Profilbild von CorniHolmes

CorniHolmes

Lesejury Star
offline

CorniHolmes ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CorniHolmes über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.05.2019

Ein wunderbares Gute-Laune-Buch, perfekt für den Sommer!

Dumme Ideen für einen guten Sommer
0

Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Carlsen Verlags ist mir „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich wunderhübsch, es verströmt so ein richtig ...

Bei einem Blick in das neue Frühjahrsprogramm des Carlsen Verlags ist mir „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ sofort ins Auge gesprungen. Das Cover finde ich wunderhübsch, es verströmt so ein richtig schönes Sommer-Abenteuer-Feeling. Der Klappentext sprach mich auch auf Anhieb an, sodass für mich sehr schnell feststand, dass das Buch ganz dringend bei mir einziehen muss.

Dieser Sommer wird garantiert der furchtbarste ihres Lebens werden, da ist sich die 12-jährige Edie sicher. Anstatt mit ihrer besten Freundin Taylor in einem genialen Sommercamp abzuhängen, wird sie dazu gezwungen zusammen mit ihrer nervigen Familie das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Oma Petunia auf Vordermann zu bringen. Die Gluthitze Floridas, Mücken ohne Ende, ständig umgeben von ihrer Familie, die einfach nur peinlich ist, das große Risiko, Schlangen und Alligatoren zu begegnen...tja, so sieht also Edies Sommer aus. Ihr einziger Lichtblick: Rae, ihre mega coole Cousine, die einfach nur total hip ist und sogar schon mal im Fernsehen war! Zusammen werden die Mädchen auf eine Liste ihrer Oma stoßen, auf der lauter tolle Ideen für einen guten Sommer stehen. Edie und Rae beschließen, die Punkte abzuarbeiten, werden allerdings schnell feststellen, dass die Ideen irgendwie doch nicht so prickelnd und eigentlich total albern sind. Zum Beispiel „einen Chameur küssen“. Was hat sich Oma Petunia denn dabei gedacht? Manchmal sind es aber genau solche Ideen, die einen Sommer zum reinsten Abenteuer machen...

Ich habe hier genau das zu lesen bekommen, was ich mir erhofft hatte. Die Geschichte, die einen hier erwartet, ist warmherzig, liebenswert-fröhlich, witzig und sommerlich. „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ ist einfach ein total schönes Gute-Laune-Buch, das einen bestens unterhält und durchweg mitfiebern lässt. Ich bin hier nur so durch Seiten geflogen und habe das Buch innerhalb eines Tages durchgelesen. Der Schreibstil von Kiera Stewart hat mir sehr gut gefallen, er ist locker-leicht, humorvoll und liest sich super angenehm.

Womit mich die Autorin ganz besonders begeistern konnte, waren die Charaktere.
Edie, unsere Protagonistin, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, ist ein ganz liebes und sympathisches junges Mädchen, die man sofort ins Herz schließen muss. Mit ihr wird sich die Zielgruppe prima identifizieren können. Sehr schön fand ich, dass man ihre Entwicklung so wunderbar mitverfolgen kann. Edie ist ein sehr unsicheres Mädchen und macht sich ständig Gedanken darüber, wie sie auf andere wirkt und ob das, was sie sagt und tut, nicht eigentlich total falsch und peinlich ist. Dies wird sich aber, wie bereits erwähnt, noch ändern. Edie wird sich in diesem Sommer ihren Ängsten stellen, sie wird an mehr Selbstbewusstsein gewinnen und über sich hinauswachsen.

Die anderen Nebencharaktere habe ich ebenfalls ganz fest in mein Herz geschlossen. Allen voran Edies Familie, die so herrlich schräg und ungewöhnlich ist. Ganz besonders Edies jüngere Zwillingsgeschwister Beatrice und Henry, die beide die reinsten Intelligenzbestien sind. Ich fand die zwei richtig lustig und musste ständig über sie schmunzeln.
Wer mich auch bestens unterhalten hat, war Onkel A.J. Er ist der Vater von Edies Cousine Rae und ein ziemlich gechillter Typ. Ich glaube, so einen entspannten Papa hätten die meisten Kinder nur zu gerne. ;)
Rae, muss ich gestehen, war mir nicht immer sympathisch. Sie kam mir manchmal ein bisschen verwöhnt und eingebildet vor. Zum Ende hin habe ich aber auch sie noch sehr lieb gewonnen. Rae ist abenteuerlustig, mutig und für ihr Alter sehr reif und erwachsen. So trinkt sie zum Beispiel Kaffee (Edie nicht), sie besitzt ein richtiges Smartphone (Edie leider nicht, seufz) und sie verwendet gerne Zitate aus Shakespeare und Filmklassikern (Edie versteht da immer nur Bahnhof). Rae und Edie sind wirklich extrem verschieden, verstehen sich aber dennoch richtig gut. Na ja, okay, nicht immer. Es wird in dem Sommer öfters mal zu Auseinandersetzungen kommen und leider sind die beiden auch nicht immer ehrlich zueinander. Da Rae in Edies Augen so cool ist, schwindelt sie ihrer Cousine manchmal etwas vor, um interessanter und erwachsener zu wirken. Zum Beispiel, wenn es um Jungs geht. Das ist noch etwas, was Rae Edie voraus hat: Rae besitzt schon einen Freund.

