Von der Bezeichung bester Krimi meilenweit entfernt
Die Frau aus OsloWie hängen ein lange verschollenes Armband, der Widerstand in Norwegen und eine dramatische Familiengeschichte zusammen, wenn eine alte Dame durch Zufall entdeckt, dass ein von ihr geerbtes Schmuckstück ...
Wie hängen ein lange verschollenes Armband, der Widerstand in Norwegen und eine dramatische Familiengeschichte zusammen, wenn eine alte Dame durch Zufall entdeckt, dass ein von ihr geerbtes Schmuckstück versteigert werden soll....
Anwältin Turid erfährt erst im hohen Alter, wie sich damals alles zugetragen hat, als sich in Norwegen der Widerstand gegen das Nazi-Regime aufbäumte und so nimmt die Reise zurück ihren Lauf.
Als bester Krimi Norwegens des Jahres 05 angekündigt, weckt dieses Buch natürlich die Neugier und schürt große Hoffnungen auf ein grandioses Leseerlebnis.
Aber wenn das der beste Krimi sein soll, wie sehen dann erst die Krimis aus, die miserabel und fad sind ?
Ich habe furchtbar lange gebraucht, bis ich überhaupt in die Geschichte hineingefunden habe und kann wenig bis gar keinen Bezug zu den Figuren aufbauen.
Der Autor bringt ganz viele Schauplatze ins Spiel, die zwar recht anschaulich geschildert sind, aber im Verlauf der Erzählung auf mich nur wie Nebenschauplätze wirken, denn eine Vertiefung der Handlung findet in meinen Augen nicht wirklich statt. Die Figuren in allen drei Erzählsträngen wirken überfordert und das überträgt sich auch auf mich als Leser. Ich merke, wie ich immer wieder abschweife und mich dabei ertappe, wie ich einzelne Passagen einfach quer lese, denn Spannung geht in meine Augen anders. Ich lese zwar die einzelnen Zeitabschnitte, nehme auf was sich ereignet, vermisse aber die geschickte Verknüpfung mit den bereits vorhandenen Sequenzen. Auf mich wirkt alles abgehackt und lose, nichts scheint zusammenzupassen und das macht es mir schwer, bei der Stange zu bleiben.
Gerne hätte ich auch mehr über die Herkunft und die Geschichte der Narbe erfahren, denn sie wir immer wieder in Spiel gebracht, ohne dabei näher darauf einzugehen. Wenn sie dem Autor so wichtig erscheint, warum erklärt er dann dem Leser nicht, welche Rolle sie tatsächlich spielt ? Wenn sie nebensächlich ist, warum schenkt er ihr dann so viel Aufmerksamkeit ?
Die Themen Judenverfolgung, Widerstand in Norwegen und das ominöse Auftauchen des Armebandes werden ebenfalls nur angerissen und scheinen eher die Rahmenhandlung zu bilden, wenngleich ich einen fesselnden Hauptstrang vermisst habe.
Alles in allem bleibe ich ratlos und enttäuscht zurück und muss gestehen, dass ich zuletzt ein paar Kapitel ausgelassen habe, nur um schnell noch den Schluss zu lesen. Irgendwie war das nicht mein Ding