. Für den Herbst ist diese gruselige Atmosphäre perfekt, viele der Ideen fand ich persönlich faszinierend.
Allerdings ist das Buch nichts für schwache Nerven, da es auch durchaus auch mal härter zur Sache geht - und auch durchaus etwas blutiger. Das geht schon damit los, dass Ambers Eltern ihre Tochter essen wollen, und zwar nicht mit Messer und Gabel.

Die Charaktere selbst haben meist eine Hintergrundgeschichte, mit Ausnahme unserer Protagonistin. Die Handlung startet nahezu unmittelbar damit, dass Amber die wahre Natur ihrer Eltern herausfindet und flieht, über ihr Leben davor erfährt man kaum etwas, außer, dass sie von einer ehemaligen Freundin gemobbt wird - was an sich eindeutig Potenzial enthält, das jedoch weder genutzt noch erklärt wird. Auch sonst erfährt man nur wenig über Amber, sodass sie eher blass bleibt, obwohl durchaus die Möglichkeit von Vielschichtigkeit gegeben ist.
Als Tochter zweier Dämonen verfügt nämlich auch sie über eine Dämonengestalt, die sie stärker und schöner macht, und von der sie deutlich fasziniert ist. Damit einher gehen auch gewisse ... dunkle Verlockungen, wie der Sinn nach Gewalttätigkeit, der mich zwischenzeitlich ein wenig irritiert hat. Hier fehlte mir so ein bisschen der Konflikt zwischen der „guten“ und der „bösen“ Seite Ambers, denn Schuldgefühle sind irgendwie nicht so ihr Ding. Umgekehrt grenzt sie sich dadurch natürlich auch wieder von typischen Young Adult-Protagonistinnen ab.
Zwischendurch fand ich ihre Handlungen gelinde gesagt ziemlich dumm, hier war ziemlich deutlich, dass damit erreicht werden sollte, dass sie in einer verzwickten Situation landet. Dabei stellt sich Amber im Allgemeinen nicht direkt dämlich an.

Der faszinierendste Charakter war für mich Milo, Ambers schweigsamer Chauffeur, der deutlich vielschichtiger wirkt als die Protagonistin selbst.
Was die meisten Charakteren, die dem Leser auf der Reise begegnen, gemeinsam haben, ist, dass sie irgendwie mit etwas dunklem zusammenhängen - nicht umsonst reisen Milo und Amber auf der Demon Road, auf der sie dann auch den oben erwähnten Horrorgeschichten anmutenden Elementen begegnen.
Wirklich zu fesseln vermochte mich das Buch allerdings erst im letzten Drittel, wobei durch die ständige Bedrohung durch Ambers Eltern sowie einem Zeitultimatum durchaus Spannung erzeugt wird. Das Ende selbst legt dem Leser das Lesen der Fortsetzung nahe.

Fazit: Skurril und teilweise ein wenig brutal mit trockenem, abstrusen Humor, typischen Horrorgeschichts-Elementen, einer gruseligen Atmosphäre und einer eher blassen Protagonistin

Veröffentlicht am 15.10.2016

Faszinierend und vielschichtig, dazu eine beeindruckende Entwicklung der Protagonistin

Masken - Unter magischer Herrschaft
0

Inhalt:

Endlich ist der Tag gekommen, an dem die siebzehnjährige Ferin ihre Maske erhält, die die hässlichen Male ihres Volkes bedeckt. Jetzt muss sie sich nicht länger verstecken, sondern ist Teil der ...

Inhalt:

Endlich ist der Tag gekommen, an dem die siebzehnjährige Ferin ihre Maske erhält, die die hässlichen Male ihres Volkes bedeckt. Jetzt muss sie sich nicht länger verstecken, sondern ist Teil der Gesellschaft. Aber von welcher Wirkung der Maske reden ihre Eltern, wieso sind sie so bestürzt, dass Ferin mehr über die Herkunft ihres Volkes und die Hintergründe der Masken wissen will?
Zu ihrer größten Verzweiflung zerfällt ihre Maske zwei Tage später zu Staub - und Ferin wird verhaftet und soll in ein Arbeitslager gebracht werden. Doch sie wird von Rebellen befreit und lernt die Wahrheit über ihr Volk und die Masken kennen ...