„Dumme Ideen für einen guten Sommer“ enthält einfach eine so wundervolle Mischung aus vielen verschieden Themen. Es geht um Familie und Freundschaft, um Mut, Vertrauen, ums Verliebtsein, Ehrlichkeit, Sommer und Abenteuer. Mir hat dieser bunte Mix unheimlich gut gefallen und ich denke, dass besonders die Zielgruppe hellauf begeistert davon sein wird.

Super fand ich, dass hier auch die Liebe ein bisschen mit ins Spiel kommt. Mitchell, der Nachbarsjunge, ist nicht nur sehr nett, er ist auch ziemlich süß. Findet zumindest Edie. Besonders sein Grübchen ist so niedlich! Wie es wohl ist, Mitchell zu küssen?
Ich fand Edies Gedanken über Mitchell einfach nur Zucker und zum Schmunzeln schön. Mitchell ist übrigens auch ein toller Charakter. Ich glaube, es gab in dem Buch wirklich niemanden, den ich gar nicht leiden konnte. Sie sind allesamt einfach einzigartig, erfrischend anders und wirken durch ihre Eigenarten so authentisch und lebensecht.

Was mich richtig ins Mitfiebern gebracht hat, war das Abarbeiten von Oma Petunias Liste, auf die Edie und Rae stoßen werden. Petunia, so wird immer deutlicher, muss eine ganz außergewöhnliche Frau gewesen sein. Schon schade, dass wir Leser sie gar nicht mehr kennenlernen konnten. Die Punkte auf ihrer Liste jedenfalls geben nur zu gut wieder, wie besonders Petunia in mancher Hinsicht war.
So steht auf der Liste zum Beispiel „Im Hurrikan tanzen“ oder „Eine Schlange mit bloßen Händen anfassen“. Klingt ja schon etwas sonderbar, oder? Ob Edie und Rae es wohl schaffen werden, alle Punkte abzuarbeiten? Vor allem der Punkt mit der Schlange löst in Edies großes Unbehagen aus. Sie hat nämlich eine riesengroße Angst vor Schlangen…

So, mehr werde ich hier dann auch nicht verraten. Ich hoffe, dass ich euch das Buch schmackhaft machen konnte. Wenn ihr gerade auf der Suche nach einem schönen, fröhlichen Sommerbuch seid, gerne Kinderbücher lest, auf ungewöhnliche Eissorten steht, keine Angst vor Schlangen und Alligatoren habt und einfach Lust darauf verspürt, total sympathische und liebenswert-verrückte Charaktere kennenzulernen, solltet ihr euch unbedingt „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ schnappen und loslegen mit dem Lesen! :D

Fazit: Ein wunderbares Gute-Laune-Buch, einfach nur perfekt für den Sommer! Mir hat „Dumme Ideen für einen guten Sommer“ richtig schöne Lesestunden beschert. Die Geschichte ist lustig, spannend, fröhlich und wunderbar sommerlich. Das Buch sprüht nur so vor Witz und Charme, enthält neben den humorvollen und abenteuerlichen Szenen aber auch welche, die einen zum Nachdenken anregen. Ganz besonders gut gefallen haben mir die vielen sympathischen Charaktere. Diese sind einfach einzigartig und teilweise so herrlich schräg. Ich kann das Buch wärmstens empfehlen, sowohl Kindern ab 11 Jahren als auch deutlich älteren Lesern, und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 11.05.2019

Ein wundervolles Wohlfühlbuch

Blackwood
0

Als ich das erste Mal von Blackwood hörte, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick, ich finde es so hübsch! Auch der Klappentext konnte mich sofort ...

Als ich das erste Mal von Blackwood hörte, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Beim Cover war es bei mir Liebe auf den ersten Blick, ich finde es so hübsch! Auch der Klappentext konnte mich sofort überzeugen. Irland? Geheimnisvolle Briefe aus der Zukunft? Das klang einfach so gut, daher wanderte das Buch schleunigst auf meine Wunschliste.

Als Gesines Mutter bei einem tragischen Unfall ums Leben kommt, bricht für die 15-järhige eine Welt zusammen. Da sie in Wien niemanden hat, muss sie ihre geliebte Heimatstadt verlassen und zur ihrer Tante Wanda nach Irland ziehen. Blackwood, so heißt nun ihr neues Zuhause. Ein merkwürdiges kleines Dorf voller schräger Einwohner und jeder Menge Klatsch und Tratsch. Gesine fühlt sich einsam und allein und würde Blackwood am liebsten sofort wieder verlassen. Ein Lichtblick ist Arian, einer ihrer neuen Mitschüler. Arian sieht nicht nur umwerfend gut aus, er ist auch sehr charmant und ein Prinz. Na ja, kein richtiger Prinz. Er ist der Sohn einer sehr berühmten Butterdynastie und gilt in Blackwood als der Butterprinz. Er bringt Gesines Gefühle ziemlich durcheinander, wodurch ihr Leben nur noch chaotischer wird, als es eh schon der Fall ist. Noch turbulenter wird alles, als Gesine in einem geheimnisvollen alten Schreibtisch einen mysteriösen Brief entdeckt. Dieser stammt von ihrem Ich aus der Zukunft. Aber kann das wirklich sein? Magie, so etwas gibt es doch gar nicht...oder?

Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen! Mir hat Blackwood wundervolle Lesestunden beschert. Für mich war das Buch so ein richtig schöner Wohlfühlschmöker, der mich bestens unterhalten hat und von den ersten Seiten an verzaubern konnte. Es gab nur einen Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat: Die recht kleine Rolle, die die Briefe einnehmen. Da hatte ich irgendwie mit mehr gerechnet. Es dauert ein Weilchen, ehe unsere Protagonistin Gesine auf den ersten Brief stößt und wie das Ganze am Ende aufgelöst wird, konnte mich nicht so wirklich zufriedenstellen.
Was mich hier auch etwas erstaunt hat, ist, dass der Fantasyanteil recht gering ist. Da hatte ich mehr erwartet. Ich fand es aber nicht schlimm, dass der Roman näher an der Realität ist. Ich bin kein großer Fantasyleser, daher hat es mir sogar sehr gut gefallen, dass man es hier mit nicht so vielen Fantasyelementen zu tun bekommt. Ich kann mir nur gut vorstellen, dass so manch anderer davon enttäuscht sein wird. Na ja, ist eben immer Geschmackssache. Ich jedenfalls bin echt begeistert von dem Buch.

Womit mich Britta Sabbag komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere, die mit so viel Liebe ausgearbeitet wurden. Hach, einfach herrlich, auf was für schräge Figuren wir hier treffen. Ich bin da aus dem Schmunzeln teilweise gar nicht mehr herausgekommen. Das Erschaffen schrulliger, herzlicher Charaktere hat Britta Sabbag definitiv voll drauf. Ob Gesines Tante Wanda, deren beste Freundin Mimi, die die gute Seele von Blackwood ist und eine wahre Meisterköchin (Vorsicht vor ihren Butterschnecken! Sie sind verdammt lecker, aber wahre Kalorienbomben!), der witzige Sam mit seinen vielen Geschwistern, die hinterlistige Lilian oder all die anderen Blackwoodbewohner – alle haben sie so ihren Ecken und Kanten und nicht alle sind sie sympathisch – alle aber tragen sie dazu bei, dass man sich hier beim Lesen köstlich amüsiert und gar nicht anders kann, als sich in das kleine Dörfchen Blackwood zu verlieben.

Was aber dazu gesagt sein muss: Britta Sabbag macht hier nicht vor den gängigen Klischees halt. Eine Schulbitch, die der Hauptfigur das Leben schwer macht, ein extrem gutaussehender Junge, der der Buchheldin den Kopf verdreht, eine Protagonistin, die kein Fettnäpfchen auslässt – wer bei solchen Dingen gerne mal die Augen verdreht, wird hier vermutlich nicht so begeistert sein wie ich. Ich persönlich störe mich nie groß an so etwas. Okay, irgendwann wird es selbst mir mal zu viel, aber hier fand ich die Dosis an Klischees genau richtig. Für mich hat es hier einfach perfekt reingepasst.

Wen ich vom ersten Moment an ganz fest in mein Herz geschlossen habe, ist Gesine, auch Ge genannt. Mit ihr ist Britta Sabbag eine wunderbare Protagonistin gelungen. Ge ist so sympathisch, witzig und tollpatschig. Man kann gar nicht anders als sie gernzuhaben. Wir erfahren hier alles aus ihrer Sicht in der Ich-Perspektive und bekommen dadurch einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Was einem als Leser sofort deutlich wird: Ge hatte es nicht immer leicht im Leben. Aufgrund ihres ungewöhnlichen Namens wurde sie an ihrer früheren Schule oft gehänselt (ich sag nur Gesine-Rosine) und in Blackwood ist sie für viele nur das Schnitzelmädchen. Würde ich jetzt auch nicht als den schmeichelhaftesten Spitznamen bezeichnen. Wobei ich persönlich ihn irgendwie cool finde. Schnitzelmädchen, hat doch irgendwie was, oder? :D
Worunter Ge aber verständlicherweise am meisten leidet, ist der Verlust ihrer Mutter. Da hätte Ges Kummer vielleicht etwas ausführlicher und tiefsinniger beschrieben werden können, allerdings hätte das dann vermutlich nur dazu geführt, dass das Buch sehr ernsthaft und beklemmend wird. Hätte hier nicht gepasst, finde ich. Ich fand es daher genau richtig so, wie die Themen Verlust und Trauer dargestellt wurden.

