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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2019

In jeder Szene eine neue Wendung (Hörbuchrezension)

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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"Das Verschwinden der Stephanie Mailer" ist mein erster Joel Dicker, und ich muss sagen, er macht wirklich süchtig. Unbedingt möchte ich nun auch die Vorgängerromane anhören, denn Dicker ist außergewöhnlich ...

"Das Verschwinden der Stephanie Mailer" ist mein erster Joel Dicker, und ich muss sagen, er macht wirklich süchtig. Unbedingt möchte ich nun auch die Vorgängerromane anhören, denn Dicker ist außergewöhnlich und viral. Am Wochenende konnte ich fast nichts anderes tun, weil ich immerzu Dicker hören musste.

Ich habe das Hörbuch von "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" gehört, da bei Osterwold Audio erschienen ist. Dieses hat eine Gesamtlänge von fast 20 Stunden, wird gelesen von Torben Kessler und ist erschienen auf drei mp3 CDs. Es handelt sich um eine ungekürzte Lesung.

Dabei liest Kessler wirklich passend und angenehm, man kann ihm gut zuhören. Und das Zuhören fällt anfangs wirklich schwer, denn Dicker wechselt zwischen unzähligen Perspektiven hin und her, und für ein Hörbuch muss man sich auch recht viele Namen merken. Daher hat es kurz gedauert, bis ich dem Hörbuch folgen konnte. Bei diesem Roman ist es möglicherweise leichter, das Buch zu lesen, aber das Hörbuch hat mir ausgesprochen gut gefallen, um nicht zu sagen, ich bin hin und weg.

Zur Handlung: Die Handlung wechselt einerseits auf verschiedenen Zeitebenen hin und her: 1994 sind im idyllischen Ort Orphea vier Menschen erschossen worden, ein weiterer starb bei einem Motorradunfall, der vermeintlich Schuldige kam ebenso ums Leben, der Fall war damit geklärt. Weitere "Lateralschäden", hier weitere Tote, haben das Leben einiger Menschen komplett aus der Bahn geworfen.

Zwanzig Jahre später ermittelt die Journalistin Stephanie Mailer erneut an dem Fall und verschwindet dann. Im Prinzip wird damit der 'Cold Case' aus 1994 wieder neu aufgerollt, zusammen mit dem Fall Stephanie Mailer. Die ungemein sympathischen Ermittler Jesse und Derek, die auch schon 1994 am Fall waren, ermitteln zusammen mit der jungen Anna, und so ist am Ende nichts, wie es schien.

Die Handlung entfaltet sich langsam, immer wieder wird etwas vorweg genommen, das dann später durch Rückblicke erlebt wird. Immer wieder gibt es geniale neue Wendungen, immer wieder wird ein winziges Detail aufgedeckt, immer wieder ist dann doch nichts, wie es war. Der Hörer muss ganz genau zuhören, damit ihm hier nichts entgeht. Damit ist die Handlung trotz ihrer Länge von 20 Hörstunden unglaublich dicht und genial durchdacht, dass ich mir kaum vorstellen kann, wie Dicker diesen Roman so genial konstruiert hat.

Meine Meinung: Irgendwo stand: "Macht süchtig", und genauso hat es mich erwischt. Dicker schreibt so außergewöhnlich genial, dass ich auf jeden Fall an diesem Autor dran bleiben werde. Absolute Hör- oder Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.03.2024

Ansprechend, aber nicht so gut für Anfänger

Einfach gärtnern! Naturnah und nachhaltig
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Das Buch "Einfach gärtnern" von Horst Mager gefällt mir ausgesprochen gut. Der Einband ist schön, die Illustrationen sind sehr ansprechend, vor allem auch der Geruch nach nachhaltigem Bildband gefällt ...

Das Buch "Einfach gärtnern" von Horst Mager gefällt mir ausgesprochen gut. Der Einband ist schön, die Illustrationen sind sehr ansprechend, vor allem auch der Geruch nach nachhaltigem Bildband gefällt mir besonders!

