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Veröffentlicht am 09.05.2019

Alles Geheime bleibt nicht für immer verborgen

Marlenes Geheimnis
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"Versuche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles hört und sieht, deckt es doch auf." (Sophokles)
Nach Kriegsende muss die junge, schwangere Eva Sudetenland, der jetzigen Tschechoslowakei verlassen, ...

"Versuche nichts zu verbergen, denn die Zeit, die alles hört und sieht, deckt es doch auf." (Sophokles)
Nach Kriegsende muss die junge, schwangere Eva Sudetenland, der jetzigen Tschechoslowakei verlassen, wie viele andere ebenso. Durch Umwege kommt sie zusammen mit Marlene (Leni) an ihrer Seite am Bodensee an. Wie die anderen Vertriebenen findet sie Obhut und so kommen die beiden bei Toni Auberlin einem Obstbauern aus Rickenbach unter. Die Apfelplantagen und das Brennen von Schnaps war ja schon immer Evas große Leidenschaft, die sie von ihrer Mutter gelernt hatte. So bleibt es auch nicht aus, das aus der kleinen Schnapsbrennerei recht schnell ein florierender Betrieb wurde.
Viele Jahre später führt Marlene Auberlin den Betrieb nach Evas Tod weiter. Zur Beerdigung von Eva kommt nicht nur ihre Schwester Vicky, sondern auch deren Tochter Christiane (Nane) zu ihr. Im Nachlass ihre Großmutter Eva findet Nane dann Aufschriebe aus der Vergangenheit. Da sie nach einer Krise körperlich angeschlagen ist bleibt sie weiter bei Marlene. Beim Lesen der Tagebücher taucht sie immer mehr in die Vergangenheit ihrer Großmutter ein, bis ein lang gehütetes Geheimnisse zu tage kommen.

Meine Meinung:
Das herrliche Cover mit dem Blick auf den Bodensee, der Klappentext und die vielen schönen Rezensionen hatten mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Obwohl ich die Autorin bis dahin nicht kannte, war ich sofort von ihrem Schreibstil angetan. Die beiden Handlungsstränge die immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springen machten mich zusehends neugieriger. Auch wenn ich nach und nach etwas vermutete, erfuhr ich erst am Ende des Buches das ganze Ausmaß der damaligen Geschehnisse. Im Plot ging es um die Nachkriegszeit, Vertreibung, Liebe und natürlich um das Geheimnis. Doch es blieb nicht bei einem Geheimnis, den auch der verstorbene Nachbar hatte Geheimnisse, die es zu entdecken gab. Die Zeit der Vertreibung und wie sich Eva zusammen mit ihrer Freundin Molly und der kleinen Leni durchschlagen mussten, hat mich am meisten fasziniert. Ich denke das die Autorin das sehr gut recherchiert hatte, wen sie es nicht sogar aus der eigene familiären Vergangenheit her wusste. Dass es die Menschen auch damals nicht leicht hatten, obwohl sie Deutsche und keine Migranten waren, hat mich schon sehr bewegt und aufgewühlt. Die Charaktere sind ebenfalls bis auf wenige Ausnahmen sehr herzlich dargestellt und ausgedacht. Natürlich gefiel mir am besten Nane, sie hatte eine ganz besondere natürliche sympathische Art. Nach einem Hörsturz wollte sie nun ihr Leben neu überdenken, was sicher ganz gut für sie war. Da kam die Auszeit bei ihrer Tante Marlene gerade zur rechten Zeit. Marlene wirkte auf mich, wie eine Frau, die viel durchgemacht hatte, man merkte, dass sie schon immer hart kämpfen musste und gut alleine zurechtkam. Von Vicky der Schwester und Nanes Mutter bekam man zu wenig mit, als das ich sie groß hier beschreiben möchte. Traurig fand ich nur, das am Anfang die Familie so entzweit war, zum Glück änderte sich das ja am Ende. Sympathisch war mir auch sofort der Tierarzt Fabio Rossi und sein Mitbewohner Brian. Niedlich war auch das Einflechten in die Geschichte von Souki dem Hund den Nane unterwegs fand, es machte das ganze noch etwas lockerer und herzlicher. Ein bemerkenswertes Buch über die Vertreibung der Sudetendeutschen, gepaart mit einer netten Liebesgeschichte, die von mir 5 von 5 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Neues kurzes, spannendes Hörerlebnis

Profiling Murder - Folge 01
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"Die schlimmsten Tränen sind die, die nicht geweint werden." (Oswald Schimmel)
Laurie Walsh eine ehemalige sehr erfolgreiche Polizistin, die nach einem Zwischenfall ihren Job an den Nagel gehängt hat. ...