Was hier natürlich nicht zu kurz kommt, ist die Romantik. Die Liebesgeschichte von Ge und Arian fand ich zuckersüß und zum Schmunzeln schön. Arian, der Butterprinz, hat mir unheimlich gut gefallen. Er hat so etwas Geheimnisvolles an sich und ist so charmant und liebenswert. Arian ist einfach so jemand, an den nicht nur die Protagonistin, sondern auch wir Leser sofort unser Herz verlieren.

Da wir schon mal beim Thema Liebe sind - Wie oben bereits erwähnt, kann man gar nicht anders, als sich in das irische Dörfchen Blackwood sofort zu verlieben. Es wird so zauberhaft und atmosphärisch beschrieben, sodass eine wunderbar magische Stimmung entsteht. Ich glaube, ich würde mich an diesem idyllischen Fleckchen Erde pudelwohl fühlen. Britta Sabbag ist mit Blackwood ein märchenhaftes Setting gelungen, von welchem ich die tollsten Bilder im Kopf hatte und das in mir ein großes Fernweh nach Irland ausgelöst hat. Richtig klasse fand ich auch die wunderschöne Karte vorne und hinten im Buch, die die wichtigsten Schauplätze der Geschichte zeigt.

Zu guter Letzt muss ich unbedingt noch das Radio Blackwood erwähnen. Es gibt zwischendurch immer mal wieder kleine Abschnitte, in denen wir in den Genuss von sehr humorvollen Radiosendungen kommen, moderiert von Bran Foley. Mir haben die Sendungen ein breites Dauergrinsen ins Gesicht gezaubert. Warum? Das verrate ich euch nicht, hehe. Nur so viel: Wer in Blackwood auf Klatsch und Tratsch steht, ist ganz bestimmt ein begeisterter Zuhörer von Radio Blackwood. ;)

Fazit: Ein wundervolles Wohlfühbuch, das man am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen mag! Ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen und hatte beim Durchschmökern jede Menge Spaß. Die Charaktere habe ich sofort in mein Herz geschlossen, sie sind so herrlich schräg und witzig. Das märchenhafte Setting hat mir ein pures Kopfkino beschert und die magische Atmosphäre konnte mich vom ersten Moment an verzaubern. Mich hat das Buch bestens unterhalten und bis auf einen kleinen Punkt, der mir nicht so gut gefallen, bin ich hellauf begeistert von dem Buch. Ich kann es wärmstens empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 30.04.2019

Hier kommt Rupert!

Ruperts Tagebuch - Zu nett für diese Welt!
0

Als ein riesengroßer Gregs Tagebuch-Fan stand für mich natürlich sofort fest, dass ich den neuen Comic-Roman von Jeff Kinney unbedingt lesen muss. Was war meine Freude groß gewesen, als ich beim Stöbern ...

Als ein riesengroßer Gregs Tagebuch-Fan stand für mich natürlich sofort fest, dass ich den neuen Comic-Roman von Jeff Kinney unbedingt lesen muss. Was war meine Freude groß gewesen, als ich beim Stöbern im Internet entdeckte, dass sich Gregs Freund Rupert nun auch am Tagebuch schreiben versucht hat. Ich war schon so gespannt, was mich in „Ruperts Tagebuch“ wohl erwarten wird.

Ich habe hier bereits zu kichern begonnen, ehe die eigentliche Geschichte überhaupt losging. Schon vor Ruperts erstem Tagebucheintrag laufen einem ein paar witzige Zeichnungen über dem Weg, die für einen Schmunzel-Alarm sorgen. Ich war hier daher sehr guter Dinge, dass mich das komplette Buch begeistern wird. Mit dieser Vermutung lag ich dann auch absolut richtig. Ich finde Ruperts Tagebuch genial. Nicht ganz so gut wie Greg, aber dennoch mega klasse.

Ich komme einfach mal zuerst zu meinen beiden negativen Kritikpunkten, denn ja, die gibt es, wobei diese nur sehr klein sind und mich nicht allzu sehr beim Lesen gestört haben.
Zuerst einmal musste ich mich daran gewöhnen, dass Rupert seine Figuren nasenlos zeichnet. Toll finde ich, dass der Zeichenstil ein bisschen verändert wurde, sodass deutlich wird, dass es sich hier nicht um Gregs Tagebuch handelt. Allerdings sieht man natürlich dennoch auf den ersten Blick, dass dieses Buch aus der Feder von Jeff Kinney stammt.

Mich haben diese nasenlosen Gesichter anfangs richtig aufgeregt. Keine Ahnung, warum. Allerdings konnte ich mich dann doch recht schnell mit diesem vereinfachten Zeichenstil anfreunden. Er passt einfach nur perfekt zu Rupert. Seine Figuren wirken durch die fehlenden Nasen irgendwie etwas dümmlich und wer die Gregs Tagebuch-Reihe kennt, der weiß, dass Rupert nicht der Hellste ist. Wobei das eigentlich gar nicht stimmt. Wir erfahren hier nämlich, dass Rupert ein sehr guter Schüler ist. Intelligent ist er also durchaus, nur bezüglich Greg steht er meistens auf der langen Leitung und checkt einfach nicht, wie mies sein bester Freund ihn oft behandelt.

