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Veröffentlicht am 23.05.2019

Sehr gelungene Fortsetzung des kurzweiligen Hörbuchs

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung (2 MP3-CDs)
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In Teil 2 der Reihe ist Mimi Reventlow nun schon deutlich besser im Ort Laichingen angekommen, wo sie ihren an Tuberkulose erkrankten Onkel Josef pflegt und gleichzeitig sein Fotostudio weiterführt.
Neben ...

In Teil 2 der Reihe ist Mimi Reventlow nun schon deutlich besser im Ort Laichingen angekommen, wo sie ihren an Tuberkulose erkrankten Onkel Josef pflegt und gleichzeitig sein Fotostudio weiterführt.
Neben der Geschichte Mimis in Laichingen wird ebenfalls erzählt, wie es den Bewohnern des Ortes ergeht, z.B. Evelyne und ihrem kunstbegabten Sohn Alexander, der schönen Christel und ihrem Freund, Wirtssohn Anton, sowie Johann / Hannes, der wegen Mimi zurück nach Laichingen gekommen ist…

Wie das Hörbuch zu Teil 1 wird auch die Fortsetzung von Svenja Pages gelesen.


Meine Meinung:
Da das Hörbuch zu Teil 1 mir ausnehmend gut gefallen hatte, hatte ich an Teil 2 sehr hohe Erwartungen. Diese wurden auch nicht enttäuscht.
Dank der gewohnt angenehmen Leseweise von Svenja Pages und dem ruhigen Erzählfluss, habe ich mich beim Hören sofort wieder sehr wohlgefühlt. Ich war auch gleich wieder mitten im Geschehen, auch wenn es eine Weile her ist, dass ich das erste Hörbuch angehört habe.

Die Erzählweise ist gewohnt detailgetreu und beschreibt die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven. Ich habe es sehr genossen, bei den vielen handelnden Charakteren zu hören, wie es weitergeht und mit manchem Schicksal mitgefiebert. Auch wenn man manchmal den Eindruck hätte bekommen können, dass die Handlung sich in die Länge zieht, fand ich es doch sehr angenehm und entspannend, den ruhigen Gang der Handlung anzuhören.

Für mich wurden die Entwicklungen der handelnden Personen stimmig und glaubwürdig beschrieben.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und wirklich schöne Stunden mit dem Hörbuch verbracht.


Fazit:
Das Hörbuch zu Teil 2 der Fotografin-Reihe hat mir mindestens so gut gefallen wie das zu Teil 1. Da ich das Hörbuch beim Autofahren gehört habe, bin ich durch so manchen kleinen Stau viel entspannter gekommen als sonst.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Kurzweilig zu lesen - Urlaubsfeeling inklusive – ein Buch wie ein Kurzurlaub in der Provence

Das kleine Hotel in der Provence
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Lilly hat in ihrem Heimatort Freiburg alles hinter sich gelassen und ist der Liebe wegen ins kühle Rostock gezogen. Ausgerechnet an ihrem Jahrestag macht ihr Freund Jan mit ihr Schluss, so dass sie nichts ...

Lilly hat in ihrem Heimatort Freiburg alles hinter sich gelassen und ist der Liebe wegen ins kühle Rostock gezogen. Ausgerechnet an ihrem Jahrestag macht ihr Freund Jan mit ihr Schluss, so dass sie nichts mehr in Norddeutschland hält. Auch ihrem Job als Fotografin glücklicher Brautpaare kann sie in ihrer Situation nichts abgewinnen, und so macht sie sich auf in die Provence, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen: Aus einem alten Herrenhaus möchte sie ein spezielles Hotel für Singlefrauen machen.
Doch möglicherweise wird ihr auch etwas dazwischen kommen, wenn so attraktive Männer in der Provence herumlaufen…


Meine Meinung:
Die Autorin Marion Stieglitz arbeitet normalerweise für Wohnzeitschriften und hat mit diesem Buch eine ganz wunderbare locker-leichte Lektüre vorgelegt. Schon das bezaubernde Cover vermittelt Frankreichfeeling und dies setzt sich auf zauberhafte Weise auch im Roman fort.
Von Anfang an habe ich mich dank der sehr flüssigen Schreibweise beim Lesen richtig wohlgefühlt. Die Handlung hat genau den richtigen Spannungsbogen und sie lebt daneben auch von vielen netten Begebenheiten und einer wunderbaren Situationskomik (die aber nicht zu dick aufgetragen ist, sondern genau das richtige Maß hat). Ich musste oft schmunzeln und konnte das Buch praktisch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich so gerne wissen wollte, wie es weitergeht.