"Die schlimmsten Tränen sind die, die nicht geweint werden." (Oswald Schimmel)
Laurie Walsh eine ehemalige sehr erfolgreiche Polizistin, die nach einem Zwischenfall ihren Job an den Nagel gehängt hat. Inzwischen arbeitet sie als Sozialarbeiterin in Baltimore eine der ärmsten und gefährlichsten Städte Amerikas. Noch immer sieht sie jede Nacht die Bilder von damals, selbst nachdem sie bei der Polizei aufgehört hat lassen sie diese nicht los. Doch Laurie liebt inzwischen ihren neuen Job, hier kann sie Prostituierten und Drogenabhängigen helfen eine neue Zukunft für sich zu finden. Eine grausame Mordserie erschüttert Baltimore und Lauries ehemaliger Partner Jake McNeill ist für diesen Fall zuständig. Der brutale Serienmörder greift sich Frauen vom Straßenstrich, foltert, quält, verstümmelt und tötet diese. Als Jake, Laurie um Rat fragt, gibt sie ihm einen entscheidenden Hinweis. Jedoch die Morde gehen weiter, bis zu dem Tag als Laurie das neuste Opfer selbst kennt. Nun setzt sie alles dran, damit sie diese vorher findet.

Meine Meinung:
Mit Profiling Murder erlebte ich zum ersten Mal ein Hörbuch von Dania Dicken. In der neuen Dranbleiber-Reihe ging es nach Baltimore, eine der gefährlichsten Städte der USA bei dem die Kriminalität außerordentlich hoch ist. Kaum eine Stunde, bei denen es keinen Mord in dieser Stadt gibt, also jede Menge Zündstoff für die Polizei. Doch kommen wir zum eigentlichen Hörbuch, das mit gerade mal 4 Stunden recht kurz, dafür aber kompakt, spannend, brutal und nicht weniger gut ist. Besonders die angenehme, warmherzige Stimme von Nicole Engeln passt ausgezeichnet zu dieser neuen Reihe. Natürlich fehlte ein bisschen der Tiefgang bei den einzelnen Charakteren, doch ich vermute, dass ich von Folge zu Folge mehr über sie erfahren werde. Im Plot ging es um einen gefährlichen, grausamen Serientäter, der nicht gerade zimperlich mit seinen Opfern ist. Zudem wird hier noch mit einer Überraschung aufgewartet, die ich natürlich nicht verraten. Relativ detailliert erlebte ich seine Gräueltaten, so das man nicht gerade sensibel sein sollte, wenn man dieses Buch anhört. Außerdem lernte ich noch Laurie Walsh kennen, eine ehemalige Polizistin, um die sich diese ganze Reihe dreht. Die Charaktere waren sehr gut ausgedacht, insbesondere mit Laurie hat die Autorin eine recht mutige, engagierte und toughe Frau kreiert, die ich sofort in mein Herz schloss. Genauso wie der attraktive Jake, Lauries ehemaliger Partner und Freund, der noch immer ein Faible für Laurie hat, auch wenn sie das nicht weiß. Er ist ebenfalls engagiert in seinem Beruf, bei dem er jedoch ab und zu, an seine emotionalen Grenzen kommt, außerdem fehlt ihm Laurie. Daher bin ich gespannt, ob er sie in Zukunft doch wieder für die Polizei zurückgewinnen kann. Liam der sympathische Journalist ist ein neugieriger, charismatischer, gutaussehender Mann dem Laurie sofort verfällt. Trotz der Kürze des Hörbuchs hatte die Autorin genug Raum gefunden um ihren Charakteren ein Privatleben einzuhauchen, dafür meinen größten Respekt. Der Cliffhanger am Ende machte mich schon neugierig auf weitere Folgen mit Laurie. Von mir deshalb 5 von 5 Sterne und eine Hörempfehlung.

Veröffentlicht am 03.05.2019

Eine Schnitzeljagd auf Zeit quer durch Berlin

So nah der Tod
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"Es scheint übrigens in der Natur zu liegen, dass Schwächre immer grausamer in ihrer Rache sind als Stärkre." (Adolph Freiherr von Knigge)
Annika Ritter erwacht aus einem unruhigen Schlaf, der sie mit ...