Inhaltlich bietet das Buch sehr viel, geht in verschiedene Richtungen. Das fängt an bei der richtigen Planung, geht über Pflanzenporträts und -krankheiten hin zu Tieren im Garten und auch dem Boden und die richtige Pflanzenauswahl. Manche Kapitel sind dabei selbstredend (Tiere im Garten) und für mich nichts Neues, manche gehen aber auch über Anfängerwissen hinaus.

Dabei meine ich vor allem die Präsentation der Inhalte. Das Buch hat tolle Bilder, am im Ganzen ist es dennoch sehr textlastig. Viele Texte kommen ganz ohne Bilder aus, was dann wiederum nicht so plakativ ist. Man muss fast noch eine Suchmaschine nebenbei nutzen, um zu wissen, worum es geht. Ich nehme mal das Beispiel der Quitte, die mir sehr geläufig und präsent ist. Den Text über die Quitte teile ich voll und ganz; er reicht mir auch so, aber würde ich die Quitte kaum kennen, würde der Text mich nicht ansprechen.

Alles in allem ist dies eher kein Ratgeber für AnfängerInnen. Ich bin eher Gartenanfänger und damit nicht unbedingt gut mit dem Buch bedient. Wie forgeschrittene GärtnerInnen es lesen, weiß ich nicht. Ein tolles Buch ist "Einfach gärtnern" aber allemal!

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Buch mit Bewegung

Komm mit nach draußen! - Tiere auf dem Bauernhof
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Kinder ab 2 Jahren werden mit diesem dicken Pappbilderbuch "Tiere auf dem Bauernhof" von Anne-Kathrin Behl große Freude haben. Jede Seite hat bunte Illustrationen mit Bauernhoftieren und einem Spruch oder ...

Kinder ab 2 Jahren werden mit diesem dicken Pappbilderbuch "Tiere auf dem Bauernhof" von Anne-Kathrin Behl große Freude haben. Jede Seite hat bunte Illustrationen mit Bauernhoftieren und einem Spruch oder einer Frage, die man beantworten kann, wenn man an den Schiebern schiebt.

Die Schiebern bringen ganz viel Bewegung ins Buch und immer wieder Überraschungsmomente. So kann man z.B. die Kuh aus der Scheune lassen oder die Ziegen zählen. Ein Pferd kann zum Fressen kommen und den Kopf heben und senken. Ein Hund wedelt wild mit dem Schwanz. Ganz lustig ist auch ein Rädchen, mit dem man unendlich viele Schafe immer im Kreis springen lassen kann.

Am schönsten finde ich, dass die Schieberegler immer wieder anders funktionieren und andere Effekte bringen. Die Bauernhofmotive sprechen sicher alle Kinder (und mich auch) an. Ich wünsche mir noch viele weitere Pappbilderbücher aus unterschiedlichen Bereichen mit dem Schieber.

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Veröffentlicht am 24.07.2022

Ein ganzer Kosmos

Sei wie ein Baum!
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"Sei wie ein Baum" von Maria Gianferrari und Felicita Sala ist ein wunderschönes Buch, in dem die Menschen mit den vielen Facetten eines Baumes verglichen werden. Kinder erfahren aber auch viel über die ...

"Sei wie ein Baum" von Maria Gianferrari und Felicita Sala ist ein wunderschönes Buch, in dem die Menschen mit den vielen Facetten eines Baumes verglichen werden. Kinder erfahren aber auch viel über die Bäume selbst. So ist "Sei wie ein Baum" eine Mischung aus wissenschaftlichem Buch und ein Vergleich mit den Menschen oder mit dir als Kind.

Manche Begriffe wie "Ökosystem" scheinen mir hier für Kinder noch nicht passend. Da bekommt man ja selbst beim Erklären noch Probleme. Auch Splintholz und Kernholz sind für Kinder noch kaum zu verstehen, aber man muss da wohl einfach darüber hinweg sehen, und Kinder können das ja auch.

