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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2019

Spannend bis zum Ende

Silent Victim
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Dieser Thriller kommt mit sehr wenigen Figuren aus, die alle ihre Perspektive aus den Jahren 2002, 2013 und 2017 beschreiben.

Da wäre Emma, Ehefrau und Mutter, Besitzerin eines Brautmodengeschäfts. ...

Dieser Thriller kommt mit sehr wenigen Figuren aus, die alle ihre Perspektive aus den Jahren 2002, 2013 und 2017 beschreiben.

Da wäre Emma, Ehefrau und Mutter, Besitzerin eines Brautmodengeschäfts. Sie leidet an Bulimie, hat ihren Lehrer vor Jahren umgebracht und auf dem elterlichen Grundstück verscharrt. Als nun ihr Ehemann Alex eine neue Stelle angeboten bekommt, steht ein Umzug nach Leeds und damit verbunden der Hausverkauf an. Emma bekommt Panik, weil nun die alte Geschichte ans Licht käme. Als sie die Leiche ausbuddeln und quasi umsetzen möchte, findet sie die Stelle leer vor. Notgedrungen gesteht sie ihrem Ehemann die damaligen Vorkommnisse und berichtet ihm aber auch von aktuellen Bedrohungen. Es gipfelt u. a. in einem Beinaheunfall des Sohnes und einem zerschnittenen Brautkleid in ihrem Laden. Alex geht die Sache nun selbst an und hinterfragt einige Unklarheiten. Und jetzt beginnt es fesselnd und für den Leser verwirrend zu werden, denn es kommt auch der damalige Kunstlehrer Luke mit seiner Version zu Wort.

Dem Leser stellen sich nun die Fragen: Was geschah damals wirklich? Wer sagt die Wahrheit bzw. was ist die Wahrheit? Oder wer ist hier ein Soziopath? Die Spannung steigt stetig an und hält bis zum Ende, verbunden noch mit einigen Überraschungen.


Die Autorin hat es geschafft, von Beginn an bis zum Ende das Spannungsniveau hoch zu halten. Durch ihren beruflichen Hintergrund als Polizistin, gerade auf dem Gebiet häuslicher Gewalt und schweren sexuellen Vergehen, verfügt sie über die notwendige Erfahrung, um diese realistisch in die Geschichte einfließen zu lassen. Sie hat die überschaubare Zahl von Personen sehr detailliert, gut vorstellbar und facettenreich beschrieben. Als Leserin fühlte ich mich durch die bildhaften Beschreibungen mitgenommen in die Story und konnte mitfiebern.

Von mir bekommt dieser Psychothriller eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.06.2019

Leclerc und Tyson in ihrem 4. gemeinsamen Einsatz

Schatten der Provence
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Commissaire Albin Leclerc und sein Mops Tyson können es einfach nicht lassen, von Ruhestand kann hier nicht die Rede sein eher Unruhestand. In dem mittlerweile 4. Fall sind sie wieder fleißig mit eigenständigen ...

Commissaire Albin Leclerc und sein Mops Tyson können es einfach nicht lassen, von Ruhestand kann hier nicht die Rede sein eher Unruhestand. In dem mittlerweile 4. Fall sind sie wieder fleißig mit eigenständigen Ermittlungen beschäftigt. Sein Privatleben scheint geregelt, Veronique und er verstehen sich, Tochter Manon und Enkelin Clara sind jetzt auch zu ihnen in die Provence gezogen und sie hat sich privat mit seiner früheren Kollegin Caterine Castel angefreundet. Nur diese geregelten Abläufe sind nichts für Albin, er muß mit Mops Tyson etwas tun, auch wenn es gefährlich wird. Herrlich zu lesen, sind die Gedanken/Unterhaltungen die die beiden miteinander führen, das bringt den Humor in den Krimi.


Der vorliegende 4. Fall beginnt mit einem spektakulären Überfall auf einen Kunsttransporter, bei dem auch etliche Tote zu verzeichnen sind. In dem Versteck der Täter, einer alten Tankstelle, wird noch mehr Kunst gefunden. Die offiziellen Ermittlungen übernehmen erst Caterine Castel und Alain Theroux bis sich höhere Stellen von Interpol berufen fühlen, die Leitung an sich zu reißen, so daß viel Zeit und Nerven wegen des Streits auf der Strecke bleiben.

Der nach außen harmlose Albin hört sich bei anderen Einbruchsopfern sowie Kunsthändlern um. Und dann gibt es in diesem Kreis plötzlich Mordopfer und Albin ist dem Täter sehr, sehr nahe.

