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Veröffentlicht am 30.07.2019

Bambi und der Serienkiller

Bitterherz
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Nachdem ich schon mit großer Begeisterung die ersten beiden Teile dieser Reihe gelesen hatte, freute ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren.
Kommissar Holger Munch und seine ...

Nachdem ich schon mit großer Begeisterung die ersten beiden Teile dieser Reihe gelesen hatte, freute ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren.
Kommissar Holger Munch und seine Kollegin Mia Krüger haben im letzten Band ja wirklich viel durchmachen müssen. Sie sind immer persönlich sehr stark in die Fälle involviert und so ist es auch diesmal wieder.

Holger ist geschieden und man merkt oft, dass er immer noch darunter leidet. Auch von seiner Tochter erfahren wir Neues in diesem Teil, es geht wieder aufwärts nach den schlimmen Vorkommnissen in der Vergangenheit.
Mia hat ebenfalls einige Schrecken überwunden und sogar eine Therapie hinter sich. Als sie jedoch endlich den dringend nötigen Urlaub antreten möchte, wird sie von Holger gebeten, sie stattdessen bei einem Fall zu unterstützen.
Die geborene Spürnase kann natürlich nicht Nein sagen, so wird das Team wiederbelebt. Auch Curry, Gabriel, Ylva und viele andere alte Bekannte sind wieder mit von der Partie.

Es geht diesmal um eine geheimnisvolle Mordserie, bei der die Ermittler lange im Dunkeln tappen, da das Motiv und ein Zusammenhang zwischen den Opfern nicht ersichtlich ist. Eine tote Tänzerin, ein Musiker und schließlich sogar ein Teenager – was verbindet diese Personen? Die Auflösung ist originell, vielleicht etwas zu sehr zurechtgebogen, aber schon recht stimmig, wenn man bedenkt, welche Abgründe der menschliche Geist haben kann.

Holger und auch einige Mitglieder seines Teams kämpfen mal wieder mit ihren eigenen Dämonen und Süchten. Dies nimmt einigen Raum ein in der Geschichte und macht die Personen menschlicher und wohl auch irgendwie authentisch.
Die Szenen beschreibt der Autor sehr ausführlich und schafft dadurch eine lebendige Atmosphäre, derer man sich schwer entziehen kann.
Ich fand das Buch wieder sehr fesselnd und ich würde mich freuen, noch mehr von Holger und seiner Truppe lesen zu dürfen.
Sehr blutig geht es nicht zur Sache, so dass das Buch auch für Fans von Psychothrillern gut geeignet ist.
Aufgrund der Entwicklung der Protagonisten und der Hintergrundstories würde ich aber empfehlen, alle Bände der Reihe nach zu lesen.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Urlaubsfeeling trotz grausamster Morde ...

Die Blutfinca
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Das Buch ist nicht sehr dick und wirklich fesselnd, deshalb habe ich es an einem Abend durchgelesen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, vor allem bei den tollen Landschaftsbeschreibungen hat man sofort ...

Das Buch ist nicht sehr dick und wirklich fesselnd, deshalb habe ich es an einem Abend durchgelesen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, vor allem bei den tollen Landschaftsbeschreibungen hat man sofort ein lebendiges Bild vor Augen. Auch die Charaktere habe ich mir bestens vorstellen können und es gibt einige wirkliche Sympathieträger unter ihnen.
Hauptperson ist Marc Renner, ein ehemaliger LKA-Beamter, der sich mit dem Traum eines eigenen Restaurants auf Mallorca zur Ruhe gesetzt hat.
Als eine Bekannte von ihm brutal ermordet wird, hilft er nach kurzem Zögern den Polizisten vor Ort bei ihren Ermittlungen. Die Spur führt bald zu einer sehr alten Geschichte, die Jahrhunderte zurück liegt. Angeblich spuken aber noch heute die Geister der damaligen Beteiligten auf der Insel herum.
Marc glaubt nicht an Geister, aber was er im Lauf der Ermittlungen erleben wird, bringt diese Überzeugung ins Wanken.

Der Thriller ist wirklich blutig und für schwache Mägen nicht so gut geeignet, aber er ist ein echt gelungener Mix. Einerseits das lockere Urlaubsfeeling, die vielen wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, das Essen, das ganze Flair der Insel, andererseits aber die extrem brutalen Morde und das Ganze dann noch gewürzt mit einer ordentlichen Prise Mystik und Geisterspuk.

Das Buch empfehle ich gerne weiter, mir hat das Lesen sehr viel Spaß gemacht. Ich ziehe allerdings einen Punkt ab, weil ich schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt den Mörder kannte und das sollte nicht passieren.

