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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2019

Konnte mich nicht überzeugen

Kalte Wasser
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KalteWasser ist ein Roman, der zu keinem Genre passt. Es ist eine Mischung aus Mystery, Psychothriller und Krimi. Dem Geschehen zu folgen ist nicht ganz leicht, obwohl hier nicht auf verschiedenen Zeitebenen ...

KalteWasser ist ein Roman, der zu keinem Genre passt. Es ist eine Mischung aus Mystery, Psychothriller und Krimi. Dem Geschehen zu folgen ist nicht ganz leicht, obwohl hier nicht auf verschiedenen Zeitebenen berichtet wird.

Ein junges Paar bekommt Zwillinge. Es ist eine schwere, eine Zangengeburt. Während die Mutter am Ende ihrer Kräfte ist, verhält sich der Vater recht gleichgültig. Auf der Entbindungsstation hat die Wöchnerin ein traumatisches Erlebnis und niemand glaubt ihr. Sie geht davon aus, dass ihre Kinder entführt werden sollen. Die Polizei nimmt sie nicht ernst, nur eine Ermittlerin, nämlich Jo Harper, steht der Frau bei.

Patrick und Lauren Tranter sind mit ihrer Situation überfordert. Sie leidet an einer Psychose und er kann zunächst kein Verständnis für das seltsame Verhalten seiner Frau aufbringen. Bis, ja bis die Kinder tatsächlich entführt werden. Was hat es also mit der seltsamen Obdachlosen aus dem Krankenhaus auf sich? Wen sieht Lauren, wenn sie sich dermaßen erschreckt und warum will sie das Haus nicht verlassen?

Der Aufbau von

KalteWasser ist gut. Zunächst wird Spannung erzeugt und die hält eine Weile an. Immer wieder wenden sich die Erkenntnisse in eine andere Richtung und der Leser weiß mit Fortgang der Geschichte nicht mehr, wem oder was er glauben kann. Das Ende war für mich allerdings unglaubwürdig und es kam zu plötzlich. Auch kommt es mir vor, als wenn die Story noch weiter geht. Mir blieben zu viele Fragen offen.

Vielen Dank an #NetGalleyDE, dass ich die Plattform nutzen darf.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Lässt mich nachdenklich zurück

Mengele Zoo
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Es wurde schon vor Jahrzehnten veröffentlicht und jetzt neu aufgelegt. Dabei ließ es sich lesen, als wurde es aktuell erst geschrieben. Das Abholzen des Regenwaldes, die Ängste der Indianer, die Massaker ...

Es wurde schon vor Jahrzehnten veröffentlicht und jetzt neu aufgelegt. Dabei ließ es sich lesen, als wurde es aktuell erst geschrieben. Das Abholzen des Regenwaldes, die Ängste der Indianer, die Massaker an den Ureinwohnern. All das geschieht noch immer und die Mächtigen nehmen weder auf die Natur noch auf die Menschen Rücksicht.


Erschreckend, wie aus dem kleinen Jungen Mino mit der Zeit ein Radikaler wird. Als Leser konnte ich die Phasen seiner Prägung gut nachverfolgen. Und ja, ein gewisses Verständnis hatte ich auch für ihn. Trotzdem gebe ich nur drei Sterne.

Der Anfang ist mir zu langatmig. Ein wenig mehr Tempo hätte dem Buch gut getan. Auch fehlte mir persönlich die Spannung, welche auch erst in der zweiten Hälfte vorhanden war. Vielleicht habe ich ja auch einfach zu viel erwartet.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Leichte Kost für zwischendurch

Der Gesang der Bienen
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Der Gesang der Bienen beginnt mit einem Rückblick auf Adelhyd. Die kann sehr gut schreiben und wird aus dem Grund auf dem Rupertsberg aufgenommen. Hier lebt und arbeitet Hildegard von Bingen, die mit dem ...

Der Gesang der Bienen beginnt mit einem Rückblick auf Adelhyd. Die kann sehr gut schreiben und wird aus dem Grund auf dem Rupertsberg aufgenommen. Hier lebt und arbeitet Hildegard von Bingen, die mit dem Bau ihres Klosters befasst ist.