Damit komme ich dann auch zu meinem zweiten negativen Kritikpunkt: Gregs Verhalten. In den Gregs Tagebüchern mag ich Greg richtig gerne. Hier aber fand ich ihn stellenweise richtig gemein. Greg kommt in diesem Buch echt nicht gut weg. Ich habe mich da öfters gefragt, wie Rupert Greg nur immer wieder als seinen besten Freund bezeichnen kann, obwohl dieser ihn ständig ausnutzt. Rupert ist einfach viel zu gutmütig und lieb, da ist der Buchtitel also wirklich absolut passend gewählt: Ja, Rupert ist einfach viel zu nett für diese Welt.
Obwohl ich Gregs mieses Verhalten an manchen Stellen echt nicht gut fand und mir Rupert richtig leid tat, hatte ich dennoch jede Menge Spaß beim Lesen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Kinder Gregs Verhalten gar nicht so schlimm finden werden. Vielleicht sehe ich das als Erwachsene einfach etwas strenger und anders. Und wie oben bereits erwähnt, groß gestört hat es mich beim Lesen auch eigentlich gar nicht. Das Buch ist echt witzig und so genial. Auf was für tolle Ideen der Jeff Kinney nur immer wieder kommt. Ich stehe einfach total auf seinen Humor.

Was mich in Ruperts Tagebuch sofort angesprochen hat, ist der Schreibstil. Er gibt einfach absolut Ruperts Charakter wieder. Rupert spricht uns Leser immer direkt an, warnt uns manchmal vor, wenn es gruselig wird oder ermuntert uns zum Weiterlesen, wenn gleich eine richtig spannende Szene folgt. Fand ich einfach nur klasse und ich denke, dass besonders die Zielgruppe richtig begeistert von diesem Erzählstil sein wird.

Die Beschreibung „Tagebuch“ trifft hier übrigens eigentlich nicht so wirklich zu. Anfangs schon noch, denn zuerst versucht sich Rupert tatsächlich am Tagebuch schreiben (was Greg ja ziemlich gegen den Strich geht, hihi). Aus dem Tagebuch wird dann nur recht schnell eine Art Biografie über Greg, geschrieben von Rupert. Greg wird schließlich irgendwann mal eine reiche Berühmtheit sein und Rupert hat die große Ehre, die erste Lebensgeschichte über ihn zu verfassen. Das Buch besteht sozusagen aus vielen kleinen Geschichten über die Freundschaft von Greg und Rupert. Eine fortlaufende Handlung haben wir hier also nicht, was ich aber nicht schlimm fand. Mich hat das Buch bestens unterhalten. Rupert ist einfach spitze, ich liebe seine naive, liebenswerte Art.

Für Greg-Fans ist Ruperts Buch definitiv ein absolutes Muss! Wer Gregs Tagebuch noch nicht kennt, sollte meiner Meinung nach lieber mit der Gregs Tagebuch-Reihe beginnen und danach erst zu Rupert greifen. Ich denke, dass der Lesespaß hier deutlich höher ist, wenn man das Wissen aus Gregs Tagebüchern besitzt.

Wie schon die Gregs Tagebuch-Reihe, so ist auch Ruperts Buch für Lesemuffel absolut perfekt. Die Aufmachung ist genau die gleiche wie bei Greg: Nicht allzu viel Text und viele Comicbilder. Bild und Text ergänzen sich wunderbar und sorgen immer wieder für laute Lacher. Was ich ja richtig klasse fand: Es gibt hier sogar Heißa, Mama-Comics! Greg-Fans wissen, wovon ich spreche. Ich liebe einfach diese verrückten Comicgeschichten, die sich Rupert und Greg da ausgedacht haben. Sie sind so lustig; ich habe da quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen, wenn ich sie lese. HEISSA, MAMA! :D

Ich hoffe nun sehr, dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt. Gregs Tagebuch soll natürlich auch weitergehen (bitte, bitte!), aber über weitere Rupert-Bücher würde ich mich auch riesig freuen!

Fazit: Für alle Greg-Fans ist Ruperts Tagebuch ein absolutes Muss! Das Buch ist so witzig geschrieben und einfach typisch Rupert. Ich habe mich hier beim Lesen köstlich amüsiert. Mit den nasenlosen Figuren musste ich mich zwar erst anfreunden, aber dieser vereinfachte Zeichenstil passt einfach nur perfekt zu Ruperts gutmütigem Charakter. Was mich manchmal etwas gestört hat, war Gregs mieses Verhalten gegenüber seinem besten Freund. Aber abgesehen davon bin ich hellauf begeistert von Ruperts Tagebuch und ich hoffe sehr, dass noch weitere Bände folgen werden. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 15.02.2019

Richtig packend und trotz Fiktion erschreckend realistisch

I can see U
0

„I can see U“ konnte meine Neugier auf Anhieb wecken. In erster Linie der Klappentext; als ich den das erste Mal las, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Das Cover ist nicht so ganz mein Fall, ...

