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Veröffentlicht am 19.10.2016

Downton bei Bonn

Das Hotel am Drachenfels
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Eine neue Familiensaga, die wahrhaft fürstlich daher kommt und sich mit den Großen wie Downton Abbey durchaus messen lassen kann, auch wenn ich bei diesem ersten Band der neuen Reihe von Anna Jonas noch ...

Eine neue Familiensaga, die wahrhaft fürstlich daher kommt und sich mit den Großen wie Downton Abbey durchaus messen lassen kann, auch wenn ich bei diesem ersten Band der neuen Reihe von Anna Jonas noch ein paar kleine Kritikpunkte habe.
Das Cover ist meiner Meinung nach wunderschön, es erinnert an die alten schwarz-weiß Fotografien, die meine Großeltern in ihrem Fotoalbum kleben haben, perfekt für diese Zeit. Das Buch umfasst die Geschichte der Familie Hohenstein und ihrer Bediensteten/Angestellten von einem Jahr, leider habe ich als Leser zwischendrin ein wenig die Orientierung verloren, wieviel Zeit eigentlich vergangen ist. Einzig die Jahreszeiten lassen einen Schluss über die verstrichene Zeit zu, ebenso wie Weihnachten und das Sylvesterfest, hier hätte ich mir einfach eine kurze Zeitangabe über dem Kapitel gewünscht. Neben den Familiengeheimnissen und Intrigen, spielt der Weg in die Industrialisierung eine wichtige Rolle in diesem Roman. Ein Hauptstreitpunkt der beiden Brüder ist der Einzug neuer Technologien in das Hotel, wie ein Telefon oder elektrisches Licht.
Die Spannung in diesem Roman hat mir gut gefallen. Durch die vielen Aspekte die angesprochen werden, wird es eigentlich nicht langweilig. Was am Anfang noch dazu beiträgt, dass es sehr unterhaltsam, interessant und spannend ist, wirkt am Ende leider etwas zu viel. Nach meinem Empfinden haben zu viele Männer und Frauen in diesem Roman, der ja zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielt, eine Affäre, außereheliche Beziehung und uneheliche Kinder. Aber dies ist sicherlich auch mein subjektives Empfinden, vielen wird es beim Lesen vielleicht nicht mal auffallen, da ich mir aber bei solchen Romanen eine Figurenkonstellation aufzeichne, ist es mir aufgefallen. Nach meinem Empfinden und was ich bereits in anderen Romanen gelesen habe, war die Moral und Sittenstrenge eine andere zu dieser Zeit, aber es ist natürlich auch nicht ganz auszuschließen
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Zeichnung der Figuren der Upper-Class, sowie die Verstrickungen zwischen dem Personal und den Herrschaften.
Als sehr angenehm habe ich den Schreibstil der Autorin empfunden, man hat das Gefühl nur so durch die Seiten zu fliegen. Einige Szenen waren witzig, andere eher etwas beklemmend, eine wohldosierte Art zu Schreiben. Das Buch ist in drei große Teile gegliedert, in den Buchinnenklappen findet sich eine Karte mit den wichtigsten Orten und am Ende des Buches kann der Leser einen Blick in das Personenregister werfen.
Trotz meiner Kritik, die mir die Autorin hoffentlich nicht zu übel nimmt, empfehle ich dieses Buch gerne weiter, denn ich habe es gerne gelesen und mich sehr gut unterhalten gefühlt. Ich bin sehr gespannt wie es mit Karl, Alexander und Johanna weitergeht und bin sehr erfreut, dass ein Folgeband schon in der Planung ist. Ein Roman für alle Fans von Familiensagas, von Downton Abbey und der schönen Stadt Bonn sowie dem Siebengebirge. Ein Buch mit noch „etwas Luft nach oben“, aber dennoch eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 16.10.2016

Eine Liebe in bewegten Zeiten

Ein französischer Sommer
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Als ich das Cover zu diesem historischen Liebesroman gesehen habe und dann den Klappentext gelesen hatte, war für mich klar dieses Buch möchte ich unbedingt lesen. Denn ich finde dieses Cover einfach wunderschön. ...