Als Leser hat man durch den im Jahr 1944 angesiedelten Prolog schon einige Wissensvorteile und kann sich denken woher diese Gemälde stammen und wie das Ganze zusammenhängt. Natürlich wird der Fall am Ende zufrieden stellend gelöst und für Albin nimmt das Ganze ein besonderes Ende, mehr verrate ich hierzu nicht.


Der Autor hat auch diesen Band wieder spannend, kurzweilig und unterhaltsam geschrieben. Albin bringt die Prise Humor, der den Leser zum Schmunzeln bringt. Man spürt auch die Verbundenheit des Autors mit der Provence und seine Liebe zu dem Landstrich. Er beschreibt die Atmosphäre, Landschaft und das Leben schlechthin bildhaft und vorstellbar. Dieses spezielle Kunst-Thema hat Sven Koch intensiv recherchiert und die Motive Habsucht, Steuerhinterziehung, internationale Kriminalität wurden gut herausgearbeitet.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und man kann durchaus einzelne Bände lesen, da sie in sich abgeschlossen sind und man nicht unbedingt Vorkenntnisse besitzen muß.

Veröffentlicht am 08.06.2019

Solider Krimi

Dünenblut
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Der 6. Fall für die Fantastic Four

Dieses Mal ist der Schauplatz Dänemark. Es wird die grausig zugerichtete Leiche der Künstlerin/Sängerin Hela (Freja Holm) gefunden. Der Täter ritzte ihr bei vollem ...

Der 6. Fall für die Fantastic Four

Dieses Mal ist der Schauplatz Dänemark. Es wird die grausig zugerichtete Leiche der Künstlerin/Sängerin Hela (Freja Holm) gefunden. Der Täter ritzte ihr bei vollem Bewußtsein u.a. Runenzitate aus der Edda in die Haut. Sie wurde genau so getötet und hergerichtet wie im letzten Winter die prominente Beachvolleyballerin Mette. Anne Madsen von der Kripo Arhus soll den Fall des sog. Runenkillers lösen. Gerade beginnt eine Affäre zwischen ihr und Tjark Wolf, der seine Ferien in Dänemark verbringt. Was beide nicht ahnen können ist, daß sie vom Mörder beobachtet und fotografiert werden. Es gipfelt darin, daß Anne nach einer Liebesnacht entführt wird und das Schlafzimmer mit allen Spuren eindeutig auf Tjark als Täter hinweisen. Bei seiner Urlaubsrückkehr in wird er schon von der deutschen Polizei erwartet und soll verhaftet werden. Er taucht daraufhin unter und flüchtet nach Dänemark, um sich als Einzelkämpfer auf die Suche nach Anne zu machen.



Der Krimi und die Ermittlungsarbeit waren auf jeden Fall spannend ge- und beschrieben. Auch dieser Fall ließ sich flüssig lesen und ich bin dem Autor und seinen falschen Fährten einige Male auf den Leim gegangen. Die Küstenatmosphäre wurde bildhaft beschrieben und als Leser fühlte ich mich mitgenommen. Die Auflösung des Falles war schlüssig und ließ keine Fragen offen. Allerdings das letzte Drittel des Buches und das Finale waren mir zu konstruiert, überzogen und dadurch unrealistisch. Damit meine ich vor allem die actionreichen Alleingänge von Tjark im Finale. Leider kam der Einsatz von 3en der Fantastic Four in diesem Band für mich etwas zu kurz.

Das Buch endet mit einer Aussage, die den Leser anfixt, den nächsten Band unbedingt lesen zu wollen.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Atmosphärischer Krimi

Nachts schweigt das Meer
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Detective Inspector Benesek Kitto, genannt Ben, kommt nach 10 Jahren samt seinem Adoptivhund Shadow von London zurück auf die Insel Bryher. Ben hat gerade einschneidende Erlebnisse hinter sich und seine ...

Detective Inspector Benesek Kitto, genannt Ben, kommt nach 10 Jahren samt seinem Adoptivhund Shadow von London zurück auf die Insel Bryher. Ben hat gerade einschneidende Erlebnisse hinter sich und seine berufliche Partnerin Claire verloren. Hund Shadow ist ihr Vermächtnis. Um sich über seine weitere berufliche Zukunft Gedanken zu machen hat er sich eine Auszeit genommen. Sein Plan war eigentlich, seinem Onkel beim Bootsbau zur Seite zu stehen. Als die Leiche der 16-jährigen Laura gefunden wird, hilft er der Polizei selbstverständlich mit seiner Erfahrung aus und da er einen Überblick über die begrenzte Anzahl von Bewohnern hat, erweist sich das durchaus hilfreich. Leider wird nach einiger Zeit auch noch die Leiche ihres Freundes Danny gefunden. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich schwierig, weil Ben die Einheimischen samt ihren Verflechtungen untereinander kennt alle gut kennt und sich keinen wirklich als Täter vorstellen kann. Allerdings werden peu à peu Geheimnisse offenbart.