Wobei die Auflösung dann aber trotzdem nochmal einige Überraschungen bereithielt. Insgesamt ist es eine gut konstruierte Story mit wirklich sympathischen Ermittlern.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Sehr interessantes, hilfreiches Buch ...

Seelenverträge. Absprachen in Liebe
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Auch Leser, die sich noch nicht mit dem Thema "Seelenverträge" befasst haben, werden in diesem verhältnismäßig dünnen Buch alles finden, was sie für den Start in ein erfüllteres Leben benötigen.
Die Autorin ...

Auch Leser, die sich noch nicht mit dem Thema "Seelenverträge" befasst haben, werden in diesem verhältnismäßig dünnen Buch alles finden, was sie für den Start in ein erfüllteres Leben benötigen.
Die Autorin erklärt sehr verständlich, was Seelenverträge sind, warum sie unser aller Leben bestimmen und wie wir damit am besten umgehen können.
Es gibt in unserem Sein keine "Zufälle", alles hat einen tieferen Sinn, wenngleich wir diesen manchmal nicht sofort erkennen können. Wir haben vor unserer Inkarnation Verträge geschlossen, uns teilweise selbst schwere Bürden auferlegt, durch die wir wachsen wollen und etwas lernen sollen. Als unsterbliche Seelen haben wir schon oft ein irdisches Dasein geführt und so manche Blockaden, die unseren Alltag erschweren, stammen noch aus früheren Leben. Wir können diese erkennen und auflösen.
Mit einigen Seelen stehen wir stets in Verbindung, wir treffen sie immer wieder, schließen mit ihnen zusammen Verträge, helfen uns gegenseitig, unsere Ziele zu erreichen. Dabei spielen wir verschiedene Rollen, die nicht immer auf den ersten Blick positiv erscheinen, aber eben dem höheren Zweck dienen.

Das Buch ist in einer Form geschrieben, die den Leser direkt anspricht. Es kam mir im Großen und Ganzen fast wie eine Predigt vor. Gestört hat mich irgendwann die ständig wiederholte Formulierung "Wir wissen, wer diese Zeilen liest. Wir wissen es."
Das war mir einfach zu viel, aber insgesamt ist das Buch aufgrund der so wichtigen und gut verständlichen Informationen ein Muss für jeden Leser, der sich auf dem Weg in ein Leben im Einklang mit der Schöpfung befindet.
Ich empfehle es sehr gerne weiter, es hat mir wirklich geholfen.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Ein beeindruckender Mann ...

Jahre des Jägers
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Dieses Hörbuch ist definitiv nichts für Menschen, die keine Kraftausdrücke und Schimpfwörter oder sog. Gossensprache mögen. Würde man alle obszönen Begriffe akustisch zensieren, würden manche Sätze fast ...

Dieses Hörbuch ist definitiv nichts für Menschen, die keine Kraftausdrücke und Schimpfwörter oder sog. Gossensprache mögen. Würde man alle obszönen Begriffe akustisch zensieren, würden manche Sätze fast nur noch aus Piepsern bestehen. Aber wenn man bedenkt, um welche Thematik es hier geht, wundert es nicht, denn wir begeben uns mit Hauptfigur Art Keller ganz tief in den Drogensumpf von Mexiko und Amerika.
Leider kenne ich die beiden Vorgänger „Tage der Toten“ und „Das Kartell“ nicht, was dazu führte, dass viele Szenen für mich eher oberflächlich blieben, da mir der Bezug zu den vielen Personen einfach fehlte. Ich denke, dass es mit den entsprechenden Vorkenntnissen um Längen besser und eindrücklicher ist.
Für mich kamen erst so ab der Hälfte ein paar neue Figuren ins Spiel, mit denen ich wirklich mitgefiebert habe: ein kleiner Junge und dessen Freundin, die vor Verfolgung und tödlicher Bedrohung schließlich die Flucht aus Guatemala Richtung USA wagen. Deren Schicksal hat mich wirklich berührt, leider wird am Ende nicht mehr aufgeklärt, was aus ihnen wurde.
Art Keller selbst ist natürlich auch ein absoluter Sympathieträger, denn er gibt einfach niemals auf, für das Gute zu kämpfen. Er und seine Frau mussten schon so viel durchmachen, aber sie setzen trotz allem immer wieder ihr Leben aufs Spiel. Auch einige Kollegen von Art fand ich wirklich toll.