Meine Meinung:

Obwohl die Gesellschaft fast dystopisch anmutet, handelt es sich um einen High Fantasy-Roman. Auch wenn die Völker der Merdhuger und der Pheytaner im Mittelpunkt stehen, wird die Existenz anderer Völker kurz angerissen. Somit ist die Welt insgesamt zwar auf wenige Schauplätze beschränkt, ihre Geschichte wird aber angeschnitten, sodass sie lebendig wirkt.
Die Idee mit den Masken finde ich ziemlich faszinierend, will hier aber nichts vorweg nehmen.

Ganz angenehm ist auch, dass es sich mal um einen Einzelband handelt. Dadurch kann die Welt gar nicht so komplex werden, dennoch verläuft die Handlung nicht zu hastig, alles entwickelt sich und dem Leser wird genügend Zeit gegeben, sich zurechtzufinden.
Nichtsdestotrotz ist der Schreibstil fesselnd und die Handlung oft sehr spannend, anfangs vor allem dadurch, dass man als Leser wissen will, was es mit den Masken auf sich hat, aber auch durch Ferins Verhaftung. Auch wenn das Buch nicht direkt überraschend war, war es auch nicht wirklich vorhersehbar.

Die größte Entwicklung durchläuft Ferin. Anfangs ist sie ein ängstliches, unsicheres und unwissendes Mädchen ohne Selbstvertrauen, deren Traum von Schönheit und Zugehörigkeit mit der Maske zu Staub zerfällt, doch sie findet im Verlauf der Handlung Stärke, entdeckt neue Seiten an sich und entwickelt sich stark weiter. Und obwohl mich ihr Verhalten anfangs manchmal schon zu Seufzern veranlasst hat, war es nicht direkt nervig, sondern bot nur die Grundlage für diese beeindruckende Entwicklung.
Aber auch die anderen Charaktere entpuppen sich als vielschichtig. Sie haben alle Gründe für ihr Verhalten, das somit nachvollziehbar wird, und viele sind mehr als sympathisch.

Hauptsächlich erzählt Ferin aus der dritten Person Singular, aber zwischendurch erhalten auch der Statthalter und ein Hauptmann kurze Passagen, die Spannung wecken, obwohl ich persönlich auch auf sie hätte verzichten können. Andererseits bieten sie auch Einblicke in die Persönlichkeit dieser Charaktere und verleiht ihnen so Tiefe.
Auch die Gegenspieler haben Gründe für ihr Verhalten, sodass die Welt nicht direkt Schwarz-Weiß wirkt.

Fazit: Faszinierende Idee, vielschichtige Charaktere, die Gründe für ihr Verhalten haben und eine Protagonistin, die eine riesige Entwicklung durchmacht

Veröffentlicht am 12.10.2016

Fesselnd und ironisch

Level 6 - Unsterbliche Liebe
0

Inhalt:

Die sechzehnjährige Kira erwacht in vollkommener Dunkelheit, ohne zu wissen, wie sie in dieser Situation gelandet ist. Doch sie ist nicht allein: Mit ihr im Raum ist der siebzehnjährige Rogan, ...

Inhalt:

Die sechzehnjährige Kira erwacht in vollkommener Dunkelheit, ohne zu wissen, wie sie in dieser Situation gelandet ist. Doch sie ist nicht allein: Mit ihr im Raum ist der siebzehnjährige Rogan, ein verurteilter Mörder. Sie erfährt, dass sie in einer Reality Show gelandet und untrennbar mit ihm verbunden ist. Von nun an müssen die beiden sechs Level bewältigen - versagen sie, droht ihnen der Tod. Und der Countdown läuft ...
Kira merkt schnell, dass sie nichts ist als ein Spielball in einem kranken Unterhaltungsprogramm. Wem kann sie noch trauen?

