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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2019

Aufarbeitung eines Traumata

Echo Killer
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Als Polizeireporterin jagt Harper McClain jedem interessanten Fall für eine gute Story nach. Beim letzten Einsatz geriet sie mit ihrem Fotografen Miles Jackson in eine Schießerei, bei der glücklicherweise ...

Als Polizeireporterin jagt Harper McClain jedem interessanten Fall für eine gute Story nach. Beim letzten Einsatz geriet sie mit ihrem Fotografen Miles Jackson in eine Schießerei, bei der glücklicherweise nur ihr Auto durchsiebt wurde. Sie selbst hat in jungen Jahren Schreckliches erlebt. Als sie zwölf Jahre alt war hat sie ihre Mutter erstochen aufgefunden. Der Täter wurde nie gefasst. Inzwischen sind 15 Jahre vergangen, doch das Trauma daran verfolgt sie. Bis sie zu einem Tatort kommt, der sie an ihre eigene Vergangenheit erinnert. War es der selbe Täter?
Spannend mit viel persönlicher Note wird über die Jagd nach einem Mörder genauso berichtet, wie das, was es mit den Überlebenden macht.

Veröffentlicht am 08.05.2019

von der Trauer zur Hoffnung

Die wundersame Mission des Harry Crane
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Bei der Beerdigung seiner Frau Beth erinnert sich Harry Crane an den Morgen ihres Todestages der ausgerechnet mit einem Streit begann. Harry wollte seinem Glück mit einem Lottoschein nachhelfen. Nun gibt ...

Bei der Beerdigung seiner Frau Beth erinnert sich Harry Crane an den Morgen ihres Todestages der ausgerechnet mit einem Streit begann. Harry wollte seinem Glück mit einem Lottoschein nachhelfen. Nun gibt er sich die Schuld an Beths Tod, ohne sie kann und will er nicht mehr leben. In den Wäldern Pennsylvanias möchte er sich verkriechen und auf den eigenen Tod warten. Doch dort trifft er auf die zehnjährige Oriana, die ihren Vater verlor und ihn dort in einer anderen Gestalt sucht.
Ein trauriger Anlass beim Beginn des Buches wandelt sich in eine Geschichte voller Hoffnung. Poetisch und gefühlvoll geschrieben.

Veröffentlicht am 27.03.2019

Buch wie ein Film

Das Feuer der Erde
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Dr. Georgina Finley arbeitet als Vulkanologin seit vier Jahren an der Erforschung der Vulkantätigkeit unter der Antarktis. Mit ihren zwei Mitarbeiterinnen, der verwitweten, langjährigen Expertin Camille ...

Dr. Georgina Finley arbeitet als Vulkanologin seit vier Jahren an der Erforschung der Vulkantätigkeit unter der Antarktis. Mit ihren zwei Mitarbeiterinnen, der verwitweten, langjährigen Expertin Camille und der Laborantin Nicky, einem taffen Waisenkind, holen sie die letzten Messungen aus dem Eis - vor dem Schneesturm. Den sollte es gar nicht geben. Die Temperaturen sind extrem hoch und wenn es zur massiven Eisschmelze kommt, werden die Vulkane ausbrechen. Diese Prognosen will, besonders von der Wirtschaft und Politik, keiner hören. Weltuntergangsszenarien hat die amerikanische Bevölkerung schon genug gehört, so dass ihr keiner glauben will. Da sie sich illegal weitere Informationen besorgt, wird das Trio vom FBI verfolgt. Georgina ist in einem streng gläubigen Elternhaus aufgewachsen, Evolutionsgeschichte gab es nicht und genauso ist auch ihr Bruder geworden. Für ihn richtet Gott schon alles. Sie versucht ihn und seine Familie aus dem hochexplosiven Yellowstone heraus zu bekommen. Ryan, seit drei Jahren ihr Freund und Sexualpartner, spielt eine äußerst undurchsichtige Rolle in der Handlung. Ist auf ihn Verlass und arbeitet er, wie viele andere auch, gegen sie?
Der Weltuntergangsroman spielt in 2029 mit dem Hinweis, dass wir selbst durch die Klimaerwärmung daran Schuld sind. Wir können den Planeten retten wenn wir uns selbst ändern. Es geht um Wissenschaftler, wissenschaftlich aufgearbeitet ist der Zukunftsroman jedoch nicht. Im Mittelpunkt stehen die Umweltkatastrophen, die Weigerung der Menschen, dieses zu akzeptieren. Der Roman liest sich wie ein spektakulärer Film, genauso spannend und genauso amerikanisch.