„I can see U“ konnte meine Neugier auf Anhieb wecken. In erster Linie der Klappentext; als ich den das erste Mal las, war ich sofort Feuer und Flamme für das Buch. Das Cover ist nicht so ganz mein Fall, allerdings hat es irgendwie auch etwas Faszinierendes. Vielleicht liegt es an dem Blick des Jungen, dieser hat so etwas Geheimnisvolles und irgendwie auch leicht Hinterhältiges an sich, finde ich. Für mich stand jedenfalls schnell fest: Den ersten Jugendroman von Matthias Morgenroth wollte ich unbedingt lesen!

Als ihr neuer Mitschüler das erste Mal den Klassenraum betritt, fühlt sich Marie sofort zu ihm hingezogen. Ben ist gutaussehend, er ist immer freundlich, höflich und hilfsbereit und trägt stets ein Lächeln auf den Lippen. Marie ist einfach fasziniert von ihm und nimmt sein merkwürdiges Verhalten durch ihre Rosarote Brille zunächst gar nicht wahr. Ihre Klassenkameraden aber spüren, dass mit Ben etwas nicht stimmt. Als plötzlich Fake-Bilder im Netz auftauchen, gut gehütete Geheimnisse ihrer Mitschüler ans Licht kommen und auch sonst so einige sehr seltsame Dinge passieren, beginnt Marie doch so langsam zu zweifeln. Hat all das etwas mit Ben zu tun? Wer ist ihr neuer Mitschüler eigentlich?

Wenn ich dieses Buch in wenigen Worten beschreiben müsste, wären diese wohl: Spannend, fesselnd, erschreckend, gruselig, realistisch, humorvoll. Ja, für mich war „I can see U“ genau das. Ich war hier am mitfiebern, stellenweise auch am schmunzeln, ich war hier wie gebannt beim Lesen und obwohl die Story Fiktion ist, habe ich sie als erschreckend realistisch empfunden.

In meinen Augen ist Matthias Morgenroth ein richtig cooler Jugendroman gelungen. Meinen Geschmack hat er absolut getroffen; ich habe das Buch quasi verschlungen und in weniger als einem Tag durchgesuchtet. Bis auf das Ende finde ich das Buch wirklich klasse. Das Ende hat mich leider ein bisschen unzufrieden zurückgelassen. Es ist zwar spannend, allerdings kam es mir zu schnell und etwas zu abrupt. Zudem war es mir auch zu offen. Mein erster Gedanke war, als ich das Buch beendet hatte: Wie, das war‘s jetzt? Dann aber habe ich noch mal über das Ende nachgedacht und mittlerweile finde ich es doch gar nicht mehr so schlecht. Komplett zufrieden damit bin ich nach wie vor nicht, aber es passt definitiv zur Geschichte.

Was mir richtig gut gefallen hat, ist der Schreibstil. Dieser liest sich sehr angenehm und locker-leicht. Er ist ziemlich jugendlich gehalten, was vor allem die Zielgruppe sehr ansprechen wird. Besonders klasse fand ich, dass es viele Textnachrichten gibt. So etwas liebe ich in Büchern. Ebenfalls begeistert bin ich von dem Humor. Da kann ich mir recht gut vorstellen, dass er eher Jugendliche als Erwachsene ansprechen wird; mich jedenfalls konnte er bestens unterhalten.

Humorvoll ist das Buch also, allerdings liegt das Augenmerk doch deutlich mehr auf der Spannung. Diese kommt hier nicht zu kurz. Ich hatte bezüglich Ben, dem neuen Mitschüler, zwar recht früh eine Vermutung, die sich dann auch bestätigt hat, aber meinen Lesespaß hat dies in keinster Weise beeinträchtigt.

Erzählt wird alles rückblickend aus der Sicht von Marie in der Ich-Perspektive. Sie schreibt die Geschehnisse auf und berichtet uns Lesern davon, was sie alles erlebt hat, nachdem Ben das erste Mal den Klassenraum betreten hat.
Marie war für mich eine absolute Sympathieträgerin. Ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen und ihr Denken und Handeln jederzeit nachvollziehen. Na ja, okay, manchmal habe ich sie vielleicht doch als ein wenig naiv empfunden, allerdings darf man auch nicht vergessen, dass sie ein Teenager ist und sich ziemlich in Ben verguckt hat. Wie heißt es so schön: Liebe macht bekanntlich blind. Ich habe ihr teilweise etwas Rosarote-Brille-Verhalten daher als sehr authentisch empfunden.

Auch die anderen Charaktere konnten mich überzeugen. Besonders interessant fand ich Ben. Bei ihm werde ich allerdings nicht näher ins Detail gehen, um nicht doch noch aus Versehen zu spoilern. Ben jedenfalls ist schon echt strange. Wie er redet, wie er sich benimmt – ich habe da öfters eine richtige Gänsehaut bekommen, weil ich sein Verhalten einfach so merkwürdig, schräg und gruselig fand.