"Es scheint übrigens in der Natur zu liegen, dass Schwächre immer grausamer in ihrer Rache sind als Stärkre." (Adolph Freiherr von Knigge)
Annika Ritter erwacht aus einem unruhigen Schlaf, der sie mit Alpträumen aus der Vergangenheit plagt. Als kurz darauf sie einen Blick in das Zimmer ihrer 9 Monat alten Tochter Janina wirft, bemerkt sie das leere Bettchen und den blutigen Schriftzug "Bye, Mama" an der Wand. In ihrer Verzweiflung schaut sie trotzdem in der ganzen Wohnung nach, ob dies ein übler Scherz war, doch von Janina fehlt jede Spur. Voller Panik ruft sie ihren besten Freund Sebastian um Hilfe. Zur selben Zeit findet Hauptkommissar Eric Weinsheim vom LKA Berlin unter einer brutal getöteten Frau den Bibliotheksausweis von Sebastian Suarek. Anscheinend waren er und Susanne Weiß einmal miteinander befreundet. Natürlich ist es sofort naheliegend, das Sebastian etwas mit dem Mord zu tun haben könnte. Merkwürdig wird es erst, als ausgerechnet ihr Mordverdächtiger eine Kindesentführung bei der Polizei meldet. Könnten diese beiden Taten etwas miteinander zu tun haben? Ein erbarmungsloses Katz und Maus Spiel durch Berlin beginnt.

Meine Meinung:
Das dunkle Cover mit dem Blick auf den Berliner Fernsehturm zeigte mir, wo dieser Thriller stattfand. Der Klappentext wirkte auf mich interessant, von daher freute ich mich, als ich dieses Buch bei einem Gewinnspiel der Autorin gewann. Beim Plot ging es um eine Kindesentführung, die weitreichende Folgen für die Mutter haben sollte und einen brutalen Missbrauch in der Vergangenheit. Das darauffolgende Katz und Maus Spiel brachte sie und ihren Freund Sebastian fast an ihre Grenzen. Den Schreibstil fand ich locker, interessant und er fesselte mich gerade dadurch das ich diese packende, grandiose Schnitzeljagd durch Berlin als außerordentlich spannend empfand. Ich kann von daher wirklich die schlechten Bewertungen der Leser nicht ganz nachvollziehen. Zwar war es keine blutige Spannung, doch ich empfand dieses Buch als durchaus fesselnd. Man merkt, das sich die Autorin dabei wahrlich viel Mühe gemacht hat. Mehrere Handlungsstreifen die ineinanderflossen machten dann diese Geschichte noch interessanter und verworrener, besonders weil ich den Täter in bestimmten Dingen verstehen konnte. Der Showdown am Ende hatte es dann wahrlich in sich, so das ich froh war das dieser für manche Protagonisten noch glimpflich ausging. Auch wenn die Autorin bei den Charakteren nicht ganz in die Tiefe ging und mich auch die Emotionen nicht so packen konnten, gingen mir doch die einzelnen Schicksale sehr nahe. Da war z. B. Annika Ritter eine Frau, die sehr viele Schicksalsschläge ertragen musste, nicht nur der Tod ihrer Eltern, sondern insbesondere ihres Mannes hat sie schwer belastet. Sie wirkte auf mich etwas verwirrt, ängstlich, nervös, ab und an auch naiv aber sonst durchaus sympathisch. Ihr Freund Sebastian war mir auf Anhieb sympathisch, er ist liebenswürdig, freundlich, nett, hilfsbereit und er war eigentlich für mich nie verdächtig. Der Täter selbst ist wirklich gut dargestellt, seine extrem brutale Vergangenheit, die man als Leser durch seine Tagebucheinträge erfährt, waren krass und sie ließen mich aufgewühlt zurück. Einige was er tat, konnte ich gut verstehen und nachvollziehen, manches dagegen hatte mich nur entsetzt. Lediglich die vielen Personen waren für mich teils verwirrend, so das ein Personenregister nicht schlecht gewesen wäre. Ansonsten war dies für mich ein gelungener Einstieg der Autorin und ich bin gespannt, ob es eine weitere Folge von HK Eric Weinsheim geben wird. Da mich dieser Thriller bis zum Schluss gefesselt hatte, bekommt er von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Brennpunkt Baltimore die neue Reihe

Profiling Murder – Fall 1
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"Die Tränen, die niemand sieht, schmerzen am meisten." (Roswitha Bloch)
Laurie Walsh eine ehemalige sehr erfolgreiche Polizistin, die nach einem tödlichen Zwischenfall ihren Job an den Nagel gehängt hat. ...