Die eigentliche Geschichte beginnt damit, dass ein fahrender Medikus des Nachts an die Tür von Seyfried und seiner Frau Elsbeth klopft. Er wartet nicht bis zum Öffnen sondern legt ein junges, stark blutendes Mädchen vor die Tür. Das Ehepaar bringt das Kind sofort ins Schlafzimmer und Elsbeth pflegt es. Einige Tage später kommt der Ritter Theobald von Monsheim zum Haus des Zeidlers und entdeckt das Mädchen. Es handelt sich um die Tochter seines Herrn, des Gottfried von Staufen. Trotz der Warnungen Elisabeths holen er und seine Kumpanen das Mädchen mit und das stirbt unterwegs.

Elisabeth wird verhaftet und zum Tode durch Köpfen verurteilt. Haus und Hof des Zeidlers sollen an „Mutter Kirche“ gehen und sowohl Seyfried als auch die beiden Kinder künftig als Hörige dem Kloster dienen. Zum Glück lässt sich der Richter darauf ein, den Vollzug des Urteils um zwei Wochen zu verschieben. In der Zeit will Seyfried nach Bingen reiten und die Priorin Hildegard um Hilfe zu bitten.

Der Gesang der Bienen ist eine Mischung aus Historie und Fiktion. Das schreibt der Autor im Anhang. Für mich interessant war die Tatsache, dass er viel über Hildegard von Bingen schrieb und dies auch vorher ausführlich recherchierte. Das Geschehen an sich bot wenig Spannung. Wer leichte Kost mag, dem wird es gefallen.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Zwei Frauen gehen ihren Weg

Meine Zeit mit Eleanor
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MeineZeitMitEleanor Lorena Alice Hickok ist eine junge Reporterin als sie Anna Eleanor Roosevelt kennen lernt. Bei einem Interview merken beide, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen. Schon bald ...

MeineZeitMitEleanor Lorena Alice Hickok ist eine junge Reporterin als sie Anna Eleanor Roosevelt kennen lernt. Bei einem Interview merken beide, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen. Schon bald zieht Lorena ins Weiße Haus. Aus dem Grund gibt sie ihre Stelle bei Associated Press auf, da sie sich sonst in einem Gewissenskonflikt befände.

Lorena und Eleanor lieben sich und ihre Affäre dauert etliche Jahre. Eleanors Mann betrügt sie nicht nur mit der Sekretärin aber sie bleibt treu an seiner Seite. Eine Scheidung kommt nicht in Frage. Das Verhältnis zu ihren Kindern ist nicht sehr innig. Lorena wurde durch ihre regelmäßigen Berichte zur Entführung des Lindbergh-Babys bekannt. Schon sehr früh stellte sie fest, dass es keineswegs der Mörder war, der hingerichtet wurde. Bevor sie als Reporterin tätig war, arbeitete sie sogar in einem Wanderzirkus mit „Missgeburten“ zusammen. Also mit Menschen, deren Behinderung als Attraktion und zur Belustigung der Zuschauer diente.

„Kritik ist wie ein körperlicher Schmerz – nicht angenehm, aber was nicht weh tut, das beachtet man nicht.“ Dieses Zitat stammt aus dem Buch

MeineZeitMitEleanor und zeigt, wie lebendig die Autorin schreibt.

Die Autorin hat einen bildhaften Stil und das gefiel mir gut. Was nicht mein Fall ist, das sind die vielen Zeitsprünge innerhalb eines Kapitels. Sie schreibt in der Ich-Form und so als würde Lorena aus dem Nähkästchen plaudern. Etliche Personen spielen eine Rolle und zuweilen wurde mir das einfach zu viel. Der Lesefluss litt darunter.

Was mir ebenfalls gut gefiel, das war die Beschreibung des Lebens damals. Präsident Roosevelt wird meiner Meinung nach ebenfalls gut dargestellt. Zumindest ist das in den Biographien nachzulesen. Ob seine Frau tatsächlich eine lesbische Beziehung hatte, das ist nicht belegt und auch das schreibt die Autorin im Anhang von

MeineZeitMitEleanor.

