Profilbild von Mama1209

Mama1209

Lesejury Star
offline

Mama1209 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Mama1209 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2019

Stürmischer Inselsommer

Sommer unter Sternen
0

Meine Meinung und Fazit:

Gleich zu Anfang mit „Sommer unter Sternen“ legt Miriam Covi ein Buch mit rundum Wohlfühlgarantie vor, was ich ganz schwer aus der Hand legen konnte. Einfach weil die Autorin ...

Meine Meinung und Fazit:

Gleich zu Anfang mit „Sommer unter Sternen“ legt Miriam Covi ein Buch mit rundum Wohlfühlgarantie vor, was ich ganz schwer aus der Hand legen konnte. Einfach weil die Autorin gekonnt mit Worten umgehen kann. So dass man sich die Alltagssituationen mehr als bildlich vorstellen konnte. Ella, eine junge Mutter von Zwillingsmädchen, die von jetzt auf gleich von ihrem Ehemann Thomas verlassen wird. Selbstzweifel, ob sie alles meistern kann, dann das Urlaubsangebot und dann doch nicht die perfekte Erholung. Warum? Weil die alte Jugendliebe Nathan ungeplant im gleichen Strandhaus wohnt. Streitigkeiten und Pannen sind vorprogrammiert und ich habe oft mit einem Lächeln gelesen. Einfach herrlich ehrlich erzählt. Und aus Sicht von Ella erzählt, für mich für diesen Roman sehr passend.

Neben der Wohlfühlgarantie gibt die Autorin aber auch noch einige Tipps mit, Streit gehört irgendwie zu einer Beziehung, man muss sich nur wieder vertragen. Man muss das ansprechen, was einen stört, Probleme kann man meist nicht riechen. Und als Eltern darf man nicht schon ein festes Berufsbild der eigenen Kinder haben und dann enttäuscht sein, wenn sie einen anderen Weg einschlagen. Die Kinder, erwachsenen Kinder müssen glücklich sein, privat und im Beruf und man muss ihnen Bestätigung geben. Das die Charakter so Ecken und Kanten haben, macht dieses Buch sehr gelungen.

Im Buch geht es ums Kochen und Backen und Miriam Covi war so nett, Rezepte zu Nathans Datteln im Speckmantel und Ellas Apfelkuchen abzubilden. Vielen Dank.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung..

Hier noch ein Lieblingszitat von
Seite 50 „Was würde ich darum geben, noch einmal so jung und sorglos sein zu dürfen.“ Dies kann ja wohl jeder bestätigen.

Mein Dank gilt der Autorin für humorvolle Lesestunden, der Plattform Random-Testleser und dem Heyne Verlag für das Rezi-Exemplar.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Glück, das mir verblieb

Wir sehen uns unter den Linden
0

Meine Meinung und Fazit:
„Wir sehen uns unter den Linden“ ist der erster Roman aus der Feder von Charlotte Roth, den ich auch gelesen habe. Auf meinem SUB sind so einige. Es wird Zeit das ich such die ...

Meine Meinung und Fazit:
„Wir sehen uns unter den Linden“ ist der erster Roman aus der Feder von Charlotte Roth, den ich auch gelesen habe. Auf meinem SUB sind so einige. Es wird Zeit das ich such die anderen lese, da mich die Autorin mit diesem Werk sehr begeistern konnte. Ein Buch über die Vorkriegszeit und die Wirren des 2. Weltkrieg und dann über die Zeit danach. Über bedingslose, tiefe Liebe, Zusammenhalt aber auch über Macht von totalitären Systemen, mit ihren Manipulationen und menschenverachtenden Handlungen.

