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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2019

Bietet ein interessantes Gedankenspiel, aber nicht die perfekte Liebesgeschichte

Für jetzt und immer und danach
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In „Der Algorithmus der Liebe“ (neuer Titel: Für jetzt und immer und danach) programmiert Sam den perfekten Dating-Algorithmus, mit dem er die genau zu ihm passende Meredith findet. Als ihre Großmutter ...

In „Der Algorithmus der Liebe“ (neuer Titel: Für jetzt und immer und danach) programmiert Sam den perfekten Dating-Algorithmus, mit dem er die genau zu ihm passende Meredith findet. Als ihre Großmutter stirbt entwickelt er ein Programm, das basierend auf dem Material aller alten Mails und Videochats neue Konversationen möglich macht. Bald beschließen die beiden, sich mit der Idee selbstständig zu machen. Ich fand die Idee des Buches interessant und die ganz verschiedenen Reaktionen darauf wurden gelungen dargestellt. Leider hat mich das Buch auf der emotionalen Ebene nicht richtig packen können. Schließlich wurde es mir zu dramatisch. Klar, es geht um die Kommunikation mit Verstorbenen, aber warum muss plötzlich alle paar Seiten jemand sterben? Das Buch bietet ein interessantes Gedankenspiel, war für mich aber nicht die perfekte Liebesgeschichte, als die es beworben wird.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Spannende Story mit schweiriger Protagonistin

Das Böse in deinen Augen
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In „Das Böse in deinen Augen“ von Jenny Blackhurst kehrt die Kinderpsychologin Imogen Reid in ihre Heimat zurück, um für eine öffentliche Einrichtung zu arbeiten, die Schulen psychiatrischen Beistand bietet. ...

In „Das Böse in deinen Augen“ von Jenny Blackhurst kehrt die Kinderpsychologin Imogen Reid in ihre Heimat zurück, um für eine öffentliche Einrichtung zu arbeiten, die Schulen psychiatrischen Beistand bietet. Gleich ihr erster Fall hat es in sich: Ellie hat ihre ganze Familie bei einem Brand verloren. Wegen ihrer Andersartigkeit wird sie von ihren Mitschülern gemobbt und sogar von ihren Lehrern und Pflegeeltern für alles was schief geht verantwortlich gemacht. Imogens berufliches Agieren fand ich unprofessionell - die Art und Weise, wie sie sich auf diesen einen Fall stürzt und viel zu emotional und aufbrausend reagiert. Auch ihr Verhalten im privaten Umfeld fand ich trotz der Erklärung, die dafür geboten wird, befremdlich. Die Kapitel aus Ellies Sicht machten mich betroffen und die Spannung steigt zunehmend an, weil man sich fragt, wie viel sie noch ertragen muss und wie sie darauf reagieren wird. Eine spannende Story, bei der mich allerdings das Ende nicht ganz zufrieden gestellt hat und ich der erwachsenen Protagonistin insgesamt nicht viel abgewinnen konnte.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Vor einer naturgewaltigen Kulisse fließen Gegenwart und Vergangenheit immer stärker ineinander

Whiteout
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„Whiteout“ nimmt den Leser mit in die Antarktis, wo Hanna eine Expedition leitet, die mit einem Bohrer tief ins Eis vorstoßen will, um diesem seine Geheimnisse zu entlocken. Doch dann erreicht sie die ...

„Whiteout“ nimmt den Leser mit in die Antarktis, wo Hanna eine Expedition leitet, die mit einem Bohrer tief ins Eis vorstoßen will, um diesem seine Geheimnisse zu entlocken. Doch dann erreicht sie die Nachricht vom Tod ihrer ehemals besten Freundin Fido. Hanna steht plötzlich völlig neben sich und ihre Gedanken kehren ständig zurück in die Vergangenheit, obwohl sie all ihre Kraft und Nerven eigentlich für die Herausforderung benötigt, vor der sie gerade steht. Während sich die Forscher in der Gegenwart auf engstem Raum, inmitten von Kälte und ewigem Eis und nahezu abgeschnitten vom Rest der Welt arrangieren müssen, wirft die Erinnerung an Fido die Frage auf, wie gut man seine Freunde wirklich kennt. Hätte Hanna den Bruch mit ihr voraussehen können? Was ist aus ihr geworden, wie ist sie gestorben? Kann Hanna jetzt ihr Team zusammenhalten und die Expedition zum Erfolg führen? Antworten darf man als Leser jedoch nicht erwarten, und zwischendurch fühlte ich mich ein wenig verloren im Eis. Vor der naturgewaltigen Kulisse fließen Gegenwart und Vergangenheit immer stärker ineinander. Eine interessante Lektüre, die mich aber nicht gänzlich packen konnte.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Eine Hommage an die Literatur, deren Handlung mich leider nicht packen konnte

