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Inhalt:
Hoffnung ist stärker als Hass, Liebe ist stärker als Furcht
Die 18-jährige Ophelia Scale lebt im England einer nicht zu fernen Zukunft, in dem Technologie per Gesetz vom Regenten verboten ist. Die technikbegeisterte und mutige Kämpferin Ophelia hat sich dem Widerstand angeschlossen und wird auserkoren, sich beim royalen Geheimdienst zu bewerben. Gelingt es ihr, sich in dem harten Wettkampf durchzusetzen, wird sie als eine der Leibwachen in der Position sein, ein Attentat auf den Herrscher zu verüben. Doch im Schloss angekommen, verliebt sie sich unsterblich in den geheimnisvollen Lucien – den Bruder des Regenten. Und nun muss Ophelia sich entscheiden zwischen Loyalität und Verrat, Liebe und Hass …
Quelle: randomhouse.de
Meinung:
Es gibt Tage im Leben, da gelingt alles.
Das Cover hat mir sofort gut gefallen, ich mag die erdigen Töne und auch das Mädchen darauf sieht ziemlich böse aus, genauso wie ich mir Ophelia zu Beginn vorgestellt habe. Auch die kleine Stadt, die man über dem Titel sieht gefällt mir, dieses Bild ziert auch alle Kapitelanfänge.
Der Schreibstil der Autorin war gut und einfach zu lesen, allerdings hebt er sich für mich nicht viel von den anderer Jugendbücher ab. Ophelia war mir manchmal unsympathisch, da ich ihre Meinung und ihre Taten nicht nachvollziehen konnte, das hätte man sicher besser machen können. Das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben. Manchmal war zu wenig Beschreibung für mich, daher konnte ich mir nicht alles so gut vorstellen.
Zu Beginn lernt man Ophelia kennen, die Mitglied bei ReVerse ist. Diese Gruppe will die Technologie wieder zurück bringen und plant daher, den König umzubringen. Ophelia wird eingeschleust und trifft dort auf den Bruder des Königs.
Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, der Austausch dort war toll! Nebenbei habe ich auch mit Ney immer wieder über das Buch gesprochen und es gibt dann doch ein paar Kritikpunkte. Zuerst einmal ist dies ein typisches Jugendbuch, das verrät bereits der Klappentext. Also wusste ich ja schon ungefähr, wohin sich die Geschichte entwickelt. Ein paar neue Elemente machen das ganze aber ein bisschen besser. So haben wir hier eine Zukunft, in der es bereits KIs gab, der König diese aber abgeschafft hat. Keiner kennt den wahren Grund dafür und manche Gruppierungen wollen ihn dafür stürzen. Hier gibts also eine Mischung aus modern und mittelalterlich, das mochte ich ziemlich gerne.
Zu Beginn bekommt man recht wenige Erklärungen, man findet alles über die Welt erst mit der Zeit heraus. Ophelia hat mich an Cinder aus „Wie Monde so silbern“ erinnert, nur war sie mir viel unsympathischer. Woran das genau liegt kann ich gar nicht sagen, aber oft wirkte sie wie ein naives Dummerchen auf mich, das die Augen vor der Wahrheit verschloss. Sie trifft immer wieder richtig dämliche Entscheidungen, was aber in diesem Genre nichts neues ist und kommt damit davon.
Womit wir bei meinem größten Kritikpunkt wären. Es passiert alles zu perfekt. Am Anfang läuft alles glatt, sie wird in das Garde-Traininsgprogramm aufgenommen, trifft auch Lucien, den Bruder des Königs, der Interesse an ihr hat und kommt in jeder Runde weiter, obwohl sie nicht die beste ist. Wenn sie etwas Blödes anstellt, sieht man es ihr nach und alles geht weiter. Ich hätte gerne ein bisschen Abwechslung, es muss nicht immer alles so perfekt sein, jeder macht Fehler und muss mit den Konsequenzen leben, das hätte ich hier gerne gesehen.
Abgesehen davon gab es aber einige tolle Dinge. Angefangen mit der Welt. Ich selber finde ja, dass man künstliche Intelligenzen nur bis zu einem gewissen Grad entwickeln sollte, wer weiß was sonst alles passiert. Was es hier alles in dem Buch gab war irgendwie cool, aber die Menschen sprachen nicht mehr miteinander, wurden unsozial. Dieses Zukunftsbild fand ich dann doch sehr interessant. Im Laufe der Geschichte lernt man auch die OmnI, die beste KI kenne und diese war schon irgendwie beängstigend. Da hat die Autorin eine tolle Ausgangssituation geschaffen.
Die Entwicklung von Ophelia selber hat mir auch gefallen. Zuerst meinte sie, dass alles schlecht ist und war gegen den König, dann in der Hauptstadt bekommt sie ein paar Einblicke in die andere Seite und beginnt zu zweifeln. Ich verstand ihren Konflikt, denn immerhin hat dieses System ihren Freund, Knox, zum Clearing geschickt, und ich fand diesen auch gut dargestellt. Das mit Lucien allerdings ging mir zu schnell. Sie treffen sich und boom sind sie verliebt. Jeder rechnet damit, wenn er den KT kennt, aber trotzdem wäre das noch ausbaufähig gewesen.
Knox selber fand ich interessant. Nachdem er das Clearing durchlaufen hat, war er anders, klar, aber man merkte schon zu Beginn, dass da sicher noch was kommen wird. Dieses Etwas war leider nicht in diesem Band und ich bin einfach so gespannt, ob ich richtig liege.
Die Zeit die sie beim Training verbringt, fand ich spannend, gerne hätte ich noch mehr über die Geschichte des Landes erfahren. Gegen Ende wird es dann immer besser, ich rechnete ja mit einer Dreiecksbeziheung, da Knox einfach so oft erwähnt wird, aber das ist zum Glück nicht passiert. Stattdessen fragt man sich, was man nun glauben soll und was wahr und was falsch ist. Besonders gegen Ende kommen einige Dinge ans Licht, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Ich hatte zwar einen Charakter im Blick, der mir nicht ganz koscher vorkam, lag aber weit daneben. Ophelia wird einiges erzählt und ich habe zwar meine Vermutungen bezüglich was stimmt und was nicht, aber sicher bin ich mir nicht. Hier hat die Autorin nochmal einen klasse Cliffhanger geschaffen, der den Leser zum weiterlesen motiviert.
Fazit:
Das Buch bedient sich an vielen Klischees, manches konnte ich schon nicht mehr lesen und vieles wusste ich schon vorher, da es einfach immer die gleichen Muster sind. Trotzdem hat mir die Welt, in der das Buch spielt, gefallen und das Ende machte mich nochmal neugierig auf den zweiten Band. Jetzt will ich doch wissen, wie es weiter geht und ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege. Trotzdem war mir das Buch zu 0815, es bot nicht viel Neues, daher vergebe ich nur 3 Sterne.