Charlotte Roth zeichnet ihre Figuren sehr gut, jede hat gute und schlechte Charakterzüge, manche stehen im Mittelpunkt, andere agieren liebevoll im Hintergrund, sowie im wahren Leben. Erschreckend finde ich die Auswüchse der DDR, laut den Faschismus bekämpfen, eine bessere Welt ausrufen. Um dann ein System von Überwachung und menschenverachtender Unterdrückung für das Wahre proklamieren. Ich selbst bin 9 Jahre lang in der DDR aufgewachsen und habe wenig in Erinnerung, um so mehr bin ich an Literatur und den Lebensumstände interessiert. Vor ein paar Wochen war ich in einer Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde, dieser Besuch hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Wie sehr dieser Staat die eigenen Einwohner in Griff hatte, sehr erschreckend. Wer IM war und wer mitunter dazu gezwungen wurde.

Hier nich ein paar beeindruckende Zitate
Susssnnes Vater zu Susanne auf Seite 13: „Versuch an jedem Tag, an dem sie dich lassen, etwas zu lernen. Schule ist das Wichtigste, Suse. Vergiss das nicht!“

Seite 215 Zitat Wolf Biermann - Alseir ans Ufer kamen: „Und was wird aus unseren Freunden,
und was noch aus Dir, aus mir?
Ich möchte am liebsten weg sein
und bleibe am liebsten hier.“ Passt zur Zeit des 2. Weltkriegs und zu Zeiten in der DDR.

Seite 285: Kelmi zu Susanne: „Ich bin kein Politologe, ich wäre zu solchem Vergleich nicht einmal in der Lage. Ich sehe mir beides an, und wenn ich feststelle, dass Dinge übereinstimmen, dann interessieren mich die Gründe. Einer besteht vielleicht darin, dass man sich nicht im Mai 45 über Nacht neue Menschen backen konnte? Es ist doch nicht alles weiß, was nicht schwarz ist, Susu, und dass etwas besser ist als Faschismus, heißt doch noch lange nicht, es ist das Gelbe vom Ei.“

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Mein Dank geht an das Team von wasliestdu und dem Knaur Verlag für das bereitgestellte Reziexemplar.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Spannend bis zum Ende

Die fehlende Stunde
0

Mit „Die fehlende Stunde“ legt Dinah Marte Golch den 2. gemeinsamen Fall von Hauptkommissar Sigi Kamm und Psychologin Alicia Behrens vor. Ein Ermittlerpaar wie es unterschiedlicher nicht sein könnte. Durch ...

Mit „Die fehlende Stunde“ legt Dinah Marte Golch den 2. gemeinsamen Fall von Hauptkommissar Sigi Kamm und Psychologin Alicia Behrens vor. Ein Ermittlerpaar wie es unterschiedlicher nicht sein könnte. Durch die gegenseitige Anstachelung kann man sich gut die Reibereien und Streitigkeiten des -. Falls vorstellen. Ich kenne zwar nicht den 1. Fall, auf den immer mal wieder Bezug genommen wird, aber das ist nicht schlimm und mindert nicht das Lesevergnügen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass der Autorin gelungen ist, die Charakter so zu zeichnen, dass man sich ihnen nahe gefühlt hat. Ja, man dadurch manches noch so komisch wirkendes Handeln verstehen konnte. Und sie zeigt auf, dass jeder seine Schwächen hat. Sigi kann mitunter seine Gefühle gegenüber anderen nicht verbergen, er zeigt hier Emotionen. Als Kommissar sicherlich nicht gerade günstig, ich denke da an Befragungen und oder gewiefte Anwälte.
Und bei der Psychologin Alicia sehen wir, dass sich die nicht alles im Griff hat, zu sehr wird sie von ihrer Vergangenheit/Kindheit eingeholt. Obwohl sie durch ihr Fachgebiet viel mehr Anzeichen deuten kann und Reaktionen beeinflussen könnte.

Der ist erschreckend, zwei Jugendliche werden gefunden, einer tot, der andere traumatisierte! Und dann noch ein toter auf einem entlegenen Hof. Drogen, Bornout und Missbrauch jeglicher Art sind ein zentrales Thema. Und eins ist klar, es ist nicht immer alles so perfekt wie es den Anschein hat. Auch dabei gelingt es der Autorin einen guten Schnitt der Bevölkerung wiederzugeben. In jeder Schicht gibt es Missbrauch.