Man merkt, dass viel Recherchearbeit in dieser Reihe steckt, denn alles wirkt nur allzu realistisch und erschreckend. Ein Menschenleben ist in diesem Drogenkrieg überhaupt nichts wert. Es werden ständig Kämpfe um Territorien geführt, Allianzen geschlossen und wieder gebrochen, Attentate ausgeführt, Menschen verschleppt, gefoltert und zuhauf getötet. Eine rasante, extrem blutige und irgendwie auch niederschmetternde Story, denn die Drogenfahndung kann dieses Übel einfach nicht ausrotten.

Besonders gut fand ich am Ende, dass die wichtigsten Punkte aus allen Büchern noch einmal zusammengefasst wurden. Art Keller erzählt die Geschichte, so wie er sie erlebt hat und man versteht einige Zusammenhänge noch besser.

Wer auf richtig harte Stories und viel Action steht und auch kein Problem mit Vulgärsprache und viel Blut hat, dem sei diese Reihe wärmstens empfohlen. Aber ich würde unbedingt mit Band 1 beginnen, denn das Ganze ist so komplex und es sind so viele Personen / Parteien involviert, dass man sich mit Vorkenntnissen sicher besser zurechtfindet.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Emelies erster Fall ...

SCHWEIGEPFLICHT
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Von Jens Lapidus kannte ich bisher nur die Stockholm Noir-Trilogie, die auch schon erfolgreich verfilmt wurde. So war ich sehr gespannt auf diesen Auftakt zu einer neuen Reihe.
Hauptperson ist diesmal ...

Von Jens Lapidus kannte ich bisher nur die Stockholm Noir-Trilogie, die auch schon erfolgreich verfilmt wurde. So war ich sehr gespannt auf diesen Auftakt zu einer neuen Reihe.
Hauptperson ist diesmal die junge Anwältin Emelie Jansson, die gerade erst ihre Prüfung erfolgreich absolviert hat und bereits eine der großen Hoffnungsträgerinnen der renommiertesten Wirtschaftsanwaltskanzlei Schwedens ist.
Dann ist da noch Teddy, ein inzwischen rehabilitierter Kleinkrimineller, der in seiner Vergangenheit einen schweren Fehler gemacht hat. Er hat im Auftrag Unbekannter einen Mann gekidnappt und dieser hat sich schließlich das Leben genommen aufgrund der schlimmen Erlebnisse in der Gefangenschaft. Teddy fühlt sich deshalb der Familie gegenüber schuldig.
So ist es für ihn selbstverständlich, dass er dem Sohn des Mannes helfen will, als dieser unter Mordverdacht festgenommen wird. Benjamin wurde unweit eines Tatorts in seinem verunfallten Auto gefunden, die Indizien sind erdrückend und er kann sich an nichts erinnern.
Er fordert Emelie als seine Strafverteidigerin an, was deren Chef allerdings nicht erlaubt. Sie entschließt sich, den Fall trotzdem anzunehmen und es zu verheimlichen. Unter sehr erschwerten Bedingungen stürzt sich die junge Anwältin also in ihren ersten eigenen Fall und ermittelt mit Teddy zusammen auf eine Faust. Sie stoßen auf ein Netz aus Korruption und legen sich mit dem organisierten Verbrechen an. Es wird gefährlich für alle Beteiligten …

Jens Lapidus ist ja selbst ein sehr angesehener Strafverteidiger und plaudert somit aus dem Nähkästchen. Solche Bücher liebe ich immer sehr, denn man spürt einfach, dass er weiß, worüber er schreibt.
Dazu hat er sich noch einige wirklich liebenswerte sympathische Charaktere ausgedacht, die ich gleich ins Leserherz geschlossen habe. Die toughe Emelie, ihre Anwaltskollegin Josephine, Teddy und dessen Neffe Nikola und viele mehr machen die Story zu einem Erlebnis, bei dem man gern mit den Beteiligten mitfiebert.

Die Geschichte ist spannend aufgebaut, zunächst kann man einige Passagen, die ein Informantengespräch dokumentieren, nicht richtig einordnen, aber so nach und nach ergibt alles ein stimmiges Bild. Es geht um Geldwäsche und andere dunkle Finanzgeschäfte, um Diebstahl, Bandenkriminalität und vieles mehr. Ein Einblick in die finstersten Ecken Schwedens. Toll und mitreißend beschrieben, so dass man beim Lesen einfach gefesselt ist.

Was mir dann allerdings nicht so gefallen hat, das war das Ende: ein Cliffhanger, der wirklich neugierig auf die Fortsetzung macht. Hoffentlich müssen wir nicht allzu lange darauf warten.
Mir hat dieser Thriller einige Stunden beste Leseunterhaltung beschert, die Story ist komplex und prima durchdacht, ich mag die Protagonisten und bin gespannt, wie es mit ihnen weitergeht!