"Die Tränen, die niemand sieht, schmerzen am meisten." (Roswitha Bloch)
Laurie Walsh eine ehemalige sehr erfolgreiche Polizistin, die nach einem tödlichen Zwischenfall ihren Job an den Nagel gehängt hat. Inzwischen arbeitet sie als Sozialarbeiterin in Baltimore eine der ärmsten und gefährlichsten Städte Amerikas. Noch immer sieht sie jede Nacht die Bilder von dem damaligen Einsatz, selbst nachdem sie bei der Polizei aufgehört hat lassen sie diese nicht los. Doch Laurie liebt auch ihren neuen Job, hier kann sie Prostituierten und Drogenabhängigen helfen eine neue Perspektive zu finden. Doch eine grausame Mordserie erschüttert Baltimore und Lauries ehemaliger Partner Jake McNeill ist für diesen Fall zuständig. Der brutale Serienmörder greift sich meist Frauen vom Straßenstrich, foltert, quält, verstümmelt und tötet sie anschließend. Als Jake bei Laurie nach Rat sucht, gibt sie ihm einen entscheidenden Hinweis. Doch die Morde gehen weiter, bis zu jenem Tag als Laurie sein neustes Opfer selbst kennt und sie alles daran setzt, damit sie vorher findet.

Meine Meinung:
Mit Profiling Murder eröffnete Autorin Dania Dicken die neue Dranbleiber-Reihe. Hier ging es nach Baltimore, eine der gefährlichsten Städte der USA bei dem die Kriminalität außerordentlich hoch ist. Kaum eine Stunde, bei denen es keinen Mord in dieser Stadt gibt, also jede Menge Zündstoff für die Polizei und Potenzial für die Autorin. Der Alltag dieser Stadt sieht ungefähr so aus:

20 Uhr: Ein männlicher Erwachsener wird erschossen neben seinem Fahrzeug gefunden.
2.35 Uhr: Ein 28-Jähriger wird erschossen. Die Polizei geht von einem Konflikt zwischen Drogenhändlern aus.
2.35 Uhr: Eine 37-Jährige wird während eines Nachbarschaftsstreits vor den Augen ihrer Kinder erschossen.
2.45 Uhr: Eine Polizeistreife entdeckt am Straßenrand einen sterbenden 27-Jährigen, der eine Schusswunde erlitten hat.
3.25 Uhr: Eine 21-Jährige und ein 26-Jähriger werden bei einer Schießerei getötet, zwei weitere Menschen verletzt.

Das ist die Kehrseite eines Amerikas, das mit ihrem Waffengesetz nach wie vor viel zu locker umgeht.
Doch zurück zum Buch der Schreibstil war diesmal recht kurz, mit knapp über 100 Seiten kompakt, spannend, brutal und nicht weniger gut wie ich es bisher von der Autorin gewohnt war. Natürlich fehlte ein bisschen der Tiefgang bei den einzelnen Charakteren, doch ich denke, dass ich von Folge zu Folge mehr über sie erfahren werde. Im Plot ging es um einen gefährlichen, grausamen Serientäter, der nicht zimperlich mit seinen Opfern ist. Zudem wird hier noch mit einer Überraschung aufgewartet, die ich natürlich hier nicht verraten werde. Relativ detailliert erlebte ich seine Gräueltaten, so das man nicht gerade sensibel sein sollte, wenn man dieses Buch liest. Außerdem lernte ich noch Laurie Walsh kennen, eine ehemalige Polizistin, um die sich diese Reihe ebenfalls dreht. Die Charaktere waren sehr gut ausgedacht, insbesondere Laurie eine mutige, engagierte und toughe Frau, die ich sofort in mein Herz schloss. Genauso wie der attraktive Jake, Lauries ehemaliger Partner und Freund, der noch immer ein Faible für Laurie hat, auch wenn sie das nicht weiß. Auch er ist ebenfalls engagiert in seinem Beruf, bei dem er jedoch ab und an, an seine emotionalen Grenzen kommt, außerdem fehlt ihm Laurie. Von daher bin ich gespannt, ob er sie in Zukunft doch wieder für die Polizei zurückgewinnen kann. Liam der sympathische Journalist ist ein neugieriger, charismatischer, gutaussehender Mann dem Laurie sofort verfällt. Trotz der Kürze des Buchs hatte die Autorin noch Raum gefunden um diesen Charakteren ein Privatleben einzuhauchen, dafür meinen größten Respekt. Der Cliffhanger am Ende machte mich schon neugierig auf weitere Folgen mit Laurie. Von mir für diesen kurzen, gelungenen Pageturner 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Das Zurückkehren der grausamen Vergangenheit

Die Akte Rosenrot
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"Macht kann große Wahrheit und Erkenntnis verkörpern. Aber ohne Liebe kann sie nur grausam sein." (Gerd Peter Bischoff)
Seit Profiler Ibsen Bach vor fünf Jahren bei einem Unfall seine Frau verloren hat ...