Gänsehaut-Momente gab es für mich hier recht viele. Vor allem zum Ende hin habe ich die Handlung als extrem spannend und packend empfunden. Wäre das Ende etwas anders gewesen, wäre „I can see U“ auf jeden Fall ein 5 Sternen-Buch für mich geworden.

Matthias Morgenroth behandelt in seinem Buch viele aktuelle Themen wie Cyber-Mobbing, Digitalisierung sowie der Gebrauch vom Internet und den Social Medien und er verdeutlicht dabei, wie gefährlich die Technisierung sein kann. 
Ich persönlich würde „I can see U“ als einen Mix aus Jugendbuch, Thriller und ein bisschen Dystopie bezeichnen. Eine sehr gelungene Mischung, muss ich sagen, eine, die einen beim Lesen richtig fesselt, schockiert und nachdenklich stimmt.

Was genau es nun mit diesem geheimnisvollen Ben auf sich hat, werde ich selbstverständlich nicht verraten. Auch über die vielen seltsamen Dinge, die sich in Maries Klasse zutragen werden, werde ich schweigen. Wenn in euch die Neugierde erwacht ist und ihr die Antworten darauf möchtet wissen, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es wirklich nur empfehlen, mir hat es tolle Lesestunden beschert.

Fazit: Mit „I can see U“ ist Matthias Morgenroth ein sehr spannender, fesselnder, humorvoller und trotz Fiktion ein schockierend realistischer Jugendroman gelungen. Mich hat die Handlung durchweg mitfiebern lassen und bestens unterhalten. Sie hat mir Gänsehautmomente beschert und mich sehr nachdenklich gestimmt. Mir hat das Buch echt gut gefallen und wäre das Ende ein bisschen anders gewesen, hätte ich hier auf jeden Fall 5 Sterne vergeben. Das Ende mag zur Geschichte passen, nur hat es mich dennoch ein wenig unzufrieden zurückgelassen. Ich kann „I can see U“ natürlich trotzdem absolut empfehlen und vergebe 4,5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.12.2018

Ein richtig süßes und herrlich humorvolles Jugendbuch!

Ich wär dann bereit fürs Happy End
0

Von der Autorin Nora Miedler hatte ich bereits drei Jugendbücher gelesen, die mir richtig gefallen haben. Meine Neugier war daher sofort geweckt, als ich in der Vorschau des Arena Verlags entdeckte, dass ...

Von der Autorin Nora Miedler hatte ich bereits drei Jugendbücher gelesen, die mir richtig gefallen haben. Meine Neugier war daher sofort geweckt, als ich in der Vorschau des Arena Verlags entdeckte, dass dieses Jahr ein neues Buch von ihr erscheinen wird. In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext sprach mich sofort an. Ich ließ „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ daher bei mir einziehen und war schon sehr gespannt, was mich zwischen den hübschen Buchdeckeln wohl erwarten würde.

Obwohl Sophia den Jungen Mars nie persönlich kennengelernt hat und noch nicht einmal weiß, wie er aussieht, beginnt ihr Herz höher zu schlagen, wenn sie an ihn denkt. Seit sie im Internet auf seinen Blog gestoßen ist, schreiben sich die beiden regelmäßig Nachrichten. Ob Sophia ihren geliebten Mars aber jemals treffen wird? Eher unwahrscheinlich, da sie auf ein Mädcheninternat geht und er auf eines für Jungen. Dann aber wird die große Unwahrscheinlichkeit tatsächlich Wirklichkeit: Durch ein Schimmelproblem in Sophias Schule sind die Schülerinnen gezwungen, für einige Wochen umzuziehen – und zwar nach Altenburg, ein Jungsinternat. Und zwar nicht nur irgendein Jungsinternat, nein. Es ist das, auf welches Mars geht. Aber wer ist Mars nur? Er selbst hat sich als groß, blond und sportlich beschrieben. Ist er vielleicht Jonas? Oder Magnus? Aber hat Sophia überhaupt eine Chance bei einem so gutaussehenden Jungen? Es scheinen eh alle Jungs auf ihre zickige Stiefschwester Amelie zu stehen. Diese nutzt natürlich die Gunst der Stunde und flirtet, was das Zeug hält. Blöde Kuh. Sophia aber gibt nicht auf, sie will endlich wissen, wer Mars ist. Zusammen mit ihren zwei besten Freundinnen versucht sie herauszufinden, wer hinter ihrer Internetbekanntschaft steckt. Ob ihr das wohl gelingen wird?