Als ich das Cover zu diesem historischen Liebesroman gesehen habe und dann den Klappentext gelesen hatte, war für mich klar dieses Buch möchte ich unbedingt lesen. Denn ich finde dieses Cover einfach wunderschön.
Dieses Buch ist sehr gefühlvoll. Es geht um Liebe, Kunst und Sehnsucht. Ist diese Liebe eines Sommers in jungen Jahren so stark, dass sie ein ganzes Leben hält. Luc und Clare erzählen uns ihre Geschichte von Vertrauen und Sehnsucht. Wir bekommen einen Einblick in die Gedankenwelt beider Protagonisten, sie lassen uns teilhaben an ihren Gefühlen. Wir dürfen ihre Liebesbriefe lesen, denn Clare ist fernab des Krieges und Luc kämpft an der Front während des 1. Weltkrieges. Der Einblick in die Welt der Soldaten, die an der Front in den Schützengräben liegen ist sehr gut und anschaulich von der Autorin geschildert.
Aber auch die Fans der Kunst kommen nicht zu kurz, Clare hat die künstlerischen Gene ihrer Familie geerbt, sie sieht so viel mehr in den Bildern und versucht Luc teilhaben zu lassen an ihrer eigenen Welt. Eine Affinität oder zumindest ein offener Zugang zur Kunst ist bei diesem Roman sicherlich hilfreich, wenn man sich wie Clare tiefer mit dem Thema beschäftigen möchte. Der Roman wird chronologisch stringent erzählt, zeitlich gibt es kleine Überlappungen, wenn ein Perspektivwechsel vorgenommen wird, um ein Ereignis aus einer anderen Sicht zu schildern.
Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen, sie legt einen hohen Wert auf genau Beschreibungen, die es dem Leser ermöglichen sich die Welt von Clare und Luc genau vorzustellen. Bei der Ausarbeitung der beiden Protagonisten hätte ich mir noch ein wenig mehr gewünscht, denn durch die Ich-Form sollte der Leser eins werden mit der Figur und dies ist mir nicht immer gelungen. Insgesamt ist der Roman eher still und leise, er ist nicht actionreich oder übermäßig spannend. Dies passt aber wieder sehr gut zu den beiden Hauptfiguren.
Der Verlauf der Geschichte ist relativ vorhersehbar, dafür kommen die Fans von einem „Happy-End“ voll auf ihre Kosten
Ein sehr schöner Roman, der mich leider nicht auf ganzer Strecke vollends überzeugen konnte. Sehr interessant, aber leider kein Must-Read (was aber auch vielleicht an mir liegt, da mir gerade die Kunst-Passagen ein wenig zu ausführlich waren und ich keinen rechten Zugang dazu finden konnte). Als Zielgruppe sind hier definitiv die Damen zu nennen, die gerne einen Liebesroman lesen. Lesern denen es um den historischen Aspekt geht, würde ich nur bedingt raten dieses Buch zu lesen, da doch die Liebesgeschichte zweifellos im Mittelpunkt steht und nicht so sehr das historische Geschehen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das Mädchen, der Kapitän und das Meer

Die Walfängerin
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Mir hat der neue historische Roman von Ines Thorn gut gefallen. Er ist ein Liebesroman und ein Roman der den Weg einer Frau zu sich selbst beschreibt.
Das Cover vermittelt einen guten Eindruck, worum ...