"Macht kann große Wahrheit und Erkenntnis verkörpern. Aber ohne Liebe kann sie nur grausam sein." (Gerd Peter Bischoff)
Seit Profiler Ibsen Bach vor fünf Jahren bei einem Unfall seine Frau verloren hat und schwer verletzt wurde, ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Noch immer hat er unter diesen Folgen, insbesondere an seinem Gedächtnisverlust schwer zu leiden und musste deshalb auch seine Karriere als Profiler beenden. Eines Tages jedoch wird an einem Tatort eine Postkarte gefunden, die adressiert an Ibsen Bach ist. Auf dieser Karte weist der Schreiber auf mehrere ungelöste Morde hin, die Jahre zuvor in Berlin begangen wurden. Deshalb beordert man kurzerhand Ibsen Bach wieder in den aktiven Polizeidienst, wo er wieder auf seinen alten Kollegen Andreas Neumann trifft, der diese Fälle bearbeiten soll. Aber noch jemand anderes recherchiert zur selben Zeit am mysteriösen Verschwinden eines Journalisten. Die russische Bloggerin Leonela Sorokin stößt in Moskau auf diesen Fall und sieht darin eine einmalige Sache für ihre Arbeit. Noch ahnt sie nicht, in welche Gefahr sie sich dabei begibt. Den Leonela taucht in dunkle Geheimnisse aus Wahn, Lügen, Manipulation und Macht ein, die sie selbst in große Gefahr bringen könnte.

Meine Meinung:
Das wunderschöne Cover mit der vereisten Rose war passend für diesen absolut einmaligen Politthriller. Da ich schon mehrere Bücher der Autorin gelesen hatte, wurde ich auf dieses Buch aufmerksam. Der Schreibstil war hier jedoch ein wenig anders, wie ich ihn sonst von der Autorin her kannte, doch war ich positiv überrascht. Zwar gab es wie sonst mehrere Handlungsstränge, die immer wieder abwechseln, doch der Fall konnte mich noch mehr fesseln wie alle Bücher zuvor von ihr. Der brillante Sachverhalt, den die Autorin aufgrund des Attentats vom russischen Doppelagenten Sergeij Skripal und seine Tochter Julija Anfang März 2018 ausgearbeitet hatte, konnte mich absolut überzeugen. Das jedoch so ein realistischer, fesselnder und faszinierender Thriller dabei herauskam hätte ich kaum für möglich gehalten. Insbesondere der Plot hatte mich sofort in den Bann gezogen, sodass ich dieses Buch kaum mehr weglegen konnte. Vor allem das Wechselspiel zwischen Gut und Böse, das Machtspiel, bei dem die Schwächsten mal wieder größtenteils die Verlierer waren, hatte mich unheimlich bewegt. Astrid Korten ist hier ein wahres Meisterwerk gelungen, das kaum realistischer sein konnte. Die Charaktere allesamt waren sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Allen voran Ibsen Bach der sympathische, charmante und autarke Profiler wirkte ab und an auf mich auch außerordentlich labil und lethargisch, was größtenteils jedoch von seinem damaligen Unfall herrührte. Andreas Neumann kam mir ebenfalls von Beginn an sofort sympathisch vor, man merkte, dass er ein aufrichtiger Freund von Ibsen war . Leonela Sorokin diese quirlige Bloggerin erschien mir ebenfalls nicht unsympathisch, besonders mit ihrer intelligenten, motivierten und neugierigen Art konnte sie mich total begeistern. Ebenso die anderen Nebendarsteller die sich die Autorin wirklich grandios ausgedacht und ausgearbeitet hatte. Selten konnte mich ein Thriller so überzeugen wie dieser, der wirklich Hand und Fuß hatte und den ich mir genauso in der Realität vorstellen könnte. Für mich hat dieser Thriller wahrlich das Prädikat Top Thriller, Bestseller, wertvoll, präzise, markant und absolut lesenswert verdient. Gebe es mehr wie 5 Sterne, ich würde sie diesmal garantiert vergeben, deshalb 5 von 5 Sterne von mir. Zudem hoffe ich, das es weitere Bücher mit den Charakteren Ibsen Bach und Leonela Sorokin geben wird.