Mit der Protagonistin Lilly konnte ich mich identifizieren, auch wenn ich ihr manchmal gerne einen kleinen „Schubs“ gegeben hätte, damit sie ihr Glück nicht davon laufen lässt… Auf jeden Fall ist sie sehr sympathisch dargestellt und mit dem notwendigen Entwicklungspotential, das einen Roman interessant macht.

Ganz besonders gut gefallen hat mir das Provence-Flair, das im gesamten Roman sehr gut rüberkommt. Da ich selbst schon einige der beschriebenen Orte, wie z.B. Isle-sur-la-Sorgue (das kleine „Venedig der Provence“) selbst besucht habe, kann ich bestätigen, dass die Beschreibungen sehr authentisch sind. Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und eine gute Auswahl authentischer Details in ihren Beschreibungen getroffen hat.

Die vielen kurzen Kapitel waren dank des guten Leseflusses sehr schnell gelesen und das Buch damit fast schon viel zu schnell zu Ende.


Fazit:
Ich kann das Buch als Wohlfühllektüre sehr empfehlen; es war tatsächlich wie ein kleiner Urlaub in Frankreich und hat mir große Lust gemacht, bald einmal wieder in die Provence zu fahren.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Bewegender historischer Roman über zwei beeindruckende Frauenschicksale

Zwei Handvoll Leben
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Anna und Charlotte werden beide im Oktober 1899 geboren, kommen aber aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Während Charlotte auf dem elterlichen Gutshof zwar hart arbeitet, aber keine größeren Überlebenssorgen ...

Anna und Charlotte werden beide im Oktober 1899 geboren, kommen aber aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Während Charlotte auf dem elterlichen Gutshof zwar hart arbeitet, aber keine größeren Überlebenssorgen hat, muss Annas Familie jeden Groschen dreimal umdrehen, um ihr eine Schneiderlehre zu ermöglichen.
Über die Wirren des 1. Und 2. Weltkriegs hinweg erleben die beiden Frauen manchen Schicksalsschlag, bevor sie sich schließlich nach dem Krieg in Westberlin treffen – zusammengeführt durch die Ehe ihrer Kinder. Dort müssen sie feststellen, dass sie eine große Gemeinsamkeit verbindet, nämlich eine unerfüllte große Liebe…


Meine Meinung:
Katharina Fuchs erzählt in diesem Buch die Geschichte ihrer Großmütter, d.h. der Roman beruht auf wahren Gegebenheiten. Vom Zeitraum her umfasst er im Wesentlichen die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts, d.h. sehr wichtige und auch traurige Kapitel deutscher Geschichte.
In kurzen Abschnitten erzählt sie die Handlung im Wechsel aus der Perspektive von Anna und Charlotte.

Die Erzählung hat mich aufgrund der sehr flüssigen, klaren und eindringlichen Erzählweise direkt gepackt. Ich war jedes Mal an Ende eines Abschnitts traurig, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht; gleichzeitig habe ich mich gefreut, dass ich nun weiterlesen durfte, wie es bei der anderen Protagonistin weitergeht… Anna und Charlotte waren mir auch gleich sympathisch, denn sie waren sehr starke Persönlichkeiten, die auch in harten Zeiten mit Einfallsreichtum, Hartnäckigkeit, Zähigkeit und viel Engagement für sich und ihre Lieben gekämpft haben.
In den sehr aufreibenden Zeiten rund um den 1. und 2. Weltkrieg hatten die beiden Frauen mit vielem zu kämpfen. Gerade weil die Darstellung des Alltags der beiden Familien so nachvollziehbar und konkret ist, kann man sich die Wirren der Zeit sehr gut vorstellen.

Das Buch hilft daher sehr gut gegen das Vergessen. Es ist ein wichtiges Buch über Themen, die nie vergessen werden dürfen, und gleichzeitig auch persönlich sehr berührend und bewegend.


Fazit:
Ich werde das Buch noch sehr lange in Erinnerung behalten, weil mich die Geschichte der beiden Frauen Anna und Charlotte sehr gefesselt und berührt hat. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen; es ist für mich mit das Beste zu dieser Epoche, das ich in der letzten Zeit gelesen habe.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Wunderbares Hörbuch zu einem immer noch berührenden und kraftvollen Buch

Effi Briest
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Oliver Rohrbeck liest das Buch „Effi Briest“ von Theodor Fontane.
Effi wächst behütet als einzige Tochter liebevoller Eltern in Hohenkremmen auf. Bereits mit 17 Jahren heiratet sie den wesentlich älteren ...