Meine Meinung:

Ich war im Vorfeld etwas skeptisch, weil mich das Konzept Reality Show bisher nicht wirklich überzeugt hat.
Tatsächlich wurde ich positiv überrascht. Die ebenso faszinierende wie verstörende Idee verbirgt noch mehr als nur den Wettlauf gegen die Zeit in einer Reality Show und auch diese selbst ist spannend, dadurch, dass den beiden immer nur wenig Zeit bleibt, um die Aufgaben zu lösen. Dabei stehen die Aufgaben selbst fast im Hintergrund, viel wichtiger ist die Frage, wem Kira trauen kann und was hinter der Show steckt. Und wie sie da wieder rauskommt. Oder ob überhaupt. Dadurch sind die Level auch nicht hochgradig komplex, die Spannung wird eher durch den Countdown gehalten.

Kira erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive und hat einen angenehm sarkastischen, teilweise auch zynischen Erzählstil. Insgesamt war das Buch sehr fesselnd, sodass ich mich nur mit Mühe von den Seiten lösen konnte.
Kira war mir sympathisch. Sie lebt zwar seit zwei Jahren auf der Straße, ist aber keine eiskalte Bad Ass, sondern stark mit Schwächen. Sie hat Ängste, die sie zugibt, denkt aber auch meist nach und versucht, das Spiel zu durchschauen. Gerade mit ihrer Ironie sammelte sie bei mir Pluspunkte.
Rogan ist ein faszinierender und vor allem tiefgründiger Charakter. Die Interaktion zwischen den beiden ist anfangs fast unterhaltsam, denn wie geht man mit einem Jungen um, der für Mord verurteilt ist, aber in absehbarer Zeit nicht so schnell loswird? Dennoch behauptet Rogan auch, dass nicht alles an den Geschichten über ihn stimme und Kira ahnt, dass mehr dahinter steckt.
Auch die anderen Charaktere sind oft tiefgründig, sodass gerade die Schwarz-Weiß-Einteilung gegen Ende verwischt.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte fand ich nicht hundertprozentig nachvollziehbar, aber letztendlich konnte sie dann doch mein Herz erwärmen.
Was mich am meisten überrascht hat, war die Tatsache, dass es sich um eine Dystopie handelt. Das bot technisch mehr Möglichkeiten, allerdings bleiben hier die Umstände dann doch etwas auf der Strecke. Es wird zwar von einer Plage gesprochen, die 60 Prozent der Menschen ausgelöscht haben soll, viel mehr erfährt der Leser aber auch nicht mehr dazu, da der Fokus auf der Show und ihren Hintergründen liegt. Somit wird leider auch nicht näher beschrieben, wie die Welt nach dieser Plage aussieht.

Fazit: Sehr fesselnd mit tiefgründigen Charakteren und sarkastischem Erzählstil, auf die dystopische Welt wird nicht näher eingegangen, der Fokus liegt auf den Hintergründen der Reality Show

Veröffentlicht am 15.09.2016

Düster und actionreich mit nur kleinen Schwächen

Fragmente
0

! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !


Inhalt:

Kira Walker will Antworten. Antworten darauf, was und wieso sie ist, darauf, wie man RM heilen und die Partials vor dem Verfall bewahren kann. Doch ...

! ACHTUNG - ENTHÄLT SPOILER ZUM VORGÄNGER !




Inhalt:

Kira Walker will Antworten. Antworten darauf, was und wieso sie ist, darauf, wie man RM heilen und die Partials vor dem Verfall bewahren kann. Doch diese Antworten sind ungeheuerlicher, als sie glaubt. Und während sie nach ihnen sucht, setzt Morgan alles daran, sie zu finden - und schreckt dabei vor nichts zurück ...

