Der Grund, warum ich diesen Thriller unbedingt lesen wollte, obwohl ich ja mittlerweile wirklich sehr selten Thriller lese, ist recht simpel: es lag an der Autorin.
Christi Daugherty ist nämlich keine Geringere als C.J. Daugherty, die vor einigen Jahren die NIGHT SCHOOL Reihe geschrieben hat, von der ich, auch heute noch, ein riesengroßer Fan bin. Ihren ersten Thriller habe ich dann aber tatsächlich eher durch Zufall entdeckt, weil ihn ein anderer Blogger in den Social Medias angekündigt hatte.
Und ich bin froh darüber, denn das Cover ist doch recht unauffällig, irgendwie typisch amerikanisch, fast schon nichtssagend und da Thriller nicht unbedingt zu meinem Beuteschema gehören, wäre mir ECHO KILLER fast entgangen.
Gut, das es anders gekommen ist, denn auch in diesem Genre hat es die Autorin echt drauf und hat mich sehr begeistert, auch wenn die Geschichte ein bisschen anders ist, als man vielleicht erwarten würde.
Harper McClain ist Polizeireporterin und immer auf der Jagd nach einer guten Story. Als sie von einem Mordfall Wind bekommt und sich gemeinsam mit ihrem Fotografen Miles an den Tatort begibt, da ahnt sie nicht im Geringsten, das sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt werden könnte. Eine Frau wurde ermordet und als die Polizei ein kleines Mädchen aus dem Haus bringt, da fühlt sich Harper in ihre Kindheit versetzt. Der Tatort spiegelt exakt das Szenario wider, das sie vor 15 Jahren vorgefunden hat, als sie von der Schule nach Hause kam und ihre Mutter kaltblütig ermordet auf dem Küchenfußboden fand.
Die Ähnlichkeit, nein, das exakte Ebenbild, kann einfach kein Zufall sein und das lässt Harper keine Ruhe. Sie gräbt in beiden Fällen, versucht Verbindungen zu finden, setzt dabei ihre unglaublich guten Kontakte zur Polizei aufs Spiel und bringt sich vor allem selbst in die Schußlinie....
Ich mochte Harper als Protagonistin unheimlich gerne, sie ist ziemlich taff, nicht auf den Mund gefallen und hat ihr Leben ziemlich gut im Griff, wenn man bedenkt, welches Trauma sie mit sich herumträgt.
Den Schreibstil der Autorin fand ich unglaublich einnehmend, obwohl ich sagen muss, das für einen klassischen Thriller deutliche Spannungsbögen gefehlt haben. Trotzdem hat sie es unterschwellig irgendwie geschafft eine Atmosphäre zu erzeugen, die mich nicht losgelassen und immer weiter in der Geschichte voran getrieben hat. Es war nicht eine Sekunde langweilig und egal, wie sehr ich mich angestrengt habe, die Puzzleteile zu sammeln und zu einem großen Ganzen zusammenzufügen, es ist mir nicht gelungen und ich wurde am Ende richtig überrascht.
Es bleiben ein paar Fragen offen, die mir regelrecht unter den Nägeln brennen und genau deshalb bin ich sehr froh, das es im Englischen bald einen zweiten Band geben wird, auf den ich mich schon jetzt sehr freue.