Vielen Dank dem Verlag und

NetGalley, dass ich das Buch lesen durfte.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Er hat auch kein wirksames Rezept

Die große Heuchelei
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Seit einigen Jahren besuche ich regelmäßig die Seite des Herrn Todenhöfer auf Facebook. Ich weiß, dass er von vielen Leuten angefeindet wird und gegen jede Kritik erhaben ist. Um seine Bücher machte ich ...

Seit einigen Jahren besuche ich regelmäßig die Seite des Herrn Todenhöfer auf Facebook. Ich weiß, dass er von vielen Leuten angefeindet wird und gegen jede Kritik erhaben ist. Um seine Bücher machte ich bisher einen großen Bogen, da mich seine Kritiker über die Maßen beeinflussten. Jetzt endlich las ich sein neuestes Werk

DieGroßeHeuchelei.

Stilistisch ist das Buch weniger als Mittelmaß. Ja, das kann ich beurteilen, da ich sehr viel lese und auch selbst schreibe. Herr Todenhöfer beschreibt seine Reisen in Krisengebiete und betont dabei stets, wie gefährlich diese doch sind. Er berichtet von Mossul und vergleicht einen Krieg mit der Schilderung einer Jagd. Nein, das ist daneben aber ich denke, dass er das weiß und ein wenig provozieren wollte. Das Wort Systempresse aus dem Mund eines deutschen Journalisten und ehemaligen Abgeordneten? Passt nicht, da es eine Vokabel aus der Nazizeit ist.

Herr Todenhöfer war also unter anderem in Syrien, Inside the IS und in Gaza. Seine Berichte sind meiner Meinung nach sehr einseitig. Es gibt kein Schwarz und Weiß, jedes Ding hat zwei Seiten. Ich würde seinen Ausführungen dennoch mit Freude glauben, bis, ja bis er seine Erlebnisse in Gaza schildert. Nein, Israel ist nicht nur böse und weder Abbas noch die Hamas sind nur gut. Kann dieser Mensch sich vorstellen was es heißt, ständig von Terroristen angegriffen zu werden? Ist es nicht logisch, dass sie sich wehren? Hat der Herr Todenhöfer auch geschaut, wie palästinensische Kinder ihre Ferien verbringen? Ich glaube nicht. Gaza bekommt sehr viel Geld auch aus der EU und dieses versickert in undurchsichtigen Kanälen. Da diese Tatsache kein Thema bei seiner Auflistung der Fehler Israels war und ist, sehe ich das ganze Buch sehr kritisch.

Ich habe keine Ahnung, ob die Ausführungen in seinen Büchern tatsächlich so ganz selbstlos geschildert wurden. Ist es nicht eher Effekthascherei, damit seine Werke auch zahlreich verkauft werden? Eins weiß ich, es stimmt keineswegs, dass die Hamas von Israel gezielt gedemütigt werden. Ja, und in dem Buch

DieGroßeHeuchelei las ich nur Klagen gegen den Westen. Ja, die Amerikaner sind auch in meinen Augen Kriegstreiber und der blonde Dummkopf ist fehl am Platz. Seine Anhänger haben ihn aber gewählt und durch negative Presse wird er wohl nur noch mächtiger.

Das Buch lässt sich gut zwischendurch lesen. Es darf allerdings niemals als ultimative Wahrheit angesehen werden. Es zeigt die Meinung eines Menschen, der selbst keine Lösung für das Dilemma hat. Meiner Meinung nach sollte der Titel in#DieGroßeHeuchelei der Mächtigen heißen. Es ist nicht nur der Westen, der seine Mitmenschen bluten und hungern lässt.

Herr Todenhöfer festigt seine Aussagen mit Fußnoten, deren Quellen im Anhang aufgeführt sind. Beendet wird das eBook mit 31 Fotos von ihm und seinem Sohn, wo in den Krisengebieten der Welt unterwegs sind.