Idylle wird in diesem Buch ganz groß geschrieben und ohne Frage wird dieses Gefühl auch sehr gut transportiert. Aber mitunter ist es der Idylle ein wenig zu viel und dann doch nicht realistisch. Es kommt auch mal zu kleineren Reibereien, aber das vorherrschende Gefühl ist eine „heile-Sommer-Campingplatz-Seifenblase“. Doch wer möchte im wahren Leben auf einem Campingplatz übernachten der von kiffenden Junkies bevölkert wird, wo du Duschen in einem sanierungswürdigen Zustand sind und der Besitzer unfreundlich und ein Eigenbrötler ist!?
Doch der Reihe nach: Lale und Christophe landen aus unterschiedlichen Gründen und getrennt voneinander auf dem Campingplatz von Gustav. Da dieser in die Jahre gekommen ist und man eh nichts Besseres zu tun hat, helfen die Beiden dabei den Campingplatz in Schuss zu bringen. Was sie aber jeweils dorthin geführt hat, bleibt vor allem bei Lale sehr lange im Verborgenen.
Die fehlenden Hintergründe haben es mir anfangs auch schwer gemacht in das Buch zu finden und ich hatte meine Startschwierigkeiten. Dann wurde es zunehmend besser und der Autorin ist es gelungen ein leichtes, sommerliches Lebensgefühl zu entwickeln. Vor allem Gustav blühte auf, aber auch die Dorfbewohner insgesamt. Es entstand ein Zugehörigkeitsgefühl, man interessierte sich füreinander und Gustav entwickelt wieder Lebensfreude.
Dennoch habe ich darauf gewartet, dass hier „mehr passiert“, als nur diese Leichtigkeit zu vermitteln, heißt es doch im Klappentext „ein Roman über zweite und dritte Chancen, über das Ankommen, Loslassen und Neubeginnen.“
Und ich musste lange warten um diese Beschreibung zu finden. Aber vielleicht muss man wirklich manchmal aus seinem Alltag ausbrechen und was Neues wagen und mutig sein um darin sein Glück zu finden!?
Fazit: ein netter, leichter Sommerroman (nicht immer ganz einfach zu lesen) mit Charakteren die zu Herzen gehen, der dann doch mehr ist als „nur“ Campingplatzidylle und mit toller Atmosphäre punkten kann.