Dem Leser wird hier ein neuer Schauplatz präsentiert – die Scilly-Inseln, und zwar im Winter. Als Leser konnte man aufgrund der bildhaften Beschreibungen die Atmosphäre richtig spüren - die wilde See, Dauerregen, die Einstellung des Fährbetriebs etc. Sehr positiv ist anzumerken, daß sich vorne im Buchinnendeckel eine (für mich hilfreiche) Landkarte befindet.

Ein Krimi, der aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt wurde. Zum einen aus der Sicht von Ben mit seinem Vorleben, seinen aktuellen Ermittlungen und auf der anderen Seite von Rose, einer Mutter, die ihren Sohn vor einem Unglück bewahren möchte und selbst um die Erhaltung ihres Hauses bangen muß. Ben wurde für mich sehr gut charakterisiert und auch seine Zuneigung zu seinem treuen Begleiter. Die Bewohner wurden auch überzeugend dargestellt. Die Auflösung der Story fand ich schlüssig, aber für mich überraschend. Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen. Spannung stand für mich hier nicht so im Fokus, sondern für mich war es die Beschreibung und die Atmosphäre auf der Insel samt seiner überschaubaren Anzahl von 85 Bewohnern und Nina als einzigen Gast. Dies wurde sehr bildhaft und gut vorstellbar beschrieben. Als Leser wurde man direkt animiert, auf den Scilly-Inseln einmal Urlaub zu machen.

Dieser Krimi ist Lesern zu empfehlen, die gerne ruhige Krimis in bildhafter Atmosphäre bevorzugen.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Le Lavandou im Herbst

Mörderisches Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 5)
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In der Provence ist es Oktober, die Touristen sind alle nach Hause gefahren und es ist ruhiger geworden. Dr. Leon Ritter, der Rechtsmediziner aus Frankfurt hat sich mittlerweile voll integriert. Er wohnt ...

In der Provence ist es Oktober, die Touristen sind alle nach Hause gefahren und es ist ruhiger geworden. Dr. Leon Ritter, der Rechtsmediziner aus Frankfurt hat sich mittlerweile voll integriert. Er wohnt zusammen mit der stellvertretenden Polizeichefin, Isabelle Morell und ihrer Tochter in einem Haus und fährt in sein eigenes Haus nur noch in Krisenzeiten. Mit den Bewohnern spielt er Boule, geht gerne in die Bar und fühlt sich rundum angekommen.

Der Hotelier Robert Bonnet meldet seine Tochter Francoise als vermisst als tatsächlich ihr abgetrennter Fuß in einem Joggingschuh gefunden wird. Der Vater beschuldigt sofort den Freund seiner Tochter als Mörder. Nur ganz so einfach ist es nicht, denn es bleibt nicht bei einer Leiche. Es gibt weitere Morde und zuletzt gerät auch noch Isabelle in lebensbedrohliche Gefahr bis Dr. Leon Ritter auch diesen Fall zufrieden stellend aufklären kann.


Der Autor hat auch in seinem 5. Band einen spannenden Krimi abgeliefert. Vor allem seine Schilderungen der Provence im Herbst drängen dem Leser förmlich ein Kopfkino auf. Auch die Ermittlungsarbeit des Rechtsmediziners schildert er nachvollziehbar und nimmt den Leser mit auf diverse Irrwege. Er spart dabei leider auch nicht an grausigen Details, da muß man durch. Das Ende selbst ist schlüssig, aber es bietet für die Fans von Dr. Leon Ritter eine ganz besondere Überraschung. Leider müssen wir auf die Fortsetzung erst mal warten. Es handelt sich bei dieser Serie in jedem Band um abgeschlossene Fälle, so daß es auch für Neueinsteiger kein Problem ist, da auch das private Vorleben und Umfeld ausreichend beschrieben wird.

Diesen Krimi vor einer Urlaubskulisse empfehle ich gerne weiter, aber gar zu zart besaitet sollte man nicht sein!