Ich konnte keine Verbindung zu den Figuren aufbauen
Mein erstes Brittainy C. Cherry Buch und ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut. Die Autorin wird ja in den Himmel hoch gelobt und dementsprechend waren auch meine Erwartung hoch.
Das Cover ist ...
Mein erstes Brittainy C. Cherry Buch und ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut. Die Autorin wird ja in den Himmel hoch gelobt und dementsprechend waren auch meine Erwartung hoch.
Das Cover ist mal wieder traumhaft schön. Die Farben sehen toll zusammen aus. Im Hinblick, dass die neuen Werke vom Verlag alle in Pastelltönen gehalten sind und dadurch die Cover sich sehr ähnlich sehen, bin ich etwas gesättigt vom Design. Auch finde ich, dass das Cover und der Titel überhaupt nicht zur Geschichte passen. Eigentlich hätte ein Notenblatt oder irgendetwas in Bezug auf Musik viel besser gepasst.
Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir sehr gut. Man kommt zügig in die Handlung und es dauerte nicht lang bis bei mir die ersten Tränen flossen. Elliott hat es in der Schule nicht leicht, er wird andauernd gepiesackt und hat keine Freunde. Jasmin dagegen ist praktisch ein Superstar. Sie ist beliebt, aber im inneren sieht es ganz anders aus. Die Autorin setzt hier wirklich starke Kontraste, die verdeutlichen sollen wie unterschiedlich die beiden Figuren sind. Jasmin liebt ihre Schulzeit, weil sie dadurch von ihrer Mutter wegkommt und Elliott hasst die Zeit, da er nur drangsaliert wird. Gemeinsam finden sie ein bisschen Glück in Form von Musik. Leider hält das Glück der beiden nicht an und es passieren einige furchtbare Dinge. Danach folgt ein 5-jähriger Zeitsprung….
Die erste Hälfte der Geschichte konnte mich emotional aufwühlen und berühren. Mir ist Elliott sehr ans Herz gewachsen und auch Jasmin war mir größtenteils sympathisch bzw. konnte ich ihr Verhalten nachvollziehen. Nach dem Zeitsprung ging mein Interesse an den Figuren immer mehr verloren. Leider konnte mich die Geschichte nicht mehr fesseln und ich wurde dem allgegenwärtigen Musikthema überdrüssig.
Mein größter Kritikpunkt ist, dass die Geschichte zwar sehr emotional und tiefgründig daherkommt, letztlich blieben mir die Figuren aber auch zu oberflächlich, vor allem Jasmin. Sie wirkte hölzern und ich hätte mir mehr Einblicke in ihre Gefühle gewünscht, vor allem im ersten Teil. Sie macht wirklich alles um Elliott zu beschützen, was mich auch schockiert hat, und leider bleibt dem Leser ein Einblick in ihre Gedanken und Gefühle verwehrt. Auch die Musik war mir viel zu viel. Natürlich stellt sie die Brücke zwischen den Figuren dar und anfangs hat es mir auch noch gefallen. Irgendwann konnte ich es dann einfach nicht mehr hören. Auf praktisch jeder Seite wird über Musik, in welcher Form auch immer, gesprochen. Eigentlich scheint es auch so, als ob die Figuren ansonsten nichts gemeinsam hätten. Ich habe wirklich nichts gegen Musik und fand das Setting auch richtig toll. Aber für meinen Geschmack war es einfach zu sehr im Vordergrund und ich hätte mir gewünscht, dass es auch mal um etwas anderes geht bzw. das Musik nicht die Lösung für alles ist.
Der Handlungsverlauf hatte seine Längen und stellenweise wollte ich nicht mehr weiterlesen. Die Autorin wird so in den Himmel gelobt, wodurch ich wohl mal wieder viel zu hohe Erwartungen hatte. Die Veränderung von Elliott war passend, aber letztlich sollte wohl nur ein heißer Kerl geschaffen werden. Gerade in der zweiten Hälfte konnte ich die Figuren überhaupt nicht mehr greifen. Auch die Nebenfiguren wirkten sehr flach. Der erste Teil war großartig, wodurch die zweite Hälfte sich leider für mich zum Flop entwickelte.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Erzählt wird abwechselnd aus Sicht von Elliott und Jasmin. Während ich mit der Darstellung von Elliott sehr zufrieden war, wurde ich nicht so richtig warm mit Jasmin. Als eigenständige Person wirkte ihre Darstellung sehr flach. Ich konnte ihre Figur nicht so richtig greifen und eine wirkliche Entwicklung blieb bei ihr auch aus. Natürlich hatte sie kein leichtes Leben, aber im Gegensatz zu Elliott wirkte ihr Charakter zu unausgereift und blass.
Fazit: Eine berührende Geschichte mit vielen Emotionen und Schicksalsschlägen. Die Autorin weiß auf jeden Fall eine gefühlvolle Geschichte zu schreiben. Ich persönlich war aber nicht gefesselt, konnte mit der Überladung von Musikreferenzen nichts anfangen und die Hauptfigur Jasmin bliebt für meinen Geschmack auch zu unausgereift. Eine gute Geschichte, die vor allem für Fans der Autorin ein Muss ist, ich persönlich wurde leider nur mittelmäßig unterhalten.