Besonders gut gefällt mir die innere Umschlagseite vorn und hinten mit den Silhouetten der Blätter und den Namen der Bäume. Dabei hätte ich mir eher nur die heimischen Bäume gewünscht, aber erstens sind die Autorinnen sicher Italienerinnen, wo z.B. der Olivenbaum eine sehr große Rolle spielt, zweitens sind die meisten Bäume auch heimisch. Nur der Baobab scheint mir hier eher fehl am Platze. Und schade ist auch, dass die vordere Umschlagseite identisch mit der hinteren ist.

Das Buch ist wunderschön illustriert und gibt am Ende auch noch Tipps, um Bäume zu schützen. Im Vergleich dazu gibt es aber auch noch Tipps, um im eigenen Umfeld zu helfen. Das Ende passt also genau zur Message des gesamten Buches. Ganz hinten gibt es dann noch eine sehr naturwissenschaftliche Seite über den Baum, die für Kinder möglicherweise noch nicht so interessant ist, aber sie gibt viele Informationen, und ich finde sie besonders wertvoll.

Ich liebe Bäume und ich liebe dieses Buch. Vielleicht kann man hiermit erreichen, dass Kinder Bäume auch genauer anschauen. Vielleicht können Eltern mit ihren Kindern auch eine Blättersammlung anlegen, falls sie es nicht in der Schule machen. Es gibt so viele Möglichkeiten, um Bäume wertzuschätzen; das Buch leistet einen Beitrag dazu.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Erwachsen werden

Die Gezeiten gehören uns
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Ich habe "Die Gezeiten gehören uns" von Vendela Vida wirklich sehr gern gelesen, sodass das Buch vielleicht fünf Sterne von mir verdient hat, ich kann aber maximal 4,5 Sterne vergeben, da es doch einige ...

Ich habe "Die Gezeiten gehören uns" von Vendela Vida wirklich sehr gern gelesen, sodass das Buch vielleicht fünf Sterne von mir verdient hat, ich kann aber maximal 4,5 Sterne vergeben, da es doch einige Kritikpunkte gibt. Am Ende bleibt doch der Gedanke, dass die Autorin vielleicht einige Ereignisse aus ihrer eigenen Jugend verarbeitet.

Protagonistin und sehr nüchterne Erzählerin ist Eulabee, ein Teenager, der so ziemlich alles erlebt, was Jugendliche so durchmachen: beste Freundinnen und Zusammenhalt, Lügen, Verrat, Zurückweisung, nebenbei auch noch Schlimmeres wie den Selbstmord des Vaters einer Freundin. Erstaunlich kühl oder unbeteiligt erzählt Eulabee auch davon. Trotz der eher emotionslosen Erzählweise kann man sich gut in die Sichtweise von Eulabee hinein versetzen. Der Schreibstil ist überzeugend und hat mich gut durch den Roman getragen.

Obwohl einiges passiert, bleibt der Handlungsverlauf selbst eher unspektakulär. Ich hatte das Gefühl, es wird erzählt, aber nie so richtig zielgerichtet. Auch die Ergänzung, die die Mädchen als Erwachsene beschreibt, zeigt zwar, dass man sich wahrscheinlich nie ändern wird und auch Jahrzehnte später noch die ist, die man schon als Teenager war, aber so richtig sinnvoll schien mir der Abschluss nicht.

Letztendlich hat mir auch etwas das Lokalkolorit gefehlt - die Handlung könnte fast überall spielen - sowie die Einbindung in die Zeit der Achtziger Jahre. Würde nicht hin und wieder etwas aus den Achtzigern erwähnt, könnte die Handlung auch heute spielen.

Insgesamt klingt meine Rezension sehr kritisch; dennoch finde ich "Die Gezeiten gehören uns" ist ein toller Roman, der den Leser und die Leserin gefangen nimmt. Vendela Vida ist eine Autorin, die ich immer wieder lesen würde. Dies ist aber ein eher leiser Roman, von dem man laut Klappentext möglicherweise etwas komplett anderes erwarten würde. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

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