Meine Meinung:

Auch hier wird die düstere Atmosphäre wieder gekonnt vermittelt, gerade durch die Beschreibungen der zerstörten Zivilisation und all dem, was die Menschen verloren haben.
Action ist auf jeden Fall mehr als ausreichend vorhanden, soweit ich das sehe, fast noch mehr als im Vorgänger, auch wenn es Kira hauptsächlich darum geht, die Zusammenhänge zu erkennen. Diese sind auf dunkle Weise ziemlich faszinierend, aber auch erschreckend, weil ich die Idee für gar nicht mal so unrealistisch halte. Allerdings erfordert das Nachvollziehen auch durchaus eine gewisse Aufmerksamkeit
Was ich allerdings ein bisschen schade finde, dass einige Abkürzungen wie RM und NADI nicht erklärt werden.

Auch die übliche Frage, inwieweit künstliche Intelligenz zu Emotionen fähig ist, wird kaum problematisiert, es geht eher darum, dass zwei Spezien verfeindet sind, als dass ein Konflikt darin entsteht, dass es sich bei den Partials ja eigentlich um künstlich geschaffene Wesen handelt. Dennoch wird dieses Thema auch nicht komplett verschwiegen, gerade da Kira ja irgendwie zwischen den beiden Gruppen steht.
Allerdings werden dafür einige andere ethische Konflikte aufgeworfen, gerade auch was das Zusammenleben der beiden Gruppen angeht.

Leider wird in diesem Teil mehr und mehr die Dreiecksgeschichte herausgearbeitet, wobei ich ja sowieso die Gefühle zu Markus nie wirklich nachempfinden konnte. Was den angeht, so nervte es mich irgendwann, dass er die ganze Zeit „Ich mach mir gleich in die Hose“ sagt - anfangs war das ja noch amüsant, aber dann wiederholt es sich zu oft.
Die Geschichte wird jetzt auch in mehrere Sichtweisen aufgeteilt, sodass neben Kira auch Markus und Sam erzählen. Das war insofern notwendig, als dass sich das Geschehen nun ja auch an verschiedenen Standorten abspielte.
Gerade aus Sams Perspektive erhält man immer mehr einen Einblick in die Welt der Partials, die tatsächlich sehr ... denkens- und gefühlsfähig sind, sich durch ihre Beschaffenheit aber eben auch von Menschen unterscheiden. Dieser Einblick war definitiv sehr interessant.

Fazit: Mehr Action mit düsteren Zusammenhängen und nur kleinen Schwächen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende und düstere Endzeitstory mit verstörenden Wissenschaftsaspekten

Aufbruch
0

Inhalt:

Die Partials, von den Menschen für den Krieg geschaffene, überragend starke, aber menschlich aussehende Soldaten, haben sich gegen ihre Schöpfer gewandt. Elf Jahre nach dem Krieg haben sich die ...

Inhalt:

Die Partials, von den Menschen für den Krieg geschaffene, überragend starke, aber menschlich aussehende Soldaten, haben sich gegen ihre Schöpfer gewandt. Elf Jahre nach dem Krieg haben sich die letzten Menschen auf Long Island verbarrikadiert. Doch die Seuche RM, die bereits fast die ganze Menschheit ausgelöscht hat, tötet jedes Neugeborene nach wenigen Tagen. Die sechszehnjährige Wissenschaftlerin Kira Walker setzt alles daran, ein Heilmittel zu finden. Ihre letzte Hoffnung liegt darin, einen Partial zu fangen - ihren größten Feind ...

