Dieses Buch ist ganz zufällig zu mit gekommen und ich war gespannt, was mich erwartete, da ich von der Autorin so noch nicht gehört hatte.
Klappentext:
Sonne, Meer, Luxusleben …
All das erwartet Charlotte auf der Megajacht, die sie im Auftrag ihres Vaters von Triest nach Zypern überführen soll.
Schön und gut, wären da nicht die Colfers – jene Brüder, die sie seit ihrer Kindheit kennt und abgrundtief hasst. Ausgerechnet einem von ihnen wurde das Schiff zur Verlobung geschenkt.
Während Dorians Verhalten Charlottes Erwartungen in vollem Umfang erfüllt, zeigt sich Devin plötzlich von einer ganz anderen Seite – sanft und hingebungsvoll.
Eine Seite, der sich Charlotte nicht lange widersetzen kann. Obwohl sie ahnt, dass es klüger wäre, Devin gegenüber stark zu bleiben, lässt sie sich auf eine Affäre ein.
Bis eines Tages unerwartet Besuch an Bord auftaucht, der Charlotte völlig aus der Bahn wirft …
Das Cover: Ich weiß nicht, ob ich den Titel auch so gewählt hätte, aber bei dem Cover hätte ich definitiv zugeschlagen. Das beruhigende Blau erinnert mich an Devin, ebenso wie das glücklich aussehende Paar. Definitiv ein Cover, dass ich in meinem Bücherregal nicht in die letzte Ecke verbannen würde.
Der Schreibstil:
Das Buch war flüssig und gut lesbar. Ich konnte mich ganz auf die Geschichte konzentrieren und hatte nicht das Gefühl, irgendetwas würde fehlen. Es hat auch nichts gestört.
Die Charaktere:
Hauptprotagonistin der Geschichte ist Charlotte Bergmann. Sie wird als selbstbewusste, beherrschte Frau dargestellt. Trotzdem hat sie auch eine weiche Seite, die sich nach einem Beschützer sehnt und sich nur zu gerne auf die Liebe einlässt. Dafür geht sie teilweise recht unvorsichtig vor. Ich habe es gemocht, wie sie es schaffte zwischen Privat und Arbeit hin und her zu switchen. Ihre Professionalität konnte nie in Frage gestellt werden. Zwischendurch war sie mir aber etwas zu unkompliziert denkend. Sie hätte schon ein bisschen öfter über ihre Gefühle nachdenken können. In Devins Nähe war sie geradezu das Weibchen, das keinen Aufstand macht.
Devin fand ich sehr angenehm. Er hat ein durch und durch gutes Herz und versucht nahezu jedem alles recht zu machen. Mit Charlotte an seiner Seite blüht er auf und ehrlich gesagt habe ich die Beschreibungen in ihrer Nähe gebraucht, um ihn überhaupt interessant zu finden, denn ansonsten ist er immer nur der nachdenkliche, stille Typ, der seinem Bruder den Rücken freihält. Was mich wirklich an ihm gestört hat, waren seine teilweise sexistischen Bemerkungen. Normalerweise achte ich da nicht so drauf, aber bei ihm sind sie mir immer wieder aufgefallen. So sagt er zum Beispiel: „Devin Colfer lief keiner Frau hinterher. Nicht, wenn es um Sex ging.“ ? Etwas abgedroschen meiner Meinung nach. Er benimmt sich manchmal geradezu, als müsste er das Klischee erfüllen, um seine Männlichkeit nicht zu untergraben. Charlotte passt sich dem auch noch an. Da gab es zum Beispiel die Aussage: „Reiß dich zusammen,Charlotte. Das Rotkäppchen wird vom Wolf gefressenen, nicht umgekehrt.“ Sowas hat mich dann doch etwas gestört.
So fand und finde ich Dorian ehrlich gesagt immer etwas interessanter. Er ist wenigstens ehrlich in seinem Charakter. Devin ist die vernünftige Variante, Dorian die aufregende und ich bin immer noch gespannt, ob wir auch noch etwas von Dorian zu hören kriegen.
Zur Geschichte allgemein:
Das Buch fing gut an. Charlotte Bergmann muss mit zwei Kerlen, die sie hasst, mehrere Wochen auf einem Boot verbringen. Doch schon nach wenigen Stunden verstand sie sich mit dem einen so gut, dass sie praktisch gleich mit ihm ins Bett hüpfte. Das ging mir ehrlich gesagt ein bisschen zu schnell. Auch, wenn es mit Dorian und dem Hass weitergeht, so hätte ich mir doch gewünscht, dass das Ganze etwas mehr ausgenutzt werden würde. Dann hätte die Geschichte bestimmt noch mehr Spannung gewonnen.
So ist Dorian ein Ärgernis, das die beiden versuchen loszuwerden. Ich würde spoilern, wenn ich an dieser Stelle weiterschreibe. Also: Ich fand den Verlauf der Liebesgeschichte zwischen den beiden sehr schön und durch die Fahrt auf der Yacht hat man beim Lesen wunderschöne Orte besucht. Ich fühlte mich, als könnte ich die Sonnenstrahlen auf meiner Haut spüren. Gleichzeitig habe ich mich aber auch ständig gefragt, wo die tiefen Gefühle sind. Klar, es wird gesagt, sie seien da. Mir haben aber ein paar implizite Ausführungen gefehlt, die mir auch das passende Gefühl dazu gegeben hätten.
Dadurch sind spätere Aktionen nur nachvollziehbar, wenn man sich ein paar Erklärungen hinzudenkt. Ich denke, wenn man einfach ein paar Gedanken mehr eingefügt hätte, hätte es einen ganz anderen Eindruck erweckt.
Weiter fand ich die Geschichte immer wieder richtig spannend, denn es war nur so halb vorhersehbar (es ist nunmal ein Liebesroman. Was erwartet man da? XD). Dorian und die Geschichte mit der Verlobung haben immer wieder Höhepunkte geschaffen und das Ende hat nochmal richtig viel Ernsthaftigkeit und Gefühl in die Geschichte gebracht. Es hat zudem nochmal gezeigt, wie Devin und Charlotte wirklich sind und was sie schließlich zusammengebracht hat, sodass ich letztlich sehr zufrieden mit der Geschichte war.
Fazit:
Mir hat die Geschichte im Großen und Ganzen ganz gut gefallen. Als Leser erlebt man eine wunderschöne Reise entlang der kroatischen Küste. Die Autorin schafft es, eine wunderbare Atmosphäre zu erschaffen. Charlotte und Devin sind als Paar unheimlich süß, auch wenn mir die Gefühle teilweise nicht genug begründet waren und Devin teilweise zweifelhafte Ansichten hatte.
Ich persönlich wäre mehr an Dorian interessiert gewesen, aber letztlich beweist die Geschichte nur, dass es auch einen vernünftigeren, längerfristigen Weg gibt, der dem bloßen Spaß durchaus vorzuziehen ist.
Alles in allem eine runde Geschichte mit kleinen Schwachstellen, die ich aber dennoch weiterempfehlen kann.
4 von 5 Sterne von mir.
Liebe Grüße