Absolutes Highlight!
Red Rising - Im Haus der FeindeDarrow hat es geschafft. Die Passage und das Institut liegen hinter ihm und er ist nun ein Teil des Hauses Augustus. Im Kampf heißt es nun Hic sunt leones, auch auch wenn er sich nun seinen Stand unter ...
Darrow hat es geschafft. Die Passage und das Institut liegen hinter ihm und er ist nun ein Teil des Hauses Augustus. Im Kampf heißt es nun Hic sunt leones, auch auch wenn er sich nun seinen Stand unter den Goldenen erkämpft hat, verfolgt Darrow noch immer seine eigenen Pläne und die der Söhne des Ares. Doch Uneinigkeit spaltet die Rebellion und Darrow versinkt langsam in den Sümpfen der Intrigen und Lügen. Kann er Eos Vision einer besseren Welt noch gerecht werden? Und wem kann man überhaupt noch vertrauen?
Selten habe ich eine Buchreihe gelesen, in der der erste Band noch so weit übertroffen werden konnte. Pierce Brown legt mit Im Haus der Feinde den Maßstab allerdings nochmal ein ganzes Stück höher, sodass ich nur in Begeisterungsstürme ausbrechen kann. Ich kriege von dieser Buchreihe einfach nicht genug und gerne verrate ich dir auch, wieso.
Durststrecken gibt es in jedem Buch. Diese kleinen Talfahrten zwischen den spannenden Momenten, in denen man Luft holen kann, das Gelesene verarbeitet und vielleicht auch um gefallende Helden trauert. Naja, in fast jedem Buch, denn dieses mal hatte ich kaum die Möglichkeit dazu. Von der ersten Seite an wird man mitten ins Geschehen katapultiert und bekommt praktisch keine Verschnaufpause, denn die Spannung wird konstant hoch gehalten, nur getoppt durch ein paar Momente, in denen mir fast das Herz stehen geblieben ist. Dennoch bietet die Geschichte unheimlich viel Abwechslung, denn man erlebt einen konstanten Wechsel zwischen politischen und zwischenmenschlichen Dramen, Zweikämpfen und wahnsinnig beeindruckenden galaktischen Schlachten. Irgendwo eine Pause einzulegen, wird dem Leser unfassbar schwer gemacht.
Wer George R. R. Martin für den König der Plottwists gehalten hat, sollte der Red Rising-Reihe unbedingt eine Chance geben. Man behauptet ja so gern eine Ahnung zu haben, was als nächstes passieren könnte, doch bei diesen Büchern ist das fast unmöglich. Die Story ist so komplex, so vielschichtig als würde man ein Kunstwerk von allen Seiten betrachten und erst aus dem letzten Blickwinkel ergibt sich dann ein fertiges Bild. Genau das liebe ich an dieser Geschichte so sehr!
Doch auch Browns Figuren können mit ihrer Komplexität punkten. Es gibt kaum eine Figur, die als rein gut oder rein böse beschrieben werden kann. Sie alle haben ihre Beweggründe und Motive, die sie antreiben, sodass man mit ihnen allen ein Stück weit mitfühlen und sich in sie hineinversetzen kann. Trotzdem habe natürlich auch ich meine Lieblinge, doch die verrate ich lieber noch nicht, um dich nicht doch irgendwie zu beeinflussen!
Was ich an den Büchern allerdings besonders gern mag, sind die Sprache und der Schreibstil. Die Art, wie die Geschichte erzählt wird– rotzig, dreckig, vulgär, aber auch sehr bildhaft und gefühlvoll– spricht mich unheimlich an und ich liebe es zwischen den Seiten zu versinken. Vor allem die Vergleiche, die es wirklich zu Hauf gibt, lassen in meinem Kopf Bilder, ja sogar ganze Welten entstehen. Zwar sind nicht alle diese Vergleiche auf unsere Gesellschaft oder das, was wir kennen, anwendbar, doch dadurch wird die Fantasie beim Lesen nur noch mehr angeregt und ich genieße die Zeit mit dieser Story umso mehr.
Schlussendlich kann ich wieder nur sagen, dass ich es hier mit einem Highlight zu tun hatte. Wie schon beim ersten Band war ich von der Atmosphäre und dieser gewaltigen Geschichte absolut begeistert. Wer also nichts gegen intergalaktische Auseinandersetzungen, persönliche Abgründe und außergewöhnliche Bindungen hat, ist mit dieser Reihe gut beraten!