Das Geheimnisvolle überwiegt
Niemand soll uns trennenAls ich den Klappentext las, war mir klar, dass ich die Geschichte lesen muss. Das Geheimnisvolle zog mich sehr an. Ich habe mich sehr gefreut, dass Buch in Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen.
Es ...
Als ich den Klappentext las, war mir klar, dass ich die Geschichte lesen muss. Das Geheimnisvolle zog mich sehr an. Ich habe mich sehr gefreut, dass Buch in Rahmen einer Leserunde lesen zu dürfen.
Es handelt sich hierbei um eine Fantasy-Geschichte im Jugendbuch-Bereich. Zuallererst lernt man Clara kennen, die noch zur Schule geht und sich sehr für das Fotografieren interessiert, insbesondere von Lost Places. Als ihr Kunstlehrer sagt, dass Ihre Bilder nicht für die Elite-Hochschule geeignet sind, macht sie sich allein auf den Weg zur verlassenen Villa Albers, da ihre beste Freundin Mina keine Zeit hat mitzugehen. Aber die Villa ist gar nicht so verlassen, wie es anfangs scheint. Denn dort wohnen die Zwillinge Beliar und Keren. Jedoch verbergen sie etwas.
In der Villa gibt es auch Hausangestellte, besonders die Haushälterin Alicja wird immer wieder mit in die Geschichte eingearbeitet.
Die Geschichte beginnt spannend und man möchte gerne erfahren, welches Geheimnis die Zwillinge verbergen. Zudem trägt der flüssige und auch bildhafte Schreibstil zu einem angenehmen Lesefluss bei. Ich konnte mir richtig gut in meinem Kopf die Villa vorstellen, die etwas zwar düster wirkt, aber auch faszinierend.
Insgesamt wirkt alles etwas mysteriös, aber dennoch möchte man den Verborgenen auf den Grund gehen. Denn Beliar und Keren wirken unzertrennlich, aber auch verletzlich. Irgendetwas ist komisch an ihnen, aber wiederum auch schön, dass sie ein enges Band zueinander haben. Es bleibt fast bis zum Ende mysteriös.
Clara hat ihre Zweifel in der Villa zu bleiben, dennoch lässt sie sich auf das Spiel der Zwillinge ein und möchte den Geheimnissen auf den Grund gehen. Dabei wirkt sie teilweise mutig und stellt Fragen. Aber sie begibt sich auch in Gefahren, weil sie teilweise naiv handelt. Manchmal konnte ich ihre widersprüchlichen Handlungsweisen nicht so ganz nachvollziehen.
Anika Beer hat geheimnisvolle Charaktere geschaffen, jedoch bleiben sie für mich im Verlauf zu blass. Auch das Anbahnen einer Zuneigung zwischen Clara und einem der Zwillinge konnte mich gefühlstechnisch nicht richtig erreichen. Es wirkte eher gewollt.
Die Auflösung der Geschichte konnte ich nachvollziehen, jedoch blieben ein paar Kleinigkeiten offen. Hier hätte ich mir gerne noch einen Epilog gewünscht, der beschreibt, wie es mit den Charakteren weitergeht. Aber auch wie das Wiedersehen mit ihrer Freundin Mina ist, ob sie nach ihr gesucht hat. Denn darüber erfährt man leider gar nichts weiter.
Die Autorin konnte mich mit der Düsterheit und Rätselhaftigkeit in der Geschichte fesseln. Manche Aspekte hätten jedoch noch etwas ausgefeilter sein können. Trotz dieser Kritikpunkte konnte ich kaum das Buch aus der Hand legen. Zu einem lag es mit am Schreibstil und zum anderen an der Heimlichtuerei der Zwillinge.
Fazit:
Eine geheimnisvolle, mysteriöse und düstere Geschichte, die mich an einigen Stellen fesseln konnte. Allerdings hätte es noch etwas mehr ins Detail gehen können. Die Charaktere passten gut in den Verlauf der Story, jedoch schienen sie mir doch etwas zu blass. Ich konnte keine gefühltechnische Beziehung zu ihnen aufbauen, was ich schade fand. Denn die Idee mit den Zwillingen, die Villa, das Rätselhafte und das Mystische haben mir sehr gut gefallen.
Bewertung: 3,5 / 5
Vielen Dank an den cbt-Verlag und Lovelybooks für das Leserundenexemplar.