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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2019

Spannung mit Urlaubsfeeling

Friesisches Gift
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Drei Freunde machen am Strand der Insel Langeoog einen außergewöhnlichen Fund. Mehrere kleine Päckchen, sehr gut verschweißt. Da sie die Tradition, daß Strandgut dem Finder gehört, kennen, nehmen sie die ...

Drei Freunde machen am Strand der Insel Langeoog einen außergewöhnlichen Fund. Mehrere kleine Päckchen, sehr gut verschweißt. Da sie die Tradition, daß Strandgut dem Finder gehört, kennen, nehmen sie die Päckchen mit. Die Päckchen enthalten Drogen und zwei der Freunde können der Versuchung, großes Geld machen zu können, nicht widerstehen. Diese Entscheidung werden sie teuer bezahlen.....


Dies ist Rieke Bernsteins dritter Fall, der wie seine Vorgänger in sich abgeschlossen ist. "Friesisches Gift" ist absolut spannend von Beginn bis Ende. Obwohl man weiß, daß die Freunde mit ihren Plänen keinen Erfolg haben können, wird man von Wolf S. Dietrich doch sehr oft mit der Handlung überrascht. Die Geschichte nimmt den Leser mit auf ein rasantes Abenteuer, bei dem man die Luft anhält und sein Umfeld vergißt. Die Charaktere, allen voran die Kommissare, sind durchweg sympathisch und arbeiten gut und logisch zusammen. Hier wird nicht einfach eine Geschichte zusammengestellt, nein, hier paßt alles zusammen. Was für mich einen guten Küstenkrimi ausmacht, finde ich hier vor. Man bekommt einen Eindruck von Langeoog, lernt Land und Leute kennen und lieben, fühlt sich durch einen gekonnten Schreibstil direkt auf die Insel versetzt und bekommt Lust, selbst sofort dorthin zu fahren.

Lokalkolorit mit Spannung - so muß ein Ostfrieslandkrimi sein!

Veröffentlicht am 09.05.2019

Anspruchsvolle Literatur

Der Postbote von Girifalco oder Eine kurze Geschichte über den Zufall
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1969, Girifalco in Süditalien. Der ortsansässige Postbote lebt zurückgezogen sein Leben, liebt die Philosophie und hat eine Gabe: Er kann jede Handschrift nachstellen. Durch diese Gabe kann er auch Briefe ...

1969, Girifalco in Süditalien. Der ortsansässige Postbote lebt zurückgezogen sein Leben, liebt die Philosophie und hat eine Gabe: Er kann jede Handschrift nachstellen. Durch diese Gabe kann er auch Briefe fälschen - und dies macht er, denn er öffnet und liest die Briefe, die durch seine Hände gehen. Und wenn es nötig ist, greift er ein. Egal ob es sich um Liebesdinge, familiäre Probleme oder politische Geschicke handelt - der Postbote macht das Beste daraus.


Vorweg: Dieses Buch ist keine leichte Kost für Zwischendurch. Man muß es langsam lesen und auf sich wirken lassen, um es wirklich zu verstehen. Denn dann ist dieses Buch purer Genuß! Es spielt in einer Zeit, in der es weder Computer noch Handys gab und Briefe einen hohen Stellenwert hatten. Für manche heute unvorstellbar. Aber man merkt hier deutlich, daß auch der Umgang der Menschen miteinander noch viel liebenswerter war, der einzelne Mensch hatte einen Wert und es wurde sich um ihn gesorgt. Dies macht das Buch einfach zauberhaft. Domenico Dara schafft es perfekt, den Leser in diese Welt zu versetzen. Und man fühlt sich in dieser Welt wohl! Die Charaktere sind hier vielseitig wie eine Dorfbevölkerung ist. Einfach jeder Charakter ist vertreten und liebenswert. Der Postbote selbst ist absoluter Sympathieträger. Seine Versuche, für jeden das Beste zu tun und jeden glücklich machen zu wollen, lassen sogar seine Verfehlungen verzeihen. Er möchte ja nur, daß jeder glücklich ist und nicht durch einen Brief unglücklich wird. Domenico Dara schreibt sehr poetisch. Es ist dem Thema angemessen und wirkt entschleunigend. Man kommt innerlich zur Ruhe. Ich empfand dies als sehr angenehm. Man kann entspannen, träumen und sich fallen lassen.

So wunderschön wie das Cover vermuten läßt, ist das gesamte Buch. Passender hätte das Cover nicht gewählt werden können.

Dies Buch möchte verstanden werden - und dafür muß man sich Zeit nehmen. Man wird mit einem außergewöhnlichen Buch belohnt!

Veröffentlicht am 07.05.2019

Tietjen ungeschminkt

Tietjen auf Tour
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Bettina Tietjen kennt wohl jeder. Seit 1993 moderiert sie auf sympathische Art beim NDR-Fernsehen "DAS!" und ist Gastgeberin auf dem roten Sofa, sie moderiert außerdem die Fernsehsendung "Tietjen und Bommes" ...

Bettina Tietjen kennt wohl jeder. Seit 1993 moderiert sie auf sympathische Art beim NDR-Fernsehen "DAS!" und ist Gastgeberin auf dem roten Sofa, sie moderiert außerdem die Fernsehsendung "Tietjen und Bommes" sowie die Radiosendung "Tietjen talkt" auf NDR 2. Mit ihrem Buch "Tietjen auf Tour" nimmt sie den Leser nun mit in ihre ungeschminkte Welt jenseits des Rampenlichtes.