Oliver Rohrbeck liest das Buch „Effi Briest“ von Theodor Fontane.
Effi wächst behütet als einzige Tochter liebevoller Eltern in Hohenkremmen auf. Bereits mit 17 Jahren heiratet sie den wesentlich älteren Baron von Instetten und zieht mit ihm in das abgelegene Örtchen Kessin an der Ostsee. Die aufgeweckte und abenteuerlustige Effi fühlt sich von Anfang an in dem kleinen Ort und dem düsteren Haus nicht ganz wohl.
Ihrem tristen Alltag entflieht sie für eine Zeit mit dem attraktiven Major Crampas. Viele Jahre später findet ihr Mann dies durch Zufall heraus und das Unglück nimmt seinen Lauf…


Meine Meinung:
Ich habe das berührende und emotionale Buch „Effi Briest“ vor vielen Jahren mit großer Begeisterung gelesen. Ich fand es ganz erstaunlich, wie emotional Theodor Fontane – in solch hohem Alter – eine Geschichte über eine so junge Frau wie Effi erzählen kann.
Das Buch gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern unter den Klassikern.

Ich war sehr gespannt, wie die von Oliver Rohrbeck gelesene Hörbuchfassung mir gefällt, da ich ihn als Sprecher in sehr guter Erinnerung von den ???-Hörspielen habe.
Seine Sprechweise fand ich sehr gelungen und fesselnd für „Effi Briest“, und sie hat mich überhaupt nicht an ??? erinnert.
Von Anfang an war ich total gefangen in der Lesung. Die Eigenschaften der handelnden Personen, allen voran Effi, kommen sehr gut rüber. Es ist sehr gut nachvollziehbar, wie unbeschwert und empfindsam Effi ist und wie sie unter ihrem trüben Alltag in Kessin leidet.
Auch das geflügelte Wort des alten Briest „Das ist ein weites Feld“ wird an den jeweiligen Stellen sehr gekonnt in Szene gesetzt und bleibt im Gedächtnis.

Das Buch ist an sich schon sehr bewegend und anrührend, aber durch die sehr passende und abwechslungsreiche Lesung hat es mich in dieser Hörbuchfassung fast noch mehr gepackt.
Ich habe auf jeden Fall beim Hören auch einige Aspekte anders wahrgenommen als beim Lesen des Buches.


Fazit:
Insgesamt finde ich diese Hörbuchfassung von „Effi Briest“ extrem gelungen und kann sie wirklich wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Sehr berührender Roman über ein wichtiges Thema

Mehr als tausend Worte
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Berlin, 1938. Die Jüdin Aliza wächst als Tochter eines Arztes in der Hauptstadt auf. Das Leben der Familie wird zunehmend durch die Nazi-Herrschaft beeinträchtigt; die 17jährige Aliza darf z.B. nicht mehr ...

Berlin, 1938. Die Jüdin Aliza wächst als Tochter eines Arztes in der Hauptstadt auf. Das Leben der Familie wird zunehmend durch die Nazi-Herrschaft beeinträchtigt; die 17jährige Aliza darf z.B. nicht mehr zur Schule gehen.
Als die Familie davon erfährt, dass englische Familien jüdische Kinder aufnehmen, wird Aliza über diesen „Kindertransport“ nach England geschickt, auch wenn sie lieber bei ihrem Verlobten Fabian in Berlin geblieben wäre.


Meine Meinung:
Der Roman war mein erstes Buch der Autorin Lilli Beck, wird aber sicherlich nicht das letzte Buch sein, das ich von ihr gelesen habe. Dank der flüssigen und klaren, sehr gut zu lesenden Erzählweise war ich sofort in der Handlung.
Mit Aliza als Protagonistin konnte ich mich sehr gut identifizieren, denn sie war mir aufgrund ihrer engagierten, offenen und fürsorglichen Art gleich sympathisch.

Die Geschichte dieses historischen Romans ist nach meinem Empfinden sehr gut gewählt, denn sie verbindet geschickt Themen mit wahrem Hintergrund (wie die Kindertransporte nach England) mit fiktiven Elementen der Familiengeschichte Alizas. Die Handlung wird so plastisch erzählt und ist so gut und konkret aufgebaut, dass man sich sehr gut hineinversetzen kann. Ich werde mich sicherlich noch lange an diese einprägsame Geschichte erinnern.

Aufgrund des realen Hintergrunds des Dritten Reiches und der konkreten Auswirkungen der Taten der Nazis auf Aliza und ihre Familie hat mich der Roman richtig mitgenommen. An vielen Stellen hätte ich weinen können, weil ich mich aufgrund der Nazi-Verbrechen geschämt habe, Deutsche zu sein.

Die Geschichte hat mich sehr berührt und es sollte m.E. viel mehr solche Bücher zu diesem wichtigen Thema geben.


Fazit:
Das Buch wird mich selbst sicherlich noch lange in Gedanken begleiten. Ich kann es jedem nur wärmstens ans Herz legen und hoffe, dass viele Leute es lesen, damit die Themen rund um das Dritte Reich niemals vergessen werden.