Für mich legt Dinah Marte Golch einen temporeichen, packenden Kriminalroman vor, der durch die kurzen Kapitel zu überzeugen weiß. Denkt man gerade noch, eine Spur zu haben und zu wissen, was als nächstes passieren könnte, schwups, falsch gedacht. Denn die Wendungen bieten ein tolles Verwirrspiel, dem ich sehr gern gefolgt bin. Eine klare leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Folgendes Zitat von Alicia auf Seite 44 finde ich sehr passend: „Es ist wie ein Mobile. Nimmt man ein Teil weg, gerät alles in Unruhe und es wird lange Zeit brauchen, bis sich alles wieder einpendelt. Aber selbst dann wird nichts so sein wie zuvor.
Passend zum Roman oder allgemein zu Situationen im Leben.

Mein Dank geht an die Autorin für den gelungenen Kriminalroman, an das Team von lovelybooks und den Verlag KiWi für das Reziexemplar. Danke, dass ich eine für mich neue Autorin entdecken durfte

Veröffentlicht am 10.05.2019

Der Sommer, der nie zu Ende ging

Sommernachtstod
0

Inhaltsangabe zu Sommernachtstod von Anders de la Motte

Ein Kind verschwindet. Ein Dorf schweigt.
Seit der kleine Billy an einem Sommerabend vor zwanzig Jahren spurlos verschwand, liegt ein Schatten über ...

Inhaltsangabe zu Sommernachtstod von Anders de la Motte

Ein Kind verschwindet. Ein Dorf schweigt.
Seit der kleine Billy an einem Sommerabend vor zwanzig Jahren spurlos verschwand, liegt ein Schatten über dem Dorf Reftinge, in Südschweden.
Nun kehrt die Therapeutin Vera in ihrem Heimatort zurück, die ältere Schwester. Es gefällt nicht allen, dass sie Fragen stellt und Aufklärung möchte...

Meine Meinung und Fazit:

Ein Buch über das Verschwinden eines kleinen Jungens. Eigentlich verrückt, so was als Mutter zu lesen, dachte ich mir dann, als ich endlich Zeit hatte, das Buch in Ruhe zu lesen. Ein Buch, was einen beschäftigt, denn ohne Aufklärung über das Verschwinden, ohne Leiche, kommt die Familie nicht zur Ruhe. Genau dies schafft Anders de la Motte mit seinem Buch, er setzt es um und bettet dies gekonnt in die Ermittlungs- und Aufklärungsarbeit 1983 ein.

Eine Familie und der leitende Ermittler zerbrechen fast an der fehlenden Aufklärung rund um Billy. Die Mutter, Magdalena, kam mit dem Verschwinden ihres Kindes nicht klar, und beging Selbstmord. Vera ist unsteht, kommt nicht zur Ruhe, lebt an verschiedenen Orten, kommt kaum nach Hause, besucht nicht ihren einsamen Vater. Wahrscheinlich nicht um dem Leid ins Gesicht zu schauen und all den Erinnerungen ausgesetzt zu sein. Sie leidet sehr darunter. Sie ist Therapeutin für Trauerbewältigung und kommt mit ihrer eigenen Trauer nicht klar. Analog der Redensart „Der Schuster, hat die schlechtesten Schuhe/Rappen.“

Das Buch ist in zwei Zeitebenen eingeteilt. Der Sommer 1983, rund ums verschwinden Billy‘s und dem Ermittler Månsson und 20 Jahre später, als Vera mit ihren Ermittlungen beginnt. Das Buch steuert unaufhaltsam der Aufklärung entgegen und vor allem zum Schluss kann man das Buch nicht weglegen und man hält den Atem an.