Lest ihr gerne humorvolle Jugendbücher, die einfach nur süß und richtig unterhaltsam sind? Dann ist „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ ganz bestimmt genau das Richtige für euch.
Mir hat das Buch herrliche, kurzweilige Lesestunden beschert. Der Humor war absolut meiner, ich war hier immerzu am Grinsen und Schmunzeln. Allerdings darf man sich an etwas Kitsch, einem jugendlichen Schreibstil und auch an etwas vorhersehbaren Szenen nicht stören. Das Buch ist eindeutig ein Teenieroman, ich denke daher, dass er nicht für jeden Erwachsenen etwas sein wird. Wer aber gerne zuckersüße, witzige Teenagergeschichten liest, der wird hier ganz auf seine Kosten kommen. Also wie ich. ;)

Bis auf einen kleinen Kritikpunkt habe ich an dem Buch nichts auszusetzen. Was ich etwas schade fand, war die Auflösung. Die kam für mich leider nicht sehr überraschend. Ich hatte schon recht früh eine Vermutung, wer der Junge Mars sein könnte und diese hat sich dann auch bestätigt. Mein geliebter Aha-Moment am Ende blieb für mich also leider etwas aus. Groß gestört hat es mich aber nicht. Ich fand es dennoch richtig spannend mitzuverfolgen, wie Sophia und ihre beiden Freundinnen Molly und Kaja herumrätseln, wer denn nur Mars sein könnte. Sophia weiß nämlich nicht, wie ihr Internetfreund aussieht. Nur, weil er meinte, dass er den Look eines Surfertyps hätte, sprich sportlich, blond, groß und gutaussehend, muss das ja nicht heißen, dass es stimmt. Als die Mädchen also nach Altenburg kommen, legen sie sofort damit los, die Jungs der elften Klasse genauer unter die Lupe zu nehmen. Dass Mars ein Elftklässler ist, wissen sie nämlich. Ganz schön verzwickt das Ganze. Und damit nicht genug: Durch einen dummen Irrtum denkt Mars, dass Sophia ihre Stiefschwester Amelie ist. Das Chaos ist hier also vorprogrammiert, was für Sophia meist nicht so angenehm ist, für uns Leser aber äußerst amüsant. ;D

Die Protagonistin Sophia, aus deren Sicht wir alles aus der Ich-Perspektive erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist ein total liebes, witziges und tollpatschiges Mädchen, das man einfach vom ersten Moment an gern haben muss. Auch Molly und Kaja habe ich sofort ins Herz geschlossen.
Sophia hat wirklich tolle beste Freundinnen, auf die sie sich immer verlassen kann. Die beiden lassen Sophia auf der Suche nach Mars natürlich nicht im Stich, wobei ihre Hilfe öfters dazu führen wird, dass Sophia am liebsten im Erdboden versinken möchte. Etwas unauffälliger wäre vielleicht manchmal gar nicht so schlecht gewesen. Wobei – nee, dann hätten wir Leser ja weniger zum Lachen gehabt. Sophia tat mir zwar schon manchmal etwas leid, denn sie gerät wirklich oft in peinliche Situationen, aber das macht das Leseerlebnis für uns natürlich nur noch schöner.

Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist das Setting. Wer gerne Internatsgeschichten liest, der sollte sich „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ unbedingt mal näher anschauen. Und wer es gerne mag, wenn in Büchern Textnachrichten geschrieben werden, dem kann ich das Buch ebenfalls wärmstens empfehlen. Der Email-Austausch zwischen Sophia und Mars liest sich echt toll und richtig unterhaltsam.

Neben all dem Witz und dem Humor behandelt das Buch allerdings auch noch ernstere Themen, sodass die Handlung etwas an Tiefe gewinnt. Die Autorin greift den Punkt Patchworkfamilie auf und die damit verbundenen Probleme. Durch die neue Freundin ihres Vaters bekommt Sophia eine neue Stiefschwester, Amelie. Amelie ist wirklich die totale Zicke. Ich konnte sie überhaupt nicht leiden. Sie kann so ein richtiges Biest sein und macht Sophia das Leben im Internat sehr oft ziemlich schwer. Ich habe Amelie erst zum Ende hin ein klein bisschen lieber gewonnen, aber sympathisch war sie mir bis zum Schluss nicht.

Freundschaft, Internatsfeeling, Liebes- und Verwechslungsgeschichte, Zickenkriege, Textnachrichten, ein jugendlicher Schreibstil, liebenswerte Charaktere, eine zuckersüße, humorvolle und turbulente Handlung – ihr mögt so etwas? Dann kann ich euch dieses schöne Jugendbuch sehr ans Herz legen.

Mehr verraten werde ich hier dann auch nicht. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was Sophia auf der Suche nach ihrem Mars so alles widerfahren wird und wer sich denn nun eigentlich hinter ihrer Internetbekanntschaft verbirgt, müsst ihr schon selber zum Buch greifen und mit dem Loslegen. :D

Fazit: Ein richtig süßes und herrlich humorvolles Jugendbuch, welches mich bestens unterhalten konnte. Mir konnte Nora Miedler mit ihrem neuen Jugendroman richtig schöne, kurzweilige Lesestunden bescheren. Obwohl das Ende leider etwas vorhersehbar für mich war, bin ich dennoch ganz begeistert von dem Buch. Für Mädchen ab 12 Jahren, die gerne witzige, romantische Teeeniebücher lesen, ist „Ich wär dann bereit fürs Happy End“ absolut perfekt. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!