Das Mädchen, das in der Metro las
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In „Das Mädchen, das in der Metro las“ von Christine Féret-Fleury arbeitet die Protagonistin Juliette in einer Immobilienagentur in Paris. Jeden Tag beobachtet sie auf dem Weg zur Arbeit, was die anderen ...

In „Das Mädchen, das in der Metro las“ von Christine Féret-Fleury arbeitet die Protagonistin Juliette in einer Immobilienagentur in Paris. Jeden Tag beobachtet sie auf dem Weg zur Arbeit, was die anderen Passagiere in der Metro lesen. Eines Tages steigt sie früher aus und kommt deshalb an dem Türschild „Bücher ohne Grenzen“ vorbei. Fasziniert betritt sie das Haus und lernt Soliman kennen, der Unmengen an Bücher verwaltet und einige davon regelmäßig an Kuriere aushändigt. Diese sollen für jeden Titel durch aufmerksames Beobachten genau den richtigen Leser finden. Juliette ist begeistert von der Idee und wird selbst zum Kurier - eine Entscheidung, die ihr Leben nachhaltig verändern wird.
Mir hat die Idee der Geschichte, Menschen genau das Buch zu überreichen, das sie benötigen, sehr gut gefallen. Leider wird das Potential der Idee nicht ausgeschöpft, denn das Überreichen der Bücher wird nur ganz am Rande thematisiert. Stattdessen geht es vor allem um die Entwicklung von Juliette, zu der ich leider keinen Zugang fand. Es passieren einige einschneidende Dinge, doch die Geschichte bleibt an der Oberfläche und die Emotionen kamen nicht bei mir an. Man lernt die einzelnen Charaktere kaum richtig kennen, stattdessen liegt der Fokus auf der Bedeutung der Bücher. Wer nach schönen Sätzen rund um Bücher sucht, der wird in dieser Hommage an die Literatur fündig. Die Handlung konnte mich aber nicht so recht packen.

Veröffentlicht am 12.05.2019

Zwei Frauen, die Champagner trinken

Die Kunst, Champagner zu trinken
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In „Die Kunst, Champagner zu trinken“ genießt Amélie Nothomb die Auswirkungen des titelgebenden Getränks, am liebsten auf nüchternen Magen, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Doch sie ist noch auf ...

In „Die Kunst, Champagner zu trinken“ genießt Amélie Nothomb die Auswirkungen des titelgebenden Getränks, am liebsten auf nüchternen Magen, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Doch sie ist noch auf der Suche nach einer – um ihre Worte zu benutzen – Saufkumpanin. Die findet sie schließlich in Pétronille, begeisterte Leserin ihrer Werke und inzwischen selbst Autorin. Die beiden nutzen jede sich bietende Chance, sich den prickelnden Alkohol zu Gemüte zu führen. Dabei zeigt Pétronille häufig bewusst ihre proletarische Herkunft, mit der sie ihr Umfeld in Verlegenheit bringt. Als Pétronilles selbstzerstörerische Seite immer deutlicher zutage.

Dieses schmale Buch berichtet von einer ungewöhnlichen Frauenfreundschaft und ist zugleich eine Ode an den Champagner. Das Buch ist nur scheinbar autobiographisch, denn die Autorin hat sich zwar selbst zur Protagonistin ihres Werkes gemacht, Pétronille jedoch gibt es nicht, auch wenn die Figur nach Aussage der Autorin ein reales Vorbild hat. Ich schwankte beim Lesen zwischen Amüsiertheit und Verwirrung. Viele Szenen konnten mich unterhalten, doch die Geschichte driftet zunehmend ins merkwürdig-düstere ab. Ich bin unentschlossen, was ich von diesem Buch halten soll, und möchte auf jeden Fall noch weitere Werke der Autorin lesen, bevor ich mir ein Urteil erlaube, ob ihr Schreiben mir grundsätzlich zusagt oder nicht.