Folgende Buchzitate passen zur Situation des Buches. Billy‘s Bruder Mattias nannte das Dorf Schattenreich Kapitel 13 „Das Schattenreich ist riesig, trotzdem sieht man es nie in den Nachrichten, außer wenn etwas Schlimmes passiert ist. Die restliche Zeit über verbirgt es sich hinter Bahnhofsnamen, die am Zugfenster vorbeisausen, oder hinter Ausfahrten, die man nie wählt, all diese halb bekannten Orte, an denen man vorbeifahren muss, um anderswohin zu kommen.“
Oder über die Hoffnung: Kapitel 29 Mattias zu Vera „Manchmal will man so gerne, dass etwas wahr ist, dass man für die Wahrheit blind wird.“

Ein Lob auch an den Verlag Droemer für die Gestaltung des Covers, schwarz-weiß, trist, passend zur Stimmung des Buches. Das typische Haus eines Schwedische Dorfes jedoch in rot abgesetzt, wie der Autorenname. Und innen in der Klappbroschüre, ein Wald mit dem Abendrot bzw. dem typischen Licht der nordischen Länder.

Eine klare Leseempfehlung zum Ende des Jahres. Mein Dank geht an das Team von kriminetz.de und den Droemer Knaur Verlag für das bereitgestellte Reziexemplar.

Veröffentlicht am 10.04.2019

Wie eine Melodie

Die ferne Hoffnung
0

Hamburg 1888, ein gutes Jahrzehnt vor dem Jahrhundertwechsel. Eine Welt im Umbruch. Das altehrwürdige Kaffee-Kontor Hansen steht vor dem Ruin. Doch für Robert, dem mittleren Sohn, ergibt sich die Möglichkeit, ...

Hamburg 1888, ein gutes Jahrzehnt vor dem Jahrhundertwechsel. Eine Welt im Umbruch. Das altehrwürdige Kaffee-Kontor Hansen steht vor dem Ruin. Doch für Robert, dem mittleren Sohn, ergibt sich die Möglichkeit, eine gutgehende Kakaoplantage in Kamerun zu übernehmen. Eine spannende Zeit und Reise beginnt.

Meine Meinung und Fazit

Im Buch geht es Aufbruch in neue Welten oder dem Festhalten an Altem.
Was muss das für eine Entscheidung gewesen sein, sich für den dunklen unbekannten Kontinent Afrika zu entscheiden. Dein Leben in der modernen Zeit in Hamburg aufzugeben, den gewohnten Luxus hinter sich zu lassen. Doch letztendlich war es ein muss, denn wie hätte das Kontor sonst die Schieflage überwinden sollen?

Mich hat der Mut und der Uneigennutz Roberts begeistert und ich habe mich mit deiner selbstbewussten Tochter sehr verbunden gefühlt. In feiner Gesellschaft wurde anderes von ihr erwartet, dass sie sich schick kleidet und bedacht reagiert. Doch dies war nicht Luise und da bewundere ich sie, dass sie immer versucht hat, sie selbst zu sein und immer ihren Vater unterstützt hat.

Da erinnere ich mich gut an ein Zitat im Buch von Seite 19 (Opa Peters Buchgeschenk Theodor Storm Immensee an Luise: „...dass sie das Buch als Appell verstehen sollte, ihr Leben nach ihren eigenen Vorstellungen zu leben, um nicht eines Tages verpassten Gelegenheiten nachtrauern zu müssen.“

Ein Buch über neue Welten, der Wert der Familie, um auch in schwierige Zeiten zusammenzuhalten und nicht immer auf seinen Vorteil bedacht zu sein, aber auch leider Intrigen, die einem bei der vorgelebten Kaltblütigkeit erschrecken lassen.
Mir hat sehr gut gefallen, wie es Ellin Casta geschafft hat, dies so bildhaft darzustellen, dass man viele Charakterzüge aus dem alltäglichem Leben wieder erkennt und sich die Aufbruchstimmung vorstellen und die Begeisterung für das neue Land Kamerun spüren kann.

Erschreckend fand ich jedoch herablassende Art und weise, wie mit den Einwohner , der Bevölkerung umgegangen wurde und wie geringschätzig über diese gesprochen wurde, menschenverachtend.

Ich freue mich auf die Fortsetzung der Hansen-Reihe und spreche eine klare Leseempfehlung aus. Zu beanstanden habe ich nichts gefunden. Mein Dank geht an die Autorin für die tollen Lesestunden und den Verlag Tinte und Feder für das bereitgestellte Reziexemplar.