Mir hat der neue historische Roman von Ines Thorn gut gefallen. Er ist ein Liebesroman und ein Roman der den Weg einer Frau zu sich selbst beschreibt.
Das Cover vermittelt einen guten Eindruck, worum es in dem Roman geht. Es ist eher düster gehalten, den Wind in den Dünen kann man förmlich spüren, wenn man das Bild betrachtet. Es spiegelt die raue Landschaft sehr gut wieder.
Maren ist eine junge Frau, die ihren eigenen Weg gehen will, sie will das machen was sie möchte und damit auch den Mann heiraten den sie liebt. Doch die Umstände lassen dies nicht zu. Um ihre Familie vor dem Ruin zu retten, fährt Maren, als Küchenjunge mit dem Kapitän Rune auf Walfang.
Diese Fahrt ändert ihr Leben, sie ist danach nicht der Mensch, der sie vorher war.
Ines Thorn beschreibt sehr gut die Zerrissenheit der jungen Frau, wir bekommen als Leser einen sehr guten Einblick in ihr Seelenleben. Andere Figuren hingegen bleiben teilweise etwas blass und man kann sich auch nach Abschluss des Romans kein endgültiges Urteil erlauben.
Der Roman ist schnell gelesen, mit etwas mehr als 300 Seiten unterhält uns die Autorin. Die Spannung ist da, denn man will ja schließlich wissen, ob Maren nach Sylt zurückkehrt und sie ihren Traumprinzen heiratet, ob sich ihr Opfer gelohnt hat.
Froh bin ich um das Ende, welches ich verständlicher Weise nicht vorweg nehmen möchte. Es war für mich der richtige Abschluss.
Der Roman ist für alle Leser des Genres „Historische Romane“ geeignet. Sicherlich werden Frauen eher zu diesem Roman greifen als Männer. Auch wenn der Walfang und das Leben an Bord des Schiffes Raum haben (wenn auch nicht allzu viel), wird der Roman sehr wahrscheinlich die Männer nicht so begeistern, auch wenn Kapitän Rune eine Identifikationsfigur für die männliche Leserschaar bietet.
Alles in Allem hat mir der Roman gut gefallen. Ich hätte aber lieber noch von einigen Figuren mehr erfahren, somit hat mir etwas die Vielschichtigkeit der Charaktere gefehlt. Von daher leichter Punktabzug bei der Bewertung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein unerwartetes Erbe

Fünf am Meer
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„Fünf am Meer“ ist der erste Roman, den ich von Emma Sternberg gelesen habe. Ich muss gestehen, dass ich die Autorin bisher nicht kannte. Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch das meiner Meinung ...

„Fünf am Meer“ ist der erste Roman, den ich von Emma Sternberg gelesen habe. Ich muss gestehen, dass ich die Autorin bisher nicht kannte. Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch das meiner Meinung nach wunderschöne Cover und das ich auf der Suche war nach einem leichten Sommerbuch für Zwischendurch. Das Titelbild spiegelt für mich das ideale Cover einer Urlaubslektüre wieder, da möchte man am liebsten gleich an den Strand fahren.
Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht, denn das Buch hat gehalten was es versprochen hat. Eine schöne Sommergeschichte mit ein klein wenig Kitsch und großen Gefühlen, dazu ein Haus direkt am Meer mit Zugang zum Strand.
Linn hat eigentlich in zweifacher Weise Glück: okay, sie erwischt ihren Freund mit ihrer Freundin in flagranti (natürlich ziemlich doof), aber dadurch erkennt sie das wahre Gesicht der beiden. Als dann auch noch ein Nachlassdetektiv vor ihrer Tür steht, der ihr eröffnet, dass sie ein Haus von ihrer Tante zweiten Grades geerbt hat, ist dies der Startpunkt in ein neues Kapitel ihres Lebens. Ein Haus in den Hamptons, dem Naherholungsgebiet der New Yorker, mit Zugang zum Strand, was will man mehr. Doch was Linn noch nicht weiß ist, dass in dem Haus fünf rüstige Rentner wohnen, die Freunde ihrer Tante Dotty.
Linn freundet sich mit dieser ungewöhnlichen WG an und erlebt eine schöne Zeit, doch es gibt einen Interessenten der das Haus kaufen will und der Nachlassdetektiv verlangt auch sein Geld, außerdem ist da auch noch der Journalist, der auf der Suche nach einem wertwollen Gemälde ist. Soll Linn das Haus verkaufen und die fünf Rentner auf die Straße setzen?