Veröffentlicht am 01.03.2019

ausgeklüngelte Racheaktion

Die Farben des Feuers
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1927 stirbt Marcel Pericourt und hinterlässt seiner Tochter Madeleine als Alleinerbin ein Bankenimperium. In dieser Zeit ist es unvorstellbar, dass eine Frau eine Bank leiten kann. Sie kann sich nur auf ...

1927 stirbt Marcel Pericourt und hinterlässt seiner Tochter Madeleine als Alleinerbin ein Bankenimperium. In dieser Zeit ist es unvorstellbar, dass eine Frau eine Bank leiten kann. Sie kann sich nur auf die Fähigkeit des langjährigen Prokuristen stützen, der nach einer abgelehnten Eheschließung mit Madeleine jedoch nicht mehr mit voller Unterstützung für die Belange der Bank einsteht. Madeleine selbst ist völlig überfordert, da an dem Tag der Beerdigung ihres Vater ihr kleiner Sohn Paul aus dem Fenster stürzte, überraschend überlebte, doch nun auf dauerhafte Pflege angewiesen ist. Einzig die Musik holt ihn aus seiner Lethargie. Madeleine wird mit vielen Intrigen konfrontiert. Ihr Onkel Charles ist ständig in Geldnöten und mit seinem Erbe unzufrieden. Der Prokurist holt sich über raffinierte Finanzgeschäfte die Mehrheit der Bank und verkauft sie anschließend. Der Hauslehrer und das Kindermädchen von Paul verfolgen ebenfalls eigene Interessen. Aus der äußerst wohlhabenden Madeleine wird eine Frau des Mittelstandes, ihr Leben verändert sich radikal. Sie will sich an den Menschen, die ihr das angetan haben, rächen. Sie vertieft sich in die politischen und wirtschaftlichen Begebenheiten. Anfang der 30er Jahre ist Europa im Umbruch, dies möchte sie für sich nutzen.
Der Schreibstil orientiert sich an die Sprache zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Sie ist gewöhnungsbedürftig, passt jedoch ausgezeichnet zu der Handlung. Der Klappentext verspricht eine starke Frau, die eine Bank leiten wird. Das entspricht allerdings nicht dem Inhalt der Geschichte. Die Intrigen und anschließenden Rachefeldzüge haben ihren besonderen Reiz.

Veröffentlicht am 01.03.2019

existentiell

An den Ufern der Seine
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Dieses Sachbuch über das Paris der Jahre zwischen 1940 und 1950 ist mehr wie ein Roman geschrieben. Wir erfahren, wie das Leben der Künstler, Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Fotografen, Filmemacher während ...

Dieses Sachbuch über das Paris der Jahre zwischen 1940 und 1950 ist mehr wie ein Roman geschrieben. Wir erfahren, wie das Leben der Künstler, Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Fotografen, Filmemacher während und nach dem 2. Weltkrieg verlief. Paris war während des Krieges ein Schmelztiegel von Künstlern aller Nationen, die Sicherheit unter ihresgleichen suchten. Kommunisten und Juden versteckten sich dort und waren weiterhin künstlerisch aktiv. Besonders wird über das Leben der Schriftsteller berichtet, die Gruppe, die sich um Jean Paul Sartre und Simone de Beauvoir scharrte. Mit ihren Debatten befruchteten sie sich gegenseitig, intellektuell und politisch, was dazu führte, dass sich die meisten von ihnen nach Ende des Krieges zuerst zum Kommunismus bekannte und danach einen eigenen Weg suchte. Letztendlich waren dieses bereits Vorboten für ein geeintes und friedliches Europa. Einen großen Raum nehmen auch die sexuellen Freiheiten, der ständige Partnerwechsel innerhalb der Gruppe, abwechselnd männliche und weibliche Geschlechtspartner zu haben in diesem besonderen Pariser Umfeld ein. Kinder störten diese Freiheit und Abtreibungen waren an der Tagesordnung.
Die herausragenden Werke der Künstler in dieser Pariser Ära wären wohl ohne die erkämpften Freiheiten nicht entstanden. Das klassische Familienbild geriet mit ihnen ins Wanken und war Wegweiser für nachfolgende Generationen.
Dieses Sachbuch ist leicht lesbar und interessant. Ich hätte mir zu den Künstlern mehr Hintergrundinformationen in einem separaten Teil gewünscht, nicht alle waren mir bekannt.