Meine Meinung:

Bei diesem Buch steht die Wissenschaft teilweise sehr im Fokus, und obwohl Naturwissenschaften bei mir in der Rangfolge der beliebtesten Schulfächer ganz unten stehen, schafft der Autor es, die Prinzipien und Zusammenhänge des Virus so darzustellen, dass sogar ich das noch einigermaßen nachvollziehen konnte.
Somit kann das Geschehen sich zwischenzeitlich fast ein wenig beruhigen, ohne dass es auch aufgrund der unterschwelligen Spannung langweilig wird. Doch auch Action kommt eindeutig nicht zu kurz.

Die Idee finde ich leider gar nicht mal so abwegig, sondern sogar ziemlich realistisch, umso erschreckender ist sie. Dabei werden natürlich nebenbei auch die Fragen der künstlichen Intelligenz aufgeworfen - inwiefern ist ein vom Menschen geschaffenes Geschöpf dazu fähig, Emotionen zu empfinden, was macht einem zum Menschen und so weiter. Dabei handelt es sich bei den Partials um Hochleistungskampfmaschinen in einem biologischen Körper - was schon weit näher an einem Menschen dran ist als, übertrieben gesagt, eine Blechbüchse. Dennoch hätte man die Frage noch vertiefen können, sie wird kaum wirklich als Konflikt behandelt.
Die düstere Weltuntergangsatmosphäre kam auch definitiv bei mir an, gerade, wenn die Protagonistin Kira sich ausmalt, wie die Welt früher ausgesehen hat - und wie verschwenderisch. Gerade die Beschreibungen der verlassenen Zivilisation, den zerstörten Gebäuden und den teils noch rumliegenden Leichen verdeutlichen diese Atmosphäre. Nun steht die Menschheit vor dem Aussterben und vor einem Bürgerkrieg, der ersteres noch beschleunigt. Energieversorgung ist Luxus, die umliegenden Siedlungen werden geplündert und die Regierung verpflichtet alle jungen Frauen dazu, schwanger zu werden.
Was mir hier gefallen hat, ist, dass die Regierung nicht immer richtig handelt, es aber nicht hauptsächlich um sowas wie Rebellion geht - das Heilmittel steht im Mittelpunkt. Die Geschichte war teilweise sogar wenig vorhersehbar, auch wenn ich die ein oder andere Enthüllung schon erahnt habe.

Kira war mir zwischendurch ein wenig zu naiv, nicht, weil sie Gefahren nicht sieht oder dumm ist, schließlich ist sie in einer apokalyptischen Welt aufgewachsen und auch auf diese eingestellt. Naiv in dem Sinne, dass sie mir teilweise ein bisschen schnell Vertrauen schenkte, hier fehlte mir ein wenig die Entwicklung. Ansonsten hat sie aber durchaus das Potenzial zu einem starken Charakter, sie setzt ihren Willen durch, kämpft für ihre Vorstellungen, kümmert sich um anderen und entwickelt sich weiter. Ich bin gespannt, wie sich letzteres in den Folgebänden gestalten wird.
Was außerdem ziemlich ungewöhnlich ist, ist die Tatsache, dass sie von Anfang an einen Freund hat, den sie auch wirklich liebt. Nachteil ist vielleicht, dass es so nicht gerade Funken sprüht, ich Markus auch ein wenig blass fand und die Emotionen zwischen den beiden nicht so wirklich gespürt habe, andererseits steht die Liebesgeschichte auch alles andere als im Vordergrund, von daher war es eher eine angenehme Abwechslung, dass Kira nicht von den überwältigenden Gefühlen der ersten Liebe abgelenkt wird. Potenziell ist zwar die Gefahr eines Liebesdreiecks gegeben, das zumindest in diesem Teil aber nicht im Geringsten genutzt wird.
Leider bleiben die Nebenfiguren generell eher blass, doch auch hier ist Potenzial vorhanden, dass sich in den Fortsetzungen ausbauen lässt.

Fazit: Spannende, düstere und teils ungewöhnliche Endzeitstory mit dem Fokus auf dem ebenso faszinierenden wie verstörenden wissenschaftlichen Aspekt, Action und viel Potenzial