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen, die Spannungsbögen sind gut konzipiert und einen „Durchhänger“ gibt es nicht. Zum Schluss kommt es quasi zu einer kleinen Schnitzeljagd, die ich sehr gerne gelesen habe. Die Figuren sind gut gezeichnet, besonders Linn und Patty habe ich sofort in mein Herz geschlossen, sie waren mir einfach sympathisch. Linn ist zwar in manchen Situationen etwas kopflos und naiv, aber doch sehr liebenswert. Aber auch Ornella und die anderen Bewohner strahlen eine Liebenswürdigkeit aus, die man einfach mögen muss.
Die Auflösung des Rätsels habe ich gut nachvollziehen können und erscheint mir in Anbetracht der Umstände als logisch und konsequent.
Das Buch ist sicherlich für die weibliche Leserschaar geschrieben worden, männliche Leser werden sicherlich nicht so ihren Spaß daran haben. Das Buch eignet sich gut als Lektüre für einen lauen Sommerabend auf dem Balkon, der Terrasse oder ganz stilecht am Strand. Wer hier keine große anspruchsvolle Literatur erwartet, der wird diesen Unterhaltungsroman sicherlich gerne lesen.
Ich danke der Verlagsgruppe Random-House und dem Heyne Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Familie und Karriere?

Rosenblütenträume
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Bei diesem Buch sprach mich sofort das schöne und meiner Meinung nach geschmackvolle Cover an. Es ist vielleicht ein bisschen kitschig, aber die Farben und besonders die Radierung haben es mir angetan. ...

Bei diesem Buch sprach mich sofort das schöne und meiner Meinung nach geschmackvolle Cover an. Es ist vielleicht ein bisschen kitschig, aber die Farben und besonders die Radierung haben es mir angetan. Als ich dann den Klappentext las, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen wollte. Ich habe es die gesamte Zeit gerne gelesen und habe den Plot als sehr interessant wahrgenommen. Zugegebener Maßen habe ich ein Faible fürs Organisieren und habe auch ein gutes wirtschaftliches Verständnis, denn gerade am Anfang geht es doch sehr um Unternehmensstrukturen und betriebswirtschaftliche Abläufe.
Wer sich für diese Themen nicht so interessiert, wird eine Durststrecke durchmachen, bevor es auch um die „menschliche“ Seite der Personen geht. Es agieren für so einen Roman recht viele Figuren, dennoch haben sie alle Anteil an der Story und tragen ihren Teil dazu bei, dass das Buch rund wirkt.
Es dreht sich viel um den Re-Launch der Marke Farrell, um Marketingkampagnen und Finanzierungskonzepte. Ich persönlich fand diesen Einblick sehr interessant und habe nicht gedacht, dass es so aufwendig ist.
Der Machtkampf zwischen Bianca, der neuen Managerin und Athina Farrell ist sehr gut und überzeugend geschildert. Aber am meisten hat mich beeindruck, wie Penny Vincenzi den Spagat zwischen Familie und erfolgreichem Job von Bianca, der Protagonisten, aufzeichnet.
Den Schreibstil der Autorin habe ich als angenehm empfunden, auch wenn einige Szenewechsel doch sehr plötzlich kamen und fast genauso schnell wieder verschwanden. So kann es sein, dass fünf Zeilen über eine Nebenfigur eingestreut werden, bevor das Setting erneut wechselt.
Insgesamt ist der Roman logisch und stringent aufgebaut, alles läuft auf das große Ziel der Erneuerung der Marke Farrell hin.
Der Roman ist für alle Leser, die sich gerne etwas intensiver mit dem Plot auseinandersetzen und auch vor betriebswirtschaftlichen Themen und Kosmetik nicht zurück scheuen.

Fazit: Wer mit den Themen (BWL und Make-up) etwas anfangen kann, sollte Bianca auf jeden Fall begleiten, wer sich nur für das Thema „berufstätige Mütter“ interessiert, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung von mir.