"Tietjen auf Tour" ist eine Reise in die Vergangenheit von Bettina Tietjen. Im Mittelpunkt steht ihre große Leidenschaft: Camping, die im Teenageralter begann. Sie berichtet von ihrem ersten Campingurlaub mit Freunden, den Schwierigkeiten, die dabei aufkamen und welchen Spaß alle zusammen hatten. Diese Leidenschaft hält bis heute an. Denn auch ihr Mann, der zunächst Surfer war, ist leidenschaftlicher Camper. So fuhren sie gemeinsam im VW-Bulli quer durch Europa, um dann, als es mit den Kindern zu eng wurde, mit einem selbst umgebauten Ducato ihre Reisen fortzusetzen. Man bereist mit ihnen die Ostsee und das Mittelmeer und erlebt viele humorvolle Begebenheiten. Bettina Tietjen beschreibt dies alles auf so wunderbare Art, daß man wirklich "mit an Bord" ist und selbst in Campinglaune gerät. Als Leser erlebt man unangenehme und angenehme Campingnachbarn, lernt die hygienischen Unterschiede einzelner Länder kennen und bekommt immer wieder humorvolle Tips für Neucamper. Man merkt, ihre humorvolle und sympathische Art ist nicht für das Fernsehen aufgesetzt - sie ist wirklich so. Angereichert ist das Buch mit einem Bildteil, der private Fotos zeigt. Sozusagen: Bettina ungeschminkt. Auch hier sieht man: Camping macht glücklich! Oder wie Fr. Tietjen sagt: Hauptsache schön stehen!

Veröffentlicht am 04.05.2019

Spannend und überraschend

Einer wird sterben
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Stella Johannsen ist beunruhigt. In ihrer Straße, gegenüber von ihrem Haus parkt tagelang ein Auto. Die Insassen, ein Mann und eine Frau, steigen nicht aus. Im Laufe der Zeit werden sämtliche Anwohner ...

Stella Johannsen ist beunruhigt. In ihrer Straße, gegenüber von ihrem Haus parkt tagelang ein Auto. Die Insassen, ein Mann und eine Frau, steigen nicht aus. Im Laufe der Zeit werden sämtliche Anwohner nervös. Doch Stella und ihr Mann Paul hatöten vor 6 Jahren einen Unfall, bei dem ein Mensch starb. Stella fragt sich, ob das geparkte Auto und die Insassen etwas damit zu tun haben.


"Einer wird sterben" von Wiebke Lorenz ist ein richtig gut gemachter Psychothriller. Die Spannung nimmt den Leser von Beginn an mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Schon der Prolog wirft Fragen auf, deren Lösung man entgegenfiebert. Und diese Lösung wird erst ganz am Ende präsentiert. Und dieses Ende ist wahrlich überraschend. In der Zwischenzeit bekommt man jede Menge falsche Fährten, denen man nachgeht und die die Spannung erhöhen. Die Charaktere sind nicht zu durchschauen. Da sind die Nachbarn, die alle ihr Geheimnis haben, Ehemann Paul, der von seiner Flugroute einfach nicht zurück kommt und Ausreden dafür hat usw. Man weiß zu keiner Zeit, wem man vertrauen kann. Wiebke Lorenz schafft es, durch ihre Art die Story zu erzählen, den Leser zu fangen. Es lebt alles vor dem inneren Auge auf und wirkt nach.

Dies Buch ist ideal für alle, die einen guten und überraschenden Psychothriller zu schätzen wissen!

Veröffentlicht am 01.05.2019

Herzerwärmend

Strandkörbchen und Wellenfunkeln
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Luisa hat eine Tierarztpraxis eröffnet - damit ist ihr großer Traum in Erfüllung gegangen. Eines Tages steht ihre große Liebe Lars vor ihr. Im Arm ein Golden-Retriever-Welpe, der dringend Hilfe benötigt. ...

Luisa hat eine Tierarztpraxis eröffnet - damit ist ihr großer Traum in Erfüllung gegangen. Eines Tages steht ihre große Liebe Lars vor ihr. Im Arm ein Golden-Retriever-Welpe, der dringend Hilfe benötigt. Luisa versucht verzweifelt, ihre Gefühle für Lars zu unterdrücken - schon einmal hat er ihr das Herz gebrochen


"Strandkörbchen und Wellenfunkeln" ist der perfekte Sommerroman! Das Cover verspricht einen romantischen Roman mit Hund, Herz und Strand - und genau das bekommt man. Dazu noch eine Prise Humor durch die Einstreuungen der Hundegedanken und Petra Schier hat es wieder geschafft, mich auf Ihre Seite zu ziehen. Sie schreibt einfach unendlich toll, man kann sich alles sehr gut vorstellen. Ja - man hört die Wellen rauschen, spürt den Sand und fühlt die feuchte Hundenase auf der Haut. Auch die Charaktere erweckt Petra Schier zu Leben. Sie werden gut dargestellt und man bekommt einen Eindruck ihres Innersten. Es macht richtig Spaß, ihre Entwicklung zu verfolgen und zu erfahren, warum sie wann wie gehandelt haben. Auch wenn man das Ende eigentlich die ganze Zeit ahnt, fiebert man mit, was noch alles passiert. Denn: Wenn man ehrlich ist, will man gar kein anderes Ende.

Das Cover ist wieder zum Dahinschmelzen. Dieser süße Welpe scheint den Leser anzulächeln und zu sagen: Kauf dieses Buch. Und genau das würde ich auch empfehlen.

Ein Sommer ohne Hund-Strand-Roman von Petra Schier? Für mich undenkbar!